Platzhalter für Profilbild

Julchentim

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Julchentim ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Julchentim über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2023

Ein klitzekleines Wortwunder!

Treacle Walker
0

Alan Garner ist ein britischer Schriftsteller, der am 17. Oktober 1934 geboren wurde. Er ist vor allem für seine Kinder- und Jugendbücher bekannt, die in den Bereichen Fantasy und Abenteuer angesiedelt ...

Alan Garner ist ein britischer Schriftsteller, der am 17. Oktober 1934 geboren wurde. Er ist vor allem für seine Kinder- und Jugendbücher bekannt, die in den Bereichen Fantasy und Abenteuer angesiedelt sind. Seine Werke zeichnen sich durch eine Verbindung von realen Elementen mit mythologischen, folkloristischen und magischen Elementen aus. Seine Werke sind oft anspruchsvoll und tiefgründig und behandeln Themen wie Mythologie, Identität, Geschichte und die Verbindung zwischen Mensch und Natur.

Dies ist auch in "Treacle Walker" wiederzufinden.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich alles verstanden habe. Aber das spielt keine Rolle! Denn dieses kleine, aber feine Wunder der Worte ist immer wieder neu zu entdecken - perfekt für kurze Momente. Zwischen den vielen, oftmals wirren Worten, kann man immer wieder Neues entdecken und schmunzeln. Das Thema ist Wahrnehmung, Zeit, Realität, Perspektiven - oder auch nicht.

Die oftmals schlechten Rezensionen kann ich nur darauf zurückführen, dass beim Erwerb dieses Buch etwas anderes erwartet wurde. Dieses Buch ist kein Roman, kein Teil einer Trilogie oder ähnlichem. "Treacle Walker" ist ein Stück Fantasie, eine kleine Wunder-Geschichte.

Mein Abzug bezieht sich lediglich auf die Tatsache, dass in der Übersetzung ins Deutsche die Wortgewaltigkeit verloren gegangen ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.07.2023

Dieses Buch tut in der Seele weh!

Sekunden der Gnade
0

"Sekunden der Gnade" ein neuer Thriller von Dennis Lehane.
Der amerikanische Autor Dennis Lehane ist für seinen fesselnden Schreibstil bekannt. Er hat einige sehr erfolgreiche Krimis und Thriller geschrieben, ...

"Sekunden der Gnade" ein neuer Thriller von Dennis Lehane.
Der amerikanische Autor Dennis Lehane ist für seinen fesselnden Schreibstil bekannt. Er hat einige sehr erfolgreiche Krimis und Thriller geschrieben, darunter "Mystic River", "Shutter Island" und die "Kenzie & Gennaro"-Serie.

Lehanes Geschichten zeichnen sich oft durch komplexe Charaktere, spannende Handlungsstränge und überraschende Wendungen aus. Er versteht es, seine Leser in die Welt seiner Bücher zu ziehen und sie bis zum Ende zu fesseln. Dabei greift er gerne auch tiefgründige Themen auf und beleuchtet menschliche Abgründe und moralische Dilemmas.

So geschehen auch wieder einmal in "Sekunden der Gnade". Ich kann dieses Mal gar nicht viel zu diesem Buch schreiben. Es tat mir beim Lesen in der Seele weh, so sehr blickt man in die Welt der 70er mit ihren festgefahrenen Ansichten und Vorurteilen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Lehane formuliert seitenweise Sätze, die in sich nichts aussagen, und dadurch wiederum so viel preisgeben von Kleingeistern der Zeit, von Hass, von Armut, von Nichts und doch so viel. Ich hätte das Buch am liebsten abgebrochen, doch die Geschichte von Mary Pat auf der Suche nach ihrer Tochter, nach Rache und Vergeltung ließ mir keine andere Wahl, als ihr zu folgen und zu ertragen. Ich ertrug Mary Pats Angst, Schmerzen, Hass, Trauer, Wut, Erinnerungen, ...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2024

Schwieriger Charakter und tiefe Einblicke ins Verlagswesen

Yellowface
0

Ich werde diese Rezension nun aber etwas anders angehen, als sonst. Ich schreibe mir einfach von der Seele, was ich beim Lesen gefühlt habe.

"Yellowface" von R. F. Kuang war bereits im letzten Jahr ein ...

Ich werde diese Rezension nun aber etwas anders angehen, als sonst. Ich schreibe mir einfach von der Seele, was ich beim Lesen gefühlt habe.

"Yellowface" von R. F. Kuang war bereits im letzten Jahr ein promotetes Buch in Reese Witherspoons Buchclub "Reesesbookclub". Lange habe ich die deutsche Übersetzung herbeigesehnt und war so gespannt auf die angepriesene Story.

