Cover-Bild Die Insel der Tausend Leuchttürme
(13)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
42,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 656
  • Ersterscheinung: 06.09.2023
  • ISBN: 9783328600060
Walter Moers

Die Insel der Tausend Leuchttürme

Roman
Walter Moers in Bestform – große Erzählkunst aus Zamonien

Hildegunst von Mythenmetz hätte gewarnt sein müssen. Schon auf der Überfahrt zur Insel Eydernorn, wo er seine Bücherstauballergie kurieren will, entgeht er nur knapp dem Tod. Doch im Hotel erwartet ihn ein musikalisches Hummdudel, seine Prominenz verhilft ihm zum Rang eines Patienten erster Klasse, und hilfreiche Küstengnome bieten ihm ihre Dienste an. Neugierig erforscht er die bizarre Fauna und Flora der Insel und widmet sich den hundertelf Leuchttürmen, die in der Nacht funkeln wie tausend. Alles könnte so erholsam sein, wären da nur nicht die immer bedrohlicher werdenden Begegnungen mit der Natur Eydernorns: hungrigen Belphegatoren und aufdringlichen Strandlöpern, monströsen Frostfratten, schaurigen Wolkenspinnen und dem gefährlichsten Dämon aus der Tiefe des zamonischen Ozeans, dem sagenumwobenen Quaquappa.

Walter Moers`mit über 100 Zeichnungen illustriertes Epos über den selbstlosen Kampf einer verschworenen Gemeinschaft, die alles daransetzt, Zamonien vor der Apokalypse zu retten. Und mittendrin der Schriftsteller Hildegunst von Mythenmetz als dem gnadenlosen Schicksal ausgelieferter Held wider Willen. Wie jeder Zamonienroman erzählt auch »Die Insel der Tausend Leuchttürme« eine in sich geschlossene Geschichte, die Neueinsteigern so unterhaltsam wie mühelos den Weg in den Moers'schen Kosmos bahnt.

Folgende weitere Zamonienromane sind bislang erschienen:

Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär

Ensel und Krete

Rumo & die Wunder im Dunkeln

Die Stadt der Träumenden Bücher

Der Schrecksenmeister

Das Labyrinth der Träumenden Bücher

Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr

Weihnachten auf der Lindwurmfeste

Der Bücherdrache

Ausstattung: über 100 s/w Abb.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2023

Grandios!

0

"Heute morgen habe ich aus einer sentimentalen Laune heraus angefangen, im Briefwechsel zwischen mir und meinem alten Freund Hachmed Ben Kibitzer zu lesen. Die Lektüre versetzte mich bald in fiebrige Erregung, ...

"Heute morgen habe ich aus einer sentimentalen Laune heraus angefangen, im Briefwechsel zwischen mir und meinem alten Freund Hachmed Ben Kibitzer zu lesen. Die Lektüre versetzte mich bald in fiebrige Erregung, ich verschlang ungeduldig einen Brief nach dem anderen - fast so wie ich in meiner Jugend jeden neuen Abenteuerroman von Prinz Kaltbluth verschlungen habe." - Seite 11

Ich liebe die Zamonien Bücher von Walter Moers. Wirklich, sie zählen zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, ich habe sie schon öfter gelesen und zum Teil sogar als Hörbuch gehört, was ich sonst sehr, sehr selten mache. Diese fantastische Welt, die Charaktere, der wirklich grandiose Schreibstil und die wundervollen Illustrationen.. die Bücher sind immer wieder ein Highlight für mich.

So habe ich natürlich auch schon sehr auf "Die Insel der Tausend Leuchttürme" hingefiebert und kaum ist das Buch bei mir eingetroffen, bin ich zwischen den Seiten versunken - ich konnte nicht lange warten.

Ich weiß gar nicht so recht, was ich schreiben könnte, um diesem Buch gerecht zu werden!

In "Die Insel der Tausend Leuchttürme" folgen wir Hildegunst von Mythenmetz auf die Insel Eydernorn, wo er im Sanatorium für Atemwegserkrankungen seine Allergien behandeln lassen will. Schon die Überfahrt ist durch einen Jahrhundertorkan ein Abenteuer für sich und auch die Insel selbst bietet allerlei zu entdecken. Von der Flora und Fauna bis hin zu den hundertelf Leuchttürmen und ihren Wärtern. Allerdings ist nicht alles so friedlich und es kommt zu immer bedrohlicher werdenden Begegnungen.

Ich habe das Buch von der ersten Seite an geliebt und schnell war mir klar - das ist nicht nur ein Monatshighlight, nein, es ist ein Jahreshighlight. Einige Tage später bestätigte sich das Gefühl, als ich mitten in der Nacht die letzten Seiten dieses Meisterwerks gelesen habe.

Walter Moers erzählt die Geschichte diesmal in Form von Briefen, die Hildegunst von Mythenmetz seinem guten Freund Hachmed Ben Kibitzer während seiner Reise durch ganz Eydernorn schreibt. Untermalt wird das Ganze von über 100 Zeichnungen, die wieder einmal einfach grandios sind. Walter Moers Schreibstil ist so bildgewaltig, fantasieanregend und fesselnd, wie man es auch aus den anderen Büchern kennt. Ich bin wirklich beeindruckt davon. Zwar habe ich vergleichsweise sehr lange für die rund 660 Seiten gebraucht, doch das hat mich nicht im geringsten gestört, da jede Zeile ein Genuss war. Alleine für die Art, wie er schreibt, hat sich das Lesen schon gelohnt!

Doch auch die Geschichte ist einfach wundervoll. Wie gesagt folgen wir Hildegunst, den man schon aus zahlreichen anderen der Zamonien Bücher kennt, auf die Insel Eydernorn, wo er in einer Kur seine Allergien behandeln lassen will. Es beginnt schon mit einem Abenteuer, da die Überfahrt alles andere als ruhig verläuft. Auch danach gibt es einiges zu entdecken, denn die Insel hat unglaublich viel zu bieten. Ich wusste nicht so genau, was mich hier erwarten wird, und so gab es einige Überraschungen für mich. Der Handlungsverlauf wird mit jeder Seite bzw mit jedem Brief spannender, gemeinsam mit Hildegunst tauchen wir immer tiefer in die Geschichte und die Geheimnisse von Eydernorn, die einige Gefahren mit sich bringen. Mit den Entwicklungen habe ich zum Teil wirklich nicht gerechnet! Es fiel mir immer schwerer, Lesepausen zu machen, ich wollte gleichzeitig unbedingt so schnell wie möglich erfahren, was als nächstes passiert, andererseits wollte ich aber auch so langsam wie möglich lesen, um so lange es geht in der Geschichte bleiben zu können. Irgendwann konnte ich aber einfach nicht mehr aufhören zu lesen, bis ich dann mitten in der Nacht die letzten Zeilen beendet habe. Wow. Ich weiß nicht, was ich anderes sagen soll. Einfach wow.

Mein Fazit:
"Die Insel der Tausend Leuchttürme" ist in meinen Augen wirklich ein Meisterwerk. Ich liebe die Zamonien Bücher von Walter Moers und dieses Buch bildet da keine Ausnahme. Sei es der Schreibstil, die Welt, die Illustrationen oder die Geschichte. Ich liebe einfach alles daran und es ist ein Jahreshighlight für mich, wenn nicht sogar DAS Jahreshighlight.

Veröffentlicht am 11.10.2023

Ein Herzensbuch und Highlight!

0

"Die Insel der Tausend Leuchttürme" ist das 10. Buch der Zamonien Reihe. Ich bin einfach eingestiegen, ohne die anderen Bände der Reihe vorher gelesen zu haben, überhaupt ohne je ein Buch des Schriftstellers ...

"Die Insel der Tausend Leuchttürme" ist das 10. Buch der Zamonien Reihe. Ich bin einfach eingestiegen, ohne die anderen Bände der Reihe vorher gelesen zu haben, überhaupt ohne je ein Buch des Schriftstellers gelesen zu haben. Mein Gefühl sagte mir, dass es das richtige Buch wäre. Vielleicht sogar ein Herzensbuch.

Ich konnte mein Glück kaum fassen dieses Buch dann als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt zu bekommen. An dieser Stelle ein riesen Dank von Herzen an das Bloggerportal und den Verlag.

Jetzt, nachdem ich den Roman gelesen habe, muss ich tatsächlich sagen, dass mein Gefühl vollkommen richtig gewesen ist und es zu einem richtigen Herzensbuch und Highlight wurde.

Ich habe mich so verliebt in dieses Buch. In diese Welt, in diese Insel, samt aller Lebewesen darauf.
Was habe ich es beim Lesen geliebt, die vielen liebevollen Zeichnungen zu betrachten. Ich habe mir viel Zeit beim Lesen gelassen, da ich jede Zeile und jedes Bild genossen habe. Ich liebte es, wie sich die Seiten beim Lesen anfühlten, sogar wie sie rochen.
Der Humor von Walter Moers ist einfach toll. Ich musste so oft schmunzeln und lächeln.

Die Geschichte ist in Briefform verfasst und ist zum Teil sehr ausschweifend, mit sehr vielen Beschreibungen, was ich persönlich sehr schön fand. Manche Kapitel/Briefe haben so Einiges an Länge zu bieten.
Am Anfang von jedem Kapitel/Brief ist eine andere Leuchtturmzeichnung abgebildet.
Insgesamt sind über 100 schwarz-weiße Zeichnungen im Buch.
Die Geschichte startet sehr ruhig und hat sich für mich wie ein Wohlfühlbuch gelesen, allerdings wird es am Ende sehr tragisch und traurig, sodass mir total schwer ums Herz wurde.
Ich musste beim Lesen sehr oft an die wunderbaren und großartigen Romane von Jules Verne denken.

Für mich steht fest, obwohl ich beim Lesen gut zurecht kam, muss ich auch die anderen Bücher aus der Zamonien Reihe lesen.

Eure EGo

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.10.2023

Ein ereignisvoller Kuraufenthalt auf Eydernorn

0

Dem Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz wurde von seinem Arzt ein Kuraufenthalt auf der Insel Eydernorn verschrieben, um seine asthmathischen Beschwerden zu behandeln, die ihn seit den Ereignissen in der ...

Dem Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz wurde von seinem Arzt ein Kuraufenthalt auf der Insel Eydernorn verschrieben, um seine asthmathischen Beschwerden zu behandeln, die ihn seit den Ereignissen in der Unterwelt der Labyrinthe von Buchhain plagen. In mehreren nie abgeschickten und hier als Roman abgedruckten Briefen an seinen Freund Hachmed Ben Kibitzer berichtet er von seiner gefährlichen Überfahrt und seinem ereignisvollen Kuraufenthalt auf der Insel im zamonischen Nordmeer. Die Insel ist nach den einhundertelf wundersamen Leuchtturmen benannt, die in der Nacht funkeln als wären es tausend und über deren als eigenbrötlerisch geltende Wärter Mythenmetz mehr herausfinden will. Auf der Besuch einiger Sehenswürdigkeiten der Insel wie der Stadt ohne Türen und den sprechenden Grabmalen steht auf dem Programm. Dabei erlebt er so manche Überraschung, bis es schließlich richtig gefährlich wird.

Das Buch beginnt mit einem Tagebucheintrag von Hildegunst von Mythenmetz, in dem er berichtet, dass er die Briefe von seinem Aufenthalt auf Eydernorn wiedergefunden hat. Erste Andeutungen machen neugierig auf das Erlebte. Die Reise beginnt gleich mit einer lebensgefährlichen Überfahrt durch einen außergewöhnlich starken Sturm, in welchem er als einziger nicht seekrank wird. Auf der Insel angekommen kommt er aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Ich war vor allem neugierig darauf, mehr über die titelgebenden Leuchttürme zu erfahren. Hier musste ich mich als Leserin aber in Geduld üben. Erst einmal erfuhr ich alles über die Mythenmetz erste Tage auf der Insel, unter anderem über seinen ersten Termin im Sanatorium für Atemwegserkrankungen, seine erste Partie Kraakienfieken in den Dünen sowie Besuche im Museum für eydernornische Kultur und im exklusiven Restaurant Fackelfisch. Die Erlebnisse werden detailreich beschrieben und gelungenen Illustrationen regen die Fantasie zusätzlich an.

So kreativ und skurril dies war, ich wurde allmählich ungeduldig. Der Zeitraffer auf der Hälfte des Buches kam für mich daher genau zur richtigen Zeit. Danach fokussiert sich die Geschichte endlich auf die Leuchttürme und ihre Wärter. Mythenmetz findet sich plötzlich in einem jahrhundertealten Konflikt wieder, der kurz vor der Eskalation steht. Es kommt zu spannenden Szenen, die den Roman für mich gelungen abgerundet haben. Gerne empfehle ich das Buch an alle Fans von Walter Moers und Zamonien weiter!

Veröffentlicht am 27.09.2023

Das Warten hat sich gelohnt

0

Hildegunst von Mythenmetz, Lindwurm, Dichter und Hypochonder, wird zur Kur nach Eydernorn geschickt, um seine Bücherstauballergie behandeln zu lassen. Dort macht er es sich, neben den eher unangenehmen ...

Hildegunst von Mythenmetz, Lindwurm, Dichter und Hypochonder, wird zur Kur nach Eydernorn geschickt, um seine Bücherstauballergie behandeln zu lassen. Dort macht er es sich, neben den eher unangenehmen medizinischen Anwendungen, zum Ziel die 111 Leuchttürme der Insel zu besichtigen und erforschen. Gesagt, getan. Dass er dabei plötzlich in einen haarsträubenden Plan zur Rettung Zamoniens hineingezogen werden würde, hätte er bestimmt nicht gedacht.

Es handelt sich bei diesem Buch nicht um einen herkömmlichen Roman, sondern um einen Brief mitsamt zahlreichen Notizen und Skizzen, den Hildegunst von Mythenmetz seinem langjährigen Freund Hachmed Ben Kibitzer schreibt. Der aus einigen anderen Zamonien-Romanen bereits bekannte Protagonist macht seinem Markenzeichen - den kreativen Ausschweifungen - alle Ehre. Und so geht er völlig auf in detaillierten Beschreibungen von Flora und Fauna, Kultur und Geschichte, kulinarischen Köstlichkeiten, Sportarten sowie natürlich den Leuchttürmen, die es ihm besonders angetan haben. Dabei perfektioniert er die Kunst vom sprichwörtlichen Hölzchen auf's Stöckchen zu kommen.

Walter Moers überzeugt durch den für ihn typischen Schreibstil. Dieser ist einzigartig, metaphorisch, phantasievoll. Der Text ist gespickt mit Wortspielen und Wortneuschöpfungen, die herrlich skurril, phantastisch und besonders sind. Der Humor darf natürlich auch nicht zu kurz kommen und so wird der/ die Lesende mit viel Sarkasmus, Witz und Charme unterhalten. Es gibt außerdem zahlreiche Parallelen und Anspielungen auf andere Werke des Autoren, die ich wirklich sehr gefeiert habe. Und dennoch stellt das Buch eine in sich geschlossene Geschichte dar, die auch Neueinsteiger mühelos genießen können.

Weitere Highlights sind die Covergestaltung, die Landkarte von Eydernorn sowie die 100 schwarz-weiß Illustrationen von Walter Moers, welche die Atmosphäre perfekt wieder geben. Einzige Kritikpunkte: Bei dem Farbschnitt, welcher nur auf der Oberseite des Buches zu finden und welcher langweilig einfarbig ist, hätte man sich wirklich mehr Mühe geben können oder es einfach ganz lassen sollen. Zumal der Preis von 42 Euro doch mehr als happig ist!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2023

Walter Moers brilliert in Wort und Bild: Spannung, Wortwitz und ein gelungener Mix aus Tiefgang und Humor.

1

Inhalt:

Hildegunst von Mythenmetz - ewiger Hypochonder - ist auf dem Weg zur Insel Eydernorn. Der Kuraufenthalt wird ihm gut tun und hoffentlich seiner Bücherstauballergie Einhalt gebieten.

Doch bereits ...

Inhalt:

Hildegunst von Mythenmetz - ewiger Hypochonder - ist auf dem Weg zur Insel Eydernorn. Der Kuraufenthalt wird ihm gut tun und hoffentlich seiner Bücherstauballergie Einhalt gebieten.

Doch bereits die Überfahrt wird beinahe zum Himmelfahrtskommando. Nur knapp entgeht er dem nassen Tod.

Im Hotel angekommen, reiht sich eine kuriose Begegnung an die nächste. Die Inselbewohner sind schon ein sonderbares Völkchen ...

Sonderbar sind aber auch Flora und Fauna.

Im Hotelzimmer lebt beispielsweise eine Hummdudel, ein musikalisches Wesen, welches das Wetter vorhersagt.

Wissbegierig erforscht der Lindwurm die kuriosen Eigenheiten der Bewohner und die faszinierenden Sehenswürdigkeiten Eydernorns.

Welche Geheimnisse bergen die einhundertelf Leuchttürme, die des Nachts strahlen wie tausend? Und was führen die skurrilen einhundertelf Leuchtturmwärter im Schilde?

Langweilig wird sein Inselaufenthalt in keiner Sekunde ... Mythenmetz begegnet flugunwilligen Strandlöpern, einer genialen wie verrückten Schreckse, gefährlichen Frostfratten, mysteriösen Wolkenspinnen und dem sagenumwobenen Ungeheuer in der Tiefe: das Quaquappa!



Gebundene Ausgabe in der Erstauflage:

Schutzumschlag, türkisfarbener Kopffarbschnitt und ein Lesebändchen ... die Ausgabe lässt die Herzen aller Bücherwürmer höher schlagen.


Illustrationen:

Das Buch wurde Walter Moers illustriert. Jedoch nur teilweise mit den gewohnt düsteren Illustrationen, die aus den Zamonienromanen nicht wegzudenken sind.

Beinahe zarte Bleistiftzeichnung ergänzen Hildegunst von Mythenmetz' Briefe an seinen Eydeetenfreund.

In Punkto Detailverliebtheit stehen sie den "typischen" Moers Illustrationen mit Tusche in Nichts nach. Jedoch vermisse ich die Tiefe und damit verbundene Dramatik der Bilder. Auch sind die Zeichnungen eher klein, quadratisch und mit grauem Hintergrund gestaltet.

Aber all das sind Klagen auf hohem Niveau.

Das Abenteuer mit "schnellen" Skizzen von Hildegunst von Mythenmetz höchstpersönlich zu vervollständigen, ist als Stilmittel ebenso interessant und passend gewählt wie die Erzählweise in Briefform.


Mein Eindruck:

Die Wahl, die Erlebnisse als Briefroman zu verfassen, ist ungewöhnlich. Zudem handelt es sich um eine einseitige Kommunikation, da nach dem Sturm der Kontakt mit dem Festland unterbrochen ist und Hildegunst somit nie eine Antwort von seinem Freund Hachmed Ben Kibitzer erhält.

Zunächst hatte ich Zweifel, ob diese (antiquierte) Art der Erzählung der sonst so großen sprachlichen Bandbreite gerecht werden kann und ob ein Spannungsaufbau und damit verbunden eine fesselnde Geschichte überhaupt möglich ist.

Hildegunst von Mythenmetz jedoch schildert detailliert und bildlich - mit der ein oder anderen kurzen Abschweifung - seine Abenteuer. Alle geographischen Gegebenheiten und Begegnungen mit den Einheimischen zeichnet er derart ausführlich, dass man Teil der Geschehnisse wird und gefühlt selbst auf Eydernorn wandelt.

Leise und lautere Gesellschaftskritik mischt sich in die tiefgründigen Dialoge, die der Lindwurm mit verschiedenen Daseinsformen auf der Insel führt. Besonders berühren die Thematik Klimawandel und der Umgang mit wachsenden Ansprüchen gegenüber (und damit verbundenen Leistungsdruck bei) Schriftsteller:innen.

Moers gelingt es, einen vermeintlich langweiligen Kurort und durchschnittliche Inselbewohner in einen faszinierenden Landstrich mit phantasievollen und vielseitigen Kreaturen und Pflanzen zu verwandeln. Nach Hildegunst von Mythenmetz' Streifzügen sieht man so manche Insel vermutlich mit ganz anderen Augen.

Die Atmosphäre ist düster und geheimnisvoll.

Das Kuriosum, dass sämtliche Uhren Eydernorns ausschließlich fünf vor zwölf anzeigen, verstärkt die Dramatik der Situation.Schnell wird klar: hier herrscht Weltuntergangsstimmung.

Auf der Insel folgt ein Mysterium auf das nächste:

Leuchtturmwärter, die Eremiten gleichen und Genies auf ihrem jeweiligen Gebiet sind, eisige und tödliche Winde, höchst aktive Vulkane, eine verbotene Stadt und - neben den altbekannten Frostfratten vor der Küste - eine gefährliche Kreatur in der Tiefe ... Es bleibt zu hoffen, dass das Quaquappa eher Freund als Feind ist.

Insgesamt ist ein Aufenthalt auf der Kurinsel Eydernorn alles andere als öde und erholsam ... zu Lande, zu Wasser und in der Luft!

Aufgelockert durch amüsante Beobachtungen diverser Kuriositäten (golfähnliche Sportart "Kraakenfieken", kulinarische Ausflüge uvm.) sowie durch Mythenmetzsche Gedankenblitze (Strandkörbe, Zahnseide, Postkarte , Teebeutel und andere Erfindungen, die außerhalb Zamoniens keine Neuheit mehr darstellt) bereitet dieser einseitige Briefroman ein unterhaltsames Lesevergnügen und vermag von der ersten bis zur letzten Zeile zu fesseln.

5 von 5 Leuchttürme!


Zitate:

"Ein neues Buch ist wie ein Gewitter. Es baut sich sehr langsam auf, erzeugt bei der Veröffentlichung viel heiße Luft, entlädt sich mit großem Getöse, verändert kurzzeitig die ganze Atmosphäre und lenkt alle Aufmerksamkeit auf sich. Und wenn es vorbei ist, dauert es nicht lange, bis alle es wieder vergessen haben.

Das ist auch schon alles, was wir mit unserer Schreiberei erreichen:

Das Wetter von gestern."

(vgl. S. 329)


"Auch wenn die Wolke träumt, so ist sie doch immer wach."

(vgl. S. 541)


Hörbuch:

Das Hörbuch (ungekürzte Fassung) wird wieder kongenial gelesen von Andreas Fröhlich. Besonders den Inseldialekt setzt er hervorragend um.


Fun Fact:

An Ende des "Bücherdrachen" im Jahr 2019 lockte die kurze Leseprobe zu die "Insel der 1000 Leuchttürme" (Briefwechsel von Mythenmetz, nach seinem Entrinnen aus den Katakomben erholt er sich am Meer).

Ursprünglich wurde dieser Roman für den Sommer 2016 angekündigt als Ersatz für den letzten Teil der "Träumenden Bücher"-Trilogie, ist jedoch nie erschienen und es war lange fraglich, ob es überhaupt noch erscheint, da selbst beim Verlag kein Hinweis auf diesen Roman zu finden ist.

Auch wenn 2019 kein Erscheinungstermin genannt ist, blieb zu hoffen, dass das Buch bereits in den Startlöchern steht.

Nun ... es sollte bis 2023 dauern. Aber auf einen wahren Zamonienroman warte ich gerne.

Die Hoffnung auf das große Finale der Trilogie stirb zuletzt


Fazit:

Die Geschichte beinhaltet alles, was Lesende an das Buch fesselt und für Walter Moers Romane typisch ist:

Sprachwitz und -feinheiten, Spannung und Phantasie, Humor und Tiefgang und nicht zu vergessen die Liebe zum Wort und zu Anagrammen.

Vervollständigt wird die Lektüre durch detaillierte Bleistiftzeichnungen von Hildegunst von Mythenmetz bei seinem Abenteuer skizziert und als Ergänzung seinem Briefwechsel beigefügt.


...
Rezensiertes Exemplar: "Die Insel der tausend Leuchttürme" von Walter Moers aus dem Jahr 2023 - gebundene Ausgabe/Erstauflage -

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere