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Veröffentlicht am 17.11.2023

Luft nach oben

One Second to Love (Breaking Waves 1)
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Das Buch ist der Auftakt der Breaking Waves-Reihe, die auf insgesamt vier Bände angelegt ist. Es geht um fünf Freundinnen, vier Liebesgeschichten und eine große Schuld. Denn: Eine der Freundinnen verschwindet ...

Das Buch ist der Auftakt der Breaking Waves-Reihe, die auf insgesamt vier Bände angelegt ist. Es geht um fünf Freundinnen, vier Liebesgeschichten und eine große Schuld. Denn: Eine der Freundinnen verschwindet von jetzt auf gleich spurlos. Erst zehn Jahre später gibt es eine Spur.

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Das Buch will ganz schön viel auf einmal sein. Im Vorfeld hatte ich was von Spannung im Stil der Serie “Pretty Little Liars” gehört. Zum anderen ist im Klappentext von einer Second Star Rockstar Romance die Rede. Ich sage mal so: Von beidem steckt was drin. Ich persönlich hätte mir aber eine andere Gewichtung gewünscht. Zwar konnte ich recht schnell in die Handlung eintauchen und die Story hat auch ihre starken Momente - allerdings würde ich sie in diesem Band als eher “sparsam” bezeichnen. Der Vergleich mit PLL hat die Messlatte natürlich hochgelegt. Er hinkt aber ziemlich. Vergleichbar spannend ist “One second to love” nämlich nicht. Und was die Freundschaft der Mädels und die Lovestory im Buch betrifft: Auch die habe ich nicht annähernd so intensiv gefühlt wie bei PLL. Man könnte genausogut sagen, dass die Storyline um Rockstar Avery, ihre Band und ihren Kollegen Jake “Daisy Jones & The Six”-Vibes hat. Das wäre nicht falsch, aber eben auch viel zu hoch gegriffen.

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Also: Man bekommt hier definitiv deutlich mehr Love als Suspense. Die Geschichte um das geheimnisvolle Verschwinden von Josie hat sich darin zu sehr verloren. Band 2 “Two lives to rise” liegt bei mir trotzdem schon bereit. Irgendwie hoffe ich, dass ich in der Fortsetzung einfach schon mehr Verbindung zu der Clique aufgebaut habe und die Gefühle dadurch besser bei mir ankommen. Darüber hinaus würde ich mir natürlich wünschen, dass sich die Spannung steigert. Ob das eintrifft, werde ich sehen…



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Veröffentlicht am 06.10.2023

Da wäre mehr drin gewesen

Nur eine Lüge – Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
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"Nur eine Lüge" von Malin Stehn hat mich eher ernüchtert. Der Klappentext klingt gut. Der vielversprechende Plot ist aber ziemlich saft- und kraftlos umgesetzt.
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Darum geht's: Erik sitzt seit einer schicksalhaften ...

"Nur eine Lüge" von Malin Stehn hat mich eher ernüchtert. Der Klappentext klingt gut. Der vielversprechende Plot ist aber ziemlich saft- und kraftlos umgesetzt.
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Darum geht's: Erik sitzt seit einer schicksalhaften Nacht vor acht Jahren im Rollstuhl. Die genauen Hintergründe des Unfalls bleiben ungeklärt. Als Eriks Schwester Emily seinen damals besten Freund William heiratet, drängt die Wahrheit ans Licht. Und plötzlich wird ein Toter gefunden…
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Ich vergebe Sterne für den Schreibstil, die Plotidee und die Erzählweise. Soweit so gut. Allerdings hapert es an der tatsächlichen Umsetzung der Story. Die Story ist nicht sehr verzwickt und trotz verschiedener Zeitebenen und Perspektiven doch recht geradlinig angelegt. Es gilt einem lang gehüteten Geheimnis auf den Grund zu kommen, dass zwei Familien seit fast einem Jahrzehnt nachhaltig belastet. Leider bleiben die agierenden Personen blass. Das gilt auch für das Szenario, das ruhig düsterer und mysteriöser hätte sein können. Die Geschichte hat sich für mein Empfinden einfach nur im Kreis gedreht. Spannend wird es kaum. Höchstens in Momentaufnahmen. Und da verpufft es dann schnell wieder. Ich fand alles und jeden viel zu oberflächlich und blutleer dargestellt. So bin ich Zaungast des Geschehens geblieben, statt mich mitten ins Getümmel zu stürzen.
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Fazit: Kein totaler Flop. Aber ich hatte mir mehr erwartet. "Nur eine Lüge" ist ein psychologischer Spannungsroman mit einem guten Ansatz. Allerdings ist die Story nicht wirklich raffiniert konstruiert und auch nicht wirklich packend. Hier hätte man viel mehr draus machen können.

