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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2023

Interessante Themen, Spannung bis zum Schluss

The Unknown Link: Cyberella
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Die berühmte Hackerin Zara aka Cyberella hat vor Jahren die künstliche Intelligenz „Spinne“ erschaffen. Diese ist nun in die Hände eines alten Feindes gelangt, der mit ihr die Terrorgruppe „Insurgents“ ...

Die berühmte Hackerin Zara aka Cyberella hat vor Jahren die künstliche Intelligenz „Spinne“ erschaffen. Diese ist nun in die Hände eines alten Feindes gelangt, der mit ihr die Terrorgruppe „Insurgents“ unterstützen will. Deren Ziel ist es das System zu stürzen und die Weltherrschaft zu übernehmen. Zara versucht mit allen Mitteln die Fehler ihrer Vergangenheit zu korrigieren. Sollte ihr das nicht gelingen, droht der gesamten Welt ein schrecklicher Wandel! Klingt dramatisch, aber nun ja, das ist es schließlich auch.

Es handelt sich um den 3. und finalen Band der Spinnen-Trilogie. Dieser kann unabhängig gelesen werden, aber die anderen Bände enthalten natürlich einiges an Vorwissen. Dieser Teil spoilert die Vorgänger außerdem massiv. Hier spielen übrigens auch Charaktere aus anderen Trilogien der sogenannten Divinus-Saga eine Rolle, die dort teilweise ihre eigenen Geschichten bekommen haben oder noch bekommen werden. Obwohl ich keinen der anderen Romane kenne, habe ich mich doch recht schnell hineinfinden können. Das liegt vor allem an einigen Zusammenfassungen der vorangegangenen Ereignisse, die geschickt in die Handlung eingeflochten wurden.

Es ging direkt ziemlich actionreich und spannend los. Es kam zu unerwarteten Wendungen und Überraschungen. Es geht um Machtkämpfe, Intrigen, Verrat, Rache, Freundschaft, Familie und um nicht weniger als die Rettung der Menschheit.

Interessant fand ich vor allem auch die Themen Hacking, KI und neuartige Technologien. Inwieweit das jetzt alles einigermaßen realistisch dargestellt wurde, kann ich jedoch leider nicht beurteilen. Unterhalten hat mich dieser Technothriller auf jeden Fall.

Und dennoch finde ich manches etwas übertrieben ausgedrückt. Auch wenn es inhaltlich im Prinzip schon stimmt, gehören Redewendungen wie „die Menschheit unterjochen“ für mich doch eher in einen Fantasy-Roman, sorry.

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Veröffentlicht am 23.09.2023

Sehr humorvoll und unterhaltsam

Wir schreiben uns nur
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Online-Dating ist normalerweise ziemlich oberflächlich. Sagt das Profilphoto nicht zu, wird man weitergeswiped. Innere Werte und Charakter gehen dabei völlig unter. Die App "FriendsFirst" macht es anders: ...

Online-Dating ist normalerweise ziemlich oberflächlich. Sagt das Profilphoto nicht zu, wird man weitergeswiped. Innere Werte und Charakter gehen dabei völlig unter. Die App "FriendsFirst" macht es anders: Es gibt keine Profilfotos. Stattdessen zählen gemeinsame Interessen und die gegenseitige Sympathie beim Schreiben. Erst ab 100 Nachrichten kann im Chat ein Bild hochgeladen werden. Nach einer Trennung meldet sich Merle auf Drängen ihrer besten Freundin dort an, natürlich nur zur Ablenkung. Sie lernt Tom kennen und die beiden verstehen sich auf Anhieb sehr gut. Sie wollen diesen Zauber nicht durch die Realität zerstören und sich daher erstmal nur online kennenlernen. Doch ist das überhaupt möglich oder verlieben sie sich dabei womöglich nur in ein Ideal des jeweils anderen?

