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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2023

Manches passt zusammen, anderes soll wohl nicht sein

Zodiac Love: Starlight in Our Dreams
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Glaubt ihr an Astrologie? Nun, ich hoffe, ihr seid ihr gegenüber zumindest offen eingestellt, denn sonst klickt diese Rezension am besten direkt wieder weg und schaut euch nach einer anderen Geschichte ...

Glaubt ihr an Astrologie? Nun, ich hoffe, ihr seid ihr gegenüber zumindest offen eingestellt, denn sonst klickt diese Rezension am besten direkt wieder weg und schaut euch nach einer anderen Geschichte um. Aber wenn ihr an dem Thema interessiert seid, dann ist dieses Buch sicherlich eine gute Möglichkeit, um euren Horizont ein wenig zu erweitern – verpackt in eine süße Lovestory.

Felix glaubt an die Astrologie, so wie Owen an Medizin glaubt. Die beiden scheinen bei ihrer ersten Begegnung vollkommen verschieden – Felix ist unsicher und schüchtern, Owen tritt laut und rüpelhaft auf. Kurz gesagt, können sich die beiden nicht leiden. Aber da sie an derselben Universität studieren, ist es unvermeidlich, dass sie sich regelmäßig über den Weg laufen. Wobei das Universum sie öfter zusammenführen scheint, als tatsächlich notwendig. Bleibt nur die Frage, weshalb. Schließlich passen sie schon aufgrund ihrer Geburtshoroskope nicht zusammen und das ist eine Red Flag für Felix – oder?

Diese Geschichte spielt in Irland, genauer gesagt in der atmosphärischen Stadt Cork. Dieses Setting zusammen mit der Herbststimmung sorgt für angenehme Cozy-Vibes. Das Thema rund um das Studium der Protagonisten und die Universität erinnert außerdem ein wenig an eine Dark Academia-Geschichte. Aufgrund des rosa Covers und dem Klappentext habe ich damit ehrlich gesagt nicht gerechnet. Aber beim Thema Astrologie liegt Dark Academia vermutlich recht nahe.

Erzählt wird die Story abwechselnd aus den Perspektiven von Felix und Owen. Ich hatte das Gefühl, die beiden recht schnell zu kennen und zu verstehen. Beide Figuren haben sehr besondere Lebensgeschichten mit ergreifenden Erfahrungen. Felix ist ein sehr unsicherer Mensch, was sich besonders in seinem Umgang mit anderen Menschen zeigt. Sicherlich sind introvertierte Charaktere in Büchern nicht selten, aber ich habe noch selten ein Buch gelesen, das diese Seiten der Unsicherheit so authentisch darstellt. Wer selbst von dieser Thematik betroffen ist, wird sich durch Felix sehr verstanden fühlen.
Owen ist ein nicht minder beeindruckender Charakter, den ich zwar manchmal verflucht habe, aber dank seines trockenen Humors immer wieder neu ins Herz geschlossen habe.

Ich mochte die Charaktere also sehr gerne und auch die Handlung hat mich interessiert. Allerdings muss ich leider sagen, dass ich beim Lesen ziemlich enttäuscht war. Kennt ihr diese Bücher, die ihr aufgrund des Klappentextes, den Themen und der Idee von der Geschichte eigentlich total lieben möchtet – es sich dann aber einfach nicht „richtig“ anfühlt? Genau so ein Buch war STARLIGHT IN OUR DREAMS für mich. Die Handlung zog sich für meinen Geschmack zu sehr in die Länge und ganz oft hatte ich nicht wirklich eine Ahnung, in welche Richtung die Geschichte eigentlich gerade wollte. Manche Szenen passten für mich einfach nicht ins Gesamtbild, Stichwort Dark Academia. Auch die Chemie zwischen Felix und Owen reichte durch die Buchseiten hindurch nicht bis zu mir. Ich möchte meine persönliche Einstellung hier nicht verallgemeinern. Vielleicht ging ich mit den falschen Erwartungen an die Geschichte ran. Vielleicht kann der Erzählstil andere Leser:innen mehr erreichen.

Mein Fazit:
Für mich ist es unbestritten, dass die Story unfassbar wichtige Themen behandelt, indem sehr passende Charaktere diese verkörpern. Auch die Thematik rund um die Astrologie ist etwas erfrischend anderes. Mich persönlich konnte das Buch nicht so überzeugen, wie ich es gerne gehabt hätte. Ich möchte niemandem davon abraten, die Geschichte zu lesen, aber ich kann ebenso wenig eine ehrliche Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 25.12.2022

Wenn Geschichten enden...

Maple-Creek-Reihe, Band 2: Save Me in Maple Creek (SPIEGEL Bestseller, die langersehnte Fortsetzung des Wattpad-Erfolgs "Meet Me in Maple Creek")
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Bei SAVE ME IN MAPLE CREEK handelt es sich um den zweiten Band der Maple Creek-Dilogie. Ich habe mich dazu entschlossen, meine Rezension in zwei Teile zu gliedern. Zunächst möchte ich meine Meinung unabhängig ...

Bei SAVE ME IN MAPLE CREEK handelt es sich um den zweiten Band der Maple Creek-Dilogie. Ich habe mich dazu entschlossen, meine Rezension in zwei Teile zu gliedern. Zunächst möchte ich meine Meinung unabhängig von den Inhalten bieder Bände abgeben. Wer Band eins noch nicht kennt und insgesamt überlegt, die Reihe zu lesen, muss also keine Spoiler fürchten. Im zweiten Teil werde ich dann noch näher auf den Inhalt eingehen.

Band eins der Reihe endet mit einem Cliffhänger. Dieser ist nicht allzu fies, dennoch hat man direkt das Bedürfnis weiterzulesen. Auch ich habe nicht lange gewartet, Band zwei zu lesen. Zugleich bin ich ein wenig vorsichtig an diesen Teil herangegangen. Im ersten Band hatte ich ein paar Kritikpunkte, besonders was die Charaktere betrifft. Im Mittelpunkt stehen Mira und Joshka und aus ihrer Sicht wird die Geschichte auch dieses Mal wieder erzählt. Der Schreibstil ermöglicht es dem Leser theoretisch, sich gut in die Figuren hineinzuversetzen. Aber besonders bei Mira hatte ich in Band eins meine Schwierigkeiten. Trotzdem hoffte ich einfach, dass es dieses Mal besser werden würde. Insgesamt um die 900 Seiten bieten den Figuren eigentlich genug Zeit und Raum, sich (weiter) zu entwickeln.
Als ich Band zwei zu lesen begonnen habe, war ich für die ersten hundert Seiten davon überzeugt, dass auch genau das der Fall ist. Dass Mira sich entwickelte, weg von ihrer abenteuerlustigen Naivität, hin zu einer überlegteren Version ihrer selbst. Doch dann passierte eine Reihe von Vorfällen in der Geschichte, welche Mira eigentlich einen Denkzettel hätten verpassen müssen. Aber Mira schien daraus nicht zu lernen. Und so wurden ihr Handeln und ihre Sicht der Dinge beim Lesen für mich erneut anstrengend und nervig.
Joshka hat mich im ersten Band deutlich weniger genervt und ich nahm ihn als einen sehr cleveren Typen wahr. Joshka lebt im Schatten und dort lebt es sich gefährlich. Doch bisher ist er noch immer triumphierend davongekommen. Beim Lesen von Band zwei musste ich mich jedoch immer wieder fragen, wie er tatsächlich davonkommen konnte. Wie er sich dieses Mal komplett von seinen Grundsätzen verabschiedet hat und jegliche Vernunft über Bord zu werfen schien, das hat mich doch sehr gestört - an Joshka als Hauptcharakter, aber auch an der Logik der Geschichte.
Nach einem schwungvollen, begeisterungsreichen Start häuften sich die Kritikpunkte meinerseits auch dieses Mal wieder. Schließlich schien sich die Geschichte sich nur noch im Kreis zu drehen. Etwa bei der Hälfte des Buches hatte ich kaum mehr Motivation zum Weiterlesen und habe eine sehr lange Pause eingelegt. Dass ich überhaupt wieder zum Buch gegriffen und es nicht direkt abgebrochen habe, liegt vermutlich nur an einem Nebencharakter, der erst im zweiten Band wirklich präsent wird und den ich sehr gern hatte. Nichtsdestotrotz habe ich wohl noch nie länger für ein Buch gebraucht als für SAVE ME IN MAPLE CREEK. Die letzten siebzig Seiten waren schließlich ein runder, spannender Abschluss, aber meine Enttäuschung bis dahin konnte dieser nicht mehr wettmachen.

