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Veröffentlicht am 21.11.2023

Ich habe das Buch wirklich geliebt

Literally Love 1. Paperthin Touch
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Clio ist Lektorin und liebt ihren Job. Sie ist auch echt gut darin. Kein Wunder also, dass ihr ihre Chefin den neuen Prestige-Autor ihres Verlages zuteilt. Dumm nur, dass der sich als ziemlich unleidlich ...

Clio ist Lektorin und liebt ihren Job. Sie ist auch echt gut darin. Kein Wunder also, dass ihr ihre Chefin den neuen Prestige-Autor ihres Verlages zuteilt. Dumm nur, dass der sich als ziemlich unleidlich herausstellt und absolut keine Lust hat, Clios Vorschlägen zu folgen, vor allem als es darum geht, in den Roman eine Liebesgeschichte einzubauen. Allerdings hat er nicht damit gerechnet, dass Clio um ihre Meinung kämpfen würde und ihm Kontra gibt. Und irgendwann während hitziger Debatten per Mail oder auch in Kommentaren im Manuskript, stellen beide fest, dass sie sich vielleicht doch ein klitzekleines bisschen leiden können.


Ich habe dieses Buch echt geliebt. Ich bin selbst Lektorin und wie toll hier mit dem Job, der Verantwortung und der Liebe zu Büchern umgegangen wurde, ist echt mega. Dazu kommt, dass das Lektorat auch inhaltlich eine sehr große Rolle spielt, immer wieder hat man den lektorierten Text vor sich, sieht, wie er sich verändert und liest die Kommentare an der Seite. Das wird nicht einfach nur erzählt, man bekommt es gezeigt.

Clio liebt Bücher über alles. Es ist also keine so große Überraschung, dass sie Lektorin geworden ist. Sie gibt alles, um das Beste aus einem Manuskript herauszukitzeln und notfalls gibt sie eben auch mal Kontra.

Bryn ist extrem verschlossen, wenn es um seine Identität geht, aber man merkt, als Clio ihm – aus Versehen! – eine extrem gepfefferte Antwort schickt, dass ihm nicht oft jemand so kommt und das beeindruckt ihn. Clio versteht den Kern seiner Geschichte besser als er selbst, aber man merkt, wenn man den lektorierten Roman liest, wie viel Schmerz in ihm steckt.

Ja, manchen Charakter wollte ich gern ab und an mal in einem Pool versenken (dafür müsste es tragbare Pools geben finde ich, bei Bedarf sofort verfügbar), das gilt vor allem für die Nebencharaktere, die manchmal echt krass drauf sind und sehr egoistisch und schnell mit ihren Vorurteilen. Ja, auch Bryn ging mir gern mal auf den Keks, vor allem, wenn er versuchte einen auf Klischee zu machen. Zum Glück ließ sich Clio das nicht einfach bieten und geigt ihm notfalls die Meinung.

Bryn neigt immer wieder zum Drama und zur – in meinen Augen – Überreaktion. Statt zu kämpfen akzeptiert er eher alles und schluckt seine Gefühle herunter. Clio ist da ganz anders. Sonst eher die Stille, behauptet sie sich, wenn sie es muss. Außerdem ist sie echt klug!


Fazit: Ich habe das Buch wirklich geliebt. Ja, ab und an war mir Bryn zu dramatisch, aber nach all dem, was er durchgemacht hat, kann man ihm das eigentlich ganz gut vergeben. Ja, die Wendung kurz vor Schluss war mir etwas zu drüber. Aber insgesamt habe ich das Buch echt geliebt. Es ist unheimlich süß und man spürt die Liebe zur Literatur und zu Büchern.

Gerade als Lektorin habe ich mich von diesem Buch oft so verstanden gefühlt. Der Beruf wird toll dargestellt, wobei es im Verlag noch etwas anders läuft, als als freie Lektorin, aber das sei mal dahingestellt.

Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen. Von mir bekommt es volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.09.2023

Sehr glaubwürdig, aber auch sehr heftig

The way I used to be
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Achtung: Band 1 einer Reihe, aber man kann mit dem Ende leben.

Triggerwarnung: Vergewaltigung, Trauma.

Von einem Moment auf den anderen teilt sich Edens Leben in ein Davor und Danach. Ein Davor, in dem ...

Achtung: Band 1 einer Reihe, aber man kann mit dem Ende leben.

Triggerwarnung: Vergewaltigung, Trauma.

Von einem Moment auf den anderen teilt sich Edens Leben in ein Davor und Danach. Ein Davor, in dem sie bloß eine junge Frau war, fast noch ein Kind, langweilig, durchschnittlich, unsichtbar. Und ein Danach, in dem nichts mehr so ist, wie es vorher war und vor allem nicht Eden.
Nichts ist mehr normal, aber für die Welt da draußen hat sich nichts verändert. Niemand sieht, dass sie nicht mehr die Eden ist, die sie gestern noch war, niemand deutet ihr Verhalten richtig und Eden kann das, was geschehen ist, einfach nicht in Worte fassen, zu sehr ist das, was ER ihr in dieser Nacht sagte, in ihren Verstand eingedrungen: „Niemand wird dir glauben“ und „wenn du etwas sagst, bringe ich dich um“.
Eden sagt nichts, sie wird nur eine andere Eden – Eden 2.0.


Was Eden passiert ist, ist schrecklich und grausam und passiert viel zu vielen Mädchen und Frauen auf der Welt. Und doch sind die Gedanken unmittelbar nach der Tat immer dieselben: Warum habe ich es nicht kommen sehen? Warum habe ich es nicht verhindert? Warum habe ich nicht dieses oder jenes getan, dann wäre es nicht passiert. Und wie so oft bei Opfern in Edens Alter, ist der Täter jemand, dem sie vertraute, der ein Teil ihres Lebens, ihrer Welt war, Kevin, der beste Freund ihres großen Bruders und für Eden praktisch ein zweiter großer Bruder. Und das macht es für sie nur noch schwieriger.

Man erlebt an ihrer Seite die unterschiedlichen Stadien der Bewältigung bzw. des Traumas. Zuerst der Schock, dann die Vorwürfe an sich selbst. Warum hat sie nicht die Tür abgeschlossen? Andererseits, warum sollte sie, wenn sie es sonst nie tut? Wie hätte sie es ahnen können oder sollen, dass Kevin ihr das antun wollte? Sie konnte es nicht wissen, sie konnte es nicht verhindern. Aber die Stimme in ihrem Kopf sieht das anders.

Ihr Umfeld bemerkt, dass etwas los ist, findet aber lauter „simple“ Gründe dafür. Ihre Mutter sieht das Blut in ihrem Bett – also muss Eden ihre Tage bekommen haben. Eden will Kevin nicht mehr begegnen, also ist sie eifersüchtig auf ihn – oder noch schlimmer, in ihn verknallt, was auch Kevin als Story in Umlauf bringt. Eden verändert sich, verhält sich anders – sie ist eben ein launischer, schwieriger Teenager. Für alles werden Erklärungen gefunden, niemand kommt auf die Idee, dass etwas geschehen sein könnte und je mehr Zeit vergeht, desto schwieriger wird es für Eden, selbst noch daran zu glauben, dass ihr etwas passiert ist und nicht sie das Problem ist.

Eden verändert sich auch in ihrer Erzählweise, sie wird distanzierter, kühler, geht mehr auf Abstand zum Leser, wie sie auch auf Abstand zu allen in ihrem Umfeld ging. Verzweifelt versucht sie, mit dem Geschehenen klar zu kommen, durch Verleugnen und Verdrängen und später auch, indem sie versucht, die Kontrolle über ihren Körper zurückzubekommen.


Fazit: Toll dargestelltes Trauma, aber teilweise echt hart zu lesen. Leider bleibt man lange recht auf Distanz zu Eden, wie auch sie sich von ihrem Trauma und allem anderen distanziert. Da wird das toll auf die Erzählweise übertragen, sorgt aber auch dafür, dass man sich schwerer damit tut, bei Eden zu bleiben.
Niemand sieht was mit ihr los ist, alles wird auf die Hormone geschoben oder sie als „schwierig“ oder „Bitch“ abgestempelt. Sie zeigt deutliche Anzeichen aber niemand weiß sie zu deuten. Das finde ich vor allem auch deswegen wichtig, damit man selbst einen Einblick bekommt, welche Verhaltensmuster oder Verhaltensänderungen vielleicht ein Hinweis bzw. Warnzeichen sind. Es passiert so vielen Mädchen, dass sie zu Opfern werden und die meisten von ihnen schweigen darüber aus unterschiedlichen Gründen. Aber wenn das potenzielle Umfeld lernt, worauf es achten kann, vielleicht kann dann dieses Buch nicht nur den Opfern eine Stimme geben, sondern auch das potenzielle Umfeld schulen, worauf es achten kann und sollte, um vielleicht einem betroffenen Mädchen oder einer Frau, die Gelegenheit zu geben, ihr Schweigen zu brechen und wenn es nur für sie ist, damit sie nicht mehr mit diesem Geheimnis leben muss, das ihr durch die Tat eines anderen aufgezwungen wurde.
Das Ende hätte ich persönlich mir mit mehr Ausblick auf die Zukunft gewünscht, aber da ich mittlerweile erfahren habe, dass es ein zweites Buch geben wird, denke ich, wird das deswegen so sein.

Das Buch ist heftig, aber auch richtig gut. Man wird lange auf Distanz gehalten, aber auf mich wirkte das wie ein Stilmittel, um Edens Distanz zu allem und jedem deutlich zu machen. Von mir bekommt es volle 5 Sterne und ich werde definitiv auch Band 2 lesen.

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Veröffentlicht am 26.09.2023

Wie Märchen unsere Sprache beeinflussten - ich fand es total interessant!

Ach, wie gut, dass niemand weiß ...
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„Spieglein, Spieglein an der Wand …“, „Kreide fressen“ oder das „hässliche Entlein“ – unseren Märchen verdanken wir bis heute viele Redewendungen und geflügelte Worte. Man könnte sagen: „Und weil sie nicht ...

„Spieglein, Spieglein an der Wand …“, „Kreide fressen“ oder das „hässliche Entlein“ – unseren Märchen verdanken wir bis heute viele Redewendungen und geflügelte Worte. Man könnte sagen: „Und weil sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute.“

Ja, dieses Intro passt, wie die Faust auf’s Auge. Man könnte das Buch aber auch wie folgt beschreiben: Die Wahrheit über „Es war einmal“.

In diesem Buch geht es um unsere Sprache und darum, wie Märchen aller Art sie geprägt haben. Bei manchen Redewendungen wissen wir, dass sie aus Märchen stammen, bzw. uns dank Märchen im Gedächtnis geblieben sind, wie „Spieglein, Spieglein an der Wand …“ oder das „hässliche Entlein“, ebenso „Es war einmal“ – aber es gibt noch zahlreiche mehr, die so tief in unserem Sprachgebrauch verwurzelt sind, dass wir keine Ahnung haben, wo sie eigentlich mal herkamen.

Ich als Lektorin, Buchbloggerin und begeisterte Leserin liebe Sprache. Ich spiele gern mit ihr, haben einen recht großen Wortschatz und liebe alles, was mit Sprache und deren Entwicklung zu tun hat. Daher war für mich klar, dass ich dieses Buch lesen muss.

Rolf-Bernhard Essig klatscht einem hier nicht einfach bloß hin, dass diese oder jene Redewendung aus einem Märchen stammt, er erklärt uns ganz genau wo sie herkommt, wo ihre Wurzeln liegen, wie sie sich vermutlich entwickelt hat.

Ursprünglich hatten Märchen den Zweck Lehren zu vermitteln und Wissen weiterzugeben. Die Märchen, die wir heute aus unserer Kindheit kennen, sind stark zensierte Fassungen, die Originale sind weitaus brutaler und blutiger und zahlreicher. Nicht nur die Gebrüder Grimm haben Märchensammlungen zusammengetragen, auch andere taten dies, allerdings sind ihre Namen heute weitaus weniger bekannt.

Märchen haben heute den Hauptzweck zu unterhalten, aber die erhalten auch einige Worte und Redewendungen, die wir heute so sonst nicht mehr verwenden. Sprache ist lebendig, sie entwickelt sich ständig weiter und genauso wie immer wieder Begriffe hinzukommen, gibt es auch welche, die verloren gehen und von der Realität des Sprachgebrauchs ausgemustert werden.

Heute finden sich in klassischen Fassungen der Märchen, die also nicht dem modernen Sprachgebrauch angepasst wurden, immer noch Redewendungen und Begriffe, die einem so kaum noch im Alltag begegnen. Trotzdem finde ich sie faszinierend, ebenso wie ihre Herkunft. Oder hättet ihr gewusst, dass die berühmteste Märcheneinleitung „Es war einmal“ eigentlich gar nicht so oft im Original vorkam, wie sie es heute tut? Heute fängt gefühlt jedes Märchen mit dieser Einleitung an, bei den Grimmschen Hausmärchen nur ein Viertel. Dennoch hat sie sich uns allen als DIE Einleitungsformulierung für Märchen eingeprägt.


Fazit: Ich fand das Buch unheimlich interessant. Ich liebe Sprache und finde es so spannend, wie sie sich entwickelt hat. Gerade in diesem Zusammenhang gab es einige Überraschungen. Bei manchen Redewendungen wissen wir, dass sie mit Märchen in Verbindung stehen, aber es gab hier zahlreiche, bei denen mir das nicht klar war, oder auch wie sehr Märchen die Bedeutung eines Begriffes prägen können.

Ich fand das Buch sehr gut und übersichtlich aufgebaut, die Informationen keineswegs langweilig oder trocken formuliert. Ich habe die Lektüre echt genossen und möchte das Buch jedem ans Herz legen, der sich für Sprache oder Märchen interessiert.

Von mir bekommt es volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Ich habs echt geliebt!

Queen of the wicked 1: Die giftige Königin
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Achtung: Band 1 einer Reihe, aber man könnte es auch unabhängig lesen.

Belladonna ist eine Gifthexe und als solche nicht gerade hochangesehen in der magischen Gemeinschaft. Das macht ihr an sich auch ...

Achtung: Band 1 einer Reihe, aber man könnte es auch unabhängig lesen.

Belladonna ist eine Gifthexe und als solche nicht gerade hochangesehen in der magischen Gemeinschaft. Das macht ihr an sich auch nicht so viel aus, nicht so sehr jedenfalls, wie die Tatsache, dass sie selbst hochgiftig ist und daher komplett auf menschliche Zuneigung verzichten muss. Immerhin hat sie ihren letzten Freund, versehentlich fast umgebracht.
Doch dann geschehen auf einmal merkwürdige Dinge und Belladonna bittet die Königin der Hexen um Hilfe, nur um dann zu erfahren, dass sie jetzt die Königin ist. Von jetzt auf gleich ändert sich ihr Leben radikal. Und als wäre das nicht schon alles genug, lockt sie auch noch der ehemalige Verlobte der Königin, ein Dämon, in einen Deal und plötzlich ist sie mit ihm verlobt. Die Katastrophen nehmen gefühlt kein Ende …


Ich habe das Buch wirklich geliebt. Ich habe es als Hörbuch gehört und kann das jedem nur ans Herz legen. Die Sprecherin macht einen ganz tollen Job!

Belladonna ist unheimlich sympathisch. Sie ist witzig und nett, tollpatschig und gerät gern mitten in Katastrophen, aber wie sie sich um ihre Pflanzenfreunde kümmert, ist wirklich süß. Man merkt immer wieder, wie sehr ihr die Einsamkeit und die Isolation zusetzen, gleichzeitig aber auch, dass sie ihr Leben eigentlich auch mag, durch ihre Pflanzenfreunde und weil es ruhig ist. Ruhig war – nach der Sache mit dem Königin-werden ist nichts mehr ruhig.

Blake ist lange undurchschaubar. Durch Belladonnas Vorurteile betrachtet man ihn lange mit Misstrauen, doch wenn man genauer darüber nachdenkt, tut er nie etwas. Ja, er ärgert sie und ja, er hat sie in den Deal gelockt, aber ansonsten gibt er ihr das, was sie so lange vermisst hat: Nähe.

Der heimliche Star des Buches sind für mich die Giftpflanzen. Sie sind sooooo niedlich! Sie benehmen sich Belladonna gegenüber praktisch wie Haustiere, wollen ihre Aufmerksamkeit, Leckerchen (Düngerstäbchen), kuscheln, mit ihr reden und fordern Zuneigung an. Gleichzeitig geben sie ihr auch ganz viel Zuneigung und alles an Liebe, was es lange Zeit in ihrem Leben gab, stammte von den Pflanzen.


Fazit: Ja, Belladonna hält extrem lang an ihren Vorurteilen fest und tut sich äußerst schwer damit, herauszufinden, was sie selbst über gewisse Dinge denkt und fühlt, aber ich mochte sie trotzdem sehr gern. Ich war von Anfang an bei ihr und habe ihr die Daumen gedrückt. Auch Blake mochte ich, aber mein Liebling waren die Giftpflanzen, die sich eher wie Haustiere benahmen.

Gegen Ende wurde es leicht undurchsichtig für mich, da kamen sehr viele Enthüllungen ans Licht, die ich teilweise zwar erwartet hatte, aber die Fülle machte es etwas schwer, den Überblick zu behalten.

Insgesamt hat mir das Buch aber wirklich mega gut gefallen und bekommt von mir volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Mit Abstand mein Lieblingsband der Reihe - einfach richtig, richtig gut!

Twisted Lies
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Achtung: Band 4 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber mit leichten Überschneidungen.

Triggerwarnung: Toxische Familie, Stalking, Gewalt, Folter.


Eigentlich dachte Stella, dass sie ihren Stalker hinter ...

Achtung: Band 4 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber mit leichten Überschneidungen.

Triggerwarnung: Toxische Familie, Stalking, Gewalt, Folter.


Eigentlich dachte Stella, dass sie ihren Stalker hinter sich gelassen hatte, doch als sie sich auf eine Fake-Beziehung mit Christian einlässt – zum beiderseitigen Nutzen – taucht er plötzlich wieder auf und scheint aggressiver denn je. In ihrer Angst bittet sie Christian um Hilfe, der als Chef einer Security Firma bestens dafür geeignet scheint. Stella ahnt nicht, dass er viel mehr ist als das, genauso wenig wie Christian ahnt, wie wichtig ihm Stella und ihr Wohlergehen in kürzester Zeit werden. Doch er hat mächtige Feinde und Stella als seine einzige Schwäche, könnte dadurch zusätzlich in Gefahr geraten.


Nachdem mich der dritte Band der Reihe leider enttäuscht hat, habe ich diesem vierten Band entgegengefiebert. Schon in Band 3 sind sich die zwei über den Weg gelaufen und man konnte direkt das Prickeln spüren. Durch die anderen Bände weiß man aber auch, dass Christian nicht einfach bloß der Chef einer Security Firma ist.

Stella ist hauptberuflich Influencerin. Doch seit einiger Zeit stagniert ihr Account. Das wäre an sich kein großes Problem, aber als die Kosten für das Pflegeheim ihrer früheren Nanny steigen, stellt sich das als katastrophal heraus. Stella muss dringend mehr Geld verdienen, zudem winkt ihr ihr absoluter Traumkollaborationspartner. Um gegen die Konkurrenz zu bestehen, braucht sie mehr Follower und die bekommt sie nur durch eine Fake-Beziehung.
Immer wieder merkt man, wie sensibel und schüchtern Stella eigentlich ist. Warum das so ist, ist sofort klar, als man ihre Familie kennenlernt. Eigentlich ist Stellas Traum nicht, Influencerin zu werden, sondern ein eigenes Modelabel. Doch ihre Familie hat ihr erfolgreich eingeredet, dass sie das niemals schaffen wird.

Christian wirkt auf den ersten Blick sehr undurchschaubar. Er kann eiskalt und brutal sein, aber Stella bedeutet ihm etwas, auch wenn er sich andauernd einzureden versucht, dass sie ihn einfach nur fasziniert und da nicht mehr ist. Er ist ein gefährlicher Mann und hat viele gefährliche Feinde, doch er hat auch eine ganz andere Seite, die er nur in Stellas Gegenwart zeigt.

Was mir bei Christian besonders gut gefiel, war, dass er sich bei den expliziten Szenen immer wieder rückversichert hat, was Stella mag, was ihr gefällt und ob er zu weit geht oder nicht. Man merkt, wie sehr er sich um sie kümmern und sie beschützen möchte.

Allgemein gefiel mir die Entwicklung der Geschichte, auch der Liebesgeschichte, in diesem Band von allen am besten. Ich fand das Verhalten der Protagonisten absolut glaubwürdig und nachvollziehbar. Ja, ab und an wurde es auch ein bisschen dramatischer, aber nie übertrieben in meinen Augen.


Fazit: Ja, Christian ist sehr speziell und sein Handeln alles, aber nicht moralisch korrekt. Aber man kann sein und auch Stellas Verhalten sehr gut nachvollziehen. Bezogen auf manche Handlungsstränge war es etwas vorhersehbar, bezogen auf andere aber nicht. Meiner Meinung nach der beste Band der Reihe. Obwohl es der mit Abstand längste Band der Reihe war, hat es sich nicht gezogen. Ich hab das Buch echt geliebt.

Von mir bekommt es volle 5 Sterne.


PS: Wem die Trennung von der Reihe zu schaffen macht, freut euch, es wird eine weitere Reihe der Autorin übersetzt, in der es mit einem Charakter weitergeht, den man in diesem Band bereits als Nebencharakter kennenlernen durfte.

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