Cover-Bild Mein Herz ist eine Krähe
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 27.09.2023
  • ISBN: 9783257072617
Lina Nordquist

Mein Herz ist eine Krähe

Stefan Pluschkat (Übersetzer)

Norrland um 1900: Unni, Armod und der kleine Roar mussten überhastet aus Norwegen fliehen. Inmitten der blauen Berge und dunkelgrünen Wälder Hälsinglands finden sie ein neues Zuhause. Doch die brutalen Launen der Natur und des Landbesitzers lassen die kleine Familie kaum Frieden finden. Mehr als 70 Jahre später plant Kåra die Beerdigung ihres Schwiegervaters Roar. Was ist damals wirklich passiert? Und welche Geheimnisse verbinden Kåra und Unni über die Jahrzehnte hinweg?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2024

Mein Herz ist eine Krähe

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Tränen kullern aus Emotionen.
Die weinende Person bin ich, Tränen fließen stellvertretend für die Figuren in diesem Buch.

Es ist die Geschichte von Unni, eine von zwei weiblichen Stimmen im Buch, die ...

Tränen kullern aus Emotionen.
Die weinende Person bin ich, Tränen fließen stellvertretend für die Figuren in diesem Buch.

Es ist die Geschichte von Unni, eine von zwei weiblichen Stimmen im Buch, die im Jahr 1900 mit ihrem kleinen Sohn Roar und ihrem Gefährten Armod aus Norwegen flieht.
Hasins lers teherdene zut zerfallemen Fate in den Wärdern
Doch in dieser Hütte ist wenig Platz für Glück. Durch Armut, Hunger und einem skrupellosen Waldbauern wird das Leben zur seelischen und körperlichen Pein.
In der selbigen Waldkate lebt 70 Jahre später Kära, die nach dem Tod des Schwiegervaters gemeinsam mit ihrer Schwiegermutter Bricken zusammenlebt. Kara ist die zweite Erzählstimme im Roman und alle verbindet ein großes Geheimnis.
Der Roman wird getragen von einem beeindruckenden, sehr kraftvollen Schreibstill mit wunderschönen Sätzen, daher wirkt die Geschichte trotz des bedrückenden Themas und dem allgegenwärtigen Tod auf eine schmerzhafte Art und Weise schön.
Ein Debütroman nicht nur rau, erschütternd und grausam, es liegt zugleich eine so liebevolle Grundstimmung zwischen den Zeilen, die mich berührt und komplett in die Geschichte hat eintauchen lassen.
So spendet #meinherzisteinekrähe sogar Hoffnung in dieser im Roman so trostlosen Zeit, ein kleiner Funken Zuversicht, den Lina Nordquist mit ihrem fulminant gegenwärtigen Roman am Leuchten halt.
Mein Innerstes ist tief beeindruckt von dieser rührenden Geschichte! Das war einzigartig!

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Aufwühlend und erschöpfend, auf eine gute Art

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Erstes Highlight in diesem Lesejahr gefunden und was für eins! In mir herrscht das totale Gefühlschaos. Ich bin ausgelaugt und erschöpft. Traurig. Beseelt und glücklich, aber nicht auf die schnelle Art. ...

Erstes Highlight in diesem Lesejahr gefunden und was für eins! In mir herrscht das totale Gefühlschaos. Ich bin ausgelaugt und erschöpft. Traurig. Beseelt und glücklich, aber nicht auf die schnelle Art. Kein Fast Food-Glücklich, sondern dieses schwere Glücklich, das dumpf nachhallt, ganz tief in mir drin. Das mir sagt, dass da gerade etwas passiert ist, das bleibt, mein Herz fest umklammert hält. Ich habe selten eine Geschichte gelesen, die mich mit solcher Intensität trifft, bewegt, aufwühlt. Ihr merkt es vielleicht schon, ich krieg keinen klaren Gedanken zu fassen und mit einer fundierten Rezension hat das hier auch nix zu tun. Ich möchte so viel sagen und gleichzeitig am liebsten gar nichts, aus Angst dem Roman nicht gerecht zu werden. Wie ein rohes Ei liegt diese kostbare Geschichte in meinen groben Händen.

