Luftholen in der Natur Norwegens
„Die zwei Wochen könnten eine Reißleine sein. Eine Reißleine für ein Karussell, das sich sonst immer schneller drehen würde.“ (Sander, S. 52)
Rauschende Wasserfälle, eine nie endende Aussicht und lange ...
„Die zwei Wochen könnten eine Reißleine sein. Eine Reißleine für ein Karussell, das sich sonst immer schneller drehen würde.“ (Sander, S. 52)
Rauschende Wasserfälle, eine nie endende Aussicht und lange Wanderungen inmitten der abgelegenen Landschaft in Norwegen. „Skogen Dynasty hält ein unglaublich bildliches Setting parat, in welches man sich direkt mitverliebt. Zusätzlich fließt eine ruhige Liebesgeschichte mit ein, die die Wohlfühlgeschichte abrundet.
Das Cover: Das Farbkonzept der drei Bücher gefällt mir sehr gut. Alle Bände fassen farblich sehr gut zusammen und können auch durch die schlichte Aufmachung überzeugen. Ich hätte mir eventuell noch eine dritte Farbe gewünscht, die einen stärkeren Kontrast zu dem Altrosa ergeben hätte, aber in sich gefällt mir das ruhige Gewand.
Die Handlung: Nachdem Sander durch einen Skandal in den letzten Wochen negativ in der Presse aufgefallen ist, soll er sich nun völlig zurückziehen, damit das Unternehmen seiner Familie keinen schlechten Ruf ereilt. Dass Sanders Seite der Geschichte jedoch ganz anders ist, als die Medien präsentieren, scheint dabei den Großteil seiner Familie nicht zu interessieren. Gezwungenermaßen nimmt er an einer Trekkingtour teil, die ihn abseits in die Natur von Norwegen führt. Dort trifft er auf Norah, die die Tour anleitet und merkt schon bald, dass die beiden auf einer Wellenlänge sind…
Meine Meinung: Anfang des Monats hatte sich eine Leseflaute bei mir angekündigt, die ich seit Jahren nicht mehr hatte. Als dann „Skogen Dynasty“ bei mir ankam wollte ich die ganze Zeit danach greifen und gleichzeitig durch die Flaute auch nicht. Nach Überwindung fing ich dann doch an zu lesen. Anfangs brauchte ich etwas, bis ich in der Geschichte ankam (was ich jedoch auch zum Teil auf die Flaute schiebe), doch kaum wanderten die Charaktere durch die Berge, konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Die gesamte Natur war so bildlich und teilweise hörte man selbst das Wasserfallrauschen, sah die Wiesen vorbeiziehen oder hatte ein überwältigendes Panorama vor sich. Wenn ich an die Geschichte zurückdenke, habe ich stets Norah und Sander vor der Kulisse einer Berglandschaft vor mir – das Setting hat wirklich Eindruck hinterlassen. Das Buch stellt eine gelungene Wohlfühlgeschichte dar, die perfekt für den Spätsommer/ Übergang zum Herbst ist. Gegen Ende muss ich jedoch zugeben, dass mir das Hin und Her nicht unbedingt zusagte. Der Zwiespalt, in dem eine Partie des Pärchens steckte, wurde bereits vorher genügend betont, da gab es mir mindestens zwei Rückzüge zu viel, die mich auch etwas frustrierten. Auch hätte ich mir tatsächlich noch gewünscht, dass man erfahren hätte, wie die Reise für die anderen Teilnehmer:innen der Trekking Tour weiterging, da ich diese in der Zwischenzeit sehr ins Herz geschlossen hatte. Doch letztendlich hat die Geschichte eine Leseflaute bei mir verhindert, wofür ich sehr dankbar bin!
Die Charaktere: Sander und Noah haben mir als Charaktere sowohl einzeln, wie auch im Doppelpack gut gefallen. Besonders positiv möchte ich die Kommunikation zwischen den beiden hervorheben. Doch auch die anderen Trekking Teilnehmer:innen konnten mir zusagen. Seien es nun die beiden älteren Freundinnen, die Familie oder das entzweite Pärchen – alle hatten eine spannende Hintergrundgeschichte.
Fazit: Die Vielleicht-Reihe hat mir damals so viele Türen geöffnet und mir diese talentierte Autorin vorgestellt, weswegen ich der Reihe für Vieles dankbar bin. Der Auftakt ihrer neuen Reihe hatte es daher etwas schwerer bei mir, aber konnte sich auf jeden Fall beweisen. Ich vergebe hier 3,5/5 Sternen und eine Leseempfehlung!