Mein Fazit:
Zwischen dem gelungenen Start ins Buch und dem lang ersehnten Finale ist viel passiert, was mich ziemlich enttäuscht hat. Von Gefühlen und Spannung kam kaum etwas bei mir an und die Figuren haben es mir einfach nicht leicht gemacht. Eine Dilogie bietet eigentlich viel Platz für Entwicklungen der Figuren und dieses Potential wurde hier verschenkt.
Obwohl schon im ersten Band Luft nach oben war, fand ich ihn rückblickend stärker als diesen Folgeband hier. Für Band zwei gibt es von mir 2,5 Sterne.
Nachdem ich die gesamte Reihe nun gelesen habe, würde ich für sie keine Leseempfehlung aussprechen. Ich hatte mich sehr auf beide Bücher gefreut und muss leider sagen, dass ich mir mehr erwartet hatte.
Wer Band eins mochte, kann Band zwei meiner Meinung nach getrost lesen. Wer jedoch schon beim ersten Band enttäuscht wurde, dem würde ich davon abraten, Band zwei ebenfalls zu lesen.

Und nun noch kurz zum Inhalt vom zweiten Band: (!ab hier mit Spoilern!)
Mira ist zurück in Maple Creek und geht zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Lil zur Uni. Während Lil noch immer mit Erinnerungen an seine Vergangenheit zu kämpfen hat, kommt Mira einfach nicht von Joshka los. Sie weiß, wie gefährlich ihre Gefühle für sie beide werden könnten. Dennoch ist sie inzwischen bereit, alles für ihre Liebe zu riskieren.
Joshka schlägt sich zur gleichen Zeit ebenfalls mit Liebeskummer herum. Er ist zurück dort, wo er nie mehr sein wollte – im New Yorker Untergrund. Doch die Zeiten, in denen er hier das Sagen hatte, sind längst vergangen. Joshkas Geheimnisse zwingen ihn, sich dem Untergrund zu fügen – denn anders kann er Mira nicht beschützen.
Der Untergrund spielt in diesem Band also eine noch zentralere Rolle als in Band eins. Das Thema hat mich total angesprochen, doch für meinen Geschmack kam es zu wenig authentisch rüber. Gefallen haben mir wieder die vereinzelten Kapitel aus Lils Sicht und dass er tatsächlich eine Entwicklung durchlebt hat. Mira und Joshka dagegen wirkten teilweise geradezu ignorant und sich dem Ernst der Lage nicht bewusst. Obwohl Joshka früher mit Geschick und Ruhe die Fäden in der Hand hielt, handelt er dieses Mal überstürzt und riskant. Die Vorahnung, dass dieses Verhalten nicht gut gehen wird, hat dann auch noch die Romance-Elemente überlagert. Schade.

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Veröffentlicht am 31.05.2022

Das Funkeln dieses Sterns reichte nicht bis zu mir

Du bist das Licht in meiner Welt
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Als Kinder waren sie unzertrennlich. Beste Freunde für immer wollten sie sein, doch dann passierte der Unfall. Ennas Mutter starb, kurz darauf zog Finn aus der Stadt. Seitdem kämpft Enna gegen die Dunkelheit ...