Also nur ein paar Worte zum Inhalt. Lina Nordquists Debütroman (schier unglaublich) erzählt die Geschichten von Unni und Kåra, zwei Frauen einer Familie, die fast ein Jahrhundert trennt, doch die Liebe zu Roar, Sohn der einen und Schwiegervater der anderen, eint. Ihr Zuhause ist die „Frieden“, eine kleine Kate in Schweden, die 1900 Unni und ihrem Liebsten Armod Zuflucht bietet und in den 1970er Jahren auch Kåra aufnimmt. Die Autorin verknüpft beide Geschichten Stück für Stück, dringt immer tiefer in ihr Innerstes und auf den Grund ihrer Geheimnisse vor, beschreibt in betörenden Bildern und kraftvollen Worten die Zumutungen des Lebens, denen diese beiden Frauen ausgesetzt sind, aber auch die starke Liebe, die hell aus der Dunkelheit strahlt. Die fast unbeschreibliche Kostbarkeit des Glücks. Eine zentrale Rolle nimmt hier auch der Wald ein, dem Roars Herz gehört, der ihm von klein auf Schutz und Sicherheit in einer beunruhigenden Welt bedeutete.

Ein Wald ist viel mehr als nur Bäume, sondern auch alles dazwischen: Luft, Moos, Flechten, Blumen, Pilze. Bäume allein machen keinen Wald. So, wie ein Mensch nicht automatisch lebt, nur weil er am Leben ist.« S. 185 Und Worte allein machen noch keine gute Geschichte. Es braucht diesen besonderen Zauber, der ihr Leben einhaucht, der sie aus dem Raum des Möglichen herausholt und ans Tageslicht hält.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Düster, traurig, tragisch, aber bewegend und grandios erzählt

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WOW, was für eine Geschichte!! Einerseits beklemmend, düster, tragisch, bewegend, voller Leid und Verlust, aber auch voller Mut, Kraft und Mutterliebe. Es geht unter die Haut, nimmt einen mit. Sprachgewaltig, ...

WOW, was für eine Geschichte!! Einerseits beklemmend, düster, tragisch, bewegend, voller Leid und Verlust, aber auch voller Mut, Kraft und Mutterliebe. Es geht unter die Haut, nimmt einen mit. Sprachgewaltig, ein kraftvoller Erzählstil, viele ganz besondere Sätze, die nachklingen und berühren und die auch Helligkeit in die Düsternis der Handlung bringen. Absolut packend. Ein grandioses Debüt von LIna Nordquist!

Es gibt zwei Erzählstränge, zwei Zeitebenen, dennoch handelt der Roman von einer Familie und einem bescheidenen Haus am Wald im schwedischen Hålsingland. Zwei komplett unterschiedliche Frauen, die eine ist stark, sie kämpft wie eine Löwin für ihre Kinder, ihr Heim, sie trotzt allen Widrigkeiten, ob Hunger, Not und Gewalt, und muss dennoch so viele Verluste ertragen. Das ist Unni, die 1897 mit ihrem Sohn Roar und ihrem Geliebten Armod von Norwegen nach Schweden flieht. Die andere ist Kåra, die mit ihrer Schwiegermutter Bricken 1973 um ihren Schwiegervater Roar trauert. Kåra, die ihre Ängste und Depressionen jahrzehntelang nur mit Medikamenten ruhig stellen konnte, die nie viele Worte verliert, aber einige dunkle Geheimnisse zu hüten hat. Mehr widerwillig lauscht sie Brickens Erinnerungen oder taucht in ihre eigene Vergangenheit ab. Abwechselnd erfahren wir so über das Leben der Familie, vom Anbeginn in Schweden bis zum Ende im Haus am Wald, über Stärke und Schwäche, über Liebe und das kleine Glück, über Einsamkeit und Trauer. Einiges ist harter Tobak, man muss es aushalten (können), es geht nicht nur um das karge Leben am Rande des Verhungerns oder um den Tod, es geht auch um Vergewaltigung und brutale Gewalt und einiges anderes Schwere. Es geht um Sprachlosigkeit innerhalb einer Familie, aber auch um wortloses Verständnis und Zusammenhalt. Um einen Wald , der Freund und Feind zugleich war. Der gegeben und genommen hat. Um Mut, um die Kraft einer Mutter, um eine Zeit, die noch gar nicht allzu lange zurück liegt und in der solche Dinge geschehen konnten. Wie vielleicht an manchen Orten auch heute noch.

Die beiden Erzählstränge steuern unaufhaltsam aufeinander zu, am Ende hat mich die Wendung, die ich schon einige Seiten vorher erahnt habe, dennoch überwältigt. Was für eine Geschichte!!! Sie wird noch lange in meinem Gedächtnis bleiben.

Auch wenn mich Unnis Geschichte mehr berühren konnte, ist doch Kåras Geschichte auch ein wichtiger Part. Durch sie schließt sich der Kreis der Ereignisse und der Geschichte um das Haus am Wald mit dem Namen "Frieden". Frieden gab es jedoch hier am Wenigsten und wenn, dann nur für kurze Zeit(en).




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Veröffentlicht am 16.01.2024

Hütet der Wald alle Geheimnisse?

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Mit dem deutschen Titel: „Mein Herz ist eine Krähe“ konnte ich wenig anfangen, mit dem Inhalt allerdings umso mehr. Auch wenn er schwer – bis extrem schwer – verdaulich ist. Vieles begreift man erst zum ...

Mit dem deutschen Titel: „Mein Herz ist eine Krähe“ konnte ich wenig anfangen, mit dem Inhalt allerdings umso mehr. Auch wenn er schwer – bis extrem schwer – verdaulich ist. Vieles begreift man erst zum Schluss, warum die Protagonisten so agieren, wie sie agieren.

Der schwedische Titel, übersetzt: „Wohin du gehst, folge ich“ trifft es bedeutend besser. Auch wenn hin und wieder mal eine Krähe im Roman vorkommt.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, also etwa um 1900 und später etwa um 1973 oder ab da. Im Wesentlichen spielt sich alles in einer einsamen Kate namens „Frieden“ im schwedischen Wald ab. Und in der Umgebung der Kate. Dennoch ist hier eine ganze Welt dieses Romans zu finden und die familiäre Verbundenheit der insgesamt neun Personen, die hier die Hauptrolle spielen.

Das sind um 1900 Unni, Armod, ihr Geliebter, und Unnis kleiner Sohn Roar. Dazu kommen später noch zwei gemeinsame Kinder: Tone Amalie und Brita Elise.

Ab 1973 ist dann aus der ersten Zeitebene nur noch Roar vertreten, dazu Bricken, seine Frau, der gemeinsame Sohn Dag und Kara, Dags Frau. Später kommt noch der kleine Bo dazu. Und die Kate wurde natürlich um einen ersten Stock ergänzt. Oben wohnen Dag, Kara und Bo.

Der Roman ist unglaublich gut geschrieben, das Glück und Leid der Familie erlebt der Leser wirklich hautnah mit und es geht auch tief unter die Haut. Der große Boss wartet also nie, bis alle sich vom Unglück erholt haben, sondern es kommt stellenweise so knüppeldicke, dass man am liebsten mitheulen möchte. Oder mal Luft schnappen und etwas Positiveres zwischendurch lesen. Also: Minuslektüre vom Feinsten.

Dazu ein wunderbares Cover, hochwertiges Papier, Ganzleinen, wie man es heutzutage nur noch ganz selten – oder eben bei Diogenes – findet. Zum allerfeinsten Lesegefühl fehlt also nur noch das Lesebändchen.

Fazit: Wirklich selten Minuslektüre gelesen, die derart gut geschrieben ist. Hier möchte man ja schon als Leser einen Mord begehen. Und mehr als fünf Sterne gibt es ja nicht.

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Historisch in Schweden

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Die schwedische Schriftstellerin Lina Nordquist hat mit ihrem Roman
Mein Herz ist eine Krähe, ein ungeheuer interessantes Werk geschaffen.
Es ist ein historischer Roman über eine norwegische Familien, ...



Die schwedische Schriftstellerin Lina Nordquist hat mit ihrem Roman
Mein Herz ist eine Krähe, ein ungeheuer interessantes Werk geschaffen.
Es ist ein historischer Roman über eine norwegische Familien, die um 1900 nach Schweden flüchtete.
Die Autorin hat die Armut, mit Hunger und unmenschlichkeit besonders gut erfasst. Die Frauen sind besonders schlecht dran.
Es gibt 2 Icherzählerin. Uma erzählt ihr Schicksal. Ca 80 Jahre später erzählt Kara die Lage.
Uma bekommt drei Kinder, das letzte ist unterwegs, als ihr Mann verunglückt. Sie muss für ihre Schulden weiter arbeiten. Es ist tragisch, zu welchen Taten Uma gezwungen wurde.
Tara ist mit Umas Enkel verheiratet.
Die Beiden haben sich nicht mehr kennen gelernt.

Man erlebt die Hungerwinter und die Kälte mit.
Dieser Roman ist ein Stück tragische Zeitgeschichte.
Mich hat er etwas mitgenommen, aber so ist das Leben.
Lesenswert.