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Veröffentlicht am 24.09.2023

Ein absolut fesselnder Thriller

Die Villa
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Die Polizeischülerin Johanna Böhm ereilt ein Hilferuf ihrer besten Freundin Alice, welche der Meinung ist, dass ihre Cousine Faith mitten in Hamburg gefangen gehalten wird. Das noch minderjährige Mädchen ...

Die Polizeischülerin Johanna Böhm ereilt ein Hilferuf ihrer besten Freundin Alice, welche der Meinung ist, dass ihre Cousine Faith mitten in Hamburg gefangen gehalten wird. Das noch minderjährige Mädchen ist wahrscheinlich aus der nigerianischen Heimat in die westliche Welt entführt oder verkauft worden und wird vor Ort als Sklavin gefangen gehalten. Mit Hilfe des befreundeten ehemaligen Ermittlers Rasmus Falk macht sich Johanna auf die Spur der vermeintlichen Menschenhändler und wird dabei mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Ich habe bereits einige Thriller aus der Feder des Autors Leon Sachs gelesen und war jedes mal begeistert von seinen Geschichten, so dass ich mit viel Vorfreude in sein neues Werk gestartet bin. Er erzählt seinen Thriller in einem lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Der Spannungsbogen wird mit dem mysteriösen Auftauchen der jungen Faith gut aufgebaut und über die Recherchen des Ermittlerteams um Johanna Böhm auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Leon Sachs schaut in der Story auch gerne über den Tellerrand hinaus, indem er die Handlung in einen brisant thematisierten und authentisch erzählten Rahmen packt. Die Protagonisten, vorne weg die Ermittlerin Johanna Böhm, sind sehr interessant gezeichnet und tragen zum Gelingen des Thrillers bei. Das Ganze konnte mich bis zum fulminanten Finale, welches die Geschichte mit einer gut nachvollziehbaren aber auch für mich sehr überraschenden Auflösung gelungen abrundet, fesseln.

Insgesamt ist "Die Villa" der mehr als gelungene Fortsetzungsband einer besonderen Thriller-Reihe, die mit tollen Protagonisten, tiefgehenden und schwer vorhersehbaren Stories sowie dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich freue mich schon jetzt auf einen hoffentlich erscheinenden Nachfolger, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Rest in peace...

Diesseits vom Jenseits
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Der Anwalt Paul Blom ist noch immer von einem schweren privaten Schicksalsschlag getroffen, seine ungeborene Tochter ist gestorben und er schafft es nicht sie loszulassen. Er sucht Ablenkung in seinem ...

Der Anwalt Paul Blom ist noch immer von einem schweren privaten Schicksalsschlag getroffen, seine ungeborene Tochter ist gestorben und er schafft es nicht sie loszulassen. Er sucht Ablenkung in seinem Beruf und nimmt so einen Auftrag an, der ihn auf einen stillgelegten Friedhof führt. Der Friedhofsgärtner Matteo hält ihn für einen Praktikanten und Paul Blom lässt ihm in den Glauben. So nimmt sein Leben eine kuriose Wendung und er hält sich zunehmend an einem Ort auf, den man durchaus als "Diesseits vom Jenseits" bezeichnen kann. Das Gerücht eines verlorenen Goldschatzes macht den Friedhof aber plötzlich zum Ziel einiger Leute, die die Toten nicht ruhen lassen wollen...

Ich habe bereits einige Kriminalromane der schweizerischen Autorin Gabriela Kasperski, die in ihrer Heimat regelmäßig in den Bestsellerlisten vertreten ist, gelesen und jedes mal konnte sie mich mit ihren Geschichten, egal ob in der Schweiz oder der Bretagne, begeistern. Ich bin daher mit sehr viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in ihre neue Reihe um den angehenden Friedhofsgärtner Paul Blom gestartet. Sie erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt zielsicheren, pointierten und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell wieder gefangen nahm. Ihre neuen Hauptprotagonisten Paul Blom sowie die Historikerin Ruby Kosa werden wieder äußerst interessant gezeichnet und tragen zum Gelingen dieses besonderen Kriminalromans bei. Der Spannungsbogen wird nicht nur über den typischen Ermittlungsweg getragen sondern eher durch das mysteriöse und sagenumwobene Gerücht eines großen Goldschatzes, welcher sich wohl im Besitz einer Familie aus dem Pharmabereich befunden haben soll. Die Geschichte hat mich auf der einen Seite sehr gut unterhalten und auf der anderen nachdenklich gestimmt. Es gelingt Gabriela Kasperski aus meiner Sicht hervorragend die bedrückende und doch auch mystische Stimmung eines alten Friedhofs mit verfallenen Grabsteinen und rankendem Efeu einzufangen und sie in eine spannende Geschichte einzubauen.

