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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2017

Interessante Grundidee, die man besser hätte umsetzen können

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
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Ein Hochhaus in der Zukunft, in dem das Leben einer ganzen Stadt komprimiert schein. Die Reichen wohnen oben, die weniger wohlhabenden unten. Ein durchaus interessantes Konzept, welches viel Potential ...

Ein Hochhaus in der Zukunft, in dem das Leben einer ganzen Stadt komprimiert schein. Die Reichen wohnen oben, die weniger wohlhabenden unten. Ein durchaus interessantes Konzept, welches viel Potential bietet.

Man begleitet 5 Personen, deren Sicht abwechselnd erzählt wird. Ein Unglück, Intrigen und die verbotenen Liebe - Das Buch bietet vieles, was eine interessante Handlung verspricht. Die Erzählweise aus Sicht von 5 Personen ist zunächst sehr interessant und der ständige Wechsel ist besonders zu Anfang gut gewählt, da man so die Welt und die Personen gut kennen lernt. Leider kommt allerdings die Geschichte dadurch schwer in Fahrt und plätschert etwas vor sich hin. Lediglich zum Schluss kommt noch einmal so etwas wie Spannung auf, welche man allerdings über weiter Strecken des Buches vermisst hat.
Der Schreibstil ist allerdings flüssig zu Lesen und die Personen gut charakterisiert und nachvollziehbar. Gut kommen vor allem auch die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten zur Geltung.

Ein Buch mit viel Potential, welches für mich leider nur bedingt erfüllt wurde. Über weiter Strecken kommt die Geschichte leider nicht in Fahrt. Einzig das gute Konzept und die interessanten Figuren retten durch die Geschichte.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Eine ausgefallene Geschichte, der der besondere Funke gefehlt

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
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Die Geschichte an sich ist faszinierend: Ein Mann, der seine Liebe verliert und dazu noch das Medaillon, ein Geschenk eben jener großen Liebe. Daraufhin sammelt er Leidenschaftlich und fast fanatisch verloren ...

Die Geschichte an sich ist faszinierend: Ein Mann, der seine Liebe verliert und dazu noch das Medaillon, ein Geschenk eben jener großen Liebe. Daraufhin sammelt er Leidenschaftlich und fast fanatisch verloren gegangene und vergessene Gegenstände, denn man weiß nie, ob sie nicht doch vermisst werden eines Tages. Nach dem Tod erbt dessen Hausangestellte Laura das Haus und damit auch dieses Erbe. Sie versucht, für einige Gegenstände wieder ihren rechtmäßigen Besitzer zu finden und lernt dabei auch so einiges über sich selbst.

Das Buch hat sich viel vorgenommen und behandelt vor allen die Themen Freundschaft und Liebe. Die Grundgeschichte ist faszinierend und besticht durch den nerdigen Faktor. Leider bleibt die Geschichte über die Strecke etwas flach. Gute Ansätze sind vorhanden, aber es wird zu wenig in die Tiefe gegangen und auch der Aspekt der verlorenen Gegenstände kommt etwas zu kurz. Zu gerne, wäre ich noch mehr auf die Spur der Gegenstände gegangen. Die Figuren sind allerdings liebenswert und man kann sich gut in sie reinversetzen, auch wenn hier manchmal auch etwas mehr Tiefe gut gewesen wäre. Das Buch liest sich trotz so mancher Schwäche jedoch recht flüssig und angenehm, nur leider ist der Funke nie so ganz übergesprungen und die Begeisterung blieb aus.

„Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge“ ist ein besonderes Buch, welches durch skurrile Charaktere und eine ausgefallene Geschichte überzeugt. Leider bleiben die Geschichte und die Figuren bisweilen etwas blass, sodass keine rechte Begeisterung aufkommen mag.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Ein toller Fantasyroman für Erwachsene, eher düster und melancholisch, der leider zu viel Potential verschenkt Fillory

Fillory - Die Zauberer
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Quentin ist hochbegabt und fühlt sich in seiner Umgebung furchtbar missverstanden und fehlplatziert. Vom Alltag gelangweilt und genervt, flüchtet er sich am liebsten in die fantastische Welt seiner Lieblingsbücher: ...

Quentin ist hochbegabt und fühlt sich in seiner Umgebung furchtbar missverstanden und fehlplatziert. Vom Alltag gelangweilt und genervt, flüchtet er sich am liebsten in die fantastische Welt seiner Lieblingsbücher: Fillory. Dort ist alles so viel besser und die Protagonisten erleben Abenteuer um Abenteuer. Doch Quentins Leben nimmt eine erstaunliche Wendung, als er für die Zauber-Schule ausgewählt wird und die Kunst der Magie erlernen soll. All das, von dem er die ganze Zeit geträumt hat, scheint wahr zu werden, doch kann er als Zauberer glücklicher werden?

Harry Potter gepaart mit einem Schuss Narnia, dies kommt einem beim Lesen sofort in den Sinn. Der Autor spielt gekonnt mit diesen Assoziationen und hat mit viel Humor entsprechend nicht wirklich subtile Hinweise eingebaut. Im ziemlichen Schnellverfahren eilt man durch die komplette Ausbildung Quentins, lernt so manchen Wegbegleiter kennen und erlebt so einige Abenteuer. Der Autor kann dabei mit so manch neuer Idee punkten.

Das Buch ist jedoch mitnichten ein Kinderbuch. Die Zauberer, ihn der normalen Welt oft missverstanden und leicht depressiv, neigen zu einem ausschweifendem Leben mit jeder Menge Alkohol, Drogen und Sex. Der Grundton ist daher auch leicht düster, melancholisch und launisch, gleich der Laune der Hauptfigur Quentin, der den richtigen Platz im Leben und seine Erfüllung einfach nicht zu finden scheint. Keine noch so tolle Wendung kann ihn auf Dauer begeistern und er erscheint auch nach vielen Jahren noch wie ein kleines Kind, dem sein Spielzeug schnell langweilig wird. Für die Handlung scheint das förderlich zu sein, da man von einer Wendung in die nächste wandert, man hat jedoch genau wie die Hauptperson nie das Gefühl, wirklich angekommen zu sein. Und als krönenden Abschluss, nach jeder Menge Hochs und erstaunlich tiefen Abgründen endet das Buch deutlich mit der Option auf Fortsetzung.

Lev Grossman schafft einen tollen Fantasy-Roman rund um Fillory, der mit altbekanntem spielt, neue Ideen aufweist und auch ein bisschen eine Hommage an all die Leser ist, die sich selber gerne in fremde Welten träumen. Der Autor verarbeitet jedoch sehr viel Stoff und Ideen in dem Buch und man eilt durch eine Geschichte, die sehr viel mehr Potential hat. Etwas ausgebaut hätten hier durchaus zwei oder mehr Bücher gefüllt werden können. Dadurch bleiben leider einige Fragen offen bzw. kommt vieles einfach zu kurz. Die liebevolle Karte Fillorys im Buchumschlag wird zudem leider kaum benötigt, da so manches Abenteuer schneller vorbei ist, als es begonnen hat.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Wildwest-Feeling mit inhaltlichen Längen

Albert - Ein glorreiches Schnabeltier
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Albert flüchtet aus seinem Zoo und begibt sich auf die Reise in das gelobte Land. Irgendwo in der Wüste immer weiter nördlich soll es liegen, das Land, wo Australien noch ist wie es früher einmal war. ...

Albert flüchtet aus seinem Zoo und begibt sich auf die Reise in das gelobte Land. Irgendwo in der Wüste immer weiter nördlich soll es liegen, das Land, wo Australien noch ist wie es früher einmal war. Nach einer langen und beschwerlichen Reise durch die Wüste trifft er im Busch auf das Wombat Jack. Ungewohnt mit Kleidung, rauchend und generell ein sehr lebenserfahrener Geselle. Schnell beschließen die beiden, gemeinsam weiter zu ziehen. Im weiteren Buch treffen Sie auf viele ungewöhnliche Charaktere und Albert stolpert von einem Abenteuer ins nächste, bis er berüchtigt und gefürchtet ist.

Dass die Charaktere Tiere sind, stört die Geschichte überhaupt nicht. Die kleinen Eigenheiten der jeweiligen Rasse sind sehr schön mit in das Geschehen eingeflochten. Der lockere Schreibstil erleichtert das Lesen und führt gekonnt durch die Geschichte. Die Abenteuer von Jack sind recht amüsant und vor allem all die Bekanntschaften, die sich im australischen Hinterland tummeln, wissen zu amüsieren und unterhalten. An sich weißt die Geschichte leider einige Längen auf und man musste sich teilweise ein bisschen quälen, um am Ball zu bleiben. Da es jedoch teilweise zünftig Zuging im Outback und man sich an den wilden Westen erinnert fühlte, konnte man das Buch nie ganz vergessen.

Im Ganzen ein amüsantes Buch mit interessantem Setting, jedoch mit einigen Schwächen.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Lehrerkind welcher Stufe bist du?

Lehrerkind
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Bastian ist ein Lehrerkind der Stufe 3 - bedeutet: "Kinder dieser unheilvollen Verbindung zweier Lehrer, die dann noch in den zweifelhaften Genuss kommen, auf der Schule der eigenen Eltern ihre Zeit abzureißen, ...

Bastian ist ein Lehrerkind der Stufe 3 - bedeutet: "Kinder dieser unheilvollen Verbindung zweier Lehrer, die dann noch in den zweifelhaften Genuss kommen, auf der Schule der eigenen Eltern ihre Zeit abzureißen, haben nichts zu lachen. Konstant nichts zu lachen."

Und getreu diesem Motto berichtet er ohne Schamgefühl über sämtliche Stationen seiner Kindheit. Überzeugte er schon als Kleinkind als perfekter Klugscheißer, entführt er uns durch sämtliche Stationen seiner Schullaufbahn. Vom Tag, als sich seine Schultüte auf den Schulhof übergab bis zum Sportunterricht, der für den dicklichen Bastian sämtliche Vorstufen zu Hölle bereit hielt. Kein Tiefpunkt seines Lebens wird ausgelassen. Dazu zählen ebenso das erste Date sowie der Bildungsurlaub im russischen Hinterland. Auch das alltägliche Leben mit zwei Lehrern kommt nicht zu kurz und wir nehmen teil an den teilweise recht fragwürdigen Erziehungsexperimenten seiner Eltern. Mit Beendigung der Schule hat das Leiden jedoch kein Ende, denn auch der Zivildienst und die ersten Versuche, selber der Lehrer zu sein, werden beleuchtet und bieten weiterhin viel komödiantisches Potential.

Besonders all die Lehrerkinder da draußen werden sehr viele Parallelen zu ihrem eigenen Leben finden, auch wenn sie nicht gleich mit 2 Pädagogen-Eltern bestraft sind. Und auch all die anderen Glücklichen, die von diesem harten Schicksal verschont wurden, werden viele Situationen aus der eigenen Vergangenheit wiedererkennen. Es werden doch ebenso sämtliche traumatische Erlebnisse geschildert, die ein dickes Kind während der Schulzeit überleben muss. Dabei reiht sich eine Peinlichkeit an die andere. Dies ist zum einen die Stärke des Buches, da man oft mit dem Schmunzeln nicht mehr aufhören kann. Auf der anderen Seite ist dies jedoch auch die Schwäche, da nicht wirklich eine Handlung, geschweige denn Spannung aufkommen will. Man kann das Buch getrost nach der Hälfte aus der Hand legen, und hat das Gefühl, trotzdem nichts verpasst zu haben. Prinzipiell wird jedes Klischee bedient und teilweise wirkt alles etwas zu überspitzt. Die leichte Sprache aus dem Alltag erleichtert jedoch den Lesefluss, sodass man zügig voran kommt. Eingeschobene Analysen verschiedener Lehrertypen lockern die Geschichte auf, wissen jedoch nur teilweise zu überzeugen.

Insgesamt ein amüsantes Buch mit leichten Schwächen, welches sicherlich bei so vielen Erinnerungen an die eigene Schulzeit hervorruft. Man endet auf jeden Fall mit dem beruhigenden Gefühl, dass das eigene Leben doch herrlich normal verlaufen ist.