Ein Buch, das zum Mitdenken anregt.
Ich soll nicht lügenIch lese Psychothriller sehr gerne, auch wenn ich die letzten Mal "nur" auf die Werke von Fitzek zurückgegriffen habe. Dementsprechend gespannt war ich aber auch auf das Buch, dessen Klappentext und Leseprobe ...
Ich lese Psychothriller sehr gerne, auch wenn ich die letzten Mal "nur" auf die Werke von Fitzek zurückgegriffen habe. Dementsprechend gespannt war ich aber auch auf das Buch, dessen Klappentext und Leseprobe mich begeistern konnten. War es ein Unfall? Ist Abe die Treppe hinunter gestürzt? Wollte er Suizid begehen? Oder war es Jody, die ihren Verlobten gestoßen hat?
Der Einstieg in das Buch gelingt super und beginnt mit den Sekunden nach dem Sturz. Anschließend lernen wir neben Jody noch Mags kennen, die sehr kühl und abweisend auf mich wirkte, dadurch aber sehr interessant war. Ich fragte mich, wieso sie keinen Kontakt zu ihrem Bruder pflegte und war froh, Stück für Stück antworten darauf zu bekommen. Während sie anfangs noch sehr oberflächlich auf mich wirkte, kristallisierte sie sich immer mehr als Heldin heraus.
Für mich war von Beginn an klar, dass Jody eine sehr instabile Person ist und etwas Wesentliches verschweigt. Ich stellte fest, dass der Grat zwischen Wahrheit und Lüge verdammt schmal ist. Dies regte zum Mitdenken an und ließ mich jede Seite mit Spannung lesen. Durch Kapitel, die sich der Vergangenheit der Progatonisten widmen, setzten sich die Puzzleteile immer mehr zusammen. Die "Liebelei" zwischen Mags und Daniel war eine willkommene Abwechslung, ohne vom eigentlichen Geschehen abzulenken.
"Ich soll nicht lügen" hat einen angenehmen, fließenden Schreibstil. Die Charaktere sind allesamt sehr vielseitig beschrieben. (Ich denke dabei vor allem an Mira.) Ich möchte das Buch unbedingt weiterempfehlen. Ein Buch, das beschäftigt und zum Nachdenken anregt. Wie pflegte Daniel zu sagen? Die Wahrheit ist, was man dem Menschen glauben lässt.