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Veröffentlicht am 11.09.2017

Drei junge Frauen im zweiten Weltkrieg

Bevor der Morgen dämmert
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„...Sie haben uns unsere ganzen Rechte genommen, und jetzt wollen sie uns als Erstes unser Recht, uns für sie abschießen zu lassen, zurückgeben?...“

Das Buch schließt zeitnah an den zweiten Band an. Als ...

„...Sie haben uns unsere ganzen Rechte genommen, und jetzt wollen sie uns als Erstes unser Recht, uns für sie abschießen zu lassen, zurückgeben?...“

Das Buch schließt zeitnah an den zweiten Band an. Als Leser darf ich die drei Hayes-Schwestern durch die letzte Jahre des zweiten Weltkriegs begleiten.
Blair ist auf den Philippinen gestrandet. Das Leben im Dschungel hat sie verändert. Sie greift zu, wenn sie gebraucht wird und möchte ihren Beitrag leisten, damit der Krieg beendet und das Land befreit werden. Sie wächst über sich hinaus. Auch Gary agiert im Untergrund. Sehr gut wird herausgearbeitet, wird hart das Leben ist. Jeder Schritt kann der letzte sein. Die Versorgung mit Lebensmittel ist immer nur kurzzeitig gesichert.
Cameron ist in der Sowjetunion. Ein Interview mit Nikita Chruschtschow zeigt, wie schwierig es ist, Fragen zu stellen, ohne Grenzen zu überschreiten. Erfolge dürfen gern dokumentiert werden, Niederlagen sind kein Thema. Auch Cameron hat sich verändert. Sie ist nicht mehr so risikofreudig. Ihre Liebe zu Alex trägt sie durch die Tage. Doch diese Liebe müssen sie heimlich leben. Eine Verbindung eines russischen Arztes mit einer amerikanischen Journalistin ist nicht gestattet.
Das Leben in Amerika ist ebenfalls vom Krieg geprägt. Die Rationierung der Lebensmittel ist nur eine Seite. Einen breiten Raum nimmt die Internierung der Japaner ein.
Nach Abschluss ihre Prüfungen folgt Jackie ihrem Mann Sam ins Lager. Dort prallen die Meinungen der unterschiedlichen Strömungen aufeinander. Die Enge, der Verlust der Freiheit und die Perspektivlosigkeit führt vor allem bei jungen Leuten zur Radikalisierung. Die älteren Japaner dagegen leiden darunter, das man ihnen ihre Würde genommen hat. Als abzusehen ist, dass mehr Soldaten gebraucht werden, verlangt man im Lager Loyalitätserklärungen und will die Japaner zum Eintritt in die Armee bewegen. Obiges Zitat äußert Toshia, Sams jüngere Bruder.
Der Schriftstil des Buches ist wie gewohnt vielseitig und angenehm lesbar. Gut ausgearbeitet Dialoge geben einen Einblick in die jeweilige Situation, zeigen aber auch, wie das Kriegsgeschehen auf die Psyche der Menschen wirkt.
Im Gegensatz zu den vorhergehenden Teilen nimmt hier der Anteil der glaubensbezogenen Themen zu. Das liegt zum einen an den Zeitverhältnissen, die für die einen eine Stärkung des Glaubens bedeuten und für andere die Frage nach Gottes Gegenwart aufwerfen. Zum anderen haben Cameron und Blair ihren Weg gefunden und stehen dazu. Die Gespräche zwischen Gary und Blair gehen in die Tiefe des Glaubens. Das Auf und Ab ihres Leben kommt besonders in den folgenden Zitat von Gary zum Ausdruck:
„...Aber eines weiß ich: Jedes Mal, wenn es nach unten ging, habe ich ganz unten im Tal Gott gesehen, und wenn ich nach oben fliege, ist er auch noch da...“
Doch es gibt auch Lichtblicke in der Zeit der Dunkelheit. Emi, Jackies kleine Tochter, sorgt für ungeahnte Veränderungen bei Keegan.
Viel Zeit nimmt sich die Autorin für die Emotionen ihrer Protagonisten. Angst, Freude, Bitterkeit, Ungewissheit und immer wieder die Kraft der Liebe durchziehen die Handlung.
Die wichtigsten Stationen des Krieges werden während der Handlung gestreift. Immer wieder werden dunkle Kapitel angesprochen. So denke ich an das Interview von Cameron mit den geflohenen Polen über das Warschauer Ghetto. An anderen Stellen wird beschrieben, wie viel verbrannte Erde die deutsche Armee hinterlassen hat.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die persönlichen Schicksale zeichnen ein besonderes Bild des Krieges und beweisen, dass es auch in schwieriger Zeit möglich ist, sich durch den Glauben tragen zu lassen und darin Halt zu finden.

Veröffentlicht am 11.09.2017

Ein redlicher Mann ...

Die Kraft ihres Herzens
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„...Zu Hause badet die Küche im Spätnachmittagssonnenlicht, die Wände sehen dunkelgolden aus...“

Wir schreiben das Jahr 1952. Marie ist auf das Dach ihrer Schule geklettert. Dort fühlt sie sich frei wie ...

„...Zu Hause badet die Küche im Spätnachmittagssonnenlicht, die Wände sehen dunkelgolden aus...“

Wir schreiben das Jahr 1952. Marie ist auf das Dach ihrer Schule geklettert. Dort fühlt sie sich frei wie ein Vogel. Sie beleidigt von oben einen Lehrer. Was folgt, sind zehn Schläge mit dem Stock auf die Hand.
Die Autorin hat ihre Protagonistin die Lebensgeschichte im Rückblick erzählen lassen. Marie ist ein schwieriges Kund. Doch das Umfeld sieht nur das Verhalten und hinterfragt es nicht. Keinen interessieren die Ursachen.
Maries Eltern leben getrennt. Der Vater hat die Familie verlassen und ist eine neue Ehe eingegangen. Den Unterhalt bezahlt er nur sporadisch, obwohl er in sehr guten finanziellen Verhältnissen lebt. Maries Mutter arbeitet als Buchhalterin und Einkäuferin und hat wenig Zeit für ihre beiden Töchter. Trotzdem ist das Geld oft knapp. Die katholisch geprägte Erziehung setzt auf Strafe und Gehorsam. Während Marie durch ihre Aufmüpfigkeit und scheinbar unbegründete Wutausbrüche auffällt, geht ihre ältere Schwester Hanna nachts schon eigene Wege.
Regelmäßig erscheint der Vater, um einen Tag mit Marie zu verbringen. Dabei wird er zunehmend übergriffig. Obwohl das Mädchen nie aufgeklärt wurde, empfindet sie das Verhalten des Vaters als unangenehm und abstoßend. Er vermittelt ihr, dass er ein Recht dazu habe und dass ihr die Hölle drohe, wenn sie auch nur ein Wort darüber verliert.
Der Schriftstil des Buches ist sehr ausgereift. Geschickt versteht es die Autorin, am Rande des Geschehens zu balancieren. Das bedeutet, dass die Ereignisse nur angedeutet, selten ausgeschmückt werden, dafür aber Maries seelischer Zustand und ihre Empfindungen viel Raum erhalten. Diese Andeutungen wirken stärker und erschütternder als eine detailgetreue Schilderung. Maries Abgleiten in die Phantasie, ihre Alpträume, das zunehmende Ausblenden der Aktionen werden mit aussagekräftigen Metaphern und treffenden Adjektiven und Partizipien wiedergegeben. Viele der Bilder sprechen für sich. Der Gegenpol dazu sind die Überheblichkeit des Vaters, seine Besitzansprüche, das Ausspielen der Töchter gegeneinander und die Drohgebärden.Er glaubt, psychische Verletzungen mit Geld zudecken zu können. Betroffen macht, dass er es nicht einmal für nötig erachtet, zur Kommunion seiner Tochter zu erscheinen. Trotzdem ist der Tag für Marie einer der wenigen Lichtblicke.
Die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit, nach Verständnis ist in jeder Zeile spürbar. Es soll Jahre dauern, bis Marie in der Lage ist, das Geschehen aufzuarbeiten und ihr Leben neu in die Hand zu nehmen.
Auch wenn nach und nach ein gewisser Wohlstand in die Familie einzieht, fest zu machen an den neuen technischen Geräten, bleibt die Lebensweise dem alten verhaftet. Die Mutter bestimmt, was Marie anzieht. Ihre Wünsche nach modischer Kleidung werden ignoriert.
Die örtlichen Verhältnisse werden gut beschrieben. Obiges Zitat ist ein Beispiel für die sprachlichen Feinheiten.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, wie subtil Missbrauch funktionieren kann und welch lebenslange Spuren er in der Seele hinterlässt. Ein letztes Zitat dazu, welches fast am Schluss des Buches steht, möge meine Rezension abrunden:
„...Erinnerung kam gestern und heute, als das Leben mir gehörte, ich alle Hoffnung und jeden Traum an dieses hatte. Morgen werde ich mich nicht mehr erinnern...“

Veröffentlicht am 08.09.2017

Nur eine Frucht

Teufelsfrucht
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„...Als EU-Beamter auf Lebenszeit können mir die Mitgliedstaaten mal gepflegt munin aasi sudelma, allen voran die miesepetrigen Deutschen und die aufgeblasenen Franzosen...“

Aaron Keitel ist im Dschungel ...

„...Als EU-Beamter auf Lebenszeit können mir die Mitgliedstaaten mal gepflegt munin aasi sudelma, allen voran die miesepetrigen Deutschen und die aufgeblasenen Franzosen...“

Aaron Keitel ist im Dschungel von Papua-Neuguinea auf der Suche nach einer besonderen Frucht.
Dann wechselt die Geschichte nach Luxemburg. Xavier Kiefffer ist Koch in seinem Restaurant „Deux Eglises“. Claudine, seine rechte Hand, macht ihn darauf aufmerksam, dass der neue Gast vermutlich ein Gastrokritiker ist. Als sie ihm den Hauptgang bringen will, liegt der Gast vor der Tür – tot.
Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben.
Kieffer lässt der Tote keine Ruhe. Er möchte wissen, was passiert ist. Er erfährt, für wen der Tote gearbeitet hat. In Paris trifft er sich mit Valerie Gabin. Mit ihren Informationen forscht er weiter, sticht in ein Wespennest und begibt sich dabei selbst in Gefahr.
Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Auflockernd wirkt der trockene Humor von Pekka, EU-Beamter, Finne und bester Freund von Xavier. Selbstverständlich stammt das obige Zitat von ihm. Wenn Pekka von seinen Aufgaben spricht, wozu die Bestimmung der Größe von Erdbeeren gehört, blitzt Ironie in jedem Satz auf.
Ernst dagegen sind die Teile, die sich mit den Manipulationen von Lebensmittel durch Konzerne beschäftigen. Die Zeiten des Analogkäses sind vorbei, die neuen Methoden sind raffinierter und weniger zu durchschauen. Ausschlaggebend dafür sind die Geschmacksverstärker, die ein Gericht vorgaukeln, dass man gar nicht auf dem Teller hat.
Gut dargestellt wurde auch Xaviers Lehrzeit und die Entwicklung der beiden Jugendlichen, die beim gleichen Koch zur gleichen Zeit ausgebildet wurden.
Als besonderes Stilmittel sind ab und an Zeitungsausschnitte eingefügt, die speziell über die Verbrechen berichten.
Eine Vielzahl leckerer Gerichte mit Zubereitungshinweisen sind im Text und in der Geschichte eingebunden.
Bei einer spannenden Verfolgungsjagd durch Luxemburg lerne ich als Leser einige besondere Eigenheiten der Stadt kennen.
Ein Glossar mit Küchenlatein beschließt das Buch.
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen. Der Spagat zwischen Spannung und informativen Teil ist gelungen.

Veröffentlicht am 07.09.2017

Brisantes Thema

Alternativen
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„...Echt jetzt? Diese Deppen von der DbD sitzen unter Polizeischutz bei deutschen Bier und deutschen Schnitzel und bauen wieder an 1000 Jahren Deutsches Reich?...“

Thomas, der mit seiner Freundin Monika ...