Als Kinder waren sie unzertrennlich. Beste Freunde für immer wollten sie sein, doch dann passierte der Unfall. Ennas Mutter starb, kurz darauf zog Finn aus der Stadt. Seitdem kämpft Enna gegen die Dunkelheit an, welche diese zwei Verluste in ihr hinterlassen haben.
Doch als sie nun nach Starfall zieht, steht sie Finn plötzlich wieder gegenüber. Unendlich froh, ihr Licht wiedergefunden zu haben, knüpfen die zwei an ihrer pausierten Freundschaft an. Doch sie sind längst nicht mehr die Kinder von damals. Zu viel ist passiert, zu viel steht noch zwischen ihnen…

Ein Blick auf das Cover reicht, um verzaubert von seinem Funkeln zu sein. Schon hier wird klar, wie zentral das Licht der Sterne für die Geschichte sein könnte – und genau so ist es dann auch. In Starfall dreht sich alles um die Sterne, wo man nur hinschaut scheinen sie einem entgegen zu funkeln. Sie überstrahlen alles mit ihrer Schönheit – und dabei leider auch die Realität.

„Das Licht war verschwunden. Die Dunkelheit aber war geblieben.“

Dies ist mein liebstes Zitat im Buch. Es verspricht einen wunderschönen, gar poetischen Schreibstil einerseits, und Tiefgang und eine Vielfalt an Gefühlen andererseits. Am Anfang war ich davon auch total gecatched, doch je länger ich gelesen habe, desto weniger konnte ich diese Merkmale finden. Tatsächlich erschien mir der Schreibstil mit der Zeit plump, die Wörter konnten nicht zu mir durchdringen. Ich konnte das Gefühl, dass die Autorin in die gesteckt hat, nicht greifen. Daher kam das, was eine Liebesgeschichte eigentlich ausmacht, das Feeling, nicht bei mir an, was ich sehr schade fand. Noch dazu ist der Erzählstil zu detailliert und ausschweifend, weshalb sich die Seiten durch alltägliche Belanglosigkeiten in die Länge gezogen haben.

Weder Handlung, noch Figuren konnten dieser Langwierigkeit entgegenwirken, denn Spannung oder Konfliktpotential waren praktisch nicht existent. Klar, da war die Frage nach einem Geheimnis, das Finn offensichtlich mit sich herumschleppte. Aber bereits mein allererster Gedanke am Anfang des Buches bewahrheitete sich – und das nicht, weil ich eine Meisterdetektivin bin! Etwaige Konflikte wurden übrigens mit ruhigem Kopf und ganz viel Liebe aus der Welt geschaffen. Eine nette Idee, die aber zu weit neben der Realität liegt – das ist es einfach nicht, was ich von einem New-Adult-Roman erwarte.

Ich mag Happy Ends nicht nur, ich bin meist geradezu enttäuscht, wenn eine Liebesgeschichte kein Happy End besitzt. Doch das bedeutete noch lange nicht, dass deshalb alles ebenso glatt, rund, wundervoll und strahlend sein soll. Viel schöner ist es doch, wenn man wirklich mitfiebert, ob es noch zu einem Happy End kommt. Und gerade ein paar Unebenheiten und Ungereimtheiten (ja, auch am Schluss) runden eine Geschichte noch ab, weil sie dann viel wirklichkeitsnaher und somit greifbarer erscheint. Ich möchte nicht spoilern, weshalb ich nun einfach nur sage, dass dieser Roman meinen generellen „Ansprüchen“ nicht gerecht werden konnte.

Mein Fazit:
Ich möchte nicht behaupten, dass „Du bist das Licht in meiner Welt“ in irgendeiner Weise schlecht ist. Ich verstehe, was Emily Stopp mit ihrer Geschichte zum Ausdruck bringen wollte und man erkennt beim Lesen auch voll und ganz, wie viel Zeit und Herzblut sie in dieses Werk investiert hat. Dennoch sieht die Realität nun einmal so aus, dass ich nie wirklich in dem Buch angekommen bin und es mir daher nicht im Gedächtnis hängen bleiben wird. Wirklich gestört hat mich die ausschließlich positive Welt, in der das Buch spielt. Außer dem Gefühl, dass die Welt doch so wundervoll ist, kam bei mir da nicht viel an. Nach einigen Überlegungen gibt es von mir 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 11.05.2022

KEINE Lovestory, die das Romantikerherzchen in den siebten Himmel katapultiert

Only Us - Unerreichbar
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Seit 17 Jahren sind Noah und Meg schon befreundet. Die beiden verbindet eine sehr besondere Freundschaft, doch als Meg nun für eine Woche nach Hause zurückkehrt, ist da plötzlich noch so viel mehr zwischen ...

