Platzhalter für Profilbild

Maria_12

Lesejury Star
offline

Maria_12 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Maria_12 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2023

Der steinige Weg der jungen Sallie Kincaid

Vom Himmel die Sterne
0

Die Autorin Jeannette Walls, erzählt in ihrem sehr beeindruckenden neuen Roman „Vom Himmel die Sterne“, eine Geschichte über ein starkes Mädchen in harten Zeiten, das während der Prohibition zur Whiskyschmugglerin ...

Die Autorin Jeannette Walls, erzählt in ihrem sehr beeindruckenden neuen Roman „Vom Himmel die Sterne“, eine Geschichte über ein starkes Mädchen in harten Zeiten, das während der Prohibition zur Whiskyschmugglerin wird.

Inhalt:
Die meisten Leute halten nicht viel von der jungen Sallie Kincaid. Sie ist die Tochter des Duke, mehr nicht. Aber Sallie hat andere Pläne – und sie wird alle davon überzeugen ...

Sallie ist die Tochter des mächtigsten Mannes einer Kleinstadt in Virginia. Geboren zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ist sie fünf Jahre alt, als ihre Mutter stirbt nach einem Streit mit Sallies Vater, dem charismatischen Duke Kincaid. Er heiratet erneut und bekommt einen Sohn. Als Sallie dem Halbbruder beibringen will, so stark wie der Vater – und sie selbst – zu sein, führt ihre waghalsige Nachhilfe zu einem schweren Unfall. Sallie wird verstoßen und muss das Anwesen verlassen.

Mit siebzehn Jahren kehrt sie zurück ins Große Haus, entschlossen, sich ihren Platz in der Familie zurückzuerobern. Doch der Duke ist tot, es gilt die Prohibition und in der Stadt herrscht Lynchjustiz. Sallie ist entschlossen, nicht ein zweites Mal zu weichen – und widersetzt sich der harten Männerwelt selbstbewusst und scharfsinnig, um sie für immer zu verändern.

Meine Meinung:
Seit ich vor vielen Jahren mit großer Begeisterung den autobiografischen Roman des Weltbestsellers "Schloss aus Glas" der Autorin gelesen habe, war ich jetzt sehr gespannt auf die Geschichte der mutigen und selbstbewussten jungen Sallie, die sich in ihrer Familie und einer harten Männerwelt zu Prohibitionszeiten behaupten muss.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Ich-Erzählerin Sallie Kincaid.
Nach dem Tod von Sallies Mutter heiratet ihr Vater Duke Kincaid kurz darauf Jane und bekommt mit ihr den gemeinsamen Sohn, Eddie. Als Sallie 8 Jahre alt ist, möchte sie ihrem Halbbruder das Fahren mit dem roten Bollerwagen beibringen, den der Duke ihr geschenkt hat. Dabei kommt es zu einem schweren Unfall und Jane setzt sich durch, dass Sallie zu ihrer Tante Faye nach Hatfield geschickt wird.

Erst 10 Jahre später nach Janes Tod, darf Sallie wieder nach Hause zurückkehren und nach dem Tod ihres Vaters Duke Kincaid, übernimmt sie den Familienvorsitz und führt die Geschäfte fort. Um sich dabei zu behaupten, sprengt sie alte Rollenklischees und kämpft für die Durchsetzung ihrer Vorstellungen. Um das Überleben des Unternehmens und ihrer Familie zu sichern, wird Sallie zur Schmugglerkönigin der Schwarzbrenner und Anführerin im Bandenkrieg.

Zitat:
Der Autorin ist mit ihrem flüssigen und ausgesprochen einfühlsamen Schreibstil eine spannende und authentische Geschichte gelungen, die mich von der ersten Seite bis zum stimmigen Ende, einfach nur fesseln konnte. Die Protagonisten und selbst die Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr gut ausgearbeitet und halten bis zum Ende einige Überraschungen und Wendungen bereit, mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Ich habe diesen Roman regelrecht verschlungen.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.10.2023

Spannendes Finale

Club Paradies - Im Licht der Freiheit
0

Der Autorin Caren Benedikt gelingt es, in ihrem zweiten Band „Club Paradies - Im Licht der Freiheit“ ein spannendes Finale ihrer Dilogie über die Berliner Familie Borchardt, zu erzählen.

Inhalt:
Maria ...

Der Autorin Caren Benedikt gelingt es, in ihrem zweiten Band „Club Paradies - Im Licht der Freiheit“ ein spannendes Finale ihrer Dilogie über die Berliner Familie Borchardt, zu erzählen.

Inhalt:
Maria Borchardt steht vor den Trümmern ihres Lebens – und trotzdem findet sie die Kraft für einen Neuanfang, der ihr letztlich mehr beschert, als sie je für möglich gehalten hätte ...

Maria Borchardt ist nicht mehr dieselbe Frau seit diesem schrecklichen Weihnachten 1976. Seit die Polizei an der Tür der Villa Borchardt geklingelt und der Staatsanwalt ihr den Durchsuchungsbeschluss präsentiert hat. Und seit sie erfahren hat, dass ihr Mann Hanns Borchardt in betrügerische Machenschaften verwickelt war. Aber jetzt ist keine Zeit, sich selbst zu bemitleiden. Sie muss aus eigener Kraft ihr Leben wieder aufbauen. Und sie ist nicht allein. Klaus Schröder, der Familienanwalt, war schon immer auf ihrer Seite und auch jetzt tut er alles, um ihr zu helfen, während ihre Tochter Hanna ihren ganz eigenen Weg geht ...

Meine Meinung:
Der Autorin gelingt es hervorragend, den 2. Band direkt an der Handlung des 1. Bandes, anzuknüpfen. Selbst das Cover, besticht wieder durch seine wunderschöne Gestaltung und der Stil zu den einzelnen Kapiteln, die Angabe des Ortes, das Datum und ein Zitat des jeweiligen Erzählers, ist gelungen.

Hanns Borchardt der Immobilienpatriarch von Berlin, hinterlässt Weihnachten 1976 einen Scherbenhaufen und für Maria Borchardt, scheint die Welt stillzustehen. Als sich die Staatsanwaltschaft auch noch einschaltet und immer mehr betrügerische Machenschaften von Hanns ans Licht kommen, scheint Maria zu resignieren. Selbst ihre angeblichen Freunde wenden sich von ihr ab. Nur Uschi, die sich als wahre Freundin erweist und der Familienanwalt Klaus Schröder, stehen treu an ihrer Seite.

Mit dem Kennenlernen der Clubbesitzerin Lea, verändert sich das Leben von Maria, von einer Minute zur anderen. Selbst Hanna und Klaus Schröder, sind von der neuen Maria begeistert. Endlich schafft es Maria, ihr Leben zu überdenken und in die eigene Hand zu nehmen. Sie möchte nie wieder abhängig sein und sich künftig frei entscheiden können!

Hanna geht Ende der 70er Jahren einen ungewöhnlichen Weg, denn sie möchte sich als Regisseurin von Aufklärungsfilmen versuchen. Unterstützt wird sie sogar von ihrer Mutter und Klaus Schröder, kümmert sich um die Verträge.

Holgers große Liebe und Abhängigkeit zu Monika, führen ihn immer tiefer in die Fänge der RAF, was ihn Orientierungslos macht und er seinem Schicksal nicht mehr entfliehen kann.

Fazit:
Der Autorin ist es hervorragend gelungen, mich mit ihrem flüssigen Schreibstil so zu fesseln, dass ich bis zum Ende, das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ihren fiktiven Charakteren, konnte ich wieder ausgezeichnet folgen und die Entwicklung der Borchardt-Frauen, fand ich erstaunlich gut dargestellt. Das sehr detaillierte Nachwort der Autorin, Runden den historischen und fiktiven Teil, hervorragend ab.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.09.2023

Spannendes Familiendrama

Club Paradies - Im Glanz der Macht
0

Mit „Club Paradies - Im Glanz der Macht“ ist der Autorin Caren Benedikt ein wunderbarer Start ihrer Dilogie gelungen, die ins Berlin der 70er-Jahre führt. Die Geschichte ist neben gut recherchierten historischen ...