„...Echt jetzt? Diese Deppen von der DbD sitzen unter Polizeischutz bei deutschen Bier und deutschen Schnitzel und bauen wieder an 1000 Jahren Deutsches Reich?...“

Thomas, der mit seiner Freundin Monika zusammenwohnt, ist auf den Weg nach Hause, als er von Männern bedroht und nach Geld gefragt wird. Dann ruft eine Frau mit Kopftuch ein paar laute Worte und die Männer verschwinden.
Monika bittet ihn, die Polizei außen vor zu lassen. Sie engagiert sich im Flüchtlingsheim und will das Problem selbst klären.
Farim wurde in Deutschland geboren. Sein Vater ist Schichtleiter bei VW. Farim selbst aber hat die Schule abgebrochen und nur durch die Hilfe seines Vaters einen Job. Er treibt sich im Kreise von Kleinkriminellen herum.
Diese zwei Handlungsstränge führen wichtige Protagonisten ein.
Der Autor hat einen fesselnden, hochaktuellen und brisanten Krimi geschrieben. Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Mit seinen Protagonisten zeigt er die Vielschichtigkeit der politischen Strömungen in Deutschland. Neben den schon oben Genannten gibt es noch Alex, Marions Bruder. Der junge Mann träumt von eine besseren Welt, kriegt aber sonst nichts auf die Reihe und ist auch gegen Gewalt nicht abgeneigt.
Der Schriftstil des Buches ist sehr abwechslungsreich. Obiges Zitat mit der gehörigen Portion Sarkasmus stammt von Kommissar Berg. Er unterhält sich in dem Moment mit
einem jungen Polizeischüler, den er unter seine Fittiche genommen hat und der die örtlichen Verhältnisse sehr gut kennt. Natürlich geht Berg eigene Wege und lässt sich nicht vor den Karren anderer spannen. Dass ihn das den Job kosten kann, nimmt er in Kauf.
Gekonnt wird die Entwicklung von Thomas dargestellt. Er ist Ingenieur in der IT-Technik und kennt sich mit Sicherheitsfragen von Computern sehr gut aus. Beruflich geht es aber nicht weiter. Seine Vorschläge werden abgeblockt. Er ist frustriert. Der Überfall macht ihn anfällig für rechte Sprüche und die Propaganda der Partei DbD. Doch er ist intelligent und hinterfragt deren Tun mit der Zeit. Besonders beeindrucken fand ich seine Gedanken, als er die hierarchischen Verhältnisse auf der Arbeitsstelle mit denen in der Partei verglich. Die von ihm geführten Dialoge sind sehr gut ausgearbeitet und bringen die Dinge auf den Punkt. Natürlich bleiben Fragen offen. Die kann und will das Buch auch nicht beantworten, weil es dabei manchmal kein Richtig oder Falsch gibt. Aber gerade die Gespräche von Thomas mit Marion regen zum Nachdenken an.
Der Handlungsstrang mit Farim zeigt eine andere interessante Entwicklung. Der junge Mann träumt vom großen Geld. Auf welchem Weg er dazu kommt, ist ihm egal. Als ihm der IS eine Ausbildung anbietet, greift er sofort zu. Religion spielt dabei für ihn nicht im geringsten eine Rolle. Hier wird deutlich, wie Gehirnwäsche und Manipulation gepaart mit der nötigen Menschenkenntnis wirken.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es greift in einer fesselnden Handlung gegenwärtige Entwicklungen auf und weist auf Hintergründe hin. Auch das Ende ist sehr realistisch. Mit einem Zitat von Thomas möchte ich meine Rezension beschließen:
„...Dafür hatte er nicht studiert, dafür programmierte er nicht hochkomplexe Maschinen, um dauerhaft auf Parolen reinzufallen, deren Halbwertzeit zwischen Tagesschau und Wetterkarte lag...“

Veröffentlicht am 06.09.2017

Kopfrechnen - ganz einfach

Mathe to go
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„...Wenn ihr mich fragt, ist Mathematik die allerbeste Glücksdroge fürs Emotionshirn...“

Recht hat er, der Autor! Man könnte sagen, sein Büchlein ist eine Sammlung von Kopfrechentricks. Oberflächlich ...

„...Wenn ihr mich fragt, ist Mathematik die allerbeste Glücksdroge fürs Emotionshirn...“

Recht hat er, der Autor! Man könnte sagen, sein Büchlein ist eine Sammlung von Kopfrechentricks. Oberflächlich ist das auch so. Diese Einschätzung aber wird dem Buch nicht gerecht.
Das Buch ist, abgesehen vom Anhang, in 10 Kapitel gegliedert.
Im ersten Kapitel verliert der Autor einige Worte über die Entstehung des Buches, im zweiten zeigt er am historischen Beispiel von Gauß, dass Mathematik die Kunst des Denkens ist.
Im dritten Abschnitt werde ich als Leser unter anderem mit dem Abakus und der Milchmädchenrechnung bekannt gemacht.
Danach wendet sich der Autor der Multiplikation zu. Neben vielen Rechentricks, die auf den binomischen Formeln und Termumformungen beruhen, werden einige interessante Gleichungen aufgeführt. Gut gefällt mir, dass es mir als Leser zum Teil überlassen bleibt, die mathematischen Zusammenhänge, die hinter den Aufgaben stecken, selbst zu ergründen, denn nicht immer gibt es neben die „Wie?“ die Antwort auf die Frage nach dem „Warum?“.
Hinweise auf die chinesische und arabische Multiplikation ergänzen das Kapitel. Vieles von dem hier Gesagten trifft in gleicher weise aauf die folgenden Kapitel zu.
Im Teil 5 geht es um Division, im Kapitel 6 um Neuner- und Elferprobe. Dem folgen in Kapitel 7 das Wurzelziehen und im Abschnitt 8 der Logarithmus. Die Frage nach dem Wochentag bei bekanntem Datum wird im Teil 9 beantwortet.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Der Autor erläutert sein Vorgehen mit einer gewissen Leichtigkeit und einem feinen Humor. Die Regeln des Kopfrechnens und die Zaubertricks mit Zahlen werden Schritt für Schritt dargestellt und ermöglichen dem Leser nicht nur, sie nachzuvollziehen, sondern sie erleichtern auch das Einprägen. Häufig greift er auf historische Persönlichkeiten zurück und gibt somit einen Einblick in die Geschichte der Mathematik und des Kopfrechnens. Beispiele dafür sind Fibonacci und Heron.
Immer wieder gibt es Unterbrechungen im eigentlichen Text. Dort werden kurze Zaubertricks mit Zahlen aufgezeigt, besondere Zahlen dargestellt und die Schönheit der Mathematik belegt. Ein Beispiel dafür ist die Multiplikationspyramide mit 1 1, 1111, 111*111 usw. Vor allem die Informationen zur Eulerschen Zahl e und zu Kreiszahl Pi haben mich an einigen Stellen überrascht.
Die Aufgaben und Beispiele sind sehr vielfältig. Dabei ist der Aufbau der einzelnen Abschnitte pädagogisch geschickt gewählt. Von leichten Beispielen, die häufig schon bekannt sind, steigt der Schwierigkeitsgrad dann Seite für Seite höher. In der Unterüberschrift ist dann von Aufgaben für Könner oder Experten die Rede.
Humorvolle Cartoons ergänzen die Geschichte.
Das Besondere an dem Buch aber ist, dass verschieden Rezepte vor Cocktails eingestreut wurden. So befindet sich in dem kurzen 10. Kapitel neben obigen Zitat das Rezept für Tequila Sunrise.
Weiterführende Literatur und ein Überblick über die Veröffentlichungen des Autors beschließen das Büchlein.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es bietet für jeden an Mathematik Interessierten eine Menge an Spielereien und geht an vielen Stellen in die Tiefe der Mathematik. Gleichzeitig wird es in einer Zeit von Taschenrechner und Computer für ein gezieltes Training des Gedächtnisses und frischt vergessene Kenntnisse wieder auf.