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Veröffentlicht am 29.10.2023

Ein interessantes, lesenswertes Buch

Big Swiss
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Allein vom Cover konnte ich mir anfangs kein Bild von der Geschichte machen. Zu sehen ist eine illustrierte Frau, mit Sonnenbrille und einer Kaufgummiblase, auf der eine kleine Biene sitzt.
Mit dem Titel ...

Allein vom Cover konnte ich mir anfangs kein Bild von der Geschichte machen. Zu sehen ist eine illustrierte Frau, mit Sonnenbrille und einer Kaufgummiblase, auf der eine kleine Biene sitzt.
Mit dem Titel „Big Swiss“ konnte ich anfangs auch nicht viel anfangen, weswegen mich dieses Buch umso neugierig machte. Der Klappentext klang vielversprechend, deswegen musste ich dieses Buch einfach lesen.

Die 45-Jährieg Greta lebt gemeinsam mit ihrer Freundin Sabine in einem heruntergekommenen Haus in Hudson, New York. Sie verdient ihr Geld damit, Therapiesitzungen für einen Sexcoach namens Om zu transkribieren. Eine Klientin hat es ihr dabei besonders angetan: Flavia, die sie privat „Big Swiss“ nennt (da sie eine große Frau aus der Schweiz ist). Aus den Sitzungen erfährt Greta, dass Flavia 28 Jahre alt und Gynäkologin ist, die noch nie einen Orgasmus hatte.
Greta erkennt viele Menschen aus den Therapiesitzungen an deren Stimmen. So kommt es eines Tages, dass sie Big Swiss‘ Stimme im Hundepark erkennt. Sie stellt sich vor lauter Panik mit einem anderen Namen vor, da Flavia natürlich nicht wissen darf, dass Greta sie bereits kennt. Die Frauen beginnen eine Affäre miteinander, obwohl beide nicht unterschiedlicher sein könnten.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Wir tauchen in Gretas Leben und Gedankenwelt ein.
Besonders mochte ich die Szenen mit den Transkriptionen. Zusammen mit Greta hören wir die Therapiesitzungen von Om an, und manchmal waren seine unkonventionellen Methoden so amüsant, dass ich über Gretas spontane Kommentare schmunzeln musste. Manchmal habe ich mich auch über Oms ungewöhnliche Therapieansätze gewundert, die waren teilweise zu lustig beschrieben.
Die einzelnen Protagonisten mochte ich sehr, da jeder von ihnen eine gut gezeichnete und eigenwillige Persönlichkeit hatte.

Außerdem hat die Geschichte viele Emotionen in mir geweckt. Manchmal konnte ich nicht anders, als laut zu lachen, einige Stellen waren traurig und wieder andere einfach nur merkwürdig.

Ein tolles Buch, das mir viele wunderbare Lesestunden beschert hat.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Schwierige Themen

Send Nudes
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Zuallererst hat mich das Cover des Buches angesprochen. Es ist in einem Rosaton gehalten, auf dem Titelbild ist eine Plastetüte mit (ich würde sagen) Tomaten und dem provokanten Titel „Send Nudes“ darauf ...

Zuallererst hat mich das Cover des Buches angesprochen. Es ist in einem Rosaton gehalten, auf dem Titelbild ist eine Plastetüte mit (ich würde sagen) Tomaten und dem provokanten Titel „Send Nudes“ darauf abgebildet. Meine Neugierde war geweckt.
Nachdem ich erfahren habe, dass es sich hierbei um eine Sammlung von Kurzgeschichten handelt, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Kurzgeschichten schenke ich viel zu wenig Aufmerksamkeit. Daher war ich sehr gespannt, besonders weil „Send Nudes“ sowohl mit dem BBC National Short Story Award 2022 als auch dem Edge Hill Short Story Prize 2022 ausgezeichnet wurde.

In diesem Buch sind zehn Geschichten enthalten, die alle von jungen Frauen und Mädchen handeln. Die Themen sind alles andere als einfach und reichen von Abtreibung, Missbrauch, Depressionen bis hin zu sexuellen Übergriffen.

Die Geschichten ließen sich sehr rasch lesen, weswegen ich mich sehr schnell durch dieses Buch durchgelesen habe. Für zwischendurch, wenn man also mal nicht so viel Zeit hat, ist dieses Buch genau das Richtige. Man sollte aber im Hinterkopf behalten, dass einige der Geschichten alles andere als leichte Kost sind und die Stimmung möglicherweise beeinflussen können.
Insbesondere die Geschichte 'Snakebite' hat mich emotional stark berührt und ein wenig runtergezogen.

Mir haben einige Geschichten mehr gefallen als die anderen, aber das hing immer mit den jeweiligen Themen zusammen. Häufig endeten die Geschichten offen, was es einem ermöglichte, die Handlung eigenständig weiter- beziehungsweise zu Ende zu entwickeln.

Mir hat das Buch eine schöne Lesezeit bereitet und ich empfehle es all denen, die an tiefgründigen Kurzgeschichten interessiert sind und sich gerne mit schwierigen, aber wichtigen Themen auseinandersetzen.

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Tolles Buch

Elbschlosskeller
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Wer schon einmal in Hamburg war, ist eventuell auch am „Elbschlosskeller“ vorbeigekommen, der, wie "Der goldene Handschuh", eine faszinierende Geschichte hat und die Daniel Schmidt in seinem Buch festgehalten ...

Wer schon einmal in Hamburg war, ist eventuell auch am „Elbschlosskeller“ vorbeigekommen, der, wie "Der goldene Handschuh", eine faszinierende Geschichte hat und die Daniel Schmidt in seinem Buch festgehalten hat.

Daniel Schmidt arbeitet in der wohl härtesten Kneipe Deutschlands: dem Elbschlosskeller. Und das bereits seit seinem 18. Lebensjahr. Der Elbschlosskeller ist seit über 66 Jahren 24/7 geöffnet und lädt Menschen aus den unterschiedlichsten Lebenslagen ein. Ob Obdachloser, Prostituierte, Anzugträger, junge Feiernde – jeder ist im Elbschlosskeller willkommen. Alle werden von Daniel Schmidt gleichbehandelt; für jeden hat er ein offenes Ohr. Dabei muss er aber auch Streit schlichten und auch mal den Krankenwagen rufen.

Daniel Schmidt hat in seinem Leben schon viel erlebt.
Er ist ein „Extrem“-Mensch. Von allem zu viel. Zu viel Sport, zu viele Drogen, zu viel Sex. Falsche Entscheidungen.
Er gibt uns Einblicke in sein Leben: seine Kindheit, das Verhältnis zu seinen Eltern, der Selbstmord seiner Schwester, seine Erfahrungen als Vater.
Ich fand es sehr interessant zu lesen, wie Daniel sein Leben bis jetzt gelebt hat und was er schon alles erlebt hat.

Aber er gibt uns auch Einblicke in die Leben seiner Gäste: kaputte Menschen, drogenabhängige Menschen, Obdachlose, Menschen, die drei Tage durchfeiern.
In diese Welt einzutauchen, fand ich sehr spannend.

Ich mochte Daniels Schreibstil sehr gern, da ich durchweg das Gefühl hatte, mit ihm gemeinsam am Tisch zu sitzen und mir seine Geschichte von ihm erzählen zu lassen.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen.
Ich bin in eine – für mich – völlig fremde Welt eingetaucht, habe Daniel als herzensguten Menschen kennengelernt, der anderen mit viel Wärme begegnet, auch solchen, die von der Welt bereits abgeschrieben wurden.

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Veröffentlicht am 16.09.2023

Skurrile Geschichte

Nightbitch
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"Nightbitch" ist eine Geschichte über eine junge Mutter, die mit den Herausforderungen des Mutterseins kämpft. Die Hauptfigur, deren Name nicht genannt wird, führt ein scheinbar gewöhnliches Leben als ...

"Nightbitch" ist eine Geschichte über eine junge Mutter, die mit den Herausforderungen des Mutterseins kämpft. Die Hauptfigur, deren Name nicht genannt wird, führt ein scheinbar gewöhnliches Leben als Hausfrau und Mutter eines zweijährigen Sohns. Doch plötzlich beginnt sie sich zu verändern und wird zu "Nightbitch". Sie entwickelt unerklärliche körperliche Veränderungen, wie das Wachsen von Haaren an ungewöhnlichen Stellen und das Verlangen nach rohem Fleisch.
Schon das Cover weckte meine Neugier auf dieses Buch. Die Idee, dass sich eine Frau in einen Hund verwandelt, fand ich anfangs zwar sehr skurril, dennoch entwickelte sich die Geschichte zu einer tiefgründigen Erzählung über Mutterschaft, gesellschaftlichen Druck und den Wunsch nach Freiheit.
Obwohl ich selbst keine Mutter bin, konnte ich mich dennoch in die Protagonistin hineinversetzen. Die Erfahrungen und inneren Konflikte, die die Hauptfigur durchlebt, berührten mich auf eine Weise, die über die ungewöhnliche Prämisse hinausging.
Rachel Yoder zog mich trotz meiner anfänglichen Skepsis geschickt in die Handlung hinein. Dieses Buch ist zweifellos eines der ungewöhnlichsten, das ich je gelesen habe, aber auch eines, das ich nicht mehr beiseitelegen konnte und welches mir wohl noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Schöne Geschichte

Happy Place
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„Happy Place“ ist das zweite Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Das Cover hat mir gut gefallen, der Klappentext hat mich angesprochen und ich habe mich auf eine leichte, sommerliche Lektüre ...

„Happy Place“ ist das zweite Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Das Cover hat mir gut gefallen, der Klappentext hat mich angesprochen und ich habe mich auf eine leichte, sommerliche Lektüre gefreut.

Vor sechs Monaten haben sich Wyn und Harriet – das absolute Traumpaar – getrennt, aber sie haben es immer noch nicht ihren Freunden mitgeteilt.
Nun sitzen sie gemeinsam mit ihren Freunden in einer Hütte in Maine, in der sie seit Jahren gemeinsam Urlaub machen. Da die Hütte verkauft werden soll, treffen sie sich ein letztes Mal, um in Erinnerungen zu schwelgen und die Hochzeit von Sabrina & Parth zu feiern.
Um die gute Stimmung nicht zu trüben, reißen sich Wyn und Harriet zusammen und spielen das glückliche Paar, das sie einst gewesen sind und verraten niemanden etwas von ihrer Trennung. Dumm nur, dass sie ausgerechnet das Zimmer mit nur einem Bett bekommen und so die Nächte zusammen verbringen müssen. Aber sie sind zuversichtlich, dass sie das hinbekommen können. Verliebt zu sein und so zu tun, als wäre alles in Ordnung, sollte doch nicht so schwierig sein, oder vielleicht doch?

Wir erleben die Geschichte aus der Sicht von Harriet; einmal in der Wirklichkeit, also was gerade passiert und aus der Vergangenheit. So erfahren wir, wie sich Wyn und Harriet kennengelernt haben und wie sie nun in dieser schwierigen Situation miteinander umgehen.

Die einzelnen Charaktere haben mir sehr gut gefallen und waren mir sympathisch. Allerdings habe ich nicht wirklich verstanden, warum Harriet ihren Freundinnen nicht einfach gesagt hat, dass Wyn und sie sich getrennt haben. Wenn man auf so eine lange Freundschaft zurückblicken kann, sollte das doch kein Problem darstellen.
Aber im Verlauf der Geschichte wird deutlich, dass jeder seine eigenen Probleme hat und niemand perfekt ist. Man möchte niemanden enttäuschen, auch nicht sich selbst.

Der Schreibstil von Emily Henry hat mir sehr gefallen. Die Geschichte ließ sich leicht und flüssig lesen und der Wechsel zwischen den Zeitebenen hat den Lesefluss nicht gestört.

Mir hat die Geschichte gut gefallen, da sie eine gelungene Mischung aus Humor, Romantik und Tiefe bot.

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