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Veröffentlicht am 22.09.2017

Das Haus der Monster

DAS HAUS DER MONSTER
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John Coal lebt in dem kleinen englischen Ort Thetford, alleine in einem heruntergekommenen Haus. Für die anderen Bewohner ist er ein Sonderling, so dass es kein Wunder ist, dass die Jungen aus der Nachbarschaft ...

John Coal lebt in dem kleinen englischen Ort Thetford, alleine in einem heruntergekommenen Haus. Für die anderen Bewohner ist er ein Sonderling, so dass es kein Wunder ist, dass die Jungen aus der Nachbarschaft ihm immer wieder Streiche spielen. Doch sie gehen zu weit und geraten in Johns Hände. Sie müssen erfahren, dass John mehr als eine Leiche im Keller hat…

Dieses Buch hat mir gut gefallen und ich wurde prima unterhalten.
Sehr ansprechend finde ich den Aufbau des Buches. Der erste Blick auf die Gliederung verwirrte mich kurz, weil das Buch in Kapitel und Teile unterteilt ist. Doch sobald ich mit dem Lesen begonnen hatte, erklärte sich dies von selbst. Durch diesen Aufbau wird die aktuelle Rahmenhandlung mit den Jungs von Johns Lebensgeschichte getrennt. Beides liest man im Wechsel. Das ist wirklich gut gelungen.
Der Leser erlebt mit, wie die Jungs in Johns Haus einsteigen und dann nicht wieder herauskommen. Voller Angst hören sie John zu, der ihnen dann Teile seines Lebens erzählt. Da gab es viele mysteriöse und schaurige Begegnungen und Abenteuer. Es war spannend zu lesen, was John alles erlebt hat. Und ich fragte mich, ob das die Realität ist oder ob John den Jungs nur einen Bären aufbinden will.
Sehr gut gefiel mir der schwarze Humor, der prima dosiert durchkommt und mich zum Lachen brachte.
Die Charaktere sind bildhaft und greifbar beschrieben. Die vier Episoden von Johns Lebensgeschichte sind fesselnd und detailliert geschrieben, so dass ich direkt in die Erlebnisse von John eintauchen konnte. Teilweise wird es sehr blutig, was aber durch den angenehmen Erzählstil und den Humor aufgelockert wird.

Das Buch ist eine gelungene Mischung aus Horror, Mystery, Fantasy und Thriller. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.09.2017

Palast der Finsternis

Palast der Finsternis
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Die siebzehnjährige Anouk wird zusammen mit vier anderen Jugendlichen nach Paris eingeladen, um einen unterirdischen Palast zu erforschen. Diesen hat ein Adliger zur Zeit der Französischen Revolution erbauen ...

Die siebzehnjährige Anouk wird zusammen mit vier anderen Jugendlichen nach Paris eingeladen, um einen unterirdischen Palast zu erforschen. Diesen hat ein Adliger zur Zeit der Französischen Revolution erbauen lassen, um ihn als Versteck für sich und seine Familie zu nutzen. Doch was die Jugendlichen dort erleben, übersteigt ihre kühnsten Fantasien. In jedem Raum des Schmetterlingspalastes erwartet sie ein neues Abenteuer, das sie nur gemeinsam bezwingen können.

Auf diesen Roman habe ich mich sehr gefreut, weil sich die Beschreibung einfach toll und abenteuerlich anhört. Und das Cover unterstreicht die Beschreibung perfekt, denn es ist sehr liebevoll und faszinierend mit changierenden Farben gestaltet. Ein echter Hingucker.
Die Geschichte wird in zwei Zeiten erzählt. Zum einen die Gegenwart in der Ich-Form von Anouk, zum anderen die Vergangenheit Ende des Achtzehnten Jahrhunderts in der Ich-Form von Aurélie. Die Abschnitte der Vergangenheit sind durch eine entsprechende Überschrift gekennzeichnet, so dass ich beim Lesen die Zeiten bestens auseinanderhalten konnte.
Von den Jugendlichen gibt es anfangs eine gute Beschreibung, so dass ich sie mir real und bildhaft vorstellen konnte. Am besten konnte ich mich in Anouk einfühlen, denn sie ist auch der Hauptcharakter.
Daneben sind auch die Personen aus der Vergangenheit prima beschrieben und ich hatte sie gut vor Augen.
Die Geschichte fand ich sehr interessant und spannend, teilweise war ich so gefesselt, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Die Erlebnisse der Jugendlichen in dem Palast fand ich sehr spannend und ich war absolut neugierig zu erfahren, wieso sie alle dort sind und warum gerade sie ausgewählt wurden. Das Aufeinandertreffen der Jugendlichen mit der Vergangenheit im Palast war spannend und fantastisch.
Hinsichtlich der Vergangenheit war ich gespannt, was damals geschah und wie sich das auf die Gegenwart auswirkt.
Die Beschreibungen des Palastes fand ich bildhaft und fantasievoll. Er wirkte schier endlos und riesengroß auf mich.
Den Abzug eines Sterns mache ich, weil ich die Auflösung zu fantasylastig fand. Aber das ich wohl einfach Geschmackssache.