Seit 17 Jahren sind Noah und Meg schon befreundet. Die beiden verbindet eine sehr besondere Freundschaft, doch als Meg nun für eine Woche nach Hause zurückkehrt, ist da plötzlich noch so viel mehr zwischen ihnen. Ihre Gefühle sind längst nicht mehr rein freundschaftlicher Natur – und wieso sollte man sich etwas in den Weg stellen, das sich so perfekt anfühlt?
Meg und Noah wollen ihre Freundschaft nicht riskieren oder gar verlieren. Doch wenn sie sich darüber einig sind, dann steht wohl nichts auf dem Spiel. Und nichts einer kurzen Spaß-Affäre im Weg. Oder?

„Unerreichbar“ ist der dritte Band der „Only Us“-Reihe von Melanie Harlow. Für mich war es außerdem das zweite Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Direkt habe ich ihren flüssig zu lesenden Schreibstil wiedererkannt und auch in diesem Buch von er ersten bis zur letzten Seite sehr zu schätzen gewusst. Der Schreibstil macht es einem schwer, das Buch nochmal aus der Hand zu legen. Gleichzeitig macht er es einem aber auch leicht, immer weiterzulesen, selbst wenn Handlung, Thematik oder Figuren stellenweise zum Haare raufen sind.
Nachdem das Buch einen super Start, der dem Leser eine lustig-leichte, herz- und humorvolle Geschichte verspricht, hinlegt, bin ich nämlich immer wieder über Stellen gestoßen, die mir einfach nicht gefallen haben.

Wer schonmal ein Buch der Autorin gelesen hat, dem ist bekannt, dass sie eine extreme Vorliebe für ausführliche explizite Szenen hegt. Mir war das auch bewusst, als ich das Buch zu lesen begonnen habe. Dennoch habe ich mich auf eine leichte Unterhaltung für zwischendurch gefreut. Je weiter ich jedoch las, desto mehr überstieg die tatsächliche Handlung meine Vermutung über Menge und Art der körperlichen Anziehung oder den Szenen darüber. Das traf meinen Geschmack schlichtweg nicht. Außerdem waren die von mir so sehr geliebten Friends-to-Lovers-Vibes nur im Ansatz enthalten und wurden eigentlich von einer gewaltigen Portion Fifty-Shades-of-Grey-Vibes überlagert und verdrängt. So entstand eine Art von Geschichte, die ich nie erwartet hätte (nicht bei diesem edlen Cover der Printausgabe) und nach der ich auch nicht gesucht hatte.

Während mir in der Haupthandlung eine gewisse Prise Ernsthaftigkeit gefehlt hat, machten das wenigstens die gut gewählten Nebenhandlungen rund um Meg und Noahs Familien etwas wett.

Die Figuren hingegen haben mich zunehmend enttäuscht. Am Anfang war ich ein großer Fan von Noah, er schien so ausgeglichen, ruhig und einfach sehr lieb und fürsorglich. Doch nach etwa der Hälfte änderte sich etwas uns Noah wirkte plötzlich so komplett anders, sodass ich ihn einfach nicht mehr mit der Figur vom Anfang zusammenbringen konnte. Das war super schade, weil die Figurenentwicklung dann auch nicht mehr die Kurve gekriegt hat. Auch Megs Charakter war stellenweise nicht greifbar für mich. Es gab ein paar Stellen, da fehlte mir eindeutig das rationale Urteilsvermögen und die Selbstständigkeit der erwachsenen Frau, die sie ist.

Fazit:
Obwohl ich nun einige Kritikpunkte angeführt habe, würde ich nicht so weit gehen zu sagen, dass mir „Unerreichbar“ überhaupt nicht gefallen hat. Ja, es gab definitiv einige Aspekte, die so gar nicht meins waren, aber zugleich hat sich das Buch nicht in die Länge gezogen und ich habe es ohne Probleme zügig lesen können. Neben dem gelungenen Schreibstil kann ich allerdings keinen Aspekt nennen, den ich wirklich mag, ohne dass noch irgendein „aber“ zu dieser Aussage dazugehören würde. Nach einigen Überlegungen habe ich mich nun für eine 2,5-Sterne-Bewertung des Buches entschieden.
Ich kann auch keine klare Leseempfehlung vergeben, denn wer das Buch in der Hoffnung auf eine nette Friends-to-Lovers-Romanze lesen möchte, wird eher enttäuscht werden. Am ehesten an Leser von Romanen in der Richtung von „Fifty Shades of Grey“ würde ich „Unerreichbar“ empfehlen.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Magisch, düster und fremd – nur leider zu viel von alldem

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
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Nie hatte Karina Königin werden wollen – nie war sie dazu bestimmt gewesen oder gar darauf vorbereitet worden. Doch nach und nach verlor sie ihre Familie und nun steht sie allein da und hat mit dem Beginn ...

Nie hatte Karina Königin werden wollen – nie war sie dazu bestimmt gewesen oder gar darauf vorbereitet worden. Doch nach und nach verlor sie ihre Familie und nun steht sie allein da und hat mit dem Beginn von Solstasia, dem wichtigsten Fest ihres Landes, plötzlich die alleinige Verantwortung über ihre Heimat Ziran. Aber wie soll eine junge Frau, die immer nur rebellierte, diese Aufgabe erfüllen können? Wie sollen die anderen Regierungsmitglieder und die Bevölkerung selbst Karina als ihre Königin akzeptieren? Nein, Karina ist für diese Aufgabe nicht geeignet. Dazu erkennt sie all die Intrigen im Palast und beschließt, dass Ziran ihre Königin zurückbraucht, die einzige Frau, die alles wieder unter Kontrolle bringen kann: Karinas Mutter. Der Weg dazu? Magie…
Nie hätte Malik erwartet eines Tages Teilnehmer bei den Spielen von Solstasia zu werden. Nie wurde er von jemandem akzeptiert, nun als Geflüchteter in Ziran zu leben bedeutet noch viel mehr Verachtung. Doch neben Angst, Schüchternheit und Scham wird Malik auch von der Liebe zu seiner Familie angetrieben. Und so zögert er keine Sekunde, sich mit einem Geist zu verbünden, als dieser seine Schwester gefangen nimmt. Für diesen Geist wird Malik Prinzessin Karina töten, dazu wird er Champion bei den Spielen von Solstasia und am Ende wird er seine geliebte kleine Schwester zurückerhalten. Aber sein Plan geht nicht auf…

Als ich das Cover des Buches zum ersten Mal sah, habe ich mich direkt verliebt. Als ich den Klappentext gelesen habe, war ich sofort neugierig. Und kaum hielt ich das wunderschöne Buch dann in den Händen, habe ich auch schon zu lesen begonnen. Ich erwartete eine Geschichte, die mich ein wenig an „Die Tribute von Panem“ erinnern würde – und vielleicht war genau das am Ende ein Fehler. Aber eigentlich gab es noch einiges mehr, was es mir extrem erschwerte, mich in der Geschichte zurechtzufinden.

