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ein Mensch, der einen Künstler beschuldigt politisch zu sein,
hatte wohl
noch nie seine eigenen Menschenrechte zur Diskussion stehen
„ (S. 178)
Glenn Bech ist Psychologe, kommt aus der Provinz Dänemarks, ...
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ein Mensch, der einen Künstler beschuldigt politisch zu sein,
hatte wohl
noch nie seine eigenen Menschenrechte zur Diskussion stehen
„ (S. 178)
Glenn Bech ist Psychologe, kommt aus der Provinz Dänemarks, stammt aus armen Verhältnissen, ist schwul und wurde in der Schule gemobbt.
„
ich denke nicht dass ihr böse seid
ich glaube die Bosheit ist größer als wir
deshalb wird meine Wut politisch
„ (S. 264)
Und von dieser Wut hat er eine ganze Menge… Nun kann ich mit Wut als Gefühl nicht allzu viel anfangen, wegen… nun ja… Sozialisierung und so, aber könnte ich es, würde ich sofort einsteigen.
„Ich erkenne eure Autorität nicht länger an“ liest sich wie ein Tagebuch aus mal längeren und mal kürzeren Sequenzen. Blech nimmt hierbei so ziemlich alles auseinander, von Klassengesellschaft, Homophobie, über Priviliegien und Gut-Menschen-Tum. Zu allem hat er eine Meinung und die wird vielen nicht gefallen.
„
nenn mich radikal
ich denke
die Wirklichkeit ist es bereits
„ (S. 122)
Schonungslos brüllt er förmlich heraus, was ihm nicht passt… und das ist eine ganze Menge. Er führt uns vor Augen, was in unserer Welt nicht stimmt, was schief läuft und das zu lesen ist nicht immer angenehm. Durch die sehr persönliche Ausarbeitung, gespickt mit eigenen Erlebnissen, macht es Bech mir als Leserin einfach, seine Ausführungen und seine Gefühle (sei es nun Wut, Genervtheit, Angst oder Resignation) nachzuvollziehen. Durch die persönliche Ansprache wird man aufgefordert auch sich selbst zu hinterfragen.
Viele Aussagen würde ich genauso unterschreiben, bei manchen allerdings bin ich nicht d‘accord. Manches ist mir zu generalisiert, zu oberflächlich betrachtet. Aber mit dem meisten hat er am Ende Recht.
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Sichtbarkeit ist entscheidend
aber was hilft die ganze Sichtbarkeit wenn sie Schatten wirft
auf die Falschen?
„ (S. 162)
Der Autor spricht mit seinem Buch vor allem für diejenigen die sich ausgegrenzt und am Rande der Gesellschaft fühlen. Er verschafft jenen eine Stimme, die in irgendeiner Weise marginalisiert oder unpriviligiert sind und ich wünsche mir, dass es ganz viel Sichtbarkeit bekommt, bin mir aber sicher, dass es spalten wird und nicht für jeden geeignet ist.