Mit „Club Paradies - Im Glanz der Macht“ ist der Autorin Caren Benedikt ein wunderbarer Start ihrer Dilogie gelungen, die ins Berlin der 70er-Jahre führt. Die Geschichte ist neben gut recherchierten historischen Fakten gelungen in eine fiktive Handlung eingebunden.

Inhalt:
Berlin, 1976: Der skrupellose Immobilienpatriarch Hanns Borchardt befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere – er ist der Mann, mit dem jeder Geschäfte machen will. Seiner Frau Maria und seinen beiden Kindern Holger und Hanna bietet er ein luxuriöses Leben. Doch die perfekte Fassade der Borchardts trügt: Hanna sehnt sich nach Freiheit und einem selbstbestimmten Leben, Holger begehrt gegen die Familie und die spießige Gesellschaft auf, und Maria denkt über Scheidung nach.
Hanns hat aber noch weitaus größere Probleme, denn mit all dem Ruhm und Reichtum geht auch eine Gier einher, die ihn eine verhängnisvolle Entscheidung treffen lässt. Welchen Preis ist Hanns bereit zu zahlen, um sein Lebenswerk zu retten? Und was hat Lea Stern, die Besitzerin von Berlins spektakulärstem Nachtclub, mit alldem zu tun?

Meine Meinung:
Schon alleine das Cover, besticht durch seine wunderschöne Gestaltung und macht neugierig, das Buch in die Hand zu nehmen. Besonders gut gefallen haben mir zu den einzelnen Kapiteln, die Angabe des Ortes, das Datum und ein Zitat des jeweiligen Erzählers.

Hanns Borchardt der Immobilienpatriarch von Berlin, ist es gewöhnt stets im Mittelpunkt zu stehen und genießt seine Gier nach Macht. Er sucht mal wieder Gönner und Geldgeber, überrumpelt selbst seine Frau mit einer pompösen Geburtstagsfeier nur um mit einer ausschweifenden Rede sein neues Projekt, den Gästen vorzustellen. Maria Borchardt fühlt sich vor den Kopf gestoßen, denn ihr Wunsch, nur mit der Familie zu feiern wurde mal wieder ignoriert.
Die Kosten des Bauvorhabens sprengen alle Ketten der Vernunft und seine Bank als Geldgeber, stellt Bedingungen, die erst einmal erfüllt werden müssen. Als Hanns Borchardts geplantes Bauvorhaben nicht so klappt wie er sich das vorstellt, greift er zu unlauteren Mitteln, um sein Ziel zu erreichen. Nur was hat Lea Stein damit zu tun? Eine interessante Frau, die es gewohnt ist, ihren eigenen Weg zu gehen!

Maria Borchardt, ist verzweifelt als Hanns nach einem Streit die Hand gegen sie erhebt und ihre Kinder Holger und Hanna, ihr zu Hilfe eilen. Nach dem anschließenden Streit zwischen Vater und Sohn, verlässt Holger mit ein paar Habseligkeiten, die elterliche Villa und kommt bei einem Freund unter. Die 18jährige Hanna ist mitten in ihrer Ausbildung und bleibt treu an der Seite ihrer Mutter. Hanns Borchardt gelingt es recht schnell, seine Frau wieder so zu manipulieren und auf seine Seite zu ziehen, dass sie ihm jede seiner Lügen abnimmt. Er weiß, wie er seine Maria zu lenken, hat …

Holgers große Liebe und Abhängigkeit zu Monika, sind ausgezeichnet geschildert und fügen sich passend in die historischen Fakten der 70er-Jahre ein, aber gerne hätte ich ihm einen besseren Weg gewünscht!

Das sehr detaillierte Nachwort der Autorin, Runden den historischen und fiktiven Teil, hervorragend ab.

