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Veröffentlicht am 02.02.2024

Ambivalent

Paris Requiem
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Dieser historische Krimi aus dem Paris der 1940er Jahre unter Nazi-Besetzung, hat ziemlich zwiespältige Reaktionen bei mr ausgelöst. Einerseits fand ich die Geschichte durchaus interessant, andererseits ...

Dieser historische Krimi aus dem Paris der 1940er Jahre unter Nazi-Besetzung, hat ziemlich zwiespältige Reaktionen bei mr ausgelöst. Einerseits fand ich die Geschichte durchaus interessant, andererseits hat das Buch nicht den Sog entwickelt, der einen dazu bringt, ein Buch quasi in einem Zug durchzulesen, im Gegenteil, ich habe wahnsinnig lange für die Lektüre gebraucht, musste mich regelrecht hindurchkämpfen. Woran das genau lag, kann ich mir eigentlich gar nicht erklären, es war ja nicht langweilig, aber las sich doch irgendwie etwas zäh für mich.
Vielleicht lag es daran, dass sehr viele Personen in das Verbrechen verwickelt sind, was die Sache etwas verwirrend macht. Mir sind die Zusammenhänge bis zum Schluss nicht ganz klar geworden, wer die Hintermänner, die Auftraggeber sind, und wer nur Befehlsempfänger ist. Interessant ist die Atmosphäre im besetzten Paris, die moralischen Dilemmata mit denen Ermittler Eddie Giral sich permanent auseinandersetzen muss, die Konkurrenz unter den verschiedenen deutschen Gruppierungen (GESTAPO, SD, Abwehr). Es ist ein sehr düsteres Paris, das sich uns präsentiert, die Pariser sind verängstigt und immer hungrig. Die Sprache (zumindest der deutschen Übersetzung) erschien mir zeitweise zu modern. Eddie Giral ist eine sympathische Ermittlerfigur, die neben der offiziellen Ermittlung immer noch eine private Agenda hat, eigentlich sogar 2, die Suche nach seinem Sohn und nach dem Sohn einer ehemaligen Freundin, der schwarzen Jazz-Sängerin Dominique. Doch so richtig bin ich mit Eddie und überhaupt mit dem Roman nicht warm geworden.

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Veröffentlicht am 05.12.2023

Spannender Psychothriller

Ausgelöscht
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Als Fan von Theresa Prammer finde ich leider, dass dies nicht einer ihrer besten Romane ist: Die Handlung hat mich nach anfänglichen Einstiegsschwierigkeiten zwar sehr gefesselt, es handelt sich also um ...

Als Fan von Theresa Prammer finde ich leider, dass dies nicht einer ihrer besten Romane ist: Die Handlung hat mich nach anfänglichen Einstiegsschwierigkeiten zwar sehr gefesselt, es handelt sich also um eine durchaus spannende Lektüre, aber die Richtung, die die Geschichte nahm, gefiel mir immer weniger. Mir war bis zum Schluss nicht klar, wer der/die Täter:in war, aber die Motivation dieser Person, war mir einfach zu krank, zu abartig, zu konstruiert.

Theresa Prammer versteht ihr Handwerk, sie weiß die Spannung bis zum Schluss zu halten, die Handlung ist nicht vorhersehbar, der Schreibstil gut lesbar und flüssig. Das alles spricht für dieses Buch, weshalb ich auch drei Sterne vergebe. Aber die kranke Persönlichkeit, die hinter den Morden an mehreren Frauen steckt, hat mich einfach zu sehr abgestoßen, ich will so etwas Krankes nicht lesen; außerdem erscheint die Konstellation mir eher unrealistisch zu sein. Also, wer wie ich lieber etwas humorvolle Cosy-Krimis liest, sollte eher die Finger davon lassen.

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Veröffentlicht am 25.09.2023

Der Raub der Mona Lisa

Die Erfindung des Lächelns
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Gut recherchierter historischer Roman über die "Entführung" der Mona Lisa aus dem damals (1911) nur unzureichend gesicherten Louvre bis zu ihrem Wiederauftauchen im Jahre 1913. Eine gelungene Melange aus ...

Gut recherchierter historischer Roman über die "Entführung" der Mona Lisa aus dem damals (1911) nur unzureichend gesicherten Louvre bis zu ihrem Wiederauftauchen im Jahre 1913. Eine gelungene Melange aus realen Ereignissen und Fiktion, ein anschauliches Stimmungsbild der Gesellschaft und Lebensweise im Paris der ausgehenden Belle Époque. Im Umfeld des Raubes treffen wir auf bekannte Figuren wie z.B. Pablo Picasso, Guillaume Apollinaire, die Tänzerin Isadora Duncan, den Okultisten Aleister Crowley und den Anarchisten Jules Bonnot, genannt Le Bourgois. Die zu seiner "Bonnot-Bande" gehörende Russin Jelena scheint eine Erfindung Hillebrands zu sein, über sie konnte ich im Netz nichts finden. Diese schillernde Erscheinung arbeitet außerdem bei dem Designer, der Isadoras Kostüme schneidert, schreibt unter dem Pseudonym Voltairine Artikel für die Zeitschrift L'Anarchie und betätigt sich erfolgreich als Hoteldiebin. Dadurch wird sie zu einer Art Bindeglied zwischen den verschiedenen Gruppen. Außerdem treten diverse weitere real existierende zwielichtige Gestalten aus der kriminellen Kunstszene auf.
Sehr viele handelnde Personen, viele unterschiedliche, teils leider etwas ausufernde Handlungstränge machen die Lektüre hin und wieder etwas unübersichtlich und manchmal sogar recht zäh. Ich war irgendwie etwas hin- und hergerissen: die Handlung ist zumeist sehr interessant, aber manchmal doch anstrengend zu lesen, ich bin sehr langsam vorangekommen - es ist keins dieser Bücher, die man nicht aus der Hand legen kann, erst auf den letzten 100 Seiten hat der Roman richtig Fahrt aufgenommen. Es ist auch nicht wirklich eine Krimi, die Stärken dieses Buches liegen vielmehr in der atmosphärischen Beschreibung des Lebensgefühls im Paris dieser Zeit. Also schon eine lohnende Lektüre, der es allerdings hin und wieder an Spannung mangelt!

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Interessant, aber weniger wäre mehr gewesen

Komplizin
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Von takabayashi
Zuerst hat mir das Buch sehr gefallen. Als Cinephiler hat mich das Insiderwissen der Autorin sehr interessiert, außerdem freue ich mich immer über chinesische Autoren / Protagonisten, ...

Von takabayashi
Zuerst hat mir das Buch sehr gefallen. Als Cinephiler hat mich das Insiderwissen der Autorin sehr interessiert, außerdem freue ich mich immer über chinesische Autoren / Protagonisten, denn ich habe zehn Jahre in Taiwan gelebt und bin nicht nur cinephil, sondern auch sinophil.
Die Autorin kann sehr gut schreiben und die Beschreibungen von Sarahs (der Protagonistin) familiärem Hintergrund, von ihrer Affinität zu Filmen und ihrem Werdegang als - zunächst - unbezahlte Praktikantin in einer Produktionsfirma waren sehr gelungen und unterhaltsam. Sarah entdeckt, dass sie ein Händchen für Drehbücher hat und trägt mit ihrer Überarbeitung des Drehbuchs von Xander, einem Indie-Nachwuchsregisseur , maßgeblich dazu bei, dass dessen Drehbuch tatsächlich verfilmt werden kann. Der Film läuft dann sogar beim Festival in Cannes und dort lernen Sarah und ihre Chefin Sylvia Hugo North kennen, einen britischen Immobilien-Milliardär, der ins Filmgeschäft einsteigen will und Ihnen die Finanzierung ihres nächsten Films anbietet. Damit nimmt das Unglück seinen Lauf, denn die Figur des Hugo ist Harvey Weinstein nachempfunden.
Das Buch beginnt zehn Jahre später, Sarah ist inzwischen Dozentin für Drehbuchschreiben an einem unbedeutenden College, als ein Reporter der New York Times an sie herantritt und sie zum Thema Hugo North interviewen will. Da werden dann ihre mühsam verdrängten Erinnerungen wieder wach ...
Ungefähr die erste Hälfte des Buches habe ich mit ungetrübtem Vergnügen gelesen, aber dann fand ich, dass die Geschichte etwas zäh wurde und nicht so recht vorankam. Vor allem hat mich Sarahs Selbstmitleid gestört, denn so unterprivilegiert und diskriminiert, wie sie sich immer vorkommt, ist sie nun auch wieder nicht. Sie ist auch zu streng mit sich, denn wenn überhaupt, dann ist eher ihre Chefin Sylvia die "Komplizin" gewesen, die immer weggeschaut hat.
Alles in allem ein durchaus interessanter Roman zum Thema #metoo, der über weite Strecken auch gut unterhält, denn der Schreibstil ist angenehm und gut lesbar, aber etwas Straffung und Kürzung hätte ihm gut getan!

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Satirische Science Fiction

Shorty
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Jörg Maurer hat sich auf das Wagnis eines Genrewechsels eingelassen: Vom Alpenkrimi zum Sci-Fi!
Ich bin seit den Anfängen ein Fan von Hubertus Jennerwein und seiner Truppe und immer wieder begeistert von ...

Jörg Maurer hat sich auf das Wagnis eines Genrewechsels eingelassen: Vom Alpenkrimi zum Sci-Fi!
Ich bin seit den Anfängen ein Fan von Hubertus Jennerwein und seiner Truppe und immer wieder begeistert von Maurers skurrilen Ideen und Exkursen, seiner satirischen Herangehensweise an das Krimi-Genre. Auch seine Sci-Fi -Geschichte ist voller überbordender Fantasie und verrückter Einfälle, sein Scheibstil gewohnt elegant und amüsant. Und doch hat dieser Roman bei mir nicht so recht gezündet, ich bin nur sehr langsam mit der Lektüre vorangekommen, richtig gepackt hat mich der Roman nicht. Vielleicht liegt es daran, dass die Handlung etwas zu irrwitzig ist.
Es gibt reichlich Stellen zum Schmunzeln, Gesellschaftskritik, fantasievolle Theorien über das Universum und seine Bevölkerung, bzw. Nicht-Bevölkerung, aber ich blieb als Leserin immer etwas auf Distanz.
Shorty ist Anfang Vierzig und hat seine Bestimmung noch immer nicht gefunden, ein ewiger Job-Hopper, der in seiner "geselligen Runde" als liebenswerter Loser geduldet wird. Eines Tages - er macht Elektriker-Arbeiten für ein Architektur-Büro und hört dabei mit Kopfhörern ein Hörbuch - spricht ihn plötzlich der Hörbuchsprecher persönlich an. Ein Angehöriger eines anderen, nichtmenschlichen Volkes bedient sich dieser Stimme um Shortys Dienste anzuheuern Er soll nichts weniger als die Welt retten ...
Für Sci-Fi-Fans sicher interessanter als für mich; ich fand den Roman schon auch ganz interessant und unterhaltsam, sehne mich aber doch nach Jennerwein & Co zurück!

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