Guter Start in eine neue Krimiserie
Michael Kobr kann auch allein unterhaltsame Krimis schreiben. Mit "seinem" dänischen-deutschen Kriminalpolizist Lennart Ipsen ist ihm ein guter Einstieg in eine neue Krimi-Serie gelungen. Man muss jedoch ...
Michael Kobr kann auch allein unterhaltsame Krimis schreiben. Mit "seinem" dänischen-deutschen Kriminalpolizist Lennart Ipsen ist ihm ein guter Einstieg in eine neue Krimi-Serie gelungen. Man muss jedoch direkt am Anfang sagen, dass es sich hier um einen "Wohlfühlkrimi" mit ganz viel Familiengeschichte und Landschaftsbeschreibungen handelt. Der Mord ist eher zweitrangig und die Ermittlungen dominieren nicht das Geschehen. Sie sind vorhanden, aber werden immer wieder von privaten Geschichten, Naturbeschreibungen und politischen Rückblicken unterbrochen.
Der Autor schafft in seinem Buch eine sympathische Welt (vom Mord und den deutschen Nachbarn mal abgesehen). Die Hauptcharaktere sind höflich, freundlich und den Menschen zugewandt. Sie unterstützen sich und feiern gern. Ihr Humor schafft eine entspannte Atmosphäre. Liest man sich durch die Naturbeschreibungen möchte man direkt buchen und einen Kurzurlaub auf der Insel Bornholm verbringen. Für den Start der neuen Serie waren jedoch die etwas ausschweifenden Beschreibungen hilfreich, da sie für ein gutes Gesamtbild sorgten und der Lesende so einen guten Überblick über die Charaktere erhalten hat.
Ich würde mich freuen, wenn die Charaktere im nächsten Band etwas mehr Ecken und Kanten und Tiefe erhalten würden. Auch darf der Fall mehr in den Mittelpunkt rücken und die Geschichte dominieren, damit es dann ein "richtiger" Krimi wird.