Die Protagonistin June hat meine Gefühle zum Rasen gebracht, aber nicht auf positive Art und Weise. Von Anfang an konnte ich sie nicht leiden, ihre Sicht auf die Dinge, ihre moralischen Vorstellungen und wie sie sie passend zu ihrem eigenen Nutzen umbiegt, ihr Urteil über ihre "Gegnerin" Athena, deren Geschichte sie in der schlimmsten aller Situationen an sich reißt. Einfach ekelerregend unmoralisch und selbstsüchtig.

Ich wollte diese Geschichte wirklich lieben, aber June hat sie mir vermasselt. Ja, non-konforme Charaktere sind gerade absolut in und wollen auch wahrgenommen werden. Aber June Hayward ist eine Person, der ich im echten Leben niemals über den Weg laufen möchte, geschweige denn etwas mit ihrem falschem Leben zu tun haben möchte.

Sie gibt uns viele Gründe, warum ihr Handeln richtig sein soll. Aber in keiner meiner Wertevorstellungen passt auch nur einer ihrer Beweggründe hinein.

R. F. Kuang hat wieder einmal brillant recherchiert und geschrieben, bis ins kleinste μ des Verlagswesens, von der Idee bis hin zum Leser. Wieder einmal ein so detailreiches Buch von ihr, dass man darin versinken könnte. Wenn nicht June wäre.

Es tut mir wirklich leid, aber mehr als 3* kann ich nicht geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.09.2023

Ich wollte es lieben!

Cleopatra und Frankenstein
0

Das traumhafte Cover und das einprägsame Marketing haben mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht.

"Cleopatra und Frankenstein" Coco Mellors' Debütroman, der sich mehr auf Charaktere als auf Handlung konzentriert. ...

Das traumhafte Cover und das einprägsame Marketing haben mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht.

"Cleopatra und Frankenstein" Coco Mellors' Debütroman, der sich mehr auf Charaktere als auf Handlung konzentriert. Grundsätzlich keine schlechte Sache, kann aber problematisch sein, wenn die Charaktere nicht besonders interessant sind und es, wie in diesem Fall, keine solide Handlung gibt. Das bedeutet nicht, dass mir das Buch nicht gefallen hat, es ist gut geschrieben, und einige Teile sind wirklich fesselnd, aber es ist leider sehr vorhersehbar und wirkt letztendlich ziemlich banal.

Obwohl das Buch nicht besonders lang ist, fühlt es sich sehr "stofflich" an, teilweise wegen der detaillierten Szenen, die sorgfältig konstruiert sind, und teilweise auf Grund der Fülle an Charakteren, die jeweils unnützerweise ihre eigenen Kapitel haben, zusätzlich zu Cleo und Frank.

Insgesamt ist es keine schlechte Lektüre, hatte für mich aber nicht viel zu bieten. Es geht im Wesentlichen um eine unauffällige Beziehung zwischen zwei unsympathischen Menschen und ihren ebenso unsympathischen Freunden.
Ich hatte während des Lesens keine Neugier herauszufinden, was als Nächstes passiert.

Ich wollte es wirklich mögen, aber ich bin trotzdem froh, dass ich "Cleopatra und Frankenstein" gelesen habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2023

Eine rohe Seele

Meine Männer
0

„Meine Männer“ von Victoria Kielland basiert auf der wahren Geschichte der Serienmörderin Brynhild Gunness.

Kielland hält sich im Allgemeinen an die Eckpunkte von Gunness wahrem Leben und geht von diesen ...

„Meine Männer“ von Victoria Kielland basiert auf der wahren Geschichte der Serienmörderin Brynhild Gunness.

Kielland hält sich im Allgemeinen an die Eckpunkte von Gunness wahrem Leben und geht von diesen aus, um zu veranschaulichen, was eine Besessenheit mit einem Menschen anstellen kann.

Wie immer gibt es von mir keine große Inhaltsangabe, zumal die Fakten zu Amerikas erster Serien-Mörderin für Interessierte leicht zu recherchieren sind.

Kiellands Schreibstil ist ungewöhnlich, roh, leicht unzusammenhängend und sehr literarisch, melancholisch und gegen Ende etwas verschwommen.

Während des Lesens, fragte ich mich tatsächlich, ob die Handlung überhaupt zu den Morden führen würde. Kielland ist nämlich weniger daran interessiert, Ursachen und Wirkungen zu erklären. Ihr ist vielmehr daran gelegen zu vermitteln, wie es sich angefühlt haben könnte, Brynhild/Belle/Bella zu sein – in ihrem Kopf, unter ihrer Haut zu stecken.

Auch wenn die Autorin die Charakter-Entwicklung von der jungen Brynhild hin zur Serienmörderin Belle zu beschreiben versucht, konnte ich zwar in die Tiefen dieser traurigen Seele blicken, aber nicht mit ihr fühlen.

Ich kann dieses Buch empfehlen, wenn Sie düstere, literarische Belletristik suchen, ohne Beschönigung oder Romantisierung. Erwarten Sie keinen Thriller!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere