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Veröffentlicht am 27.09.2023

Zu wenig Herzblut

Die Formel der Hoffnung
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Die Formel der Hoffnung von Lynn Cullen
erschienen bei Fischer

Zum Inhalt

Vanderbilt-Hospital, Nashville 1940: Dr. Dorothy Millicent Horstmann fällt auf unter den Ärzten der Klinik. Sie ist 1,85 m groß. ...

Die Formel der Hoffnung von Lynn Cullen
erschienen bei Fischer

Zum Inhalt

Vanderbilt-Hospital, Nashville 1940: Dr. Dorothy Millicent Horstmann fällt auf unter den Ärzten der Klinik. Sie ist 1,85 m groß. Und sie ist eine Frau – meistens die einzige im Raum. Dorothy stammt aus kleinen Verhältnissen, doch sie hat Großes vor: Sie will die Kinderlähmung bezwingen, die so viel Leid im ganzen Land verursacht. Zu viele Patienten hat sie als junge Kinderärztin in der »eisernen Lunge« um Luft ringen sehen. Dorothy kennt nur ein Ziel: das Virus auszulöschen, durch Heilung oder einen Impfstoff. Die berühmten Forscher in ihrem Umfeld zweifeln an ihrer These zur Ausbreitung des Virus im Körper, aber sie wird ihnen beweisen, dass sie recht hat – um jeden Preis.
Im Rennen gegen die Zeit wird sie zur Pionierin, die ihr privates Glück und ihr eigenes Leben aufs Spiel setzt.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches entspricht jetzt nicht unbedingt meinem Geschmack, aber der Klappentext hat mich angesprochen. Die Geschichte spielt zwischen 1940 und 1960 und wird in der dritten Person geschildert. Am Ende der Story befindet sich ein Personen-/Figurenverzeichnis, was ich sehr interessant fand. Die meisten Figuren sind real, nur wenige wurden von der Autorin hinzugedichtet. Hierbei handelt es sich um eine wahre Geschichte.

Dorothy Horstmann ist am Anfang der Geschichte Assistenzärztin, die aus Versehen im Krankenhaus eingestellt wurde. Wie fast üblich zu der Zeit, war es für Frauen immer noch wesentlich schwerer, sich im Beruf zu behaupten, bzw einen zu bekommen. Dorothy wurde eigentlich abgelehnt, weil sie eine Frau war. Doch nun ist sie eingestellt und sie geht vehement gegen die Polio-Epidemie vor, die hunderte Kinder dahinrafft. Sie ist es, die die Hypothese aufstellt, dass die Polioviren über die Blutbahn in den Körperkreislauf gelangen. Lange Zeit glaubt niemand an diese These, so dass sich Dorothy immer und wieder beweisen muss und nicht lockerlassen darf. Tut sie auch nicht.
Zudem spielt der Anfang der Geschichte in Kriegszeiten, was die Situation für keinen auch nur ansatzweise leichter macht. Die Menschen sind einfach nur gebeutelt und müssen versuchen, jeden Morgen aufzustehen und weiterzumachen. Ein Mittel gegen Polio könnte wenigstens dafür die Lösung sein.

Lynn Cullen konnte mich mit dieser Geschichte leider nicht so überzeugen wie gedacht. Mich sprach gleich der Klappentext an und ich hatte mir einiges erhofft oder auch gewünscht. Aber im Endeffekt fand ich die teilweise sehr großen Zeitsprünge nicht förderlich, an anderer Stelle hätte ich die Zeit gerne etwas gerafft gehabt. Das für mich interessante Gebiet wurde mehr als Bericht abgehandelt, es gab wenig Emotionen und zwischendrin empfand ich die Story als langatmig. Dorothy Horstmann und ihre Forschungskollegen sind durchaus interessante Charaktere, deren Weg ich spannend fand, aber die Umsetzung war nicht unbedingt meins. Ein wenig zäh, muss ich leider sagen.

Die schmerzliche Lücke, die sein Tod hinterlassen hatte, würde sich durch nichts füllen lassen.
Seite 448


Zum Autor

Lynn Cullen wuchs in Fort Wayne, Indiana, als fünftes Mädchen in einer Familie mit sieben Kindern auf. Sie besuchte die Indiana University in Bloomington und Fort Wayne und belegte Schreibkurse an der Georgia State University.
Als ihre drei Töchter noch klein waren, schrieb sie Kinderbücher, während sie in einer Kinderarztpraxis und später in der Redaktion einer Zeitschrift für Psychoanalyse an der Emory University arbeitete. Lynn Cullen liebt es, zu reisen und in der Vergangenheit zu graben, und hat mehrere historische Romane veröffentlicht, die zu US-Bestsellern wurden.
Die Autorin lebt heute mit ihrer großen Familie in Atlanta.


WERBUNG
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464 Seiten
übersetzt von Maria Poets
ISBN 978-3-949465-13-0
Preis: 24 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/lynn-cullen-die-formel-der-hoffnung-9783949465130

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Nicht ganz überzeugend

ANGST
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Angst von Ivar Leon Menger
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Jede Nacht hat ihre Kinder. Geschöpfe wie ihn, die um die beleuchteten Häuser schlichen und nach Beute suchten. Mit dem Teleobjektiv, aus sicherer ...

Angst von Ivar Leon Menger
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Jede Nacht hat ihre Kinder. Geschöpfe wie ihn, die um die beleuchteten Häuser schlichen und nach Beute suchten. Mit dem Teleobjektiv, aus sicherer Entfernung. Einmal im Monat eroberte der Schatten ein anderes Revier. Ein fremdes Viertel, eine neue Straße. Er wurde regelrecht süchtig danach. Bis er Mia sah. Und so blieb er für immer ...
Irgendetwas an Viktor stimmt nicht, das spürt Mia schon bei ihrem ersten Date im Edelrestaurant auf dem Dach des Kanzleramts. In den Tagen darauf geschehen merkwürdige Dinge, die sich irgendwann nicht mehr mit dem Zufall erklären lassen. Mias anfängliche Beunruhigung weicht einer lähmenden Angst. Doch dann beschließt sie, den Spieß umzudrehen. Ein tödliches Spiel beginnt ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Thrillers gefällt mir sehr gut. Es hat zum Teil eine raue Haptik und das Motiv passt zur Story. Diese wird im personalen Erzählstil geschildert, die Rückblicke und der Prolog allerdings in der dritten Person. Das Buch ist unterteilt in verschiedene Akte, was zum Thema Schauspielerei passt. Handlungsort ist Berlin.

Mia ist 25 Jahre alt und angehende Schauspielerin. Sie hat gerade ein Date mit dem ominösen Viktor, was ihr aber gar nicht zusagt. Er erscheint ihr nicht nur von seiner Aufmachung her etwas merkwürdig und entscheidet sich gegen weitere Treffen mit ihm. Doch da kennt sie Viktor schlecht. Dieser setzt alles daran, Mia wiederzusehen – egal, auf welche Art und Weise …
Ich muss sagen, dass ich weder Mia noch Viktor besonders mochte. Viktor kann man als Leser schon kaum mögen, da er etwas verkörpert, was wirklich unheimlich rüberkommt. Ist vom Autor sicherlich so gewollt und daher perfekt umgesetzt worden.
Mia konnte ich nicht wirklich greifen, es herrschte beim Lesen immer eine gewisse Distanz zu ihr, was ich schade fand. Ich konnte zwar ihre Angst und Reaktionen verstehen, lernte sie aber nicht richtig kennen. Da hat mir eindeutig etwas gefehlt.

Ivar Leon Menger konnte mich mit seinem zweiten Buch nicht komplett überzeugen. Er hat authentische Charaktere erschaffen, die ihre Rolle perfekt dargestellt haben – kein Zweifel. Das Thema Stalking hat er ebenfalls super an den Leser gebracht, was ich sehr wichtig finde. Man erschrickt ganz schön, wie einfach es doch für einen anderen Menschen ist, einen selbst ausfindig zu machen. Vielleicht sogar ins eigene Zuhause einzudringen oder auch Gegenstände zu entwenden. Die eigenen Gedanken manipulativ in eine andere Richtung zu lenken, so dass man am Ende an sich selbst zweifelt. Seine unmittelbaren Freunde und Bekannte zu verdächtigen oder mit anderen Augen zu sehen. Ich fand das Buch wirklich beängstigend, trotzdem hat mir irgendetwas gefehlt. Mit dem Ende kam ich jetzt gar nicht klar, stellte noch einmal viele Gedanken von mir auf den Kopf. Nichtsdestotrotz ist dies ein Thriller, der durchaus lesenswert ist und eine Empfehlung verdient.




Zum Autor

Ivar Leon Menger, 1973 in Darmstadt geboren, studierte Grafikdesign an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim. Er ist u.a. Autor und Regisseur erfolgreicher Hörspielserien wie ›Monster 1983‹, für die er 2023 mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurde, und ›Ghostbox‹. Als Werbetexter und Grafikdesigner entdeckte Menger rasch seine Liebe zum Film, die auch seine Geschichten prägt. 2022 erschien sein Thrillerdebüt ›Als das Böse kam‹.


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448 Seiten
ISBN 978-3-423-26361-0
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/angst-26361

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Mir fehlte die Spannung

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand von Arno Strobel
erschienen bei Fischer

Zum Inhalt

Evelyn Jancke ist nur noch ein Schatten ihrer selbst, seit ihr Bruder Fabian zwei Jahre zuvor ...

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand von Arno Strobel
erschienen bei Fischer

Zum Inhalt

Evelyn Jancke ist nur noch ein Schatten ihrer selbst, seit ihr Bruder Fabian zwei Jahre zuvor auf einem Wohnmobil-Trip spurlos verschwand. Es gibt kein Lebenszeichen von ihm, die Ermittlungen wurden eingestellt.
Allein ihre Arbeit als forensische Psychologin hält Evelyn aufrecht, vor allem, als die Oldenburger Polizei um ihre Mithilfe bei einer Mordserie bittet. Im norddeutschen Raum tötet ein Unbekannter scheinbar wahllos Menschen auf Campingplätzen. Er kommt immer nachts und verschwindet unerkannt wieder. Bis es einen Zeugen gibt. Und daraufhin ein Phantombild.
Evelyn traut ihren Augen nicht, als sie es sieht. Und fasst einen verzweifelten Entschluss, der sie alles kosten könnte …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover ist ein echter Hingucker und gefällt mir richtig gut. Ein Wohnmobil im Fadenkreuz und dazu noch die spezielle Aufmachung – besser geht es kaum. Erzählt wird die Story in der dritten Person. Die Geschichte spielt in Schleswig-Holstein, hauptsächlich in Oldenburg. Die Kapitel des Täters sind zwischendurch in kursiver Schreibweise abgedruckt.

Das Buch startet mit einem Prolog, der schon eine schreckliche Geschichte erzählt … Hierzu gibt es noch einen Haken, der später im Buch geschlagen wird. Finde ich persönlich immer sehr wichtig, denn so laufen die ersten Zeilen nicht einfach nur ins Leere.
Dann geht es auch schon weiter mit Fabian und seiner Frau Isabel, die gerade mit ihrem Wohnmobil in den Urlaub fahren wollen. Wir bekommen als Leser also hautnah ein Stückchen dessen mit, was damals auf dem Trip mit beiden passierte. Natürlich nicht im Detail und mitraten und -hoffen kann man trotzdem noch, aber es ist nicht nur eine Erzählung von Fabians Schwester Evelyn. Auf diese treffen wir zwei Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden ihres Bruders und der Schwägerin. Kein Lebenszeichen, kein Anhaltspunkt – einfach nichts. Die Polizei ist genauso ratlos wie Evelyn selbst. Aber sie gibt die Hoffnung auf ein Happy End nicht auf, was ich gut verstehen konnte. Evelyn ist knapp über fünfzig und forensische Psychologin. Sie ertränkt ihren Kummer und ihre Verzweiflung in Alkohol und diversen kurzlebigen Männerbekanntschaften. Jeder hat so sein Ventil. Sie wird bei dem Serienmörder-Fall hinzugezogen, wo jemand sein Unwesen auf verschiedenen Campingplätzen im Norden treibt. Der ermittelnde Hauptkommissar ist Gerhard Tillmann, mit dem Evelyn vor Jahren selbst eine Beziehung hatte. Ich fand beide Protagonisten authentisch angelegt und gut dargestellt.

