Der Kampf der Frauen
Zunächst war ich begeistert von dem ansprechenden Äußeren des Buches. Schon durch die drei Frauenfotos auf dem Cover wird man neugierig, worum es in diesem Buch geht.
Das Buch beginnt sehr spannend und ...
Zunächst war ich begeistert von dem ansprechenden Äußeren des Buches. Schon durch die drei Frauenfotos auf dem Cover wird man neugierig, worum es in diesem Buch geht.
Das Buch beginnt sehr spannend und die ersten 160 Seiten lesen sich sehr schnell und wie in einem Sog. Dann kam für mich ein Bruch. Bereits die ersten beiden Leseabschnitt, also bis auf Seite 160, werden große Themen der europäischen Geschichte behandelt: die Entwicklung der Automobilindustrie in Frankreich durch André Citroën und Adolphe Kégresse ; die Künstlervereinigung Der blaue Reiter um Wassily Kandinsky und Franz Marc. Der dritte Leseabschnitt beginnt mit der sehr tiefgehenden Schilderung des Stellungskrieges im ersten Weltkrieg verbunden mit Berichten von der Schlacht um Verdun bzw. der Schlacht an der Somme. Da das Buch 1914, also zu Beginn des 1. Weltkrieges startet, gehören die Kriegserlebnisse von Maurice auch unbedingt dazu.
Doch dann taucht plötzlich die dritte Frau und damit ein weiteres großes Thema auf – Die Frauenrechtsbewegung um Rosa Luxemburg und Clara Zetkin zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Ab da wird es etwas zu viel der geschichtlichen Ereignisse der damaligen Zeit. Das halbe Buch ist um und die Geschichten der drei Frauen, ihre Lebenswege in der Zeit von 1914 bis 1926 müssen noch erzählt werden. Ganz nebenbei auch noch die ganze Citroën-Expedition durch Afrika.
Das Buch enthält sehr viel detailliertes Wissen über die bereits erwähnten Ereignisse der damaligen Zeit. Da insgesamt nur knapp 600 Seiten zur Verfügung stehen, fällt die Schilderung der Lebenswege von Clarissa und Mia etwas kurz aus. Da bleibt einiges offen.
Entweder hätte man das Buch bei gleichem Umfang um eine Frau und deren Schicksal kürzen sollen oder eine Frau ohne Verwicklung in historische Ereignisse der damaligen Zeit darstellen sollen.
Insgesamt finde ich einzig Tories Geschichte umfangreich und abgerundet erzählt. Es wird die packende Geschichte einer Frau dieser Zeit erzählt und nicht, wie erwartet, von drei Frauen.
Aber eine Auffrischung der Schulkenntnisse der damaligen Zeit – ob Geschichtsunterricht, Kunstunterricht oder Technikunterricht- bringt dieses Buch auf alle Fälle. Es wurde auch zu keinem Zeitpunkt langweilig, höchstens hinsichtlich der Schilderung der geschichtlichen Ereignisse etwas langatmig.