Fazit:
Der Autorin ist es hervorragend gelungen, mit ihren fiktiven Figuren und historischen Ereignissen, eine sehr bewegende und emotionale Zeit- und Familiengeschichte zu erzählen. Kaum hatte ich das Buch aufgeschlagen, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen, denn die Autorin hat die Spannungskurve geschickt Stück für Stück aufgebaut und mich tief in die Handlung eintauchen lassen.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2023

Spannender Auftakt der nordischen Mythologie-Saga

Snehild - Die Seherin von Midgard
0

Die Autorin Anne-Marie Vedsø Olesen gilt in Skandinavien längst als Meisterin historischer und mythologischer Stoffe. Mit ihrem Auftaktband „Snehild – Die Seherin von Midgard“, inspiriert von der Edda, ...

Die Autorin Anne-Marie Vedsø Olesen gilt in Skandinavien längst als Meisterin historischer und mythologischer Stoffe. Mit ihrem Auftaktband „Snehild – Die Seherin von Midgard“, inspiriert von der Edda, stellt sie sich mit ihrer nordischen Fantasy-Saga nun erstmals auch dem deutschen Publikum vor.

Inhalt:
Snehild, die während eines blutigen Kriegs zur Welt gekommen ist, wächst in der Stadt Himlinge auf. Im Alter von zwölf Jahren wird sie von immer stärkeren Visionen heimgesucht. Snehilds Mutter erkennt in ihr die Fähigkeiten einer Seherin. Zusammen mit Roald und Aslak, den Zwillingssöhnen des Königs, soll Snehild zur Runenleserin und Kämpferin ausgebildet werden. Dies erregt den Zorn von Ragnfried, der mächtigsten Seherin der Stadt, die um ihre Position fürchtet. Für Ragnfried steht fest: Snehild muss aus dem Weg geräumt werden. Koste es, was es wolle ...
Die Geschichte einer jungen Frau, die sich gegen übermächtige Feinde behaupten muss, um ihren Platz in der Gesellschaft einnehmen zu können.

Meine Meinung:
Das Cover finde ich großartig gelungen und für den Klappentext konnte ich mich sofort begeistern. Die Autorin versteht es hervorragend eine Geschichte mit vielen Einflüssen der nordischen Mythologie, die in der Region Sialand in Dänemark spielt, zu erzählen.
Das Buch ist in drei Teile untergliedert und zwar nach den Schicksalsfrauen, Verdandi (Gegenwart), Skuld (Zukunft) und Urd (Vergangenheit). Gerne hätte ich als Nachschlagewerk in einem Anhang mehr über die Nornen in der Edda, gelesen.

In Ragnfrid, der mächtigsten Seherin der Stadt nagt immer mehr die Eifersucht, denn ausgerechnet Asdis, schenkt Brynjulf immer mehr Beachtung und bald erlebt sie mit eigenen Augen, wie Snehild die Gabe besitzt, mit den Göttern zu kommunizieren. Ragnfrid, sieht ihre Position in Gefahr und richtet ihren Zorn auf Asdis und Snehild …

Snehild, soll den Göttern geopfert werden, doch Asdis lässt dies nicht zu. Sie fordert ihre 12-jährige Tochter Snehild zur Flucht auf, gibt ihr eindringlich zu verstehen welchen Weg sie gehen muss und warnt sie vor Gefahren, die auf sie lauern könnten.
Snehilds Flucht ist nicht einfach, denn sie muss sich gegen übermächtige Feinde behaupten, findet aber immer wieder Wesen, die sie bis zur jungen Erwachsenen mit Ausbildung und Ratschlägen, begleiten und unterstützen.

Geschickt und harmonisch, verwebt die Autorin mehrere Handlungsstränge miteinander und zeigt dabei nicht nur Snehilds abenteuerliche Reise und ihre Entwicklung zur jungen Frau bis zur Rückkehr nach Himlinge.

Fazit:
Mit ihrem flüssigen und ausgesprochen poetischen Schreibstil ist der Autorin mit dem ersten Band ihrer nordischen Mythologie-Saga ein toller Auftakt gelungen. Sie entführte mich in ein spannendes nordisches High-Fantasy-Abenteuer. Diese Zeit ist geprägt von Verlusten und dem Aufbruch in ein neues Leben. Die Geschichte konnte mich von der ersten Zeile an, einfach nur fesseln und begeistern. Sie wird noch eine ganze Weile in mir nachklingen. Gespannt warte ich auf die Fortsetzung und darauf, wie sich Snehilds Schicksal weiterentwickelt. Für Fans der nordischen Mythologie gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung.
Von mir 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.09.2023

Eine warmherzige Geschichte voller Gegensätze...