Arno Strobel konnte mich mit diesem Psychothriller leider nicht so ganz überzeugen. Ich hatte mir anhand des Klappentextes so einiges versprochen, gerade im Bezug auf einen Camping-Trip. Doch irgendwie habe ich den wohl verpasst – hier kam wirklich nur sehr wenig. Der Prolog wird im weiteren Verlauf des Buches wieder aufgenommen, hat mich aber im Detail auch nicht so überrascht wie erhofft. Ich will hier nicht spoilern, daher sind meine Andeutungen eher kryptischer Natur ;) Auf jeden Fall fand ich das Motiv zwar auf eine ganz besondere Art und Weise stimmig, aber auch nicht komplett überzeugend. Wer es gelesen hat, weiß hoffentlich, wie ich dies meine. Dazu kommt noch, dass mir die Spannung massiv gefehlt hat. Ich war an keiner Stelle so weit, dass ich mir fast die Nägel abgekaut hätte oder Ähnliches. Ich hoffte immer auf die große Wendung, den mega Knall, aber leider blieb dies alles aus. Viele Details empfand ich auch eher als eindeutig und nicht gerade mysteriös. Wirklich schade, aber mein Highlight war es leider nicht.


Zum Autor

Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Leserinnen und Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt.
Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist. Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller.
Arno Strobel lebt als freier Autor in der Nähe von Trier.


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352 Seiten
ISBN 978-3-596-70802-4
Preis: 16,99 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/arno-strobel-der-trip-du-hast-dich-frei-gefuehlt-bis-er-dich-fand-9783596708024

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Was für Zwischendurch

Die Fremde in meinem Haus
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Die Fremde in meinem Haus von JP Delaney
erschienen bei Penguin

Zum Inhalt

Hallo, ich bin Anna. Aber geboren wurde ich als Sky und ich glaube, dass du meine leibliche Mutter bist.“ Diese Nachricht trifft ...

Die Fremde in meinem Haus von JP Delaney
erschienen bei Penguin

Zum Inhalt

Hallo, ich bin Anna. Aber geboren wurde ich als Sky und ich glaube, dass du meine leibliche Mutter bist.“ Diese Nachricht trifft Susie wie ein Schlag in die Magengrube. Tatsächlich hat sie vor 15 Jahren als junge, mittellose Musikerin ihre Tochter zur Adoption freigegeben– und diese Entscheidung seitdem stets bitter bereut. Als Anna dann über ihre strengen Adoptiveltern berichtet, ist Susie überzeugt, dass das Mädchen Hilfe braucht. In der Hoffnung, ihren Fehler aus der Vergangenheit wieder gutzumachen, nimmt sie Anna bei sich auf. Doch das Mädchen verhält sich seltsam und verstrickt sich mehr und mehr in Lügen. Eine nur verständliche Reaktion auf die traumatischen Zustände in ihrer Adoptivfamilie? Oder steckt mehr dahinter? Was sind die wirklichen Gründe für die Adoption vor 15 Jahren? Und wer hütet hier welches Geheimnis?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Thrillers strahlt etwas Mysteriöses aus und passt – meiner Meinung nach – sehr gut zum Klappentext. Geschildert wird die Story in der ersten Person, aus verschiedenen Perspektiven.

Susie und Gabe sind Musiker mit Leib und Seele. Sie sind seit einigen Jahren verheiratet. Anna ist Susies Tochter, die sie bereits mit 20 Jahren bekam. Wie die Umstände damals waren und was zur Adoption führte, wird mit der Zeit in der Geschichte offenbart. Nun ist Anna 15 Jahre alt und hat Kontakt mit Susie aufgenommen. Diese ist natürlich total aus dem Häuschen und lässt sich auf Treffen mit ihrer leiblichen Tochter ein. Was das Ganze dann für Ausmaße annimmt, hat mich manches Mal nur mit den Ohren wackeln lassen. Hier steckt wahnsinnig viel Manipulation neben all den alten und auch neuen Lügen dahinter – unfassbar. Und damit möchte ich nicht sagen, dass es nicht authentisch wirkte, ganz im Gegenteil … Mich persönlich störte nur ein bisschen, dass gerade Susie Anna alles sofort glaubte, ohne groß Nachfragen zu stellen. Das war mir auch an ihrem Wesen ein wenig suspekt und nicht sympathisch. Überhaupt empfand ich eher Gabe als Sympathieträger, nicht seine Frau. Und Anna schon einmal gar nicht. Da kann noch so viel auf die Tränendrüse gedrückt werden und vieles als Teenager-Verhalten abgetan werden – ich mochte sie einfach nicht. Ärger ist hier vorprogrammiert, aber das große Ganze hätte ich mir nicht einmal in meinen wildesten Träumen so ausgemalt.

Vielen Menschen ist nicht klar, dass sich eine Adoption auch anfühlen kann, als entscheide man sich für den Tod.
Seite 8

JP Delaney konnte mich mit diesem Buch leider nicht restlos überzeugen. Die Idee hinter der Geschichte fand ich spannend und interessant, aber die Richtung, die sich mit der Zeit herauskristallisierte, überhaupt nicht. Es ist wieder ein Thema, das man zwar nicht unter den Teppich kehren sollte, aber oft in Büchern als Auflösung oder Ähnliches benutzt wird. Wenn man viel liest, nutzt sich dies einfach mit der Zeit ab. Das Thema Adoption wird natürlich vertieft, was mir gut gefiel. Auch gewisse Einzelheiten, die anscheinend auch im realen Leben so ablaufen, wie es in der Anmerkung des Autors am Ende der Geschichte vermerkt ist. Der Schreibstil gefiel mir ebenfalls, aber als Thriller würde ich diese Story nicht bezeichnen. Wenn schon Thriller, dann eher Psycho-Thriller, aber eigentlich empfand ich dieses Buch eher als Familiendrama mit speziellen Akzenten. Nettes Buch für Zwischendurch, aber da gibt es von dem Autor in meinen Augen bessere.


Zum Autor

JP Delaney wurde mit seinem ersten Thriller »The Girl Before« weltweit zum Star: Der Roman erschien in 45 Ländern und stand an der Spitze der internationalen Bestsellerlisten. Seitdem setzt JP Delaney mit seinen genialen Ideen und rasanten Romanen neue Standards im Thriller-Genre.


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384 Seiten
übersetzt von Sibylle Schmidt
ISBN 978-3-328-60288-0
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Penguin/71000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Die-Fremde-in-meinem-Haus/JP-Delaney/Penguin/e611611.rhd

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Thriller für Zwischendurch

Nicht ein Wort zu viel
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Nicht ein Wort zu viel von Andreas Winkelmann
erschienen bei Rowohlt

Zum Inhalt

«Erzähl mir eine spannende Geschichte. Sie darf fünf Wörter haben. Sonst muss dein Freund sterben.» Was wie ein schlechter ...

Nicht ein Wort zu viel von Andreas Winkelmann
erschienen bei Rowohlt

Zum Inhalt

«Erzähl mir eine spannende Geschichte. Sie darf fünf Wörter haben. Sonst muss dein Freund sterben.» Was wie ein schlechter Scherz klingt, wird grausame Wirklichkeit. Buchbloggerin Faja traut ihren Augen nicht, als sie ihren Kollegen Claas vor sich auf dem Bildschirm sieht: geknebelt, gefesselt, in Todesangst. Die Botschaft ist an sie persönlich gerichtet. Faja hat keine Ahnung, warum. Oder wer dieses perfide Spiel mit ihr treibt. Doch Claas und sie bleiben nicht die einzigen Opfer …
Steckt ein ausgeklügelter Plan hinter der «Challenge» oder purer Wahnsinn?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover ist recht auffällig mit den relativ leuchtenden Gelbtönen. Man wird auf jeden Fall in der Buchhandlung darauf aufmerksam. Erzählt wird die Story überwiegend in der dritten Person. Die einzelnen Kapitel haben jeweils ein Wort erhalten – passend zur Story.

Faja arbeitet in der Buchhandlung und in ihrer Freizeit widmet sie ihre Zeit ebenfalls hauptsächlich Büchern. Sie ist Bloggerin und gehört einer Online-Gruppe an, die das Gleiche tun. Nicht nur durch sie erhält der Leser einen kleinen Einblick in das Leben eines Bloggers, was ich sehr interessant fand. Ich selbst bin auch schon seit fast zehn Jahren dabei und daher kam mir vieles ziemlich vertraut vor … Faja war mir jetzt nicht unsympathisch, aber ganz warm wurde ich mit der jungen Frau trotzdem nicht.
Claas gehört ebenfalls der Gruppe an und ist augenscheinlich das erste Opfer des Täters. Um ihn drehen sich die ersten Seiten und seine Rettung steht an oberster Stelle. Auch zu ihm war eine Verbindung meinerseits schwierig.
Die anderen Buchblogger-Charaktere empfand ich als sehr von sich überzeugt, was nicht unrealistisch wirkte.
Dann gibt es noch die beiden Polizisten Simon und Jaroslav und die Psychologin Aylin. Sie gefiel mir eindeutig am besten, weil ich von ihr auch ein ganz genaues Bild vor Augen hatte. Entsprach einer Fernsehfigur, die mir früher schon gut gefiel.

Der Tod war bereits zu Gast gewesen in ihrer kleinen Familie, und nie ging er wieder ganz, immer ließ er etwas zurück, eine Art emotionalen Tumor, gegen den es kein Medikament gab, der nur von Liebe und Vertrautheit in Schach gehalten werden konnte.
Seite 106

Andreas Winkelmann hat mir mit diesem Thriller ein gutes Buch für Zwischendurch beschert. Ich fand die Idee hinter der Story wirklich genial, die Umsetzung gefiel mit größtenteils auch. Zu den Figuren konnte ich keine große Verbindung aufbauen, daher war mir ihr Schicksal nicht so immens wichtig, wie ich es gerne gehabt hätte. Trotzdem wollte ich wissen, was hinter diesen mysteriösen Botschaften mit den fünf Wörtern steckt und wer dafür verantwortlich ist. Eine Lösung wird am Ende auch präsentiert – fand ich in Ordnung. Auf den Täter wäre ich so auch nie gekommen. Mir gefiel es sehr gut, dass der Autor anfangs mehrere Fäden in die Runde wirft, wo sich erst nach gut der Hälfte des Buches eine erste Verbindung zeigt. Es wurden auch immer wieder kleine Cliffhanger eingebaut, was mir sehr gut gefiel. Die Buchblogger-Szene so präzise mit einzubringen, war schon stellenweise ein wenig unheimlich und wahrscheinlich muss ich bei dieser Rezension genau aufpassen ;) Das gewisse Etwas fehlte mir persönlich zwar, aber dennoch kann ich guten Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen.

Aber das war egal, alle Menschen handelten aus Eigennutz.
Seite 118



Zum Autor

Andreas Winkelmann, geboren im Dezember 1968 in Niedersachsen, war Bäcker, Soldat, Sportlehrer, Taxifahrer, Versicherungsfachmann und arbeitete in einer Honigfabrik,bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Er lebt in einem über vierhundert Jahre alten Haus am Waldesrand nahe Bremen.Wenn er nicht gerade in menschliche Abgründe abtaucht, überquert er zu Fuß die Alpen oder wandert am Polarkreis, fischt und jagt mit Pfeil und Bogenin der Wildnis Kanadas oder fährt mit dem Fahrrad durch Skandinavien. «Grenzerfahrungen erweitern den Horizont», findet er.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

400 Seiten
ISBN 978-3-499-00752-1
Preis: 12 Euro
erschienen bei https://www.rowohlt.de
Leseprobe https://www.rowohlt.de/buch/andreas-winkelmann-nicht-ein-wort-zu-viel-9783499007521

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