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Veröffentlicht am 28.12.2023

Spannung vermisst

Agonie (Milosevic und Frey ermitteln 2)
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Den Anblick, der sich Milo und Vince in der HafenCity Hamburgs, dem Tatort eröffnet, werden sie so schnell nicht vergessen. Wie Schlachtvieh wurde eine bekannte Influencerin in ihrem Loft umgebracht. Die ...

Den Anblick, der sich Milo und Vince in der HafenCity Hamburgs, dem Tatort eröffnet, werden sie so schnell nicht vergessen. Wie Schlachtvieh wurde eine bekannte Influencerin in ihrem Loft umgebracht. Die Tote setzte sich aktiv für das Tierwohl und den Umweltschutz ein. Liegt hier das Motiv für die grauenhafte Tat?
Für den Anfang des Buchs braucht man starke Nerven. So grausam sind die Beschreibungen zum Leichenfund. Da mich so etwas aber nicht abschreckt, bin ich neugierig geworden, was dahintersteckt. Doch leider konnte ich keine richtige Spannung im Folgenden empfinden. Denn der Leser erahnt bereits sehr früh wer hinter der Tat stecken könnte. Viel Raum gibt die Autorin auch in diesem Teil wieder den Gefühlswelten der beiden Hauptermittler, Milo und Vince. So ist Milo noch immer nicht bereit sich ihrer serbischen Familie anzuvertrauen, was ihrer aktuellen Liebe massiv im Wege steht. Zum anderen ist Vince nach dem letzten Einsatz, bei dem er eine lebensbedrohliche Schussverletzung erlitt, noch immer nicht voll einsatzfähig. Will aber auch nicht zu Hause bleiben. Milo hat ihm gegenüber noch immer ein schlechtes Gewissen. Schließlich hat er durch seinen damaligen Einsatz ihr das Leben gerettet. Das Gefühlschaos ist alles verständlich und nachvollziehbar, nur trägt es nicht dazu bei einen Spannungsbogen aufzubauen. Sehr gut gelungen fand ich die Beschreibungen zu den Haltungsbedingen in der Massentierhaltung und wie grausamen diese Tiere dann getötet werden. Nur um den Verbrauchern billiges Fleisch anbieten zu können. Ein zweischneidiges Schwert, bei dem von Tierwohl keine Rede sein kann und bei dem die Verrohung der dort arbeitenden Menschen unweigerlich die Folge ist. Hier die Missstände aufzuzeigen und den Leser zum Nachdenken anzuregen ist Lea Adam sehr gut gelungen.
Doch insgesamt fehlte es mir an Spannung und so gebe ich 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

kam bei mir kaum Spannung auf

Im Herzen so kalt (Ein Fall für Maya Topelius 1)
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Mich hat das Cover angesprochen und die Kurzbeschreibung hörte sich auch sehr spannend an.
Maya Topelius und ihr Partner Pär Stengvist von der Stockholmer Polizei werden zu einer Mordermittlung nach Östersund ...

Mich hat das Cover angesprochen und die Kurzbeschreibung hörte sich auch sehr spannend an.
Maya Topelius und ihr Partner Pär Stengvist von der Stockholmer Polizei werden zu einer Mordermittlung nach Östersund gerufen. Hier wurde der Geschäftsführer der Umweltorganisation RVS, Mats Anderberg, hinterrücks erschossen im verschneiten Dickicht gefunden. Diese Organisation kämpft gegen die Abholzung der Wälder in dieser Gegend und wirbt für Nachhaltigkeit bei der Bewirtschaftung des Waldes. Keiner hat somit ein größeres Motiv als die Waldbesitzer, auf den ersten Blick. Denn Mats ist ein sympathischer Mann mit Charisma, dem es gelingt immer mehr Menschen in der Gegend für sein Umweltprojekt zu begeistern. Doch der Schein trügt. In diesem Thriller ist nichts wie es scheint. Trotzdem kam bei mir keine rechte Spannung auf. In meinen Augen lag das daran, dass die Autorin zu viel erklärendes Beiwerk in die Kapitel eingearbeitet hat. Auf die vielen Abschweifungen zu den Beziehungen Mayas zu ihren drei besten Freundinnen hätte ich verzichten können. Ebenso wie auf den Abschnitt mit der Nulllinie bei Vernehmungen und dem Gendern. Sehr gut gefallen hat mir die Verhörtechnik von Pär, in der er den etwas senilen, kurz vor der Pensionierung stehendenden Beamten spielt. Hierbei zeigt sich auch, dass Maya und Pär ein super eingespieltes Ermittlerteam ist. Das konnte meinen Gesamteindruck jedoch nicht entscheidend aufwerten. Da ich die Spannung vermisst habe, gibt’s von mir leider auch nur 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 18.10.2023

