Cover-Bild Ach, wie gut, dass niemand weiß ...
Band der Reihe "Sprach-Infotainment"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Duden ein Imprint von Cornelsen Verlag GmbH
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 168
  • Ersterscheinung: 11.09.2023
  • ISBN: 9783411770908
Rolf-Bernhard Essig

Ach, wie gut, dass niemand weiß ...

Sprichwörtliche Redensarten aus dem Märchenreich
Nataša Kaiser (Illustrator)

„Spieglein, Spieglein an der Wand …“, „Kreide fressen“ oder das „hässliche Entlein“ – unseren Märchen verdanken wir bis heute viele Redewendungen und geflügelte Worte. Man könnte sagen: „Und weil sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute.“

Dieses Buch widmet sich den schönsten, bekanntesten und doch oft rätselhaften Sprachbildern aus dem Märchenreich. Redensartenpapst Rolf-Bernhard Essig klärt unterhaltsam über ihre Bedeutung, ihren Hintergrund und ihre Karriere in der deutschen Sprache auf. Einfach märchenhaft!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2023

Wie Märchen unsere Sprache beeinflussten - ich fand es total interessant!

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„Spieglein, Spieglein an der Wand …“, „Kreide fressen“ oder das „hässliche Entlein“ – unseren Märchen verdanken wir bis heute viele Redewendungen und geflügelte Worte. Man könnte sagen: „Und weil sie nicht ...

„Spieglein, Spieglein an der Wand …“, „Kreide fressen“ oder das „hässliche Entlein“ – unseren Märchen verdanken wir bis heute viele Redewendungen und geflügelte Worte. Man könnte sagen: „Und weil sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute.“

Ja, dieses Intro passt, wie die Faust auf’s Auge. Man könnte das Buch aber auch wie folgt beschreiben: Die Wahrheit über „Es war einmal“.

In diesem Buch geht es um unsere Sprache und darum, wie Märchen aller Art sie geprägt haben. Bei manchen Redewendungen wissen wir, dass sie aus Märchen stammen, bzw. uns dank Märchen im Gedächtnis geblieben sind, wie „Spieglein, Spieglein an der Wand …“ oder das „hässliche Entlein“, ebenso „Es war einmal“ – aber es gibt noch zahlreiche mehr, die so tief in unserem Sprachgebrauch verwurzelt sind, dass wir keine Ahnung haben, wo sie eigentlich mal herkamen.

Ich als Lektorin, Buchbloggerin und begeisterte Leserin liebe Sprache. Ich spiele gern mit ihr, haben einen recht großen Wortschatz und liebe alles, was mit Sprache und deren Entwicklung zu tun hat. Daher war für mich klar, dass ich dieses Buch lesen muss.

Rolf-Bernhard Essig klatscht einem hier nicht einfach bloß hin, dass diese oder jene Redewendung aus einem Märchen stammt, er erklärt uns ganz genau wo sie herkommt, wo ihre Wurzeln liegen, wie sie sich vermutlich entwickelt hat.

Ursprünglich hatten Märchen den Zweck Lehren zu vermitteln und Wissen weiterzugeben. Die Märchen, die wir heute aus unserer Kindheit kennen, sind stark zensierte Fassungen, die Originale sind weitaus brutaler und blutiger und zahlreicher. Nicht nur die Gebrüder Grimm haben Märchensammlungen zusammengetragen, auch andere taten dies, allerdings sind ihre Namen heute weitaus weniger bekannt.

Märchen haben heute den Hauptzweck zu unterhalten, aber die erhalten auch einige Worte und Redewendungen, die wir heute so sonst nicht mehr verwenden. Sprache ist lebendig, sie entwickelt sich ständig weiter und genauso wie immer wieder Begriffe hinzukommen, gibt es auch welche, die verloren gehen und von der Realität des Sprachgebrauchs ausgemustert werden.

Heute finden sich in klassischen Fassungen der Märchen, die also nicht dem modernen Sprachgebrauch angepasst wurden, immer noch Redewendungen und Begriffe, die einem so kaum noch im Alltag begegnen. Trotzdem finde ich sie faszinierend, ebenso wie ihre Herkunft. Oder hättet ihr gewusst, dass die berühmteste Märcheneinleitung „Es war einmal“ eigentlich gar nicht so oft im Original vorkam, wie sie es heute tut? Heute fängt gefühlt jedes Märchen mit dieser Einleitung an, bei den Grimmschen Hausmärchen nur ein Viertel. Dennoch hat sie sich uns allen als DIE Einleitungsformulierung für Märchen eingeprägt.


Fazit: Ich fand das Buch unheimlich interessant. Ich liebe Sprache und finde es so spannend, wie sie sich entwickelt hat. Gerade in diesem Zusammenhang gab es einige Überraschungen. Bei manchen Redewendungen wissen wir, dass sie mit Märchen in Verbindung stehen, aber es gab hier zahlreiche, bei denen mir das nicht klar war, oder auch wie sehr Märchen die Bedeutung eines Begriffes prägen können.

Ich fand das Buch sehr gut und übersichtlich aufgebaut, die Informationen keineswegs langweilig oder trocken formuliert. Ich habe die Lektüre echt genossen und möchte das Buch jedem ans Herz legen, der sich für Sprache oder Märchen interessiert.

Von mir bekommt es volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.10.2023

Funke sprang leider nicht über

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Eindeutig von jemandem geschrieben, der Märchen liebt und sich reichlich belesen hat - der Funke sprang bei mir jedoch leider nicht über. Kein mustread, aber für Märchenfans durchaus ein kurzweiliger Zeitvertreib.



Sprache ...

Eindeutig von jemandem geschrieben, der Märchen liebt und sich reichlich belesen hat - der Funke sprang bei mir jedoch leider nicht über. Kein mustread, aber für Märchenfans durchaus ein kurzweiliger Zeitvertreib.



Sprache finde ich ja grundsätzlich faszinierend und gerade die Herkunft von Sprichwörtern interessiert mich, sodass ich bei diesem Büchlein nicht nein sagen konnte. Witzigerweise ist mir erst jetzt beim Rezensionschreiben aufgefallen, dass ich vom Autor mit Da haben wir den Salat. In 80 Sprichwörtern um die Welt vor fünf Jahren schonmal ein Buch gelesen habe.

Genau wie damals punktet das Buch wieder mit charmanten Illustrationen und das reduzierte Farbkonzept war auch stimmig. Inhaltlich ist es ganz grob thematisch sortiert - Märchenausrufe zu Natur, Geschlechterrollen, Familie oder Hilfsmitteln etwa und auch Reime und Verse. Es gibt dann stets ein paar einleitende Worte und anschließend zu verschiedensten Sprichworten samt unterschiedlichen sprachlichen Ausprägungen ihre Bedeutung und märchenhafte Herkunft. Unterbrochen wird das Ganze ab und an durch Einschübe in Kästen - entweder weitere Ausführungen zu einem spezifischen Thema oder Listen und Aufzählungen.

Obwohl ich so vorfreudig war, fiel mir das Lesen des Büchleins schwer; leider schaffte Rolf-Bernhard Essig es nicht, mich mit seiner offensichtlichen Begeisterung für Märchen anzustecken. Ganz offensichtlich kennt er sich aus und hat auch fundiert recherchiert - bringt das dann aber fast schon hochnäsig rüber. Es kam mir vor wie Namedropping, wenn er auf Märchen nur á la "sollte ja allen bekannt sein; trivial" verwies und ich von diesen im Leben noch nicht gehört hatte. Hätte er gerne ein paar Worte zum Inhalt verlieren können, wenn er sie schon erwähnt.

Auch die Auswahl der Sprichworte an sich haute mich nicht vom Sockel - die einen waren unspektakulär, offensichtlich aus bestimmten Märchen und in ihrer Aussage klar; die anderen hatte ich teilweise noch nie gehört bzw. sind nicht im allgemeinen Sprachgebrauch. Darauf weißt Essig teilweise hin und schlägt sie zur Sprachbereicherung vor - charmant. Trotzdem habe ich leider nicht viel aus dem Buch mitgenommen.

Was mir neben der offensichtlichen Liebeserklärung an das (Vor-)Lesen von Märchen gefiel, war die Auseinandersetzung mit dem Vorbildspotential dieser teilweise uralten Geschichten. Gerade was Rollenklischees angeht, stehen Märchen ja oft in der Kritik - und Essig verweist darauf, dass nicht nur passive Prinzessinnen und Haudrauf-Kerle die Geschichten bevölkern, sondern dass durchaus inspirierende Darstellungen zu finden sind und überhaupt Fantasie Lesenden aller Altersgruppen das Leben bereichert.

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