Packend
Wer meinen Blog schon länger verfolgt weiß sicherlich, dass ich seit jeher gerne historische Romane lese. Besonders fesselt mich dabei die Zeit des zweiten Weltkriegs und die Schilderungen von Überlebenden. ...
Wer meinen Blog schon länger verfolgt weiß sicherlich, dass ich seit jeher gerne historische Romane lese. Besonders fesselt mich dabei die Zeit des zweiten Weltkriegs und die Schilderungen von Überlebenden. Vor kurzem bin ich dann auf das Buch „Ich war das Mädchen aus Auschwitz“ gestoßen – das ich aufgrund des Covers zuerst für ein anderes Buch gehalten hatte. Der Klappentext hat mich dann aber so neugierig gemacht, dass ich das Buch gleich darauf gelesen habe.
Die Autorin, Tova Friedman, war mir bisher nicht bekannt. Sie wurde 1938 als Tochter jüdischer Eltern in Polen geboren. In ihrer Kindheit erlebte die Familie immer wieder Anfeindungen und musste dann schließlich in ein sogenanntes Juden-Ghetto ziehen. Dadurch, dass ihr Vater Polizist war, ist Tovas Familie zu dieser Zeit ein bisschen besser gestellt als viele andere der jüdischen Familien. Trotzdem war die Lage prekär, denn vor allem der Vater musste viel Druck erleiden. Als Tova ein Kleinkind war, wurde die Familie dann in ein Konzentrationslager gebracht – für die kleine Tova war das damals ein unglaublicher Schrecken. So wächst sie unter grausamen Umständen auf und lernt auch Hunger und Folter auf täglicher Ebene kennen. Doch auf der anderen Seite sieht sie den Zusammenhalt der Menschen, die versuchen, einander Hoffnung zu geben. Im Jahr 1945 erfolgte dann endlich die Befreiung, aber auch das war eine Herausforderung, denn die meisten Überlebenden hatten alles verloren und mussten ein von Grund auf neues Leben aufbauen.
Die Autorin teilt mit uns ihre Erlebnisse und zieht dazu auch Memoiren ihres Vaters heran, sodass dem Leser anschauliche Darstellungen geboten werden. So soll diese schreckliche Zeit niemals vergessen werden und die Leute sollen für das schlimme Leid sensibilisiert werden.
Ich habe, wie gesagt, schon einige Bücher über diese Zeit und die Zustände in Auschwitz gelesen. Und trotzdem bin ich immer wieder schockiert von den Schilderungen. Es ist für mich kaum zu glauben, zu was Menschen in der Lage sind und wie viel Hass es geben kann. Obwohl das Buch mit 352 Seiten eher kurz ist, habe ich einige Wochen gebraucht, um das Buch zu lesen. Immer wieder musste ich innehalten, das Gelesene sacken lassen und verarbeiten. Die Autorin hat es geschafft, ihre Erinnerungen glasklar und anschaulich dazustellen, sodass auch unserer Generation der Schreck der damaligen Zeit klar wird.
Von mir gibt es eine klare Empfehlung für jeden, der sich mit dieser schweren Kost auseinandersetzen möchte.