kleiner Junge zwischen den Fronten

Das einzige Kind
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Djoko lebt mit seinen Eltern im ehemaligen Jugoslawien. Als er gerade fünf Jahre alt ist, kommt der Krieg auch in ihren Ort. Grausam und brutal metzeln die Soldaten der faschistischen Ustashas alles nieder ...

Djoko lebt mit seinen Eltern im ehemaligen Jugoslawien. Als er gerade fünf Jahre alt ist, kommt der Krieg auch in ihren Ort. Grausam und brutal metzeln die Soldaten der faschistischen Ustashas alles nieder was sich bewegt. So wird Djoko zum Waisenkind. Für ihn beginnt eine Flucht über tausende von Kilometern, eine Flucht auf der er sich immer wieder an gutherzige Menschen hängt, sie jedoch nicht halten kann….
Die Geschichte ist sehr bewegend und doch konnte sie mich nicht ganz überzeugen. Es ist nicht nur die Flucht, die dem kleinen Djoko zusetzt. Auch seine Mutter ist sehr streng mit ihm, Prügel sind bei kleinsten Verfehlungen an der Tagesordnung. Die Weidenrute dafür muss der Kleine dann auch noch selbst aus dem Wald dafür holen. Was für eine Mutter. Nur beim Vater trifft er auf hHerzlichkeit, doch leider ist der Tate, wie er ihn nennt, oft nicht zu Hause. Als die Übergriffe der schwarzen Legion mit Plünderung, Brandlegung, Vergewaltigung und Tötung immer näherkommen, beginnt Djokos Flucht. Anfangs noch mit den Eltern, dann auf sich allein gestellt mithilfe von gutherzigen Fremden. Es wird eine Odyssee der Schmerzen, der Trauer und der Enttäuschungen. Das Buch ist aus der Sicht des kleinen Djoko geschrieben. Der kleine Junge, der nicht einmal sein Alter mit Sicherheit weiß, soll all diese Erlebnisse aus dieser Zeit im Gedächtnis behalten haben? Das kann ich mir nicht vorstellen. Genauso wenig, wie die mehrmalige Bereitschaft gutherziger Helfer ihn zu adoptieren. Wer in diesen Kriegszeiten um das eigene Überleben kämpft, der gibt sicher aus Barmherzigkeit dem kleinen Jungen etwas von dem wenigen, das er noch besitzt ab, spricht doch aber nicht gleich von Adoption. Als Letztes noch eine Bemerkung zum Cover. Es passt überhaupt nicht zu dem mit schwarzen Locken beschriebenen Djoko. Insgesamt gebe ich diesem traurigen Schicksalsroman darum auch nur 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Gradwanderung zwischen Polizei- und Familieninteressen

Schwarzvogel
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Anfangs schwebt in diesem Schweden-Krimi die Frage, die immer wieder mit Andeutungen und fehlenden konkreten Hinweisen befeuert wird, was Fredrika bei der Stockholmer Polizei so Schlimmes passiert ist, ...

Anfangs schwebt in diesem Schweden-Krimi die Frage, die immer wieder mit Andeutungen und fehlenden konkreten Hinweisen befeuert wird, was Fredrika bei der Stockholmer Polizei so Schlimmes passiert ist, dass sie sich in den eher unspektakulären kleinen Ort Lund versetzen lässt. Die zweite Frage ist, ob es die richtige Entscheidung war sich in ihre alte Heimat versetzen zu lassen. Hier wo sie groß geworden ist, jeder sie kennt und sie jeden kennt. Genau das macht es Fredrika auch schwer im aktuellen Fall, der ertrunkenen jungen Frau, zu ermitteln. Nicht nur, dass ihre Großmutter Gun beobachtet hat, wie die junge Frau, als wäre sie vor irgendjemand geflüchtet, auf das noch brüchige Eis des Sees läuft, eingebrochen und schlussendlich ertrunken ist. Die Tote hat sogar für die Firma ihres Cousins als Putzfrau gearbeitet.
Dieses Buch kam mir eher wie eine Aufklärung von Familiengeheimnissen der Familie Storm denn wie ein echter Krimi vor. Sicher, Fredrika ist eine beharrliche Ermittlerin, wenn es darum geht tiefer zu bohren und Zusammenhänge zu erkennen. Doch richtig überzeugt hat sie mich als Polizistin nicht. Dafür finde ich ihre Alleingänge zu unprofessionell. Bereits am Anfang war zu erkennen, dass die Tote Verbindungen zu ihrer Familie hatte und doch wird Fredrika nicht vom Fall abgezogen. Damit nicht genug, unternimmt sie immer wieder Alleingänge, oft auch gegen die Absprachen mit den Kollegen und Verstöße gegen Dienstvorschriften. Dass sie damit beim Chef durchkommt, fand ich nicht sehr realitätsnah. Ihr Kollege Henry bezeichnet sie zwar als gute Ermittlerin, aber der scheint ja auch so einige Geheimnisse zu haben. Was die Ausführungen zu seiner Mitgliedschaft im Geheimbund Isis Nodus hier im Buch sollten, hat sich mir nicht erschlossen. Insgesamt gebe ich 3 Lese-Sterne, einfach weil es mir trotz der vielen Verwicklungen an Spannung fehlte.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

konnte mich nicht überzeugen

Die Unwürdigen
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Carl lebt in einem ärmlichen Außenbezirk von Oslo. Hier versucht er gemeinsam mit seinen Freunden Olav, Roah, Vidar und Jan die Familien zu unterstützen. Denn im von den Deutschen besetzten Oslo ist Essen ...

Carl lebt in einem ärmlichen Außenbezirk von Oslo. Hier versucht er gemeinsam mit seinen Freunden Olav, Roah, Vidar und Jan die Familien zu unterstützen. Denn im von den Deutschen besetzten Oslo ist Essen knapp, der Hunger allgegenwärtig und der Drang der Clique dem entgegen zu wirken und einen eigenen Beitrag zu leisten enorm wie auch ihr Einfallsreichtum. Dabei gehen die Jungen sehr geschickt vor, klauen, verscherbeln das Diebesgut unauffällig oder fälschen Papiere. Eines ist ihnen wichtig, es wird immer gerecht untereinander geteilt. Vom Autor wird sehr ausführlich dargelegt, wie sich die Not während des Krieges auf die Bevölkerung Norwegens ausgewirkt hat. Wie sich unerkannt Widerstand aufbaut und auf der anderen Seite aber auch Kollaborateure versuchen Vorteile für sich zu sichern. Keiner weiß, wem er trauen kann. Jeder wägt seine Worte ab und vermutet einen Hinterhalt oder Verrat. Selbst über ihre Väter und Mütter wissen die Jungen nur das Wenigste.
Leider hat mir der Schreibstil des Autors überhaupt nicht zugesagt. Da werden Dialoge ohne direkten Bezug auf den Sprechenden aneinandergereiht, so dass man sich wirklich stark konzentrieren muss wem welche Äußerung zuzuordnen ist. So richtige Spannung habe ich dabei leider nicht spüren können. Dabei sind die Entwicklungswege der Jungen so ereignisreich, ihr Zusammenhalt so unerschütterlich. Das hat mich schon beeindruckt. Trotzdem gibt’s von mir nur 3 Lese-Sterne, denn richtige Emotionen konnte ich beim Lesen nicht aufbauen.

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