Die beiden finden eine originelle Lösung, um mehr übereinander zu erfahren und Zeit miteinander zu verbringen ohne sich tatsächlich zu treffen. Das hat mir unheimlich gut gefallen, weil ständig eine gewisse Spannung, ein gewisser Reiz besteht. Als Leser weiß man natürlich immer mehr als die Protagonisten, was für den ein oder anderen Schmunzler gesorgt hat. Insgesamt ist das Buch sehr amüsant. Es gibt unglaublich viele witzige Dialoge, Schlagabtausche, Kabbeleien, welche das Ganze sehr unterhaltsam machen.

Die Geschichte kommt mit wenigen Charakteren aus. Da gibt es noch Toms besten Freund Chris, der ein richtiger Aufreißer-Typ ist und Merles beste Freundin Ines, die eine Leidenschaft für alkoholische Getränke hat und nicht mehr ganz so glücklich in ihrer eigenen Beziehung ist. Man erfährt leider nicht besonders viel über alle vier. Hauptthemen untereinander sind die Ablenkung von der Trennung, Dating, Liebe, S*x sowie die Beziehung zwischen Merle und Tom. Alles andere wird, wenn überhaupt, nur am Rande erwähnt. Zwischendurch wird es auch kurz etwas ernster, womit ich so gar nicht gerechnet habe. Die Botschaft dahinter wird auf jeden Fall klar. Für mich ein sehr gelungenes und humorvolles Buch für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Wunderschön illustriert mit wichtigen Botschaften

Der Maulwurf und die Sterne
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Der kleine Maulwurf ist eigentlich ganz zufrieden in seinem Bau. Aber manchmal fühlt er sich auch ein bisschen einsam so ganz allein in der Dunkelheit. Jede Nacht sitzt er auf seinem Lieblingsstein und ...

Der kleine Maulwurf ist eigentlich ganz zufrieden in seinem Bau. Aber manchmal fühlt er sich auch ein bisschen einsam so ganz allein in der Dunkelheit. Jede Nacht sitzt er auf seinem Lieblingsstein und schaut in den Sternenhimmel. "Ich wünschte, ich könnte alle Sterne dieser Welt besitzen", flüstert er. Und tatsächlich erhält er die Gelegenheit die Sterne einzusammeln und seinen Bau damit zu schmücken und zu erleuchten. Doch bald erkennt er, wie sehr die anderen Tiere die Sterne vermissen und versteht: die Sterne gehören nicht ihm allein, sie leuchten für alle.

„Der Maulwurf und die Sterne“ ist ein wunderschön und liebevoll illustriertes Kinderbuch über Besitz und Teilen sowie die Bedeutung von Zusammenhalt und Freundschaft. Außerdem hält es eine weitere Botschaft für uns bereit: Die Wunder dieser Welt sind für alle da und gehören niemandem. Achtsamkeit mit unserer Umwelt ist besonders wichtig, damit wir noch möglichst lange etwas davon haben.

Geeignet zum Vorlesen und Verschenken für Kinder ab 3 Jahren, aber natürlich auch für ältere Leser:innen, die es bestimmt zum Nachdenken anregen wird.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Interessanter Auftakt, der Lust auf mehr macht

Verdàn
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Für den 16-jährigen Salàr bricht eine Welt zusammen: seine Familie und die Bewohner seines Heimatdorfes wurden Opfer eines Massakers. Der Wunsch nach Rache führt ihn ins fremde Land der Kazein. Doch was ...

Für den 16-jährigen Salàr bricht eine Welt zusammen: seine Familie und die Bewohner seines Heimatdorfes wurden Opfer eines Massakers. Der Wunsch nach Rache führt ihn ins fremde Land der Kazein. Doch was ihn dort erwartet, hätte er nicht einmal seinen Göttern geglaubt.

Die Vielzahl der Namen, Bezeichnungen und Beschreibungen der Welt waren am Anfang ziemlich kompliziert. Allerdings gibt es ein Glossar, das einiges leichter macht, so dass ich dennoch schnell in die Geschichte hineingefunden habe. Diese hält einige unerwartete Überraschungen und Wendungen für einen parat. Trotz einigen wenigen Längen, wird es dennoch nie langweilig, weil man ständig mit den Protagonisten mitfiebert.

Salàr ist irgendwie ziemlich hitzköpfig und leicht zu reizen, was bei seiner Vorgeschichte wahrscheinlich verständlich ist. Zudem handelt er oft etwas zu übereilt, undurchdacht und ab und zu ein wenig tollpatschig, er ist eben noch recht jung. Auch sämtliche Nebencharaktere sind interessant gestaltet, die meisten waren mir direkt sympathisch.

Die Idee einer Welt, die sich in Völker aufteilt, die jeweils mit einer besonderen Ausprägung eines Sinnes gesegnet sind, ist definitiv mal was anderes. Wir erfahren mehr über die Entstehungsgeschichte dieser Welt und die Rollen, welche die einzelnen Götter darin gespielt haben sowie warum sich Verdàn, die zerrissene Welt der Menschen, in ständigen Kriegen befindet. Das Worldbuilding ist ganz schön umfangreich und gut durchdacht. Wir werden außerdem mit einer Karte verwöhnt, was ich immer sehr mag. Es ist ein interessanter Auftakt, der Lust auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Ich bleibe etwas zwiegespalten zurück

Oracle
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Früher hatte Julian merkwürdige und beängstigende Visionen. Seine Therapeutin ist der Meinung, dass es sich um Fehlschaltungen im Hirn und damit bedeutungslose Trugbilder handelt. Mit den richtigen Medikamenten ...

Früher hatte Julian merkwürdige und beängstigende Visionen. Seine Therapeutin ist der Meinung, dass es sich um Fehlschaltungen im Hirn und damit bedeutungslose Trugbilder handelt. Mit den richtigen Medikamenten sind sie letztendlich auch verschwunden und Julian hofft jetzt an der Uni ein normales und selbstständiges Leben zu beginnen. Doch dann trifft ihn die Erkenntnis hart: einige seiner Vorahnung scheinen sich tatsächlich zu bewahrheiten. Doch was bedeutet das jetzt für ihn? Kann er wirklich in die Zukunft sehen? Könnte er schlimme Ereignisse verhindern? Oder würde er damit nur noch größere Katastrophen heraufbeschwören?

Die Visionen, die von Julian sogenannten Marker, sind einfach total spannend und ich habe die ganze Zeit gerätselt was sie wohl zu bedeuten haben: Nebelaugen, eine rote Wolke über den Beinen, eine glühende Körpermitte, wurmartige Gebilde auf der Haut? Die Vorstellung all diese unheimlichen Bilder zu sehen ist mehr als beängstigend und gruselig. Vor allem, wenn man jung ist, nicht weiß, was sie bedeuten, nicht ernst genommen und auch noch als Freak abgestempelt wird. Armer Julian. Er tat mir eigentlich meistens Leid, aber im Verlauf wurde sein Verhalten zunehmend.. sagen wir mal schwierig. Die Ereignisse spitzen sich zu und es kommt zu einigen unschönen und sehr krassen Szenen. Ich kann verstehen, dass es für seine Mitmenschen schwierig wird mit der Situation umzugehen. Meine liebsten Charaktere sind da auf jeden Fall Robin, sein Mitbewohner, der herrlich schräg, eigentlich sehr verständnisvoll und geduldig ist. Auch Kinski der Hund hat es mir angetan.

Das Ende war zwar schrecklich und nervenaufreibend und kam auch irgendwie überraschend. Im Prinzip ist es auch relativ schlüssig, lässt aber dennoch einige nicht unwichtige Fragen offen, weswegen ich etwas unzufrieden zurück bleibe. Insgesamt plätschert die Handlung ein wenig dahin, so richtige Wendungen gab es da leider nicht. Da kenne ich wirklich krassere Plottwists von Ursula Poznanski. Die Idee und die Story an sich finde ich schon sehr cool, aber ich bin ein bisschen zwiegespalten 😂🫢 Ich kann sagen, dass ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte. Für mich ist es daher leider nicht das beste Buch der Autorin.

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