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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2023

Stalker-Drama in 3 Akten

ANGST
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Der Durchbruch ist zum Greifen nah. Die weibliche Hauptrolle in einer großen Filmproduktion scheint in Reichweite zu sein. Es läuft einfach für Mia. Zumindest beruflich. Denn privat hat sie sich auf ein ...

Der Durchbruch ist zum Greifen nah. Die weibliche Hauptrolle in einer großen Filmproduktion scheint in Reichweite zu sein. Es läuft einfach für Mia. Zumindest beruflich. Denn privat hat sie sich auf ein Date mit dem rätselhaften Viktor eingelassen, der ein seltsames Spiel mit ihr treibt. Der vermeintlich coole Künstler entpuppt sich als aufdringlicher, reicher Angeberschnösel. Doch es will Mia einfach nicht gelingen, ihn aus ihrem Leben zu verbannen. Seltsame Zufälle lassen die Wege der beiden sich ständig kreuzen, und der geheimnisvolle Mann sucht mit Nachdruck ihre Nähe und drängt sich in ihr Leben. Angst vor dem Stalker prägt Mias Leben von nun an und es kommt zu entsetzlichen Vorfällen, die Mia immer mehr in die Enge treiben.

Der Thriller spielt gekonnt mit dem Nervenkostüm der Lesenden. Das anfängliche Unbehagen schickt beim Lesen fiese Gänsehaut über den Rücken, und allmählich steigert sich das ungute Gefühl zu reinem Grauen, als aus der theoretischen Bedrohung plötzlich tödlicher Ernst wird. Man spürt förmlich, wie sich die Schlinge um Mia immer enger zuzieht. Spannende Rückblenden in die Vergangenheit des Stalkers machen klar, dass dies kein Kavaliersdelikt ist, sondern wie gefährlich dieser Mann ist! Im Vergleich zu seinem Erstlingswerk hat der Autor bei diesem Thriller eine ordentliche Schippe Spannung draufgepackt, gepaart mit spicy Szenen und jeder Menge Hauptstadtvibes.

Ich muss zugeben, dass ich ab einem gewissen Punkt einen Verdacht für die Auflösung hatte, der sich am Ende auch bestätigt hat, was aber der Spannung keinerlei Abbruch getan hat. Vielmehr konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, weil der Fortgang der Handlung einen derartigen Sog entwickelte. Besonders wenn man sich vor Augen hält, dass das Thema Stalking öfter tatsächlich passiert als man denkt! Für diesen spannenden Thriller spreche ich gerne eine klare Leseempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 22.09.2023

Seitenwechsel

The Brothers Hawthorne
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„The Brothers Hawthorne“ ist der vierte Band der Inheritance Games- Reihe. In den ersten drei Bänden geht es um Avery, die anfangs ein ganz normales Mädchen ist. Doch dann stirbt Tobias Hawthorne, ein ...

„The Brothers Hawthorne“ ist der vierte Band der Inheritance Games- Reihe. In den ersten drei Bänden geht es um Avery, die anfangs ein ganz normales Mädchen ist. Doch dann stirbt Tobias Hawthorne, ein alter Milliardär, der ihr rund 50 Milliarden Dollar vererbt. Avery hat keine Ahnung, wer das ist, und muss mit ihrem neuen Leben in Hawthorne House klarkommen. Außerdem gibt es da noch die vier gutaussehenden Enkel Nash, Grayson, Jameson und Xander, denen der Milliardär ein Spiel hinterlassen hat, um herauszufinden warum er Avery auserwählt hat, das Vermögen zu erben.
In dem vierten Band hat Avery bereits ein Jahr in Hawthorne House gelebt, hat sich an das neue Leben gewöhnt, bis Jameson ihre Hilfe benötigt. Denn er hat seinem Vater einen Gefallen versprochen, bei den er sich für den gefährlichsten Klub Londons Eintritt verschaffen muss. Parallel hilft Grayson seinen Stiefschwestern herauszufinden was mit ihrem gemeinsamen Vater passiert ist und trifft dabei auf einen alten Feind, der ihm das Leben um einiges schwieriger macht.

Die ersten drei Bänden werden aus Averys Sicht erzählt, wohingegen dieses Buch aus Jamesons und Graysons Sicht geschildert wird. Das ist von daher interessant, da man nun einen genaueren Einblick in die Leben der Jungs und ihr Verhältnis zu ihren Brüdern bekommt. Insgesamt mangelt es auch nicht an den Rätseln und Kniffen, wegen denen ich angefangen habe die Reihe so sehr zu lieben.

Eine ganz klare Leseempfehlung für alle die Lust auf ein humorvolles und geheimnisvolles Buch voller Intrigen haben. Wichtig ist nur, dass ich auf keinen Fall die Bücher durcheinander lesen würde. Es wird zwar vieles erklärt aber man versteht alles besser, wenn man die anderen Bücher bereits gelesen hat.

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Veröffentlicht am 20.09.2023

La donna e mobile

Im Takt ihrer Träume
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Eine Frau, die den Takt angibt in einer von Männern dominierten Welt? Wie undenkbar dies ist, muss auch Johanna Osterkamp 1925 erfahren, als sie sich als Dirigentin am Wiener Operntheater vorstellen möchte.
Verärgert ...

Eine Frau, die den Takt angibt in einer von Männern dominierten Welt? Wie undenkbar dies ist, muss auch Johanna Osterkamp 1925 erfahren, als sie sich als Dirigentin am Wiener Operntheater vorstellen möchte.
Verärgert möchte sie den eingebildeten Herren eine Lektion erteilen und schlüpft in Männerkleider, um hiernach das Vorspielen mit Bravour zu meistern. Nun plötzlich fällt es Johanna dann aber schwer, die Posse auffliegen zu lassen, denn sie begreift, dass sich ihr eine einmalige Gelegenheit bietet. Und so kommt es, dass ein kleines, ausradiertes „a“ dafür sorgt, dass ein gewisser Johann Osterkamp von nun an bei der Wiener Oper tätig ist.
Die Opernwelt war mir bisher nicht wirklich näher vertraut, aber dieser wunderbare Roman hat es geschafft, mich völlig in die Welt von Orchesterproben und großen Auftritten hineinzuziehen. Beim Lesen konnte man mit Jo, wie wir sie der Einfachheit halber nennen wollen, in die Musik fühlen. Das ging weit über Lesen oder auch Hören hinaus, denn da wurde jedes Crescendo zum Gänsehauterlebnis. Die Autorin schafft es, Töne und Melodien erfühlbar werden zu lassen und sich von den musikalischen Erlebnissen forttragen zu lassen.

Hinzu kommt, dass Jo eine äußerst vielschichtige Heldin ist. „Leuchtturm“ wurde die junge Frau scherzhaft in ihrer Jugend genannt, und der Weg auf die großen Bühnen ist für Jo auch eine Reise zu sich selbst. Sie, die sich nie als besonders weibliche Frau erlebt hatte, muss ihre Weiblichkeit komplett unterdrücken und sich in einer von Männern bestimmten Welt behaupten. Überraschenderweise entdeckt sie genau dadurch ihre weibliche Seite, doch genau die muss sie um jeden Preis verbergen, insbesondere vor ihrem temperamentvollen Kollegen mit den azurblauen Augen.

Der Roman beschränkt sich jedoch nicht nur auf die schillernde Opernwelt, sondern liefert lebendige Einblicke in das Wien der 1920er Jahre in Mode, Lebensart und vor allem Moralvorstellungen. Mit für mich völlig überraschenden Wendungen und Entwicklungen konnte mich die Geschichte bestens unterhalten.

Klare Leseempfehlung für diesen aufregenden Roman!

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Ein Roman wie ein Ritt auf der Welle

One Second to Love (Breaking Waves 1)
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Avery ist am Ende. Sie hat mit ihrer Rockband den Durchbruch geschafft, steht nun aber am Rand eines Zusammenbruchs. Beim letzten Konzert in Berlin ist etwas geschehen. Und Ereignisse aus ihrer Vergangenheit ...

Avery ist am Ende. Sie hat mit ihrer Rockband den Durchbruch geschafft, steht nun aber am Rand eines Zusammenbruchs. Beim letzten Konzert in Berlin ist etwas geschehen. Und Ereignisse aus ihrer Vergangenheit lassen sie auch nach Jahren nicht zur Ruhe kommen. Einer Vergangenheit auf Harbour Bridge. Und genau auf diese Insel kehrt Avery zu einem letzten Konzert vor einer Auszeit mit unsicherem Ende zurück, um sich ihren Freundinnen zu stellen und damit den Dingen, die sie getan hat.

Dieser Roman ist für mich DIE Überraschung des späten Sommers! Er kommt vordergründig daher im Gewand einer New-Adult-Rockstar-Romance und ist doch so viel mehr. Den Ereignissen liegt ein ausgeklügelter Plot zugrunde rund um fünf Freundinnen, die sich als Jugendliche im Surfcamp auf Harbour Bridge kennengelernt hatten. In spannenden Rückblenden erfahren wir von den vielen glücklichen Sommern von Avery, Isabella, Odina, Lee und Josie bis hin zu dem einen Sommer, in dem das unbeschwerte Glück ein jähes Ende fand. Damit gelangt ein mysteriöser Crime-Anteil in die Geschichte, der diese damit klar von üblicher Romance abhebt. Außerdem versprüht der Roman noch wunderbare Surf- und Sommervibes, gepaart mit viel Nostalgie im Rückblick auf die vergangenen Sommer. Nicht zuletzt die Lovestory zwischen zwei völlig zerrissenen Charakteren sorgt für eine riesige Portion Leidenschaft und Gefühle! Das Herzstück der Erzählung ist jedoch eindeutig diese Insel in South Carolina, auf der sich nach so vielen Jahren nach und nach (fast) alle wieder einfinden. Es ist wahnsinnig spannend, wie sich die Freundschaft im Laufe der Jahre wandelt, Charakterzüge hervortreten, Konflikte wie eine Welle langsam anschwellen und schließlich wie ein Sturzbrecher alles unter ihren Fluten begraben.

Dieser Roman war für mich mit seinen Vibes eine wahre Wundertüte, die beim Lesen regelrecht in ein Feuerwerk explodiert ist. Ich bin völlig begeistert und kann die Fortsetzung der Reihe kaum noch erwarten! Lest diesen Roman!

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Im Tosen der Gezeiten

Die Kamelien-Insel
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Sylvia führt ein perfektes Leben. Sie ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau und glücklich verheiratet.

Ist das so?

Vertrauen ist gut, Kontrolle wäre besser gewesen. Dieser bitteren Erkenntnis muss sich ...

Sylvia führt ein perfektes Leben. Sie ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau und glücklich verheiratet.

Ist das so?

Vertrauen ist gut, Kontrolle wäre besser gewesen. Dieser bitteren Erkenntnis muss sich Sylvia plötzlich stellen. Ihr Mann hatte ihr beiläufig eine Verkaufsvollmacht für das Erbe von ihrer verstorbenen Tante abgerungen, das angeblich aus einer maroden Gärtnerei besteht. Eine unverhoffte Arbeitspause, die Sylvia nutzt, um sich ihr Erbe wenigstens einmal anzuschauen, lässt sie zu einer Reise in die Bretagne aufbrechen. Dort erwartet sie eine große Überraschung, denn geerbt hat sie eine ganze Insel, auf der unter ganz besonderen Bedingungen traumhafte Kamelien gezüchtet werden. Und dies ist nicht die einzige Überraschung, die dort auf sie erwartet. Plötzlich sieht sich Sylvia unerwarteten Gefühlen für einen bretonischen Gärtner ausgeliefert und muss sich umgekehrt fragen, ob sie ihrem Ehemann wirklich vertrauen kann.

Wieder einmal zeigt uns Tabea Bach eine unglaublich starke Heldin, mit der wir fühlen und leiden können. Die Autorin versteht es mit meisterhafter Metaphorik, Sylvias innere Konflikte, ihre Gewissensbisse und ihre überwältigenden Gefühle spürbar zu machen. Da tobt draußen ein mächtiger Sturm, der sich in Sylvias Gefühlen widerspiegelt. Auch das Meer zeigt sich mal gewaltig und wild wie überschäumende Gefühle, bald ruht es sanft und schön wie ein Spiegel der Seele. Wunderbar zu lesen, wie sich hier Emotionen und Naturgewalten miteinander verbinden!
Eine besondere Rolle spielen im Roman auch die Gezeiten, die immer wieder dafür sorgen, dass die Insel vom Festland abgeschnitten ist. Auch hier eine wahnsinnig starke Symbolik, wenn Sylvia in einer Konfliktsituation ganz allein auf der Insel mit sich und ihrem Gewissen ist. Nicht vergessen werden darf die Schilderung der Kamelien, die so wunderbar zart sind und deren Schicksal untrennbar mit dem der Insel verbunden ist. Hinzu kommen aufregende und spannende Passagen, raffinierte Entwicklungen und natürlich eine große Liebesgeschichte.

Nachdem ich die Salzgarten-Reihe schon mochte, hat mich dieser Roman weggeschwemmt wie die Fluten des wilden Atlantiks, und ich bin dieser wunderbaren Geschichte völlig verfallen und rundum von ihr begeistert! Absolute und uneingeschränkte Leseempfehlung!

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