Cover-Bild Die karierten Mädchen (Heimkehr-Trilogie 1)
Teil 1 der Serie "Heimkehr-Trilogie"
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22,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Hörbuch Hamburg
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 02.08.2022
  • ISBN: 9783844932065
Alexa Hennig von Lange

Die karierten Mädchen (Heimkehr-Trilogie 1)

Tessa Mittelstaedt (Sprecher)

Eine Frau und ein jüdisches Mädchen 

Die über 90-jährige Klara ist blind und kann ihr Reihenhaus schon lange nicht mehr allein verlassen. Ganz unerwartet wird die Tür aufgestoßen, hinter der sie ihre Vergangenheit fest verschlossen hat. Ergreift sie ihre letzte Chance, ihr bestgehütetes Geheimnis – die Geschichte ihres Lebens – zu offenbaren?
Viele Jahrzehnte früher: Die junge Klara ist überglücklich; mitten in der Weltwirtschaftskrise 1929 bekommt sie eine der raren Stellen als Hauswirtschaftslehrerin in einem Kinderheim in Oranienbaum. Als eines Tages dort ein Baby abgegeben wird, fühlt sie sich der kleinen Tolla auf Anhieb stark verbunden. Bald spitzt sich die wirtschaftliche Lage des Heims zu. Klara, die das Haus inzwischen leitet, sucht die Nähe der neuen nationalsozialistischen Machthaber in der Hoffnung auf Rettung. Zu spät erkennt sie, mit wem sie sich eingelassen hat. Die Nationalsozialisten machen aus dem Haus ein Frauenbildungsheim. Klara soll bei ihren Schülerinnen die Liebe zu Volk und Kind wecken, statt sie zu eigenständig denkenden Frauen zu erziehen. Gleichzeitig ist sie unter der Hakenkreuzflagge und den ständigen Besuchen der Nazi-Funktionäre plötzlich selbst in Gefahr: Denn Tolla, das Waisenmädchen, das inzwischen wie eine Tochter an Klaras Seite lebt, ist jüdischer Herkunft.

»Die karierten Mädchen« ist der erste Band einer Trilogie, die von Ende der 1920er- bis in die 1960er-Jahre reicht. Sie ist inspiriert von den Lebenserinnerungen von Alexa Hennig von Langes Großmutter, die diese im hohen Alter auf mehr als 130 Tonband-Kassetten aufgenommen hat. Tessa Mittelstaedt liest den Roman lebendig und voller Gefühl.

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2023

Die karierten Mädchen

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„Die karierten Mädchen“ ist ein wundervolles und emotionales Hörbuch, mit viel Tiefgang, mir lieb gewonnenen Charakteren und einer Geschichte, die sehr facettenreich ist und im Laufe der Kapitel an Dramatik ...

„Die karierten Mädchen“ ist ein wundervolles und emotionales Hörbuch, mit viel Tiefgang, mir lieb gewonnenen Charakteren und einer Geschichte, die sehr facettenreich ist und im Laufe der Kapitel an Dramatik und Spannung dazugewinnt.
Obwohl ich zunächst Probleme hatte mich an die Stimme der Erzählerin zu gewöhnen, da diese m.E. unglaublich ruhig und sanft spricht, empfinde ich diese Stimme rückblickend doch als passend. Jedoch hatte ich aufgrund der Erzählstimme kleine Anlaufschwierigkeiten und konnte mich nicht von vornherein auf die Geschichte konzentrieren. Diese tiefenentspannte Stimmlage hat bei mir einfach zu Irritationen geführt.
Die Geschichte von Klara und Tolla hat mich tief ergriffen und mich mitfiebern lassen. Herausragend fand ich die Wechsel zwischen der 21-jährigen Klara und der blinden 91-jährigen Klara, die ihre Geschichte auf Kassetten für die Nachwelt, in diesem Fall ihre Kinder und Enkel, aufnimmt.
Auch die Entwicklung des Kriegsgeschehens, der Aufstieg der Nationalsozialisten, die Kriegsverbrechen und die damals verfolgte Ideologie waren zum einen sehr interessant zu hören, wurden aber stetig von mir mit einem Kopfschütteln begleitet, da diese Taten und Vorstellungen unglaublich und menschenfeindlich waren und einem einen Schauer über den Rücken laufen lassen. Die steigende Unruhe und Bedrohung waren im letzten Drittel des Hörbuchs greifbar und ich bin mehr als gespannt, wie es im zweiten Teil des (Hör-)Buches weitergehen wird und was wir von der alten Klara noch alles erfahren werden.

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Von der Karriere einer Heimleiterin

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Für mich ein wunderbares Hörbuch, mit angenehmer Stimme, variabel mit in den Personen und einfühlsam von Tessa Mittelstädt gelesen. Beindruckt und fasziniert hat mich die Heldin Klara, die die Autorin ...

Für mich ein wunderbares Hörbuch, mit angenehmer Stimme, variabel mit in den Personen und einfühlsam von Tessa Mittelstädt gelesen. Beindruckt und fasziniert hat mich die Heldin Klara, die die Autorin ihrer Großmutter nachempfunden hat und auf deren Leben das Buch basiert mit einer gewissen schriftstellerische Freiheit über die im Nachwort berichtet wird.