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Veröffentlicht am 26.09.2023

Interessantes Schreibprojekt

Die Kunst des Bösen: Ein Krimi aus London
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Wer ist Edward Spencer-Smith? Hinter dem Pseudonym stecken Ariana Lambert, Drea Summer und Heidi Troi. Für eine neue 3-teilige London-Krimireihe haben sie sich zusammengetan. Das Besondere: Jede von ihnen ...

Wer ist Edward Spencer-Smith? Hinter dem Pseudonym stecken Ariana Lambert, Drea Summer und Heidi Troi. Für eine neue 3-teilige London-Krimireihe haben sie sich zusammengetan. Das Besondere: Jede von ihnen zeichnet für einen Band verantwortlich. Wer für welchen? Das erfahren wir erst, wenn die Trilogie komplett ist. Bis dahin darf gerätselt werden. Quasi nochmal ein Krimi auf anderer Ebene, weil man beim Lesen ständig nach Hinweisen sucht und bemüht ist die Autorin zu enttarnen.

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"Die Kunst des Bösen" ist der Auftakt der Walker, Wright & Ferguson-Reihe, um drei Freundinnen und ihr Detektivbüro. Zu Beginn steht Isla Wright im Mittelpunkt. Sie ist chronisch pleite und zögert deshalb nicht lange, als ihr die Mitarbeit in der Detektei angeboten wird. Der erste Fall lässt nicht lange auf sich warten. Fünf junge Frauen sind verschwunden. An Hauswänden tauchen erst Graffiti mit Folterszenen der Frauen auf. Dann werden ihre grausam zugerichteten Leichen gefunden. Isla Wright kennt sich in der Sprayer-Szene aus und ermittelt dort.

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London-Atmo und ein Serienmörder - da kann nicht viel schief gehen. Und so ist "Die Kunst des Bösen" auch ein echt solider Serienauftakt. Spannend und brutal. Gespickt mit einer guten Portion Humor. Wir haben drei Powerfrauen und ein paar Verdächtige. Der Überraschungsclou zum Schluss darf nicht fehlen. Und es ist der Autorin geglückt, mich mit der Auflösung komplett zu überraschen.

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Eins bleibt weiter ungeklärt: Wer hat "Die Kunst des Bösen" denn nun geschrieben? Diese Frage hat die Krimihandlung für mich ein bisschen überlagert. Die Suche nach der Autorin stand beim Lesen fast mehr im Fokus, als die Tätersuche. Ändert aber nichts daran, dass der Krimi einen guten Auftakt für die Reihe abgibt. Die Personen werden flott eingeführt. Der Fall und die Ermittlungen sind spannend zu verfolgen. Insgesamt wird hier noch etwas Luft nach oben gelassen. Nach dem anfänglichen Beschnuppern und Kennenlernen der Charaktere, kann es nun gerne Schlag auf Schlag weitergehen. Band 2 "Das Netzwerk des Blutes" erscheint am 28. Oktober und "Die Händler des Teufels" folgt am 30. November.

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Veröffentlicht am 07.09.2023

Massentaugliche Thriller-Ware

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Ich bin bekennender Strobel-Fan. Der Autor hat über die Jahre etliche Thriller geschrieben, die mich total begeistert haben. Da verzeiht man auch mal Durststrecken und Bücher, die nicht an die persönlichen ...

Ich bin bekennender Strobel-Fan. Der Autor hat über die Jahre etliche Thriller geschrieben, die mich total begeistert haben. Da verzeiht man auch mal Durststrecken und Bücher, die nicht an die persönlichen Favoriten ran reichen. Das nächste richtig gute Buch wird schon kommen, denke ich mir immer. "Der Trip" ist es aber leider nicht.
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Darum geht’s: Der Campingplatz-Mörder geht um. Endlich gibt es aber einen Zeugen und damit dann auch ein Phantombild. Auf dem glaubt die Psychologin Evelyn Jancke ihren Bruder zu erkennen. Nur, dass Fabian und seine Frau bei einem Camping-Trip vor zwei Jahren spurlos verschwunden sind.
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Der Auftakt des Thrillers verlief nach Maß. Tolles Szenario. Mysteriöse Spannung. Am Ende jedes Kapitels ein Cliffhanger. Ab der Hälfte nutzt sich das aber zunehmend ab. Gefühlt passiert nicht viel, außer dass sich die Protagonistin die ewig gleichen Fragen stellt. Dann kommt aber doch noch eine Wendung. Die hat mich an einen meiner Lieblings-Strobels "Das Dorf" erinnert. Hier hat der Kniff aber nicht denselben Effekt. Er hat bei mir kurz für Irritation gesorgt. Ansonsten ist er eher ein Showstopper, der die Spannung nicht erhöht, sondern rausnimmt. Diese Finte war doch etwas zu plump. Vielleicht habe ich auch einfach schon viel in dieser Richtung gelesen. Auch die kurzen Kapitel aus Tätersicht tragen kaum etwas zur Dramaturgie bei. Sie bleiben viel zu schemenhaft und oberflächlich, um mein Interesse am Täter, seiner Geschichte und seinem Motiv zu wecken.
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Der spannend aufgebaute Handlungsablauf ist ab einem gewissen Punkt durchschaubar. Außerdem hat mich der teilweise sehr einfache Schreibstil genervt. Das Gesamtkonstrukt macht den Eindruck, als würde der Autor seinen Lesern nicht allzu viel zutrauen. Ein paar mehr sprachliche Finessen und Feinheiten dürfen aber auch bei einem Thriller ruhig sein.
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Fazit: "Der Trip" von Arno Strobel hat mir immerhin besser gefallen als sein letzter Stand-Alone FAKE. Bis zur Hälfte würde ich den neuen Psychothriller sogar als stark bezeichnen. Dann baut er allerdings ab, sodass er insgesamt im Mittelmaß hängen bleibt.

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Veröffentlicht am 05.09.2023

Etwas angestaubt

Der Unschuldigen Blut
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Deborah Crombies Krimireihe um Superintendent Duncan Kincaid und Inspector Gemma James ist eine der Reihen, die ich am längsten verfolge. "Der Unschuldigen Blut" ist mittlerweile Band 19. Begonnen hat ...

Deborah Crombies Krimireihe um Superintendent Duncan Kincaid und Inspector Gemma James ist eine der Reihen, die ich am längsten verfolge. "Der Unschuldigen Blut" ist mittlerweile Band 19. Begonnen hat für mich alles 1998 mit Band 5 "Das verlorene Gedicht". Einmal scharf nachgerechnet: Ja, Crombie und ich feiern tatsächlich unser 25-jähriges und damit silbernes Lese-Jubiläum. Nicht alle Bücher haben mir über die Jahre gleich gut gefallen. Es gab stärkere und schwächere Fälle. Den Neuen würde ich irgendwo im Mittelfeld einordnen.
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Darum geht’s: Die junge Ärztin Sasha Johnson wird auf einem belebten Londoner Platz erstochen. Das Opfer hatte gefährliche Geheimnisse. Und dann geschieht ein weiterer Messermord…
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Aus Kincaid & James ist im Verlauf der Reihe ein Ehepaar geworden. Damit ist klar: Das Privatleben der Ermittler spielt in den Büchern eine wichtige Rolle. Die Krimis mit Familienanschluss spielen in London und sind klassisch gehalten. Daran ist auch nie herumexperimentiert worden. Langzeit-Leser*innen wissen also, woran sie sind und was sie bekommen. Auch Band 19 schlägt nicht aus der Art. Nach einem spannenden Einstieg flaut der Plot allerdings etwas ab. Ich hatte so meine Probleme mit den vielen Personen, Namen und Verflechtungen. Teilweise fiel es mir schwer, alle Akteure immer richtig zuzuordnen. Ich musste ein ums andere Mal doch überlegen und nachjustieren. Das hemmt natürlich den Lesefluss. Abgesehen davon kam mir dieses Mal auch alles etwas behäbig und langatmig vor. Okay, Deborah Crombie ist inzwischen auch 71. Dementsprechend ist auch die Reihe etwas in die Jahre gekommen, könnte man sagen.
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Fazit: "Der Unschuldigen Blut" ist okay, aber nicht mehr. Ich hatte diesmal das Gefühl, dass sich etwas zu viel Gewohnheit und Routine eingeschlichen hat. Eigentlich ist dieses Vertraute genau das, was ich an meiner Endlosreihe schätze. Trotzdem hätte etwas frischer Wind hier nicht geschadet.

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