Insgesamt ist "Diesseits vom Jenseits" der für mich mehr als gelungene Auftaktband einer neuen Reihe, die mit einem ungewöhnlichen und gut in Szene gesetztem Handlungsort, einer aus dem Krimi-Genre angenehm herausstechenden Handlung und interessant gezeichneten Charakteren überzeugen kann. ICh empfehle daher das Buch gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Lucie Girard ermittelt in der Filmwelt

Mord auf Zelluloid
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Cannes ist die Heimat der Cineasten und im Jahre 1978 wir mit Spannung der neue Krimi um den gemütlichen und blitzgescheiten Detektiv Fabrice Petit uraufgeführt. In der Vorstellung kommt es zum Eklat, ...

Cannes ist die Heimat der Cineasten und im Jahre 1978 wir mit Spannung der neue Krimi um den gemütlichen und blitzgescheiten Detektiv Fabrice Petit uraufgeführt. In der Vorstellung kommt es zum Eklat, da die Witwe des während der Dreharbeiten verstorbenen Hauptdarstellers vor versammelten Publikum behauptet, dass ihr Mann nicht eines natürlichen Todes gestorben ist, sondern ermordet wurde. Im Publikum befindet sich auch Commissaire Lucie Girard, der die Witwe leid tut. Ein inneres Gefühl sagt ihr, dass an der Behauptung durchaus etwas dran sein könnte und sie übernimmt die Ermittlungen. Wurde der Filmstar wirklich ermordet?

"Mord auf Zelluloid" ist der mittlerweile zwanzigste Band um die charismatische und toughe Ermittlerin Lucie Girard. In vielen vorherigen Fällen konnte sie mich mit ihrer Art und ihrem kriminalistischem Gespür begeistern, so dass ich mich mit viel Vorfreude in ihr neues Abenteuer gestürzt habe. Der Autor Luc Winger erzählt die Geschichte in seinem gewohnt temperamentvollen und flüssig zu lesenden Schreibstil. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Tod des berühmten Schauspielers gut aufgebaut und über die nicht ganz einfachen Recherchen auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefällt mir mal wieder die Weiterentwicklung der Protagonisten über den Kriminalfall hinaus. Lucie Girard ist mehr als erfolgreich, aber man spürt, dass sie mit ihrer Situation nicht ganz zufrieden ist und erwartet noch vieles mehr von ihrem Leben. Dies sorgt neben dem Fall, bei dem es wieder eine Reihe Verdächtiger gibt und der Leser munter miträtseln darf, für zusätzliche Spannung und Unterhaltung. Die nachvollziehbare Auflösung rundet die Geschichte für mich gelungen ab.

Insgesamt ist "Mord auf Zelluloid" die gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die mit dem Charme der 70er Jahre, einer tollen Ermittlerin und dem Erzähltalent des Autors weiterhin zu überzeugen weiß. Ich würde mich freuen, Lucie Girard noch auf einigen weiteren Fällen begleiten zu dürfen. Ich empfehle das Buch und die ganze Reihe daher sehr gerne weiter und bewerte den aktuellen Fall mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 23.09.2023

Ab in den Ofen

Kochen mit Christina
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Der Löwenzahn-Verlag hat bereits einige Backbücher von und mit Christina Bauer veröffentlicht und ich bin mittlerweile ein Fan der Reihe geworden. Immer wieder erhalte ich gute Tipps zur Zubereitung von ...

Der Löwenzahn-Verlag hat bereits einige Backbücher von und mit Christina Bauer veröffentlicht und ich bin mittlerweile ein Fan der Reihe geworden. Immer wieder erhalte ich gute Tipps zur Zubereitung von Gerichten und tolle Rezeptideen, dementsprechend bin ich auch mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in das neue Werk "Kochen mit Christina" gestartet. Hier wird die Welt des Backens ein wenig verlassen, ohne aber den Ofen außen vor zu lassen.

Themenschwerpunkt des Kochbuches ist die Zubereitung im Backofen. Wie vielseitig dies sein kann, zeigt schon das Inhaltsverzeichnis. In den aus meiner Sicht sehr umsichtig gewählten Rubriken wie "Wenn es mal schnell gehen muss", "Wenn Besuch zum Essen kommt" oder "Wenn es mal vegetarisch sein soll" zeigt sich schon die Alltagstauglichkeit des Buches. Insgesamt sind es nicht die völlig neuen Kreationen, die mit viel Aufwand und exotischen Zutaten zubereitet werden, sondern eher die Klassiker der Küche, die hier gut beschrieben und hervorragend in Szene gesetzt werden. Begeistert haben mich bisher vor allem die "Pikant gefüllten Palatschinken", die "Spinat-Quiche" und die "Topfenstrudel-Lasagne". Die Rezepte sind bestens beschrieben, so dass kein Problem beim Nacheifern entsteht und die Fotos setzen die Speisen hervorragend in Szene und regen so zum Nachahmen an. Die Rezepte sind sehr vielschichtig, so dass sowohl der Vegetarier als auch der Liebhaber von Fleischgerichten fündig werden kann und gut angeleitet tolles Essen auf den Teller zaubern kann.

Insgesamt ist "Kochen mit Christina" ein aus meiner Sicht rundum gelungener Ratgeber rund ums Kochen mit dem Backofen. Besonders gefallen hat mir die Alltagstauglichkeit des Buches, da die Rezepte leicht nachzukochen sind, einfach zu beschaffende Zutaten verwendet werden und trotz des geringen Aufwands hervorragende Geschmackserlebnisse kreiert werden können. Somit ein toller Ratgeber, der in keinem Koch- und Backbuch-Regal fehlen sollte. Daher empfehle ich ihn gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 23.09.2023

Ein sehr berührender Roman

Kein guter Mann
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Walter ist Postzusteller und mag seinen Beruf, aber er eckt immer wieder mit seiner etwas schroffen Art an. Ein eskalierter Streit mit einem Kunden bringt ihm letzten Endes die Strafversetzung in die Abteilung ...

Walter ist Postzusteller und mag seinen Beruf, aber er eckt immer wieder mit seiner etwas schroffen Art an. Ein eskalierter Streit mit einem Kunden bringt ihm letzten Endes die Strafversetzung in die Abteilung für unzustellbare Briefe ein. Wenig begeistert liest er so die Briefe, die an das Christkind gerichtet wurden, in erster Linie mit Listen unterschiedlichster materieller Wünsche zu Weihnachten. Eines Tages hält er aber einen Brief vom siebenjährigen Ben in der Hand, der Gott fragt, wie man einen Klempner ruft. Neugierig geworden antwortet Walter ihm und es entsteht eine Verbindung zwischen den Beiden, die eine echte Chance birgt, Gutes zu bewirken...

Der Autor Andreas Izquierdo hat mich mit seinen Romanen schon mehrfach begeistert, so dass ich mit viel Vorfreude in sein neues Werk gestartet bin. Er erzählt die Geschichte vom einsamen und verloren wirkenden Postboten Walter in seinem bildreichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, was mich als Leser schnell mit dem Schicksal des Hauptprotagonisten verbunden hat. Walters Schicksalsverlauf war zunächst von Erfolgen gespickt. Er war sehr beliebt und gerade in seiner großen Leidenschaft, dem Fußball, mehr als erfolgreich. So lernt er auch die Liebe seines Lebens kennen und das Glück scheint keine Grenzen zu haben, aber viele Jahre später fristet er ein einsames Dasein. Was hat sein Leben aus den Fugen geraten lassen? Über die Freundschaft zu dem kleinen Ben arbeitet Walter auch sein eigenes Leben noch einmal auf, was Chancen auf beiden Seiten bedeuten kann. Andreas Izquierdo gelingt es aus meiner Sicht mit seiner einfühlsamen Art hervorragend, diese hochemotionale Geschichte erlebbar zu machen. Der Roman hat mich bis zur letzten Seite berührt und lange nicht losgelassen.

Insgesamt ist "Kein guter Mann" ein für mich toller und fesselnder Roman, der ans Herz geht. Es hat mir großen Spaß bereitet, das Buch zu lesen und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Eines meiner absoluten Lesehighlights in diesem Jahr, so dass ich es natürlich auch sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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