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Veröffentlicht am 21.10.2023

Familienzuwachs bei den McDermotts - unverhofft kommt oft

Unverhofft - Die McDermotts Band 8
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Als Marina Schuster bekanntgab, dass es einen weiteren Teil der berühmten Großfamilie McDermotts gibt, habe ich mich echt gefreut. Die anderen Bände habe ich schon alle verschlungen und war natürlich gespannt, ...

Als Marina Schuster bekanntgab, dass es einen weiteren Teil der berühmten Großfamilie McDermotts gibt, habe ich mich echt gefreut. Die anderen Bände habe ich schon alle verschlungen und war natürlich gespannt, was mich in diesem Teil erwarten wird.

Anfangs war es etwas ungewohnt, mit all den Namen und Zuordnungen zurecht zu kommen, ist eben doch schon eine ganze Weile her, seit man die Reihe gelesen hat. Aber man kommt schnell rein und auch die Omis Rose und Millie sind wieder voll in ihrem Element. Haben sie bislang schon Kupplerinnen gespielt, sehen sie auch jetzt keinen Grund, warum sie daran etwas ändern sollten. Nur zu blöd, dass sie nicht wissen, dass Tony Sullivan eine weitere Verwandte ist.

Ein Testament bestätigt, dass sie die Halbschwester der McDermotts-Geschwister ist, doch davon soll niemand wissen, bis sie sich ein Bild von ihnen machen kann und weiß, womit sie es zu tun hat. So nimmt sie unter einem Vorwand Kontakt zu ihnen auf. Doch aufgrund privater Umstände und einer spontanen Reise gesteht sie ihrem Halbbruder Callan, wer sie ist. Beide beschließen, erstmal Stillschweigen zu bewahren, bis er wieder zurück ist und sie es gemeinsam der Familie eröffnen.

Doch sein bester Freund Reece ahnt nicht, wer sie ist, und unterstellt ihnen ein Verhältnis, was zu einigen verrückten Aktionen führt, viel zu zerrissen ist er zwischen Loyalität und gleichzeitigen unerwarteten Gefühlen.

Tony war mir sehr sympathisch, sie passt super zu ihrer neu gewonnen Familie und zeigt, dass sie Courage, Power und Ehrgeiz hat, um sich nicht unterbuttern zu lassen. So manches Mal habe ich den Hut vor ihr gezogen, denn sie muss so einiges einstecken.

Die komplette Familie ist wieder mal herrlich unterhaltsam, was habe ich wieder gelacht, wenn sie in ihrer gewohnten, lockeren und manchmal ziemlich direkten Art miteinander umgehen.
Man spürt den Zusammenhalt, denn auch hier gibt es welche, die Rache an der Familie nehmen wollen und unverhofft steckt auch Tony mit drin.

Es ist ein unterhaltsamer Roman mit viel Romantik, ein klein wenig Spice, Humor und einer Familie, die nichts auseinanderbringen kann, selbst wenn das Leben sich verändert und Geheimnisse aufgedeckt werden.

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Veröffentlicht am 18.10.2023

spannungsgeladenes Kingsbridge Finale mit einigen Schwächen

Die Waffen des Lichts
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Zurück in Kingsbridge, dem mittlerweile 5.und finalen Teil, werden wir auf eine spannende Reise in die Anfänge der Industrialisierung mitgenommen. Besonders hart trifft es dort die Garn- und Tuchmanufakturen, ...

Zurück in Kingsbridge, dem mittlerweile 5.und finalen Teil, werden wir auf eine spannende Reise in die Anfänge der Industrialisierung mitgenommen. Besonders hart trifft es dort die Garn- und Tuchmanufakturen, wodurch ihre Existenz extrem gefährdet ist. Neue Maschinen halten Einzug, die die Arbeitskräfte ersetzen und das Leben der Familien in Gefahr bringen.

Zugleich wird auch das Recht auf Meinungs- und Bildungsfreiheit durch einige machthungrige Adelige stark beschnitten, was die Kluft zwischen Arm und Reich noch größer werden lässt und extreme Konflikte auslöst.
Währenddessen erlebt man die Auswirkungen der französischen Revolution und den Krieg zwischen Napoleon und Europa.

Wieder mal schafft es der Autor, durch Figuren wie die tapfere Spinnerin Sal, ihren erfinderischen Sohn Kit, den sanften Tuchhändler Amos, den klugen Weber David und auch den machthungrigen, niederträchtigen Alderman Hornbeam und viele weitere, eine persönliche Note in die Geschichte zu bringen, die wirklich ein Emotionskarussell auslöst, wie in den anderen Teilen auch schon. So fliegt man durch die Seiten, ist empört, entsetzt, den Tränen nahe, freut sich, atmet auf, um im nächsten Moment wieder den Schock des Lebens und Wut im Bauch zu verspüren, über all die Aufs und Abs, die Kingsbridge in eine neue Ära bringt.

Das Buch ist in 7 Abschnitte aufgeteilt, die Stück für Stück den Werdegang von Kingsbridge, aber auch die politischen Konflikte und kriegerischen Auseinandersetzungen verbindet. Neue Reformen und Gesetze, private Entwicklungen, Schicksalsschläge, Intrigen, Hass, Liebe, Rückschläge und Fortschritte – alles läuft irgendwann zusammen und überrascht mit ständig neuen Wendungen. Natürlich waren das Leben und der Umgangston zur damaligen Zeit sehr rau und teilweise auch derb gewesen, auf manche Passagen und Details hätte ich durchaus verzichten können, weil die Handlung auch ohne sie spannend gewesen wäre.

Historisch gut recherchiert erwartet einen ein bildgewaltiger, spannungsgeladener Roman, der nach gewohnter Follett-Marnier einige Bösewichter präsentiert, mit ihrer machthungrigen Gier und versessenen Art, Gegenspieler und Konkurrenz auf die mieseste Art ruinieren zu wollen, was leider auch oft genug der Fall ist. Genau das mag ich, weil eben so gut wie nichts nach Plan und Vorstellung verläuft und mich so einige Male ordentlich überrascht und geschockt hat. Diese Kombination aus Faszination, Frust, Empörung und unterschwellig auch einigem Humor hat hervorragend geklappt.

Die geschichtlichen Details und die Fortschritte der Technik und Maschinen waren gut dosiert und verständlich.

Dennoch empfand ich persönlich manche Passagen, besonders im letzten Drittel um den Krieg und die Schlacht von Waterloo, etwas langatmig. Es gab auch einige etwas unrealistische Zufälle, teils zu einfach gelöst, was man oft auch schon erahnt hat. An manchen Stellen hätte ich mir noch ein kleines bisschen mehr Gefühl gewünscht, da es zeitweise sehr plump, trocken, wie eine Aneinanderreihung von Abläufen und Geschehnissen wirkte. Insgesamt ein würdiger Abschluss und lesenswert, wenn auch nicht der stärkste Kingsbridge.

Das edle, farblich schön gestaltete Cover samt der Karte und den Illustrationen innen in der gebundenen Ausgabe sind einladend und wirken als schöner Eyecatcher.

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Veröffentlicht am 30.09.2023

eine Enthüllungsstory mit Folgen - ein neuer Fall für Sarah und Jack

Cherringham - Folge 44
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So viele Fälle, die man mit Jack und Sarah bereits erlebt hat und immer wieder ein Genuss. Kurzweilig, spannend und einfach herrlich, wie sie beide miteinander agieren und gemeinsam einen nach dem anderen ...

So viele Fälle, die man mit Jack und Sarah bereits erlebt hat und immer wieder ein Genuss. Kurzweilig, spannend und einfach herrlich, wie sie beide miteinander agieren und gemeinsam einen nach dem anderen Fall knacken.
Auch in diesem Fall wirft die Leiche des Kriminalreporters Tom Pinder Fragen auf, war es Mord oder einfach nur ein unglücklicher Unfall. Schließlich hat Tom ordentlich Alkohol im Blut gehabt. Doch seine Kollegin glaubt nicht an einen Unfall und bittet neben ihren eigenen etwas eigenwilligen Recherchen auch Jack und Sarah um Hilfe.

Die Enthüllungsstory, an der Tom saß, zieht allerdings weitere Kreise als gedacht und geben dunkle Geheimnisse preis, die letztendlich sogar Jack schockieren, weil er mit diesem Ausgang und der Auflösung absolut nicht gerechnet hat.

Interessantes Ende, zumal Jack und Sarah den Täter und den Hintergrund niemals vermutet hätten.

Wieder mal ist die Recherche nicht nur spannend, unterhaltsam sondern auch in altbekannter Manier der beiden sehr eigen und lustig, was eine gelungene Abwechslung bietet. Zudem taucht tatsächlich eine gewisse hartnäckige, schlagfertige Konkurrentin als Ermittlerin auf, was ebenfalls sehr amüsant war.

Als Hörbuch auch sehr kurzweilig, diese Reihe genießt man mit der angenehmen Stimme von Sabina Godec und man taucht gleich ein in die Schattenseiten der sonst landschaftlich schönen Gegend der Cotswolds.

Ich hatte schon einen Schrecken bekommen, dass nach den momentan angegebenen 45 Folgen Schluss ist, aber aus sicherer Quelle von Neil Richards weiß ich, dass sie schon eifrig weiter schreiben und darüber freue ich mich riesig.

