Cover-Bild Zeiten der Langeweile
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18,95
inkl. MwSt
  • Verlag: ABOD Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 24.08.2023
  • ISBN: 9783987853579
Jenifer Becker

Zeiten der Langeweile

Roman
Mila, dreißig, geht offline. Zu groß ist plötzlich die Angst vor der öffentlichen Sichtbarkeit. Jede gelöschte Spur im Netz ist ein Akt der Befreiung, gleichzeitig gelingt es Mila nicht, sich einzureden, dass die neue Yogaroutine erfüllender ist als der morgendliche Smartphonecheck. Die nostalgisch wiederentdeckte Langeweile wird schnell zu tiefer Einsamkeit. Sie teilt ihr Leben nicht mehr, aber niemand teilt es jetzt so richtig mit ihr, seit ihr Lebensstil mehr Gemeinsamkeiten mit dem von Emily Dickinson als dem ihrer alten Freundinnen hat. Doch der Drang, den schwerelosen Zustand vollkommenen Verschwindens zu erreichen, wird immer zwanghafter.
Das Debüt einer Stimme, die mit hypnotischer Genauigkeit unsere Welt beschreibt und subtil mit der Sehnsucht nach Freiheit spielt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2023

hmm

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"Zeiten der Langeweile" ist ein Roman, der ein äußerst aktuelles Thema aufgreift, nämlich den Versuch einer jungen Frau, sich aus der digitalen Welt zu löschen. Dieser Schritt führt zu einer interessanten ...

"Zeiten der Langeweile" ist ein Roman, der ein äußerst aktuelles Thema aufgreift, nämlich den Versuch einer jungen Frau, sich aus der digitalen Welt zu löschen. Dieser Schritt führt zu einer interessanten Reflexion über die Abhängigkeiten von sozialen Medien und den Einfluss der digitalen Welt auf unser Leben.

Die Protagonistin Mila entscheidet sich, ihre Online-Präsenz zu löschen, um der ständigen Sichtbarkeit und dem Druck der sozialen Medien zu entkommen. Dies führt zu einer Isolation, die sie mit Angst und Langeweile konfrontiert. Die Autorin, Jenifer Becker, schafft es, Milas Gedanken und Gefühle realistisch darzustellen und gibt dem Leser Einblicke in ihre Welt.

Die Erzählung ist mit aktuellen Themen wie der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg verwoben, was dem Buch eine zeitgemäße Dimension verleiht. Becker setzt auch auf einen nüchternen und direkten Schreibstil, der Milas Ängste und Sorgen in den Vordergrund stellt.

Allerdings kann ich nachvollziehen, dass einige Leser Schwierigkeiten hatten, sich in die Protagonistin hineinzuversetzen. Milas ständige Beschwerden und die vielen politischen und popkulturellen Bezüge mögen auf einige Leser anstrengend wirken. Auch die Tatsache, dass die Handlung langsam in Gang kommt, könnte für einige Leser frustrierend sein.

Insgesamt halte ich "Zeiten der Langeweile" jedoch für ein Buch, das wichtige Fragen über unseren Umgang mit der digitalen Welt aufwirft und zum Nachdenken anregt. Es zeigt eindringlich die Auswirkungen der digitalen Isolation und wie sie das Leben einer jungen Frau verändert.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Das Leben offline

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Wie wäre es, wenn man alle seine Social Media-Profile löschen würde? Oder noch radikaler: Sich vom Internet abwenden würde? Genau das tut die Protagonistin in Jennifer Beckers Roman "Zeiten der Langeweile". ...

Wie wäre es, wenn man alle seine Social Media-Profile löschen würde? Oder noch radikaler: Sich vom Internet abwenden würde? Genau das tut die Protagonistin in Jennifer Beckers Roman "Zeiten der Langeweile". Aus der Angst davor, dass sie gecancellt werden könnte oder dass man sie aufgrund alter Artikel und Beiträge bloßstellen könnte, löscht sie allmählich alles über sich aus dem Internet.

Was sich zunächst als spektakulär anhört, entpuppt sich in der Realität eher als unaufregend und langwierig. Auf ihre Abschiedsnachricht reagiert kaum jemand, ihre Einladung, Signal runterzuladen, nimmt nur eine Freundin an und der Prozess, einen alten Blogeintrag aus der Google Suchergebnisliste zu löschen, dauert viel länger als gedacht.

Was als impulsive Aktion beginnt, nimmt plötzlich immer größere Ausmaße an. Während die Protagonistin zu Beginn noch die Streamingdienste nutzt, sich Youtube-Videos ansieht, auf Signal chattet und Wikipedia-Artikel liest, wird sie mit der Zeit immer radikaler in ihrer Abkehr von der digitalen Welt.

Und plötzlich ist da Zeit für die Dinge, die sie seit Jahren nicht mehr gemacht hat: Bücher in einem richtigen Buchladen kaufen zum Beispiel, Zeitungen lesen und jeden Tag Sport machen.

Gleichzeitig leidet ihr Sozialleben, ihre Integration ins Alltagsleben. Immer öfter fällt ihr auf, dass sie ausgegrenzt wird, von Personen ebenso wie von Strukturen. Sie versteht Witze nicht mehr, ist nicht mehr up to date, ist in mancherlei Hinsicht nicht mehr Teil der Welt.