Kein guter Mann
0

Einmal mehr ist dem Autor Andreas Izquierdo, mit seinem neuesten Werk „Kein guter Mann“, ein zauberhafter, humorvoller, warmherziger und berührender Roman gelungen, den ich mit Freude gelesen habe. Er ...

Einmal mehr ist dem Autor Andreas Izquierdo, mit seinem neuesten Werk „Kein guter Mann“, ein zauberhafter, humorvoller, warmherziger und berührender Roman gelungen, den ich mit Freude gelesen habe. Er erzählt die mitreißende Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft, aber auch die einer bewegenden und schicksalhaften Vergangenheit.

Inhalt:
Walter ist Postbote und ziemlich gut darin, sich unbeliebt zu machen. Mit knapp sechzig wird er schließlich in die Abteilung für unzustellbare Briefe strafversetzt: in die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen. Natürlich ist niemand schlechter für den Job geeignet als er.
Eines Tages erreicht ihn ein Schreiben an den lieben Gott. Es stammt vom zehnjährigen Ben. Er will weder Handy noch Playstation, sondern nur wissen, wie man einen Klempner ruft. Walter antwortet vage und bekommt einen zweiten Brief, in dem Ben den lieben Gott ganz schön zusammenfaltet: Warum hilft er ihm nicht?
Walter beginnt einen Briefwechsel mit Ben – selbstverständlich als Gott. Er erfährt immer mehr über das Leben des Jungen, der allein mit seiner depressiven Mutter lebt. Mehr als alles andere wünscht Ben sich einen Freund. Unterdessen naht Weihnachten, und Walter ist mit seinem eigenen Familiendrama beschäftigt: Die Beziehungen zu seinen Kindern sind kompliziert, geschieden ist er lange schon, und da ist diese schwere Schuld aus seiner Vergangenheit, die ihm einfach keine Ruhe lässt. Vielleicht kann Walter ja Ben helfen – und Ben Walter?

Meine Meinung:
Eine viel zu lange Liste an Beschwerden liegt gegen Walter vor, und seine Chefin, sucht bereits nach Wegen um ihn loszuwerden. Jeder Versuch ihn zu entlassen, scheint zwecklos, denn Walter ist unkündbar und hält sich zudem an die Regeln. Er bleibt seinen Prinzipien treu und wehe, wer ihm in die Quere kommt, der hat es nicht leicht mit ihm. Walter weiß sich stets zu revanchieren, doch nach seiner letzten Aktion wird er in die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen, strafversetzt.

Nicht gerade erfreut, nimmt Walter erstmal seinen neuen Posten an, macht sich jedoch gleich wieder unbeliebt. Aus den Postkörben fischt er einen Brief von Ben an den lieben Gott heraus, der ihn tief berührt und ihn in seinem weiteren Verhalten, spürbar verändert. Ein reger Briefwechsel zwischen Ben und Walter, entsteht. Er möchte mehr über den Jungen erfahren und ihm gerne bei seinen Problemen helfen. Er lässt sich einiges einfallen!

Aber auch Walters Vergangenheit rückt immer wieder in Rückblenden in den Fokus und langsam wird klar, was seine Persönlichkeit so verändert hat. Walter ist ein sympathischer und liebenswerter Mensch, der erst nach all den Jahren der Verzweiflung durch Bens Worte, „Du bist nicht schuld“, sich frei fühlt. Endlich frei.

Mein Fazit:
Dem Autor ist es hervorragend gelungen, eine sehr atmosphärische und emotionale Geschichte über Walter und den 10jährigen Ben, die durch ihre besondere Erzählweise mitten ins Herz geht, zu erzählen. Ein außergewöhnliches Buch, das von der ersten bis zur letzten Zeile fesselt und das man so schnell nicht mehr vergisst.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere