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Veröffentlicht am 23.09.2023

Reife und erwachsene Charaktere, wie man sie nur selten erlebt

Fragile Heart
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Nachdem Lonely Heart mit einem sehr bösen Cliffhanger geendet hat, musste ich natürlich weiterlesen, um mich von der Frage zu erlösen, wie es mit Rosie und Beast weitergeht. Den zweiten Band der Dilogie ...

Nachdem Lonely Heart mit einem sehr bösen Cliffhanger geendet hat, musste ich natürlich weiterlesen, um mich von der Frage zu erlösen, wie es mit Rosie und Beast weitergeht. Den zweiten Band der Dilogie mochte ich deutlich mehr als Lonely Heart, weil die Story für mich nun endlich die tiefere Ebene erreicht hat, die ich mir von der Story erhofft hatte. Durch Beasts Entwicklung hat sich für mich eine Tür geöffnet, die ich gebraucht habe, um eine emotionale Verbindung zu ihm aufbauen und seine Handlungen nachvollziehen zu können. Ich mochte seine Gedanken während der Therapie, seinen Heilungsprozess mit allen Höhen und Tiefen, den man unmittelbar miterlebt und somit nicht nur erzählt bekommt, wie er sich fühlt, sondern wirklich ein Teil davon ist und die Art, wie er sich seinen Freunden und der Familie mehr und mehr wieder zu öffnen beginnt und wieder in sein früheres Leben zurückkehrt. Gerade diese sehr emotionalen Kapitel im Buch haben mich nah an ihn herangebracht, mich aber auch mit Rosie leiden lassen, die von all diesen Momenten nichts mitbekommen hat. Gleichzeitig hat Beasts Entwicklung und deren Folgen aber auch einmal mehr gezeigt, dass in Rosie eine deutlich stärkere Person steckt, als man auf den ersten Blick vermuten mag und sie sich auch abseits von Beast ein Leben aufbauen kann. Dazu kommt, dass mich ihre erwachsene und reife Art, mit der gesamten Situation, aber im besonderen auch auf Beasts Kontaktabbruch und -wiederaufbau, weil sie wirklich versucht hat, für ihn die bestmögliche Stütze zu sein und trotzdem klar kommuniziert hat, wie es ihr dabei ging, ohne ihn für sein Verhalten an den Pranger zu stellen. Beide Charaktere haben mich mit ihrer emotionalen Reife sehr beeindruckt, weshalb ich 4/5 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Schonungslos ehrlich, schmerzhaft und tief berührend

Jetzt sind wir eins (Jetzt-Trilogie, Band 2)
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Ich gehöre zu den glücklichen Menschen, für die Krankheiten wie OCD nur in Büchern oder Filmen vorkommen und tue mich aufgrund dieser Nicht-Betroffenheit eher schwer, die Belastung einer solchen Erkrankung ...

Ich gehöre zu den glücklichen Menschen, für die Krankheiten wie OCD nur in Büchern oder Filmen vorkommen und tue mich aufgrund dieser Nicht-Betroffenheit eher schwer, die Belastung einer solchen Erkrankung nachzuempfinden. Umso mehr geängstigt hat es mich, als ich hier auf einmal selbst meinte, eine böse Stimme in meinem Kopf zu hören, die mir auf sehr penetrante Weise einzutrichtern versucht, dass ich jetzt unbedingt fünf Mal auf Holz klopfen muss, damit meine Hoffnung in Erfüllung geht. Und auf einmal war diese entfernte Betrachtungsweise Geschichte und ich hatte das Gefühl, nun selbst dem inneren Drang widerstehen zu müssen, der Stimme zu folgen. Und so grausam es sich angefühlt hat, zeigt es doch ganz deutlich, wie schonungslos echt Gabriella Santos de Lima uns ins Leben eintauchen lässt. Gleichzeitig hat es mir auch ein Stück weit geholfen, Tillies Handeln und das Verhältnis zu ihren Freunden und ihrer Familie etwas besser zu verstehen. Andererseits hätte ich mir noch mehr Details dazu gewünscht, warum sie sich bisher nicht auf Beziehungen einlassen konnte, da die ein oder andere Entwicklung für mich nach dieser Vorgeschichte doch sehr überraschend und plötzlich kam. Mit Jonathan gab es endlich mal wieder einen Bookboyfriend, der eine wandelnde Green Flag ist - kein toxisches Verhalten, keine unpassenden Sprüche, einfach nur Ehrlichkeit und Liebe. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass seine Sichtweise noch mehr hergegeben hätte, wenn er das gleiche Maß an Aufmerksamkeit wie Tillie bekommen hätte - von Good Boys bekomme ich einfach nie genug! Genauso hätte ich mehr Skandinavien vertragen - ich musste direkt ein weiteres Ziel auf meine Reise-Bucket-List setzen! Da ich die Charaktere beide aber gern mochte und die Geschichte wirklich nicht missen möchte, vergebe ich 4/5 🌟

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Wenn das Universum antwortet ...

Forever Right Now
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Emma Scotts Bücher sind für mich wie Glücksspiel. Mal gewinnt man und darf Teil einer gefühlvollen und wunderschönen Geschichte sein, ein anderes Mal schlät man das Buch zu mit dem Gefühl, ein ganz nettes ...

Emma Scotts Bücher sind für mich wie Glücksspiel. Mal gewinnt man und darf Teil einer gefühlvollen und wunderschönen Geschichte sein, ein anderes Mal schlät man das Buch zu mit dem Gefühl, ein ganz nettes Buch für zwischendurch, aber eben nicht mehr gefunden zu haben. Gerade deshalb gehe ich an ihre Bücher immer sehr vorsichtig heran. Doch Sawyer und Darlene waren wie der sagenumwobene Sechser im Lotto für mich. Beide Charaktere und deren Schicksale sind wie für Emma Scott typisch vom Leben geprägt und bringen einige Ecken und Kanten mit sich, was aber leicht auch too much werden kann. Nicht aber hier: nichts könnte sich echter anfühlen als die Liebe, die Sawyer seiner Tochter Olivia entgegenbringt und sie gegen alle Widrigkeiten verteidigt und beschützt, obwohl er ein so viel stressfreieres Leben führen könnte, wenn er nur wollte. Aber so ist Sawyer nicht: er kämpft für das, was ihm wichtig ist und ist nicht bereit, Abstriche zu machen, nur um den leichten Weg gehen zu können. Diese Eigenschaft hat mich nicht nur sehr beeindruckt, sondern schafft gleichzeitig auch die Gemeinsamkeit zu Darlene, die ebenfalls ihren Weg geht, auch wenn das Leben ihr noch 100 Steine vorlegt, die es aus dem Weg zu räumen gilt. Sie ist fest entschlossen, sich von den Dämonen ihrer Vergangenheit nicht aufhalten zu lassen. Gerade die Stellen, an denen man mehr über ihre Sucht und die Nachwirkungen dieses Entzugs erfährt, haben sie für mich menschlich wirken lassen und ich hätte gern noch mehr über ihre Vergangenheit an sich, aber auch ihre früheren Beziehungen erfahren, um die Gründe ihrer anfänglichen Bindungsangst besser verstehen und mir dadurch vielleicht auch das ungewöhnlich kühle Verhältnis zu ihren Eltern erklären zu können, das leider nur am Rande kurz erwähnt wurde. Aber auch wenn ich ihr nicht so nahe kommen konnte, wie ich gerne gewollt hätte, ist sie durch ihren Umgang mit Olivia, deren Auftritte allein schon das Highlight des Buches waren, trotzdem wie ein kleiner Tornado in mein Herz gefegt. Ich vergebe 4,5/5 🌟

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Anders als erwartet, trotzdem hat es mich sehr überzeugt

Icebreaker
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Ich hatte von Icebreaker ausgehend von Cover und Klappentext ein Buch erwartet, in dem Eishockey und Eiskunstlauf im Vordergrund stehen oder zumindest eine sehr zentrale Rolle spielen - das war aber leider ...

