Packender Überlebenskampf im Schnee
Das wunderschön gestaltete Cover von "Schneekinder", das sich über den Buchrücken bis zur Rückseite zieht und eine durch eine Schneelandschaft ziehende Kinderschar mit Ochsen und Gepäck zeigt, deutet nur ...
Das wunderschön gestaltete Cover von "Schneekinder", das sich über den Buchrücken bis zur Rückseite zieht und eine durch eine Schneelandschaft ziehende Kinderschar mit Ochsen und Gepäck zeigt, deutet nur das packende Abenteuer an, das die Kinder von Kyrfjalls im Schnee zu überstehen haben.
Autor Andreas Langer versteht es sehr bildhaft und mitreißend zu schreiben, sodass man das Geschehen immer deutlich vor Augen hat und von der Handlung gepackt wird.
Erzählt wird die Geschichte der Zwillinge Elin und Kjell, die wegen des im fiktiven Jorland herrschenden Krieges getrennt wurden. Die Erwachsenen wurden vom König eingezogen, Männer wie Frauen, letztere zum Hilfsdienst. Ebenso die älteren Jungen, so auch der 14-jährige Kjell, der im Stollen arbeiten muss. Hier begegnet er dem Grauen in Form eines schwarzen, hochgiftigen Nebels. Elin und die anderen verbliebenen Kindern des Dorfes Kyrfjalls müssen vor den Schwaden fliehen, wobei Elin in die Führungsrolle der Gruppe gedrängt wird.
Die Flucht der Kinder ist sehr mitreißend geschrieben. Es geht um Freundschaft, Empathie, Nächstenliebe. Es geht ums Teilen, ums für einander da sein. Aber es geht auch um Missgunst und Zwietracht. Die Gefühle, die Erlebnisse der Kinder werden vom Autoren in Gänsehautmomenten beschrieben. Das Leid der langen Reise in der Kälte bringt einen selbst zum Zittern. Schneekinder ist ein sehr emotionaler und tiefgründiger Roman mit außergewöhnlichen Charakteren, die allesamt glaubhaft erschaffen wurden. Auch die Namensgebung der Figuren ist gut gelungen, wobei das Glossar der Personen zu Beginn des Buches sehr hilfreich ist. Insgesamt ist "Schneekinder" ein herausragender Roman für ältere Kinder oder besser für Teenager, der sehr gute Unterhaltung bietet.