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Veröffentlicht am 14.01.2024

Richtig starker zweiter Band

Spiel der Lügner
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Muss ja gestehen, dass ich anfangs nicht auf dem Schirm hatte, dass es sich bei „Spiel der Lügner“ um den zweiten Band der Reihe rund um Detective Ffion Morgan handelt. Aber da der Name der Protagonistin, ...

Muss ja gestehen, dass ich anfangs nicht auf dem Schirm hatte, dass es sich bei „Spiel der Lügner“ um den zweiten Band der Reihe rund um Detective Ffion Morgan handelt. Aber da der Name der Protagonistin, sowie das Waliser Setting einen hohen Wiedererkennungswert haben, hat es dann doch Klick gemacht. Die beiden Bände lassen sich gut unabhängig voneinander lesen. Und mir hat dieser zweite Fall sogar nochmal besser gefallen, als der erste.

Zum Inhalt: ein Fernsehformat, das mit den düstersten Geheimnissen seiner Kandidaten spielt, ein verschwundener Teilnehmer und ein Mord. Detektive Fiona Morgan muss mal wieder in der ihrer Heimat ermitteln und der Fall bekommt eine persönliche Note, da sie eine der Teilnahmerinnen persönlich kennt. Zu Seite steht ihr wieder Detektive Leo Brady, mit dem Fiona auch noch ein paar ungeklärte Gefühle verbinden.

Was ich hier gerne zuerst positiv hervorheben will ist die unglaubliche Entwicklung, die die Protagonistin durchmacht. Nicht nur im Vergleich zum ersten Band, sondern auch innerhalb der Storyline wird Ffion von einer unnahbaren Einzelkämpferin zu jemandem, der im kommenden Band ein Team an seiner Seite haben wird. Das fand ich richtig cool und macht direkt Lust auf den Folgeband.

Der Fall selbst ist super spannend konstruiert. Eine Mischung aus trashigen Reality-TV und prekären Geheimnissen- eine Kombination die für diesen Fall richtig gut funktioniert und für eine geladene Atmosphäre sorgt. Angeheizt wird das ganze dadurch, dass es ein Kapitel aus Sicht von jedem Kandidaten gibt. Dadurch werden Intentionen und Ängste der Nebencharaktere nochmal stärker rübergebracht und als Leser kann man so auch eigene Vermutungen anstellen, wer der Täter sein könnte.

Die Rekonstruktion des Mordes fand ich super spannend und schlüssig konstruiert. Hat mir richtig gut gefallen. Generell mochte ich auch die kurzen Kapitel und schnellen Perspektivenwechsel, durch die der Leser einen Rundumblick bekommt. Für mich ein stimmiger, trügerischer Fall, der einen nicht loslässt. Tolle Fortsetzung der Reihe.

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Veröffentlicht am 19.12.2023

bisschen nerdy, aber trotzdem cool

Check & Mate – Zug um Zug zur Liebe
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Bin ja großer Ali Hazelwood Fan, vor allem weil mich ihre Bücher auch immer zum Schmunzeln und Lachen bringen. Denn neben coolen Lovestories sind sie vor allem eins: herrlcih unkompliziert und angenehm ...

Bin ja großer Ali Hazelwood Fan, vor allem weil mich ihre Bücher auch immer zum Schmunzeln und Lachen bringen. Denn neben coolen Lovestories sind sie vor allem eins: herrlcih unkompliziert und angenehm zu lesen, sehr locker und sprühend vor Witz. So auch dieses Buch, mit dem sich sich hazelwood aus dem akademischen Sektor rausgewagt und ein modernes "Damengambit" geschrieben hat.

Zum Inhalt: Mallory hat dem Schachspielen abgeschworen, nachdem es ihre Familie zerstört hat. Dabei war es die eine Sache, bei der sie immer herausragend gut war. Als sie bei einem Wohltätigkietsturnier einspringen soll, schlägt sie ausversehen den amtierenden Weltmeister. Und tritt damit eine Reihe von Ereignissen los, die ihr Leben verändern sollen.

Mallory ist eine coole Protagonistin und ihre familiäre Situation ist mir durchaus nahe gegangen. Trotzdem frage ich mich manchmal ein bisschen, wieso Frauen in derartigen Büchern immer so "unterprivilegiert" sein müssen, schließlich sind sie doch eh schon Under Dogs. Aber ok, kann ich mit Leben und Mallory Background sorgt natürlich für ein bisschen zusätzliche Dramatik.

Noah ist schon eher der nerdige Typ, aber ich fand ihn einfach hinreißend sympathisch, wie er Mallory unbedingt kennenlernen wollte. Über die Vorhersehbarkeit der Handlung brauchen wir uns bei dieser Art Buch nicht unterhalten, aber trotzdem fand ich es schön zu verfolgen, wie die beiden ihren Gefühlen füreinander erliegen. Daneben haben mir auch die beosnderen Freundschaften gefallen, die sich innerhalb der Geschichte bilden.

Mir hat besonders gut gefallen, dass die Story so locker rübergebracht wird. Es geht zwar für Mallory um wirklich viel, aber es geht auch um Spaß, um Freundschaften und darum das verstaubte Bild von Frauen im Schach zu korrigieren. In typischer Hazelwood-Manier wird Frauenpower wieder groß geschrieben- liebe ich ja total.

Das Buch hat mir wieder richtig gut gefallen, ich hab gelacht und geschmachtet und hatte plötzlich wieder Bock, das Schachbrett aus dem Schrank zu holen. Klare Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Neues und altes aus der Stranger Times

Love Will Tear Us Apart
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Groß war die Freude, als ich gesehen habe, dass es statt den angekündigten drei Bänden noch mindestens einen vierten geben wird, denn dieses Buch ist definitiv nicht das Ende der Stranger Times, auch wenn ...

Groß war die Freude, als ich gesehen habe, dass es statt den angekündigten drei Bänden noch mindestens einen vierten geben wird, denn dieses Buch ist definitiv nicht das Ende der Stranger Times, auch wenn man schon merkt, dass der Autor hier viele Fäden auch aus vorangegangenen Bänden endlich verknüpft. Das Buch war wieder ein herrliches Amüsement, gespickt mit Skurrilitäten und altbekannten Schrulligkeit- ich liebs.

Zum Inhalt: Nach Hannahs Weggang von der Stranger Times sieht diese sich mit einer neuen Stellvertretenden Chefredakteurin konfrontiert: die rüstige Betty mischt den Laden auf und sorgt dabei für erhitzt Gemüter. Aber auch Banecroft ist nicht in Bestform und gibt sich der sehnsuchtsvollen Suche nach seiner Frau hin, von der er überzeugt ist, dass sie nicht tot ist. Währenddessen begibt sich Hannah auf eine Selbstoptimierung-Kur.

Was ich an dieser Buchreihe so liebe sind die irrsinnig witzigen Charaktere, die alleine, aber auch in Kombination einfach großartig funktionieren und bei denen ich im Verlauf der Bücher auch eine echte Entwicklung mitverfolgen konnte. So auch hier. Die übliche Besetzung der Stranger Times ist für dieses Buch ziemlich aufgespalten und es ergeben sich neue Team-Konstellationen, die nicht nur für Unterhaltung sorgen, sondern den Charakteren auch einiges abverlangen.

Zu Anfang dachte ich noch, wir haben in diesem Band zwei sehr verschiedene „Fälle“, die sich wohl kaum miteinander verbinden lassen, aber dem Autor gelingt es vortrefflich, Querverweise zu schaffen und ein stimmiges Gesamtbild zu kreieren, das nicht nur alle Handlungsstränge in diesem Buch zusammenbringt, sondern auch Figuren und Ereignisse aus vorangegangenen Büchern aufgreift und einen Bogen schlägt. Ich bin immer wieder überrascht, wie logisch mir die Handlung am Ende in all ihrer Schrägheit erscheint

Das Ende ging für meinen Geschmack fast ein bisschen zu schnell, nachdem beide Seiten so viel vorbereitet und geplant haben. Natürlich gibt es ein großes, pompöses Finale, alles andere wäre auch unter der Würde der Stranger Times, aber mir haben da einfach ein paar mehr Worte zu gefehlt. Da ja nun doch noch ein vierter Band aussteht, hoffe ich, dass diese quasi nachgeliefert werden. Ganz zum Schluss gab es dann auch nochmal einen kleinen emotionalen Moment, was für mich die Geschichte gut abgerundet hat.

Es war wieder ein außerordentliches Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Die Suche nach dem Platz im Leben

Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle
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Anne Freytag schreibt Jugendbücher, die nicht nur aktuell und universell relevante Themen aufgreifen, sondern auch mit feinfühliger Art vom Erwachsen werden erzählen. Ich lese die Bücher der Autorin wahnsinnig ...

Anne Freytag schreibt Jugendbücher, die nicht nur aktuell und universell relevante Themen aufgreifen, sondern auch mit feinfühliger Art vom Erwachsen werden erzählen. Ich lese die Bücher der Autorin wahnsinnig gerne, weil ich mich selbst in ihren Geschichten ganz oft wiederfinde und verstanden fühle.



Zum Inhalt: Corona Lockdown in Deutschland. Eigentlich ist Sally mit der Schule fertig, träumt vom Ausziehen und Studieren, aber irgendwie klingt das alles grade nicht so richtig passend. Überhaupt ist Sallys Leben eine Aneinanderreihung von Ereignissen, die nicht so richtig passen. Ihre beste Freundin Pia ist weggezogen, Felix, der Junge den liebt, hat sie verlassen. Und zurück bleibt Sally, in einem chaotischen Haushalt und unentschlossen, wie es für sie weitergeht. Doch dann zieht überraschend Leni bei ihnen ein und Sally beginnt, sich ein anderes Leben für sich vorstellen zu können.



Das Buch ist in seiner Gesamtheit eine Aneinanderreihung von Alltagsszenen und Banalitäten und trotzdem innerhalb dieses Konstruktes total mitreißend. Als Schauplatz dient fast ausschließlich das Haus der Familie, was ich interessant inszeniert finde. Denn natürlich verbringen wir viel Zeit zu Hause, aber meist eben den unspektakulären Teil unserer Zeit. Umso gelungener finde ich es, wie viel Stimmung die Autorin damit erzeugt.



Die Familiendynamik ist schwer zu greifen und erweckt oft den Eindruck einer Zweckgemeinschaft völlig verschiedener Einzelindividuen, die als emotionale Gruppe nicht so richtig funktionieren, sich mit dieser Situation aber gut arrangiert haben. Nicht unbedingt das klassische Familienbild, hat mir aber genau deswegen gut gefallen. Es wird auch sehr locker mit Themen wie Sexualität, Politik, Ernährung, Beziehung umgegangen, die in den Alltagsszenen aufgegriffen werden. Finde ich total gut, wie scheinbar mühelos hier über das gesprochen wird, was Jugendliche beschäftigt.



Die Sprache ist sehr einfach gehalten und die Figuren sind liebevoll mit eigenen Marotten und Ansichten ausgestaltet, sodass sie sehr greifbar wirken. Im Zentrum steht natürlich Protagonistin Sally, die nicht nur ihr eigenes Leben reflektiert, sondern auch das ihrer Geschwister. Mir hat ein bisschen die offene Konfrontation ihrer Sorgen/Probleme gefühlt, Sally macht viel mit sich selbst aus. Gegen Ende gibt es da einen vielversprechenden Moment, der aber so ein bisschen in der Luft hängen gelassen wird. Ansonsten ist die Entwicklung der Protagonistin sehr authentisch und nachvollziehbar.



Für mich wieder ein sehr gelungenes Jugendbuch, das sich toll lesen lässt und die emotionale Tiefe in einen sehr mühelosen Rahmen verpackt.

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Wer ist hier eigentlich das Monster

Frankenstein
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Die Geschichte von Frankenstein und seinem Monster zählt schon zu den Klassikern, die in diversen Adaptionen aufgegriffen, modernisiert und verzerrt wurde. Vom Coppenrath Verlag ist nun diese wunderschöne ...

Die Geschichte von Frankenstein und seinem Monster zählt schon zu den Klassikern, die in diversen Adaptionen aufgegriffen, modernisiert und verzerrt wurde. Vom Coppenrath Verlag ist nun diese wunderschöne Schmuckausgabe erschienen, die der düsteren Geschichte ein neues Gewand gibt. Ich habe den Klassiker nie gelesen, kenne nur die Verfilmung und muss sagen, durch das Buch habe ich einen ganz anderen Zugang zu den Figuren bekommen, der mir sehr gut gefallen hat.



Zum Inhalt: Viktor erleidet schon früh einen herben familiären Rückschlag, als seine Mutter, die das herz der Familie war, verstirbt. Aber die Familienbande sind stark und so geht Viktor nach Ingolstadt, um zu studieren. Die Naturwissenschaften faszinieren ihn, doch nach drei Jahren können ihm seine Lehrer nichts mehr beibringen und Viktor beginnt sich der Medizin und der Frage nach dem Leben zuzuwenden. Und in einer Mischung aus Ehrgeiz und Einsamkeit erschafft Viktor Leben, und realisiert zu spät, welche grausame Tat er da gegangen hat, als seine Schöpfung beginnt ihn heimzusuchen.



Das Buch ist absolut hochwertig gestaltet und mir haben neben den sehr stimmungsvollen Illustrationen besonders die beiliegenden Gimmicks gefallen, die einerseits die Themen rund um Alchemie vertiefen und andererseits die Handlung in Form von Briefen unterstützen. Also allein rein optisch ein absolutes Highlight.



Dafür, dass das Buch ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, ist es absolut angenehm zu lesen. Die Sprache ist gehoben, manchmal fast gestelzt, aber gut verständlich und absolut passend zum Inhalt. Viktors Wissendurst und Drang nach Erkenntnissen waren sehr ansteckend und umso tiefer der Fall, als er mit Bestürzen feststellt, was ihm da gelungen ist. Einerseits sind Viktors Emotionen gut rübergebracht und auch irgendwie nachvollziehbar, andererseits fand ich seine Art mit dem „Problem“ umzugehen, absolut unverständlich.



Besonders spannend war für mich die Geschichte aus Sicht von Frankensteins Monster, die Erlebnisse, die es gemacht hat, sind sehr nahbar beschrieben. Man bekommt ein gutes Gefühl für die geistige und emotionale Entwicklung, die es durchmacht und wieso die Geschichte sich so entwickelt, wie sie es tut.



Ich fand das Buch überraschend packend und auch auf emotionaler Ebene mitreißend. Außerdem werden ein paar interessante moralische Fragen zum Wert des Lebens aufgeworfen. Ein Buch, dass man beim Lesen auf sich wirken lassen und genießen kann.

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