Ein interessantes und spannendes Buch, das von mir 4 von 5 Sternen bekommt.

Veröffentlicht am 10.09.2017

Gib Gas!

Gib Gas!
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Eine gnadenlose Verfolgungsjagd durch den Norden

Der Milliardär Karniak wird von einer Rockergang verfolgt und gerät in eine Falle. Er versucht sich durch einen Zusammenstoß mit den Harleys zu retten, ...

Eine gnadenlose Verfolgungsjagd durch den Norden

Der Milliardär Karniak wird von einer Rockergang verfolgt und gerät in eine Falle. Er versucht sich durch einen Zusammenstoß mit den Harleys zu retten, doch das klappt nicht und er wird entführt. Kurz darauf gibt es einen Erpresserbrief mit einer Förderung von 1,5 Milliarden Euro Lösegeld. Eine utopische Summe, die nicht ohne weiteres beschafft werden kann. Die Kommissarin Kathrin van Busche übernimmt die Ermittlungen und versucht an den Erpresser zu kommen. Zeitgleich ist der Detektiv Alexei Gromow auf der Suche nach dem Kassenwart einer Hamburger Rockergang.

Dieser Thriller macht seinem Titel "Gib Gas!" alle Ehre, denn er ist temporeich, spannend und undurchsichtig bis zum Ende.
Der Schreibstil ist flott zu lesen und die Sprache ist geprägt vom norddeutschen Dialekt. Das hat mir richtig gut gefallen und machte die Geschichte und das Umfeld authentisch.
Ebenfalls gut gefallen hat mir der Aufbau des Buches, denn die Kapitalüberschriften sind jeweils passend gewählt und werden durch Datum und Zeit ergänzt, so dass ich dem zeitlichen Ablauf gut folgen konnte.
Die Spannung wurde gut aufgebaut und hielt sich bis zum Ende.
Die Charaktere sind interessant und menschlich gezeichnet und ich konnte sie mir gut vorstellen.
Der Fall des entführten Karniak warf bei mir Fragen auf. Wer steckt dahinter? Die Rocker oder jemand anderes? Und wer fordert eine solch utopisch hohe Summe Lösegeld? Aber auch der Fall von Alexei Gromow war interessant und ließ mich rätseln, welche Bedeutung er in dieser Geschichte hat. Steht die Suche im Zusammenhang mit der Entführung? Beide Fälle wurden nach und nach aufgelöst, so dass meine Fragen alle beantwortet wurden.

Ein gelungener Thriller von der Waterkant, der mich gut unterhalten hat. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.09.2017

Die Wurzel alles Guten

Die Wurzel alles Guten
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Pekka Kirnuvaara muss zum Zahnarzt. Dass sein neuer Zahnarzt ausgerechnet den gleichen und seltenen Nachnamen trägt, macht ihn stutzig. Ist Esko sein Bruder? Auf die Frage nach seinem Vater reagiert Esko ...

Pekka Kirnuvaara muss zum Zahnarzt. Dass sein neuer Zahnarzt ausgerechnet den gleichen und seltenen Nachnamen trägt, macht ihn stutzig. Ist Esko sein Bruder? Auf die Frage nach seinem Vater reagiert Esko zuerst nicht, sondern widmet sich voller Hingabe dem Bohren an Pekkas Zähnen. Doch zum Ende der Behandlung gesteht Esko Pekka, dass sie Halbbrüder sein müssen. Und dann beschließen sie, nach ihrem gemeinsamen Vater zu suchen. Auf ihrer Reise treffen sie auf weitere Halbgeschwister, die ihr Vater auf der ganzen Welt zurückgelassen hat.

