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Veröffentlicht am 24.02.2024

Warum ich EVERYTHING I HATE ABOUT YOU liebe:

Everything I Hate About You
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Als Tessa und Alexander sich in einer Bar in Liverpool begegnen ist es … nun ja, Liebe auf den ersten Blick würden die beiden es nicht direkt nennen. Aber was zwischen ihnen ist, ist ziemlich nah dran. ...

Als Tessa und Alexander sich in einer Bar in Liverpool begegnen ist es … nun ja, Liebe auf den ersten Blick würden die beiden es nicht direkt nennen. Aber was zwischen ihnen ist, ist ziemlich nah dran. Jedenfalls sind genügend Emotionen im Spiel, um eine unvergessliche Nacht miteinander zu verbringen. Noch zweieinhalb Jahre später denken beide oft daran zurück. Aber mit gemischten Gefühlen. Denn Tessa vergaß in dieser Nacht ihr Notizbuch mit ihren intimsten Gedanken bei Lex. Lange war Tessa enttäuscht, dass er sich nie bei ihr gemeldet hat. Doch dann hört sie Alexanders Stimme im Radio – samt ihrem Text. Sie möchte ihn zur Rede stellen – zumindest, bis sie ihm nach all der Zeit wieder gegenübersteht.

Ich bin schon ziemlich lange auf der Jagd nach neuen Rockstar Romances. Was der Tatsache geschuldet ist, dass diese coole Romanze wie ich sie mir vorstelle, immer nur eine Idee war. Ich habe die Geschichte, die ich schon so lange lesen will, nie gefunden. Ob EVERYTHING I HATE ABOUT YOU etwas daran ändern konnte?

Ja, tatsächlich. Wenn auch eher überraschend. Von der Autorin habe ich nämlich schon ein Buch gelesen – keine Rockstar Romance zwar – und dieses war zwar nicht schlecht, hat mich aber nicht wirklich begeistert. EVERYTHING I HATE ABOUT YOU ist daher der Beweis für mich, dass man die Arbeit von AutorInnen nie nur anhand von einem Werk beurteilen kann. Denn dieser Roman konnte mich auf viele Arten von sich überzeugen. Auf wie viele, fragt ihr euch? Dazu gibt es jetzt eine kleine Liste, die ziemlich gut zu Tessa und dem Buch passt, wenn ihr mich fragt.

Warum ich EVERYTHING I HATE ABOUT YOU liebe:

1. Der Schreibstil liest sich toll. Flüssig und zügig. Ich hatte das Buch in eineinhalb Tagen durch und konnte es zwischendurch kaum weglegen. Ich finde es erfrischend, dass die Kapitel eher kurz sind, die Perspektive somit häufiger wechselt und die Zeitsprünge sorgen dafür, dass es immer spannend bleibt.

2. Apropos Spannung. Die Storyline trägt dazu natürlich ebenfalls ihren Teil bei. Sie ist interessant, ohne uns LeserInnen unnötig auf die Folter zu spannen – das mag ich nämlich gar nicht. Ebenso kommt die Geschichte ohne überflüssiges Drama aus. Es ist eher so, dass man stets die Info erhält, die man sucht und doch immer den Kopf eingeschaltet behalten sollte, weil es Puzzlestücke gibt, die man nicht erwartet hat und die das Gesamtbild erweitern.

3. Die Themen sind super gewählt. Die Geschichte ist durchweg eher ernst – nicht auf eine bedrückende, sondern auf eine authentische Weise. Es erfordert Fingerspitzengefühl, mit diesen traurigen und schwierigen Themen so respektvoll umzugehen. Dass Sarah Saxx dieses besitzt, hat sie klar bewiesen.

4. Tessa. Ja, sie ist in sich ein Grund, das Buch zu lieben, weil sie eine super angenehme Protagonistin ist. Ich muss gestehen, dass ich in vielen NA-Büchern meine Problemchen mit den Protagonistinnen habe, weil sie entweder dramatisch oder naiv sind. Tessa ist weder das eine, noch das andere, sondern klug, reif und empathisch. Ihre Entscheidungen sind nachvollziehbar und allein, dass sie Busfahrerin ist, macht sie zu einer Heldin für mich.

5. Alexander. Wie auch Tessa ist Lex in sich ein Grund, das Buch zu lesen. Wer den Klappentext gelesen hat, weiß, dass Lex darin nicht besonders gut wegkommt. Er wirkt wie der Rockstar-Stereotyp. Das Lex aber alles andere als das ist, wird einem von seinem ersten Kapitel an klar. Lex ist der süßeste Rockstar den ich kenne und wären er und Tessa nicht derart gemacht füreinander, wäre ich neidisch auf sie, dass sie ihn abbekommen hat

6. Die Nebenfiguren. Alle Figuren im Buch ergeben eine herrlich bunte Truppe, die zusammenpasst. Am aller-aller-allermeisten habe ich klar die Mighty Bastards geliebt. Das sind neben Alexander Richie, Theo und Spencer. Die Jungs sind klasse. Jeder hat eine sympathische, einzigartige Persönlichkeit und ich freue mich so so sehr auf die weiteren Bände der Reihe, um die Jungs noch besser kennenzulernen. Denn in ihrer Gesellschaft, da fühlt man sich einfach wohl.

7. Es ist eine Rockstar Romance von einer anderen Perspektive aus. Alexander ist zwar der Sänger der Band, allerdings erfährt man von ihm eher weniger über das Rockstarleben. Dagegen erhält man durch Tessa viele, andersartige Einblicke in das Leben auf Tour. Eine einzigartige Idee.

8. Die Lovestory. Sie ist Slowburn, total süß und ziemlich romantisch. Aber sie ist auch sexy und prickelnd. Ehrlich und aufrichtig. Realistisch. Sie ist perfekt, weil unperfekt und damit wiederum perfekt. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine

Mein Fazit:
EVERYTHING I HATE ABOUT YOU ist die Rockstar Romance, auf die ich gewartet habe. Auch wenn ich darüber nachdenke, fällt mir nichts ein, was mich gestört hat. Ich habe die Story schlichtweg genossen und vergebe besten Gewissens klare fünf Sterne. Wessen Herz zumindest ein bisschen für Rockstars schlägt, wer ein Buch zum Wohlfühlen sucht und für wen Enemies-to-Lovers-Vibes interessant klingen – all denen kann ich das Buch wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 18.01.2024

Gewinnen ist nicht alles

From Lukov with Love - Wenn Liebe das Eis zum Schmelzen bringt
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Eiskunstlauf ist Jasmines Leben. Sie kann nicht ohne und ist bereit, alles dafür zu geben. Doch trotz der vielen Opfer, die sie seit etlichen Jahren erbringt, zahlt es sich für sie nicht aus – im Gegensatz ...

Eiskunstlauf ist Jasmines Leben. Sie kann nicht ohne und ist bereit, alles dafür zu geben. Doch trotz der vielen Opfer, die sie seit etlichen Jahren erbringt, zahlt es sich für sie nicht aus – im Gegensatz zu ihrem Feind Nummer eins, Ivan Lukov, dem Fan-Liebling der Eiskunstlaufszene, der ständig Gold holt. Als Ivan sie bittet, für eine Saison als seine Partnerin einzuspringen, ist das Jasmines Chance. Nicht nur eine Chance auf den verdienten Erfolg. Auch eine Chance auf ein Leben, in dem sie nicht alles – Familie, Freundschaft, Liebe – für ihren Traum aufgeben muss.
Aber wird ihr das gelingen – an der Seite von dem Mann, mit dem sie es liebt zu streiten?

Wenn ich BookTok und Romance höre, dann habe ich meist einen speziellen Typ Buch im Kopf: Tempo, Drama und Spice. Dass es aber auch ganz andere Lieblingsliebesromane gibt, das beweist nun FROM LUKOV WITH LOVE.

Der Einstieg ins Buch ist mir nicht einfach gefallen. Es dauerte drei, vier Kapitel, bis ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte. Nicht, dass Zapatas Stil in irgendeiner Form problematisch ist. Es ist einfach so, dass dies eines dieser Bücher mit einem ganz eigenen Erzählstil ist, der vom Mainstream, sprich viele, schnelle Dialoge und ganz viel Handlung, abweicht. Dieser Roman geht mehr ins Detail, das Tempo ist gemächlich und entschleunigt. Die Geschichte wird vollkommen aus Jasmines Perspektive erzählt und als Leser:in erhält man ausführliche Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Ein Dialog, den andere Autor:innen auf zwei Seiten abhandeln, dauert hier sechs Seiten, weil es dazwischen viele Überlegungen, Erinnerungen und Vorausdeutungen gibt. Womöglich ist dieser Schreibstil gewöhnungsbedürftig, aber es lohnt sich definitiv, sich daran zu gewöhnen, weil er mit ein Grund für die Besonderheit dieses Romans ist.

Wie bereits erwähnt, steht Jasmines Figur deutlich im Fokus. Und da hatte ich überhaupt nichts dagegen, weil sie ein toller Charakter ist. Sie ist nicht einfach, nicht süß, nicht nett (zumindest nicht immer), zu stur und einfach eigen. Aber genau das macht sie zu einer so perfekten Figur, weil sie eben ihre Ecken und Kanten hat. Außerdem ist Jasmine eine Protagonistin, die das ist, was ich mir von einer Protagonistin einfach wünsche. Sie ist schlüssig. Was sie sagt, was sie denkt, wie sie handelt – es ergibt immer Sinn, es passt einfach. Auch wenn sie alles andere als vorhersehbar ist, konnte ich ihr doch immer folgen. Und das ist sehr viel Wert, insbesondere bei einem Roman mit fast 550 Seiten.
Schade fand ich nur, dass Ivans Charakter neben ihrem etwas verblasste und in den Hintergrund rückte. Man kann zwar ganz viel zwischen den Zeilen lesen, ihn so kenne-, verstehen- und definitiv lieben lernen. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, mal in seinen Kopf schauen zu dürfen oder zumindest am Ende noch ein paar Erklärungen zu früheren Andeutungen zu erhalten.

Die Handlung an sich lässt sich Zeit. Sie umfasst knapp ein Jahr und lässt sich in jeglicher Hinsicht als Slow-Burn bezeichnen. FROM LUKOV WITH LOVE kann man zwar als Sports-Romance bezeichnen, aber dies kann in die Irre führen. Der Sport wird im genau richtigen Maß thematisiert und wird nie unwesentlich. Dabei werden keine Schattenseiten, Niederlagen, Rückschläge und Opfer verschwiegen. Es ist ein sehr ehrliches Buch, das eben weit mehr ist als eine Lovestory, in der die Sportler:innen attraktive Schönlinge zum Hinterhersabbern sind ;) Der Roman ist zudem kein klassischer Liebesroman, würde ich sagen. Die Geschichte ist eine der berührendsten Lovestorys, die ich je gelesen habe, ohne dass die Liebe im Mittelpunkt steht. Diese Liebesgeschichte ist eben nicht kitschig, prickelnd oder gar spicy. Ich muss sogar zugeben, dass ich gegen ein bisschen mehr Liebesthematik nichts einzuwenden gehabt hätte. Aber ich bin mir sicher, dass das Buch genau so ist, wie es sein soll. Denn es ist eine Geschichte über die Liebe, die zeigt, dass Liebe eben nicht das Körperliche ist. Dass Liebe viel tiefer geht. Und nicht (erst) in dem Moment beginnt, wenn man sich das erste Mal küsst oder miteinander schläft. Das ist eine von ganz vielen Botschaften, die in diesem Buch schlummern.

Und dabei wird dieses Buch nie langweilig. Stattdessen ist es ein Buch zum Schmunzeln und Lachen. Es ist eine grandiose Unterhaltung, gerade weil Jasmine und Ivan als Feinde beginnen und ihre Streitlust ein so fester Teil ihres Charakters ist, dass diese nie verloren geht. Das Buch war ein wahrer Pageturner für mich und es ist seit wirklich langer Zeit ein Buch, das mich wirklich alles um mich herum hat vergessen lassen.

Mein Fazit:
FROM LUKOV WITH LOVE ist vielleicht nicht mein Für-immer-Lieblingsbuch, aber zumindest ein Lieblingsbuch und eindeutig ein richtiges Highlight für mich. Es ist ein Buch, dass Bookhangover auslöst. Ein Buch, mit einem Bookboyfriend zum neidisch werden. Und ein Buch, das mich so sehr für das Thema Eislauf begeistert hat, dass ich am liebsten nur noch Bücher zu dem Thema lesen würde. Aber dann wird mir wieder klar, dass dieser Roman so genial ist, dass sämtliche Bücher mit diesem Thema FROM LUKOV WITH LOVE nicht gerecht werden könnten. Und das beweist nun wirklich, wie sehr ich diesen Roman liebe. Absolute Leseempfehlung und volle Sternzahl!

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Ein Regency-Romance-Highlight

Wie man eine Lady verführt (Regency Romantics 2)
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Diana Templetons Plan, reich zu heiraten und jung zur Witwe zu werden ist aufgegangen. Nur Abwechslung und Aufregung fehlen in ihrem Leben. Gut, dass sie dafür ihren Freundeskreis hat. Besonders mit Jeremy ...

Diana Templetons Plan, reich zu heiraten und jung zur Witwe zu werden ist aufgegangen. Nur Abwechslung und Aufregung fehlen in ihrem Leben. Gut, dass sie dafür ihren Freundeskreis hat. Besonders mit Jeremy Willingham hat Diana jederzeit einen würdigen Diskussionspartner zur Seite, der sich für keine Herausforderung zu schade ist und sich mindestens so gerne provozieren lässt, wie sie selbst. Kein Wunder also, dass die beiden sich nicht nur in einer humorvollen Wette rund um Jeremys mögliche Heirat verstricken, sondern kurz darauf eine Affäre der besonderen Art beginnen. Doch je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto deutlicher wird, dass sie weit mehr als Herausforderer füreinander sind.

WIE MAN EINE LADY VERFÜHRT ist der zweite Band der REGANCY ROMANTICS-Dilogie von Martha Waters. Obwohl beide Teile je in sich abgeschlossen sind, möchte ich die Empfehlung aussprechen, den ersten Band im Voraus gelesen zu haben. Zum einen, weil ich diesen (WIE MAN EINEN LORD GEWINNT) ebenfalls wärmstes empfehlen kann. Zum anderen, weil einige Anspielungen, Figuren und Beziehungen aus dem ersten Band in diesem hier aufgegriffen werden, ohne dass alles nochmal bis ins Detail erläutert wird.

Nun aber zum eigentlichen Inhalt dieser Rezension: Diana und Jeremys Geschichte. Kurz gesagt ist es ein ganz typisches Regency-Romance-Buch. Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt, beide Perspektiven werden betrachtet. Der Schreibstil ist altertümlich angehaucht und in jedem einzelnen Satz schwingt eine Prise Sarkasmus mit. Auch abgesehen davon steckt die Geschichte voller Humor und man kann das Buch problemlos mit einem Dauergrinsen im Gesicht lesen. Neben der Haupthandlung gibt es ein paar Nebenhandlungen, die mal mehr, mal weniger ausführlich behandelt werden. Wer Band eins kennt, kann sich hier auf einige Wiedersehen freuen. Die Themen zeugen von Tiefgang, wenngleich es sich eben typisch Regency-Romance nicht um allzu Weltbewegendes handelt. Trotzdem kann ich ganz klar sagen, dass mich die Thematik sehr begeistert hat, weil Martha Waters in ihren Romanen die Liebe zu jener Zeit von einer ganz anderen Seite her betrachtet. Es geht um Beziehungsprobleme, die man zu jener Zeit als skandalös angesehen hat und die heute nicht weniger relevant sind. Man vergleicht andere Regency-Romane häufig mit dem Paradebeispiel Bridgerton. Wer davon ein Fan ist, wird dieses Buch zweifelsohne lieben. Wer aber das so häufig verwendete Debütantinnen-Thema mit naiven Jungfrauen in der Hauptrolle zu genügen gelesen hat, sollte WIE MAN EINE LADY VERFÜHRT umso mehr Beachtung schenken.

Und dann gibt es noch diese eine Sache, die diesen Roman nicht nur von Romanen desselben Subgenres, sondern generell von vielen Liebesromanen abheben lässt. Und das ist die Chemie. Es ist kein Geheimnis, dass Regency Romance voller Prickeln und Knistern und Spice steckt. Dieser Roman hebt die Spannung aber auf ein ganz neues Level. Jede einzelne Seite, von der allerersten bis zur allerletzten besitzt diese prickelnde Atmosphäre und macht das Buch zu einer äußerst amüsanten Unterhaltung. Und das liegt voll und ganz an diesen großartigen Charakteren. Die beide sind unglaublich stur und selbstbewusst, nie um einen Kommentar verlegen und die liebevollsten Streithähne, die ich kenne. Diana ist eine beeindruckende junge Frau, sehr, sehr reif und weise für ihr Alter. Jeremy hat den Ruf eines Herzensbrechers, in Wirklichkeit ist er ein liebenswerter Herzensdieb. Beide Charaktere sind einzeln großartig und harmonisieren einfach wundervoll.

Mein Fazit:
WIE MAN EINE LADY VERFÜHRT ist ein herrlich unterhaltsamer Liebesroman, den sich niemand mit einer Schwäche für Regency Romance entgehen lassen sollte. Mich konnte dieser Band sogar noch mehr überzeugen als sein Vorgänger – und das soll wirklich was heißen. Die Geschichte ist ein richtiges 5-Sterne-Highlight, etwa weil die Chemie zwischen den Charakteren herausragend gelungen ist. Oder auch, weil der Roman thematisch ganz eigene Wege geht. Kurzum, ein vollkommen gelungenes Buch, dem ich eine riesengroße Leseempfehlung geben kann.

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Veröffentlicht am 30.09.2023

Eine Geschichte vom Finden und Verlieren

No Longer Lost - Mulberry Mansion
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Es ist vielleicht nicht grundsätzlich unmöglich, Liebe in einem Menschen zu finden, der in allen Aspekten gegensätzlich zu einem selbst ist. Aber es ist zumindest sehr unwahrscheinlich. Und deshalb ist ...

Es ist vielleicht nicht grundsätzlich unmöglich, Liebe in einem Menschen zu finden, der in allen Aspekten gegensätzlich zu einem selbst ist. Aber es ist zumindest sehr unwahrscheinlich. Und deshalb ist es verständlich, dass Wesley Hastings und May Little bisher nichtmal etwas miteinander zu tun haben. May ist die, die das verlorene findet. Wesley ist der, der auch das gefundene verliert. Dennoch finden sie zusammen, als May und die Mulberry Mansion Unterstützung brauchen und der Weg dazu über Wesley führt. Doch ein Hastings gibt nichts ohne Gegenleistung und so landet May in einer Projektarbeit zum Thema Verlieben mit der einzigen Person am Campus, die sie niemals lieben will. Zumindest das haben May und Wes gemeinsam. Und vielleicht braucht es gar nicht viel mehr, um das Unmögliche möglich zu machen …

Der Grund weshalb ich dieses Buch lesen wollte, war ganz simpel: Ich habe Band eins über die Mulberry Mansion gelesen und geliebt. Wirklich zutiefst geliebt. Ich habe nicht nur für das wundervolle Setting der alten Villa geschwärmt, sondern mich auch in sämtliche Mitbewohner:innen verguckt. Und nicht zu vergessen Merit Niemeitz‘ Schreibstil, der sich mit nichts vergleichen lässt. Diese Autorin erschafft keine Bücher, sondern Kunst.

Meine Erwartungen waren vermutlich ziemlich hoch, was, wie ich die Erfahrung gemacht habe, oft ein Fehler meinerseits ist. Doch bei diesem Buch war es ganz anders. NO LONGER LOST konnte mich vollkommen überzeugen und locker mit dem ersten Band mithalten. Und das hatte viele Gründe.

Zum Beispiel sind es die Charaktere, die diese Geschichte besonders machen. May ist eine ganz, ganz wundervolle Person. Eigentlich sollten wir alle mehr May sein. May ist sicherlich nicht perfekt und ihre wundervollen Charakterzüge bringen sie leider auch zum Stolpern. Doch May vereint alles an Menschlichkeit, was zählt. Ihre Sanftmütigkeit und Einfühlsamkeit sind enorm inspirierend.
Und Wesley … tja, ich weiß auch nicht, wie es passiert ist, dass ich mein Herz an ihn verloren habe. Aber ich weiß zumindest, dass es sehr früh passiert ist. Wesley wirkt nach außen kühl, egoistisch und schnöselig. Natürlich ist Wes aber noch viel mehr als das. Aus seiner Perspektive gibt es einige Kapitel, doch sie lassen zunächst auf sich warten. Doch ich finde, man konnte schon deutlich vorher spüren, dass Wesley viel mehr als einfach ein Hastings ist. So sehr May mich beeindruckt hat, so enorm stark habe ich mit Wesley gefühlt und gelitten. Er hat ein riesengroßes Herz und es ist wundervoll, dieses Seite für Seite zu entdecken.

Wie schon im ersten Band konnte mich der Schreibstil absolut mitreißen und verzaubern. Ja, verzaubern beschreibt es eigentlich ganz gut, denn Merit Niemeitz erschafft Worte und mit ihnen vielmehr Magie als Sprache. Sie kreiert eine wundervolle Welt rund um die Mulberry Mansion und erzählt so viel mehr als einfach eine Geschichte. Die Textpassagen im Buch sind stellenweise so weise, dass ich sie immer wieder lesen musste, sie wirklich verstehen wollte und oft vom Lesen zum Nachdenken abgeschweift bin. Es hat daher deutlich länger gedauert bis ich diesen Roman beendet habe und manchmal musste ich sogar aufhören zu lesen, weil ich mich nichtmehr konzentriert genug gefühlt habe. Aber was mir dieses Leseerlebnis deshalb gezeigt hat: Ein Pageturner ist zumeist ein sehr, sehr gutes Buch. Aber ein sehr, sehr gutes Buch ist nicht immer ein Pageturner. Nur weil man ein Buch öfters zur Seite legt, heißt das nicht, dass man es weniger liebt. Denn NO LONGER LOST ist ein Buch, das ich definitiv sehr geliebt habe.

Mein Fazit:
Die Mulberry Mansion ist ein Zuhause in Buchform, die uns Lesende mit Wärme und Gemütlichkeit und Liebe empfängt. Sie ist ein Ort zum Wohlfühlen und Abschalten – aber auch einer zum Grübeln und Fühlen. Bei NO LONGER LOST habe ich das Gefühl, das Buch nicht gelesen, sondern seine Geschichte gefühlt zu haben. Ich bin der Autorin sehr dankbar, dass sie nicht nur diese anregenden Gedanken mit uns teilt, sondern uns Charaktere wie May und Wes schenkt. Irgendwo in meinem Herzen werden diese beiden und ihre Geschichten für immer bei mir sein und ich bin davon überzeugt, dass sich diese Erfahrung niemand entgehen lassen sollte, der das geschriebene Wort liebt. Wer nun auf eine Sternebewertung wartet, den muss ich leider enttäuschen – diesen Roman kann und will ich nicht mit Sternen bewerten. Sondern mit Monden - lest das Buch und ihr wisst, was ich meine. Und wie viele Monde ich der Geschichte nun gebe? Alle, einfach alle.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Ein Märchen unserer Zeit und Realität

Dreamland Billionaires - Terms and Conditions
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TERMS AND CONDITIONS ist der zweite Band der DREAMLAND BILLIONAIRES-Trilogie von Lauren Asher, welche von den drei Kane-Brüdern Rowan, Declan und Cal handelt. Nach Rowans Geschichte im ersten Band ist ...

TERMS AND CONDITIONS ist der zweite Band der DREAMLAND BILLIONAIRES-Trilogie von Lauren Asher, welche von den drei Kane-Brüdern Rowan, Declan und Cal handelt. Nach Rowans Geschichte im ersten Band ist nun also Declan dran. Doch zunächst möchte ich noch eine Sache „loswerden“. Jede der drei Lovestorys steht für sich und ist in sich rund abgeschlossen. Aber es gibt eine Handlung, die sich über alle drei Bände hinweg zieht und auch wenn die Eckdaten dieser Handlung nochmals erklärt werden, macht die Geschichte deutlich mehr Sinn, wenn man den ersten Band bereits gelesen hat. Nun aber zum eigentlichen Thema dieser Rezension – der Liebesgeschichte von Declan und Iris:

Iris ist seit Jahren Declans Assistentin, was tatsächlich etwas Besonderes ist. Noch niemand vor ihr hat es ausgehalten, so lange mit Declan zusammenzuarbeiten. Declan scheint ausnahmslos im Business-Modus zu existieren – er interagiert kalt mit Menschen, scheinbar ohne Gefühle oder Skrupel. Doch Iris lässt sich davon nicht abschrecken und ist darauf fixiert, sämtliche Probleme für Declan aus dem Weg zu räumen. Vielleicht ist sie zu sehr darauf fixiert, wenn man bedenkt, dass sie nun für den Job einspringt, seine Ehefrau zu werden und ein Kind mit ihm zu bekommen. Einzig, damit Declan die Bedingungen seines Großvaters erfüllt, um CEO zu werden. Declan und Iris sind sich sicher, mit genügend Regeln, Verträgen und Papierkram kann diese Ehe Probleme lösen, ohne neue zu erschaffen. Vorausgesetzt, sie denken nicht darüber nach, weshalb Iris die einzige Person ist, die Declan ihm nahekommen lässt …

Es gibt viele Gründe, weshalb ich dieses Buch lesen wollte. Der Booktok-Hype hatte dabei tatsächlich den kleinsten Anteil. Wie schon THE FINE PRINT war dieses Buch hier ein Cover-Kauf für mich. Aber nachdem ich den ersten Band der Reihe sehr gerne gelesen habe, wollte ich natürlich unbedingt wissen, wie es mit den Kanes weitergeht und ich hatte sicherlich auch schon gewisse Erwartungen. Außerdem … wenn es um Fake Marriage geht, dann kann ich einfach nicht widerstehen.

Trotz meiner Vorfreude war ich zu Beginn etwas skeptisch, weil ich Declan im ersten Band der Reihe als sehr schroff wahrgenommen habe. Ich habe bezweifelt, dass ich mit ihm wirklich warm werden könnte. Aber es sollte sich herausstellen, dass meine Bedenken ziemlich grundlos waren. Es brauchte keine Eingewöhnungszeit, um mich mit den Kapiteln aus Declans Sicht anzufreunden. Meine Vorliebe für diesen Protagonisten ist immer größer geworden. Wie schon bei Rowan im ersten Band kann man auch ein paar Charakterzüge bei Declan etwas fragwürdig finden – Stichwort: toxische Männlichkeit. Aber im zweiten Band fand ich, dass dieses Thema viel besser angesprochen und handgehabt wurde und so habe ich in Declan einen wundervollen Bookboyfriend – oder wohl vielmehr Bookhusband – gefunden. Ganz ehrlich, kann ich bitte auch einen Declan haben?!

Von Iris war ich aber nicht minder begeistert. Sie ist eine unfassbar taffe Frau, die es wahrlich nicht leicht hatte bisher. Ein Stück in ihr ist schon lange zerbrochen, und dies als Leser zu entdecken und mit ihr mitzufühlen ist etwas, das mir wirklich nahe ging.

TERMS AND CONDITIONS ist so reich an Emotionen, aber es überwiegen auf den ersten Blick die unterhaltsamen Aspekte: Spritzige Dialoge und Schlagabtausche, spannungsvolle Wut, ganz viel Humor und trockene Schlagfertigkeit. Nicht zu vergessen auch der Spice, wobei diese Geschichte zugleich als Slow-Burn eingeordnet werden kann. Die wirklich ernsten und tiefgründigen Themen sind ebenfalls und zumindest unterbewusst immer dabei, was die Story sehr facettenreich macht. Und wenn in manchen Szenen die Ernsthaftigkeit wirklich überwog, dann war ich nicht darauf vorbereitet, dass dieses Buch mich tatsächlich noch zum Heulen bringt. Weil es zugleich herzlich und herzschmerzig war.

Mein Fazit:
TERMS UND CONDITIONS ist ein Roman, der einfach alles hat, was ich von einem Buch erwarte. Die Figuren konnten mich zu einhundert Prozent überzeugen, die Storyline war unterhaltsam und völlig ohne Längen. Auch die Dosis an verschiedenen Gefühlen war perfekt ausgewogen. Während ich im ersten Band noch minimale Kritikpunkte hatte, konnte mich Band zwei in jeder Hinsicht überzeugen. Ja, ich mochte TERMS AND CONDITIONS noch einen Tick mehr als THE FINE PRINT. Und nun kann ich es kaum erwarten, auch Cals Geschichte im dritten – und leider schon letzten – Band der Reihe zu lesen. Ob es wohl ebenso eine Fünf-Sterne-Geschichte wird, wie die von Iris und Declan?

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