Ich hatte von Icebreaker ausgehend von Cover und Klappentext ein Buch erwartet, in dem Eishockey und Eiskunstlauf im Vordergrund stehen oder zumindest eine sehr zentrale Rolle spielen - das war aber leider nur bedingt der Fall. Wettkämpfe und Trainings beider Sportarten wurden meist nur kurz angerissen oder fanden zwar statt, waren aber nicht aktiv Teil der Handlung. Der Grundsatz "Show don't tell", der bei vielen anderen Aspekten in Icebreaker sehr gut umgesetzt wurde, wurde in diesem Fall nicht beachtet. Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch überzeugen, da ich die Charaktere sehr authentisch und beeindruckend fand, da sie keines der klassischen Klischees bedienen.
Stassie ist alles andere als die typische Eiskunstläuferin und genau das liebe ich an ihr: sie schert sich nicht um gängige Beziehungstypen, weiß sehr genau, was sie vom Leben will und tut alles dafür. Sie ist nicht oberflächlich und kann etwas, dass viele leider heutzutage nicht mehr können: sie gönnt anderen ihren Erfolg (Olivia) und verteilt ernstgemeinte Komplimente. Vor allem aber mag ich das Zusammenspiel in der WG, in dem so viel Akzeptanz herrscht (mal abgesehen von Aaron, dem ich für seine Kommentare immer wieder gern eine reinhauen wollte). Aber je mehr ich Aaron für seine toxische Art hasse, desto mehr liebe ich Ryans Art, sie immer wieder zu verteidigen und ihr dieses toxische Körperbild auszureden! Gerade deswegen fand ich es schade, dass er im Laufe des Buchs zunehmend an Präsenz verloren hat und kaum noch Teil der Story war. War ich mir zu Beginn noch unschlüssig über Nathan, so hatte er mich spätestens mit seiner Art, Stassie ihr toxisches Selbstbild auszureden und in jeder Situation zu bestärken, zu be- und unterstützen und seiner Loyalität zu seinen Freunden. Und so unterschiedlich sie auch scheinen mögen, in einem sind sie sich sehr ähnlich: sie wissen beide, was sie wollen und machen keine halben Sachen - egal in welcher Hinsicht. Daher kamen für mich auch die Spiceszenen an mancher Stelle vielleicht etwas überraschend, missen möchte ich sie aber trotzdem nicht, weil sie eben auch genau so geschrieben waren, wie man es von Stassie und Nathan erwarten würde. Dennoch beruht ihre Beziehung nicht nur auf körperlicher Anziehung, sondern erreicht durchaus auch eine tiefere Ebene, je besser sie einander kennenlernen und je mehr Probleme sie gemeinsam angehen - die Dynamik der beiden mochte ich wirklich gern. Apropos gemeinsam: nicht nur Nathan und Stassie würden füreinander durchs Feuer gehen, auch die Loyalität und Freundschaft innerhalb des Eishockeyteams hat mich sehr berührt, da sie für mich schon mehr einer Familie als nur Freunden glich. Ich vergebe 4/5 🌟

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Vielleicht nicht immer realistisch, aber sehr unterhaltsam

Der erste letzte Tag
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Zwei Fremde, ein Mietwagen, ein Trip ins Ungewisse - so die Ausgangssituation von Livius und Lea, die sich einem Unwetter geschuldet einen Mietwagen teilen müssen, um ihre Ziele zu erreichen. Sie könnten ...

Zwei Fremde, ein Mietwagen, ein Trip ins Ungewisse - so die Ausgangssituation von Livius und Lea, die sich einem Unwetter geschuldet einen Mietwagen teilen müssen, um ihre Ziele zu erreichen. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, haben kaum Gemeinsamkeiten und teilen allein schon wegen des Altersunterschieds zu nahezu allen Themen sehr verschiedene Ansichten. Was sich im ersten Moment nun so anhört, als würden sich die beiden ständig in den Haaren liegen und der gemeinsame Roadtrip zu einem Horrortrip werden, entwickelt sich zu einer Reise, in der die beiden sich selbst noch einmal ganz neu kennenlernen und durch die Perspektive des anderen ihre bisherigen Einstellungen hinterfragen. Auch wenn dabei nicht immer alles 100%ig harmonisch abläuft, es den ein oder anderen sehr überspitzten Dialog gibt oder sie sich von der einen in die nächste Katastrophe zu manövrieren scheinen, was möglicherweise nicht immer ganz realistisch zu sein scheint, war es für mich eine sehr unterhaltsame Reise mit den beiden, bei der mitunter auch tiefgründige Themen zur Sprache kamen, die ich so nicht hatte kommen sehen. Letztlich möchte ich zu den Charakteren selbst noch sagen, dass ich mit Lea nicht ganz so warm geworden bin, da sie sich eher wenig darauf eingelassen hat, andere Sichtweisen anzunehmen, mit Kritik an Livius' Aussagen und Denkweisen hingegen nicht gespart hat. Da dies wahrscheinlich aber dem Zweck diente, die unterschiedlichen Hintergründe der beiden zu betonen, hat mich das nicht besonders gestört. Ich vergebe 4,5/5 🌟

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