Dieser Roman hat mich gut unterhalten, denn er war mal was ganz anderes.
Die Geschichte wird im Wechsel aus den Sichten von Pekka und Esko jeweils in der Ich-Form erzählt. Durch die Überschrift war klar, von wem ich gerade lese und so kam ich auch nicht durcheinander. Durch die Perspektivwechsel bekam ich einen prima Einblick in beide Brüder und konnte die Gefühle und Gedanken von beiden sehr gut kennenlernen. Das brachte mir beide unglaublich nahe.
Der Schreibstil war angenehm und flüssig zu lesen. Dabei wurde alles recht bildhaft beschrieben und ich konnte gut folgen.
Sehr gut gefallen hat mir der leichte Humor, der ganz oft durchkam und mich mehrfach zum Grinsen brachte.
Pekka ist ein ziemlich normaler Charakter, getrennt lebend und Teilzeitvater. Zum Leidwesen seines Bruders Esko, der sich der Zahngesundheit verschrieben hat, investiert Pekka in die Pflege seiner Zähne eindeutig viel zu wenig Zeit und Aufmerksamkeit. Pekka ist ohne Vater aufgewachsen und glaubte stets, dass sein Vater Onni die Familie plötzlich verließ, als er noch ganz klein war.
Esko lebt für seinen Beruf als Zahnarzt und die Zahnhygiene. Er verbringt viel Zeit mit der Pflege seiner Zähne und verzichtet auf Zucker und andere zahnungesunde Lebensmittel. Doch sein Leben außerhalb seines Berufs ist sehr eintönig und langweilig - es existiert eigentlich gar nicht. Kein Wunder also, dass das Auftauchen seines Halbbruders und die anschließende Suche nach dem gemeinsamen Vater sein Leben komplett durcheinander bringt. Wie Pekka ist auch Esko ohne seinen Vater aufgewachsen.
Die Reise der beiden Halbbrüder gleicht einem Roadtrip, der unter dem Stern der Zahnpflege und der Zahnbehandlung steht. Wie sie auf ihre weiteren Geschwister treffen und was sie mit ihnen so erleben, fand ich unterhaltsam, teilweise aber auch nachdenklich stimmen. Eines haben sie alle gemeinsam, nämlich einen Vater, der sich stets aus dem Staub machte und sich nicht mehr blicken ließ.
Das Ende fand ich passend und ich konnte das Buch entspannt zuklappen.

Ein unterhaltsamer, teilweise skurriler Roman, den ich gerne gelesen habe. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 01.09.2017

Der Brief - Was ist Realität?

Der Brief
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Marie bekommt von ihrer alten Schulfreundin Christine einen Brief. Doch was sie liest stimmt sie nachdenklich und verwirrt sie. Denn in dem Brief, der nach Paris adressiert ist, ist von Maries Leben in ...

Marie bekommt von ihrer alten Schulfreundin Christine einen Brief. Doch was sie liest stimmt sie nachdenklich und verwirrt sie. Denn in dem Brief, der nach Paris adressiert ist, ist von Maries Leben in Paris die Rede. Sie lebt aber in Hamburg. Wie kam der Brief überhaupt nach Hamburg? Um der mysteriösen Sache auf den Grund zu gehen, entschließt sie sich, nach Paris zu reisen. Dort findet sie sich in einem Leben wieder, das ihr vertraut ist und mit dem sie sich verbunden fühlt. Doch kann das wirklich sein?

Die Beschreibung der Geschichte machte mich sofort neugierig. Wie kann es sein, dass Marie in Hamburg einen nach Paris adressierten Brief erhält, in dem von ihrem dortigen Leben die Rede ist? Auch die Begegnung mit Christine und dem Brief von Marie, den Marie aber gar nicht geschrieben hat, fand interessant und sie steigerte meine Neugier noch.
Die Beschreibungen der Erlebnisse in Paris gefielen mir. Menschen kamen Marie bekannt vor und sie hatte einige Déjà-vu-Erlebnisse. Das fand ich ziemlich faszinierend.
Der Schreibstil war sehr angenehm, so dass das Buch schnell gelesen war. Ich konnte gut in die Geschichte eintauchen und mich mit den Fragen, die mir im Kopf herum schwirrten, beschäftigen. Was ist wahr? Wer steckt dahinter? Und welche Rolle spielt Paris?
Ein wenig schade fand ich es, dass der Leser am Ende absichtlich im Unklaren gelassen wird und nicht erfährt, was die Realität ist. Da hätte ich gerne Klarheit gehabt.

Alles in allem eine interessante Geschichte, die mich gut unterhalten hat. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.