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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Liebe und Krieg im Schatten des unvollendeten Kölner Dom

Kreuzblume
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Da ich "vor den Toren Kölns" aufgewachsen bin habe ich einige Orte wiedererkannt. Aber trotzdem hat sich natürlich in den letzten 200 Jahren einiges verändert. Ich wusste auch, das der Dom lange Zeit unvollendet ...

Da ich "vor den Toren Kölns" aufgewachsen bin habe ich einige Orte wiedererkannt. Aber trotzdem hat sich natürlich in den letzten 200 Jahren einiges verändert. Ich wusste auch, das der Dom lange Zeit unvollendet war, aber warum und wodurch dann doch weitet gebaut wurde wusste ich nicht. Jetzt bin ich etwas schlauer.

Andrea Schacht hat es sehr gut verstanden historische Fakten in einer fiktiven Geschichte zu mischen. Auch durch die verschiedenen "Helden und Heldinnen" erlebt man alles immer wieder aus verschiedenen Perspektiven. Die einzelnen Erzählstränge vereinigen sich und trennen sich auch wieder und am Ende gibt es eine schöne runde Geschichte.
Leider fehlte mir irgendetwas. Ich weiß noch nicht mal was, aber es fiel mir nicht ganz so schwer das Buch ab und zu auch mal aus der Hand zu legen.

Deshalb leider nur 4 von 5 Sternen von mir.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Aus Versehen verliebt

Aus Versehen verliebt
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Hier geht es um Georgie York und Bram Shepard
Als Jugendliche /junge Erwachsene spielten sie die Hauptrollen in einer Fernsehserie. Diese musste, wegen der Eskapaden von Bram abgesetzt werden.
Nicht nur ...

Hier geht es um Georgie York und Bram Shepard
Als Jugendliche /junge Erwachsene spielten sie die Hauptrollen in einer Fernsehserie. Diese musste, wegen der Eskapaden von Bram abgesetzt werden.
Nicht nur deshalb ist Georgie nicht besonders gut auf Bram zu sprechen.

Georgie Karriere ist nach drei Flops in Folge und eine gescheiterte Ehe am Ende. Trotzdem oder gerade deshalb wird sie fast ständig von Paparazzos verfolgt, die nur auf einen Zusammenbruch von ihr warten.
Durch die Verkettung mehrere Zufälle finden sich Georgie und Bram, nach einer Nacht mit „Filmriss“ am nächsten Morgen zusammen in einem Hotelzimmer wieder. Nicht nur das. Anscheinend haben sie in der Nacht geheiratet und noch bevor sie die Ehe annullieren lassen können, ist die Information schon an die Presse durchgesickert. Um ihren Ruf aufzupolieren bzw. nicht noch mehr zu schädigen schließen sie einen Pakt, um der Presse das verliebte Paar vorzuspielen. Kann ja nicht so schwer sein, schließlich sind sie beide Schauspieler. Durch ihre gemeinsame Serienerfahrung kennen sie auch alle Charakterfehler des Anderen, sodass auch keine Gefahr besteht, dass sie sich ineinander verlieben könnten.

Doch inzwischen sind einige Jahre vergangen und das Leben hält sich nicht immer ans Drehbuch...



Ich mag die Bücher von Susan Elizabeth Phillips.
Schnell und flüssig zu lesen. Nicht sehr anspruchsvoll, aber genau das Richtige, wenn man mal etwas „Urlaub vom Alltag“ machen möchte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein ganz besonderes Buch

Augustas Garten
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Die 5-Jährige Augusta ist mit ihrer Mutter Barbara bei Eduard zu Besuch.

Eduard ist der Freund von Mama und der Papa Andreas durfte nicht mitkommen.
Am Anfang war der Besuch ja noch ein bisschen aufregend, ...

Die 5-Jährige Augusta ist mit ihrer Mutter Barbara bei Eduard zu Besuch.

Eduard ist der Freund von Mama und der Papa Andreas durfte nicht mitkommen.
Am Anfang war der Besuch ja noch ein bisschen aufregend, doch jetzt möchte Auguste wieder nach Hause. Aber immer wenn sie die Mama fragt, wann sie wieder zurück nach Hause gehen sagt die nur „Bald“.
Die Geschichte wird teilweise aus Augustas und teilweise aus Barbaras Sicht erzählt.
Teilweise in Rückblenden erinnert sich Barbara an ihre Kindheit, ihr Kennenlernen und ihre Ehe mit Andreas und ihr Kennenlernen und ihre Beziehung zu Eduard.
Ebenfalls teilweise in Rückblenden erfahren wir Augustas Sicht der Geschichte. Dass sie in ihrer naiven kindlichen Art vieles nicht richtig versteht und dass ihr vieles auch falsch erzählt wird.

Eine Jahreszahl wird nicht genannt, aber aufgrund der äußeren Umstände, tippe ich darauf, dass die Geschichte Anfang der 70er-Jahre spielt.
Es ist eine ganz besondere Geschichte. Der Schreibstil ist sehr schön leicht und einfühlsam. Man bekommt einen sehr guten Einblick in Augustas Gedankenwelt und wenn man selber zu der Zeit ungefähr so alt war, kann man diese Gedankenwelt auch sehr gut verstehen.

Was mir nicht so gut gefallen hat, waren die Sprünge zwischen Augustas und Barbaras Gedanken. Es gibt leider keine chronologische Abfolge der Rückblenden und deshalb wurde es nicht immer deutlich wessen Erinnerungen es sind oder ob es evtl. sogar ein Teil von Augustas Gedankenwelt ist.

Deshalb kann ich diesem, eigentlich sehr schönen Buch, leider nur 4 von 5 Sterne geben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Leben, wie ein Baum

Die Unvollendete
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Was wäre wenn? ist für Ursula keine hypothetische Frage. Sie hat die Möglichkeit es heraus zu finden.

Am 11. Februar 1910 wird Ursula geboren. Ihre Mutter ist alleine mit der Küchenhilfe. Da das Kind ...

Was wäre wenn? ist für Ursula keine hypothetische Frage. Sie hat die Möglichkeit es heraus zu finden.

Am 11. Februar 1910 wird Ursula geboren. Ihre Mutter ist alleine mit der Küchenhilfe. Da das Kind etwas zu früh ist, hat Niemand mit der Geburt gerechnet. Der Arzt konnte durch plötzlichen Schneefall nicht rechtzeitig kommen. Weil sich ihre Nabelschnur um den Hals gewickelt hat stirbt sie noch bevor sie den ersten Atemzug getan hat.
Nächste Variante:
Am 11. Februar 1910 wird Ursula geboren. Der Arzt hat es, durch Zufall, gerade noch vor dem Schneefall geschafft. Mit seiner scharfen Schere kann er die Nabelschnur durchtrennen und ihr so das Leben retten.

In diesem Sinne geht Ursulas Leben weiter. Sie erlebt als Kind den 1. und als junge Erwachsene den 2. Weltkrieg. Zwischendurch erlebt sie Schicksalsschläge und stirbt aus verschiedenen Gründen. Unfälle, Verbrechen, Krankheiten, Selbstmord, alle Möglichkeiten sind dabei.
Ursula kann sich anfangs nicht wirklich an ihre vorherigen Leben erinnern, aber je öfter sie wiedergeboren wird, umso mehr Déjà-vus hat sie. Keine konkreten Erinnerungen sondern nur das Gefühl, dass sie diese Situation schon mal erlebt hat. Sie weiß nur instinktiv, was sie tun muss.

Während man an ein normales Leben Lineare Erinnerungen hat, hat Ursula in ihrem Kopf einen ganzen Baum von „Erinnerungen“. Wie ein Baum, der sich an jeder Gabelung verzweigt, entstehen in ihrem Kopf immer neue Verzweigungen und Verästelungen. Ein wildes Durcheinander, dass sie fast um den Verstand bringt. Solange bis sie ganz genau weiß, was sie zu tun hat.
In ihrem nächsten Leben hat sie zum ersten Mal einen Plan.
Aber wird es gelingen?
Kann sie die Entscheidenden Dinge verändern, oder ist es wieder nur eine weitere Variation des Lebens?


Ein sehr ungewöhnliches, aber auch sehr interessantes Buch. Mir hat es gut gefallen. Obwohl es schwierig zu lesen war.
Nach jedem Tod setzt die Geschichte an einem anderen Punkt ein. Wenn man sich nicht konzentriert hat man bald selber den Faden verloren. Deshalb ist es kein Buch, das man einfach zwischendurch lesen kann. Aber wenn man sich drauf einlässt erhält man einen unvergleichlichen Lesegenuss.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Emotional, berührend und sehr amerikanisch

Ich versprach dir die Liebe
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Matt und Elle kennen sich, seit der zweijährige Matt das Baby Elle zum 1. Mal in den Armen gehalten hat.
Dass die beiden Nachbarskinder als Teenager ihre Liebe entdecken ist zwar fast zwangsläufig, aber ...

Matt und Elle kennen sich, seit der zweijährige Matt das Baby Elle zum 1. Mal in den Armen gehalten hat.
Dass die beiden Nachbarskinder als Teenager ihre Liebe entdecken ist zwar fast zwangsläufig, aber trotzdem nicht einfach. Nach einigen Problemen trennen sie sich zu Unizeiten, kommen aber nach einigen Jahren doch wieder zusammen und heiraten auch.
Um ihr Glück perfekt zu mache fehlt jetzt nur noch ein Kind. Doch Ellen hat eine Krankheit, die schon zu mehreren Fehlgeburten geführt hat.
Nun soll, nach einem Unfall, Elles Hirntot festgestellt werde. Matt ist auch bereit sie gehen zu lassen, als eine Untersuchung zeigt, dass sie wieder ein Kind erwartet.
Was nun? Elle wollte unbedingt Mutter werden, aber es gibt auch eine Patientenverfügung, die lebensverlängernde Maßnahmen verbietet.
Ein Richter muss entscheiden, was wichtiger zählt die winzige Chance, dass die Schwangerschaft dieses Mal erfolgreich ist, oder das Recht auf menschenwürdiges Sterben.

Auf der Suche danach, was Elle in so einer Situation gewollt hätte, findet Matt die Tagebücher seiner Frau. Neben den Krankenhaus und Gerichtsterminen liest Matt sie und verliert sich in den Erinnerungen ihres Lebens.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus Matts Sicht erzählt. Seine Erinnerungen und Gefühle vermischen sich aber mit Elles sehr bewegenden Tagebucheintragungen.

Diese Geschichte hat absolutes Taschentuch Potenzial und ich musste mir auch die eine oder andere Träne verkneifen. Für meinen persönlichen Geschmack war es aber insgesamt „too much“. Einfach etwas zu dick aufgetragen und zu „amerikanisch“ Deshalb gibt es von mir leider nur 4 von 5 Sternen.