Der Roman hat mir als Leserin vor Augen geführt, wie abhängig wir vom Internet sind. Und das in jeder Hinsicht, sei es Fernsehen, Musik, Banking, Wissen, Dating, Kommunikation, usw. Sich davon vereinnahmen zu lassen ist mehr als leicht, sich davon loszulösen überhaupt nicht. Becker stellt das mit ihrem Roman auf anschauliche Weise dar.

Gleichzeitig habe ich den Roman nicht als ein Plädoyer für eine komplette Abwendung vom Internet verstanden. Er verherrlicht keine Extreme. Stattdessen zeigt er, wie schnell auch der digital Detox krankhafte Formen annehmen kann.

Für mich ein gelungenes Debüt und ich bin gespannt auf mehr von Jenifer Becker!

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Veröffentlicht am 08.09.2023

Digital Detox

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"Zeiten der Langeweile" ist ein Roman über Milas Ausstieg aus der digitalen Welt, welcher mild beginnt und dann immer tiefer in ihr Leben eingreift. Der Trend rund um Digital Detox hat viele mit sich gezogen ...

"Zeiten der Langeweile" ist ein Roman über Milas Ausstieg aus der digitalen Welt, welcher mild beginnt und dann immer tiefer in ihr Leben eingreift. Der Trend rund um Digital Detox hat viele mit sich gezogen und dauert wohl immer noch an. Wobei die meisten eher nur minimale oder temporär begrenzte Veränderungen vorgenommen. Anders als in diesem Buch, wo die Protagonistin ihr ganzes Leben Stück für Stück umkrempelt.

Das Cover ist schön gestaltet und auch die Aufteilung der Erzählung in drei Teile unterstützt die Handlung. Die großen Abschnitte ohne weitere Kapitel können nur teils sehr langwierig werden. Dennoch ist das Thema sehr facettenreich dargestellt und es werden ganz verschiedene Perspektiven und Problematiken gezeigt, dazu auch die Zweifel und Ängste der Protagonistin selbst. Diese empfinde ich allgemein als spannend, da man einiges zur Vorgeschichte erfährt, aber nicht in aller Ausführlichkeit und auch in Bezug auf ihre Psyche Geheimnisse verdeckt bleiben. Auch den eher nüchternen und wenig dramatischen Schreibstil mag ich persönlich gerne.

Dennoch kann ich das Buch nicht ohne weiteres empfehlen, da ich mich im Laufe der Geschichte immer weniger mit der Protagonistin identifizieren konnte. Ihre Einstellung und auch ihre Angst wird immer extremer und man kann sie nur schwer nachvollziehen. Daher würde ich den Roman vor allem empfehlen, wenn man dem Thema zugänglich ist und sich auf derartige Experimente vielleicht selbst einlassen würde.

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Veröffentlicht am 05.09.2023

Entgiftung

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Um es vorweg zu nehmen, „Zeiten der Langeweile“ ist ein eher bedeutungsloses Buch.
Die Protagonistin ist Mila, die sich mutwillig in den Zustand der Langeweile versetzt, indem sie sich aus der Welt der ...

Um es vorweg zu nehmen, „Zeiten der Langeweile“ ist ein eher bedeutungsloses Buch.
Die Protagonistin ist Mila, die sich mutwillig in den Zustand der Langeweile versetzt, indem sie sich aus der Welt der doch recht turbulenten Medien einfach abmeldet. Sie, die bis dato ihr Leben mithilfe irgendwelcher Apps organisierte und Kontakte nur über die sozialen Medien wie Facebook, Twitter und Co aufrechterhielt, ist ab sofort praktisch von der Außenwelt abgeschnitten. Doch die Abnabelung führt zu der Erkenntnis, dass das Internet sie nicht so schnell loslässt. Immer wieder stößt sie auf Spuren ihrer Vergangenheit, die zu löschen die einzige Aufgabe in ihrem Leben zu sein scheint. Eine Erfahrung, die sicher schon viele Leserinnen und Leser gemacht haben.
Das totale Verschwinden aus dem bisherigen digitalen Dasein erfordert selbst auferlegte Regeln und wird allmählich zu einem quälenden Verhalten. Schnell stellt sie fest, dass der Verzicht auf persönliche Begegnungen zur ungewollten totalen Einsamkeit führt.
Letztendlich plätschert die Geschichte aber mehr oder weniger vor sich hin. Spannung erzeugt lediglich die Erwartung der Erkenntnis, dass die Protagonistin ihre kompromisslose Entscheidung revidiert und entsprechend ihres beruflichen Werdegangs zu einer völlig neuen Lebenseinstellung kommt und sinnvollere Aufgaben wahrnimmt. Schließlich handelt es sich bei Mila um eine Frau mit akademischer Bildung von der man durchaus mehr Selbstreflexion erwarten kann.
Der Schreibstil ist flüssig und der Text ist übersichtlich gegliedert. Nur die mir nicht immer geläufigen Anglizismen aus dem IT-Jargon haben den Lesefluss erheblich gestört.
Für Leserinnen und Leser, die einen Hang zur Schadenfreude haben, ist das Buch von Jenifer Becker vielleicht interessant, mich hat es letztendlich nur gelangweilt.

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