Klaras Charakterzüge, ihre bestimmende, etwas unnahbare und kontrollierte Art erinnern mich an meine eigene Großmutter, die kaum etwas von ihrer Vergangenheit erzählt hat und leider auch keine Aufzeichnungen hinterlassen hat. Eine Charaktereigenschaft, die denke ich, häufig bei den Menschen zu finden ist, die das Naziregime miterlebt haben.

Die Autorin hat sich für zwei Erzählstränge entschieden, Klara als 90-Jährige und als junge Frau zu Beginn ihrer beruflichen Karriere. Für mich hätte es das nicht gebraucht, sondern mit hätte gereicht, die 90-Jährige Klara in einem Pro- und Epilog zu Wort kommen lassen.

Nach dem Nachwort vermute ich aber, dass die Autorin die Großmutter, die sie kannte, und Klara in jungen Jahren stärker gegenüberstellen wollte, um ihre Entwicklung und Verarbeitung deutlicher zu zeigen.

Mich begeistert, wie in der Geschichte, das Leben der "Mitläufer", der "stummen Protestler" und ihr Wanken zwischen Sorge, Unglaube, Verleugnung und ihr Klammern an eine unrealistische Hoffnung, "dass alles bald vorbei ist", gezeigt wird. Die Schlinge um jeden einzelnen und damit auch um Klara zieht sich immer enger. Irgendwann ist ein Nein keine Option mehr. Was hätte ich getan, wenn die Bedrohung und die Angst vor persönlichen Folgen immer größer wird , bis "in Deckung gehen" und "unauffälliges Mitspielen" die einzige Lösung zu sein scheint?

Eine kleine Eintrübung des Hörgenusses bescherten mir die vielen teils langatmigen Beschreibungen von Umgebungen, Aussehen und Kleidung - und das abrupte und offene Ende. Für mich machte das den Unterschied zum Highlight.

Ich freue mich mega, dass Teil 2 schon verfügbar ist und kann es kaum abwarten in Klaras Leben zurückzukehren.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Nach einer wahren Geschichte

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[Diese Rezension bezieht sich auf die Hörbuchversion]

Schon länger einmal wollte ich ein Buch von Alexa Hennig von Lange lesen. Unter dem Titel "Die karierten Mädchen" konnte ich mir so gar nichts vorstellen, ...

[Diese Rezension bezieht sich auf die Hörbuchversion]

Schon länger einmal wollte ich ein Buch von Alexa Hennig von Lange lesen. Unter dem Titel "Die karierten Mädchen" konnte ich mir so gar nichts vorstellen, aber durch den Klappentext war meine Neugier dann geweckt. Von den Ausbildungsheimen für Frauen im Nationalsozialismus hatte ich schon mal gelesen und war interessiert, mehr darüber in Romanform zu erfahren.

Klara beginnt in hohem Alter, sich nochmals mit ihrer Vergangenheit, vor allem mit der im Nationalsozialismus stattgefundenen, auseinanderzusetzen und spricht ihre Erlebnisse auf Kassetten auf. Während ihrer Arbeit in einem Heim kommt das Mädchen Tolla in ihre Betreuung, das ihr wie eine eigene Tochter ans Herz wächst. Da Tolla jedoch Jüdin ist, wird dies während der NS-Zeit plötzlich schwierig.

Das Hörbuch wechselt zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her, was ansich ein häufiges Element in Romanen ist. Leider ist es hier meiner Ansicht nach nicht gut gelungen. Einerseits ist es im Hörbuch immer erst nach einigen Sätzen aus dem Kontext klar geworden, ob es sich um Vergangenheit oder Gegenwart handelt. Andererseits passiert in der Gegenwart so wenig Relevantes, dass sich mir (bisher) nicht erschließen mag, wozu dies dienen sollte. Womöglich klärt sich das in den weiteren Teilen. Jedoch fand ich das eher störend und hätte bspw. einen Prolog völlig ausreichend gefunden, um zu sehen, wie sich Klara verändert hat. Die sonstige Geschichte

Dass die Geschichte an Aufzeichnungen von Alexa Hennig von Langes Großmutter angelehnt ist, hatte ich zunächst überlesen und war am Ende des Hörbuchs dann positiv überrascht, eine kurze Anmerkung der Autorin selbst sowie einen Auszug aus einer der Kassetten ihrer Großmutter zu hören. Darüber hinaus hatte ich leider auch überlesen, dass es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt. Leider hat das für meinen Geschmack eher dazu geführt, dass dieser erste Band an vielen Stellen etwas in die Länge gezogen gewirkt hat.

Gut gefallen hat mir der Kern der Geschichte und dass Alexa Hennig von Lange versucht, die wahre Geschichte der eigenen Großmutter zu verarbeiten. Für mich ist die Geschichte jedoch ziemlich holprig erzählt und hätte etwas besser ausgearbeitet werden können.

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