Die Geschichte beginnt sehr langsam. Bis zum Erreichen der Ausgangssituation, welche im Klappentext beschrieben wird, dauert es einige Kapitel. Von Anfang an wurde immer wieder Spannung aufgebaut, aber ich empfand es beim Lesen leider nicht so, dass diese Spannung gehalten werden konnte. Die einzelnen Kapitel sind sehr lang, nach jedem Kapitel wechselt die Perspektive zwischen Malik und Karina. Wenn am es am Ende eines Kapitels also interessant wurde und es mich brennend interessierte, wie es weitergehen würde, dann fand ich mich im nächsten Kapitel in einer ganz anderen Situation, bei einer anderen Hauptfigur wieder und je mehr man dann über diese Szene erfuhr, desto mehr verblasste der Wunsch, mehr über den Fortgang des vergangenen Kapitels zu erfahren. Die verspürte Neugierde und Spannung verblassten mit jedem Satz mehr – zwar wurden sie von einer neuen Aufregung ersetzt, die dann aber auch nicht von langer Dauer war.
Dies machte es mir sehr schwer, mehr als ein oder zwei Kapitel nacheinander zu lesen. Auch der sehr ausschweifende Schreibstil sorgte nicht gerade für Tempo in der Geschichte und verstärkte das Gefühl von Langwierigkeit zusätzlich.

Und dann war da noch das Setting des Romans, das gesamte Worldbuilding. Eines ist sicher, „A Song of Wraiths and Ruin“ ist durch und durch High-Fantasy. Es geht um Magie, verschiedene Arten von Magie und allen möglichen magischen bis unheimlichen Wesen. Hierbei gestaltet sich die Handlung recht brutal, sehr blutig und irgendetwas zwischen beunruhigend und gruselig. Das alles wirkte sehr abstrakt auf mich und ich habe nicht das Gefühl gehabt, dies alles als großes Ganzes erfassen zu können. Immer wieder hat man ein wenig etwas über die Welt, welche die Autorin hier erschaffen hat, erfahren, aber es war einfach nie genug. Immer wieder fielen neue Begriffe, tauchten neue Wesen auf, die ich nicht richtig einordnen konnte. Der rote Faden und die Logik der Geschichte ist mir irgendwann, aber sicherlich bereits recht bald am Anfang verloren gegangen.

Auch die Figuren konnten mir hier nicht weiterhelfen, da ich sie ebenso wenig wie die Handlung einschätzen konnte. Immer wieder zeigten sie ein anderes Gesicht und nie konnte ich erahnen, was sie als nächstes vorhaben würden. Nie konnte ich erahnen, wer Freund und wer Feind war. Natürlich bedeutet das auch, dass es zu vielen unerwarteten, überraschenden Wendungen kommt. Aber was in anderen Geschichten sicherlich erfrischen gewirkt hätte, machte mir hier einfach nur deutlich, wie distanziert ich mich als Leser von der Story fühlte. Als stummer Beobachter verfolgte ich die Taten der Figuren und sah doch nichts anderes, als das, was mit den Augen Sichtbare. Ich bekam die Gedanken, die hinter ihrem Verhalten ebenso wenig zu fassen, wie ihre Charakterzüge. Über eine Spanne von 500 Seiten habe ich die Figuren verfolgt, klappte das Buch dann zu und hatte immer noch das Gefühl, Karina und Malik, aber auch all die Nebenfiguren wären Fremde.

Was sich zum Ende hin dagegen etwas gebessert hat war die Spannung. Darüber war ich auch sehr froh, denn irgendwo hinter der Hälfte des Romans habe ich stark mit mir ringen müssen, um weiterzulesen und das Buch nicht wirklich abzubrechen. Die Geschichte wurde etwas temporeicher aber die Logik des Plots erschloss sich mir nicht in allen Aspekten.

Fazit:
Mit großer Vorfreude habe ich begonnen „A Song of Wraiths and Ruin“ zu lesen, doch die Geschichte wurde meinen Erwartungen nicht gerecht. Sympathie mit den Charakteren und Spannung suchte ich vergeblich. Mich persönlich konnte die Geschichte nicht überzeugen, womöglich weil mir Karina und Maliks Geschichte einfach zu viel vom Abnormalen und zu wenig vom Greifbaren war. Das Buch wird zwar zu einem wahren Schmuckstück in meinem Bücherregal werden, aber ansonsten war es für mich eher ein Flop. Nach einigem Hin und Her habe ich mich für 2,5 Sterne für diese Geschichte entschieden.

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