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Veröffentlicht am 30.09.2023

Karlsbads neues Zimmermädchen - unterhaltsamer historischer Roman

Das Zimmermädchen
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1895 kann die junge Eva, Tochter einer Bauernfamilie, vor dem zudringlichen Sohn des Dorfobersten dank des beherzten Einsatzes des Pfarrers fliehen und in dem berühmten Kurort Karlsbad eine Stellung als ...

1895 kann die junge Eva, Tochter einer Bauernfamilie, vor dem zudringlichen Sohn des Dorfobersten dank des beherzten Einsatzes des Pfarrers fliehen und in dem berühmten Kurort Karlsbad eine Stellung als Zimmermädchen antreten.

Mit einem der damaligen Zeit und dem örtlichen Dialekt angepassten Sprachstil begleitet man die fleißige, rücksichtsvolle und aufrichtige Eva in das glamouröse Hotel Adonis, das in großer Konkurrenz zu den anderen örtlichen Luxushotels steht.

Hier sind die Anforderungen hoch, die Arbeitszeiten lang und es gibt zahlreiche Verbote, die die Saisonarbeiterinnen einzuhalten haben.

So erlebt sie schnell, was es bedeutet, mit ihrem Team zusammenzuarbeiten und die schwere Arbeit gemeinsam zu schaffen, muss sich aber gleichzeitig vor der Eifersucht und den Intrigen anderer Mädchen hüten, die nichts unversucht lassen, ihr zu schaden.

Zusammen mit den Erlebnissen der vielen verschiedenen Gäste, ob Adel oder nicht, erlebt man eine nette unterhaltsame Geschichte, in der es so einige Vorkommnisse gibt, die Eva so manches Mal an den Rand ihrer Kraft und Geduld bringen, gleichzeitig aber auch zeigen, was Einsatz, Fleiß und Freundschaft bedeuten.

An manchen Stellen hätte ich mir noch mehr Spannung und Überraschungseffekt gewünscht, einiges hat sich für meine Erwartung etwas zu schnell und unspektakulär aufgelöst. Es gab aber auch so einiges, was sehr berührend und herrlich lustig war und den Alltag in einem Hotel interessant erklärt,, ebenso wie die landschaftlichen Beschreibungen und die Wirkung der Heilquellen. Auch ein Hauch von beginnender Romanze ist richtig schön eingefügt worden.

Alles in allem ein schöner, ruhiger Roman, dem ein wenig Tempo und Spannung fehlte, dennoch lesenswert ist und da dies ja der Auftaktband ist, bin ich schon sehr gespannt, wie es im 2.Teil mit Eva und ihrer beruflichen Weiterbildung im Hotel Adonis weitergeht.

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Veröffentlicht am 23.09.2023

ein neuer musikalischer Fall mit dem sympathischen Ermittlerduo Jack und Sarah

Cherringham - Folge 43
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Ein weiterer, diesmal musikalischer Fall bereitet Jack und Sarah Kopfzerbrechen. Während sie mitten in den Proben für einen Auftritt mit anderen Chören in der Royal Albert Hall in London stecken, wird ...

Ein weiterer, diesmal musikalischer Fall bereitet Jack und Sarah Kopfzerbrechen. Während sie mitten in den Proben für einen Auftritt mit anderen Chören in der Royal Albert Hall in London stecken, wird bei dem Musiklehrer Arthur Chisholm eingebrochen und dieser schwer verletzt.

In kurzer Zeit erfolgen weitere Einbrüche und alle haben mit einem verschwundenen Musikstück zu tun. Die Lage spitzt sich zu, denn damit scheint auch der Auftritt gefährdet zu sein und sie zerbrechen sich den Kopf, ob es Angriffe der Konkurrenz sein könnten oder andere Gründe dahinterstecken.

Mal wieder sehr interessant, wie Jack und Sarah agieren, in alle Richtungen ermitteln und dabei auch wieder tolle Unterstützung erhalten. Was mir auch wieder gut gefällt, wie in dem kleinen Örtchen Cherringham zusammengearbeitet und einander geholfen wird.

Obwohl Klatsch und Tratsch natürlich auch dazu gehören und mal wieder herrlich sind, um den Fall ein wenig aufzulockern und typisch britischen Humor reinzubringen.

Und erstaunlich, dass ein Krimi nicht immer nur mit Mord und Totschlag unterhaltsam und spannend sein kann, sondern es Entwicklungen gibt, die zugleich raffiniert, spannend und sehr amüsant sein können. Auf jeden Fall habe ich nicht mit diesem Verlauf gerechnet und es hat wieder richtig viel Spaß gemacht, das sympathische Ermittlerduo begleiten zu dürfen.

Mit Sabina Godec als Sprecherin auch wieder absolut gelungen mit gewohnter und angenehmer Erzählstimme, die die Charaktere in der so typischen Art richtig gut rüberbringt und damit einen weiteren Krimi sehr unterhaltsam präsentiert.

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