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Veröffentlicht am 13.11.2017

Ein Reif von Eisen

Ein Reif von Eisen
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Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

Von Rowohlt Polaris habe ich den Auftaktband einer neuen Reihe des deutschsprachigen Autoren Stephan M. Rother ...

Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

Von Rowohlt Polaris habe ich den Auftaktband einer neuen Reihe des deutschsprachigen Autoren Stephan M. Rother zur Verfügung gestellt bekommen. Die Königschroniken – Ein Reif von Eisen ist am 20.10.2017 als Paperback mit 448 Seiten erschienen. Mir waren bisher weder der Name des Autoren noch von ihm bisher geschriebene Bücher, hauptsächlich Thriller, ein Begriff. Habt ihr bereits etwas von ihm gelesen?

Inhalt:

„Der Kampf um die Macht hat begonnen.
Im Kaiserreich der Esche herrscht Unruhe. Die Blätter des heiligen Baumes beginnen zu welken – ein Machtwechsel steht kurz bevor.
Stammesfürst Morwa sucht in der düsteren Zeit die Völker des Nordens unter seinem Banner zu einen. Nur einen Stamm gilt es noch zu besiegen. Eile ist geboten, er spürt sein Ende nahen. Einzig die Kräfte einer geheimnisvollen Sklavin erkaufen ihm eine letzte Frist. Doch welchem seiner Söhne soll er den Reif des Anführers anvertrauen? Die falsche Entscheidung könnte die Welt in Dunkelheit stürzen.
Zur selben Zeit will die junge Leyken aus dem Oasenvolk des Südens einen Schwur erfüllen: Sie begibt sich auf die Suche nach ihrer Schwester Ildris und fällt dabei in die Hände von Söldnern. Kurz darauf findet sie sich in der kaiserlichen Rabenstadt im Netz höfischer Intrigen wieder.
In der längsten und kältesten Nacht des Jahres spitzen sich die Ereignisse zu, das Schicksal der Welt liegt in den Händen dreier Frauen: Ildris’, die ein Geheimnis mit sich trägt, der ehrgeizigen Leyken und Morwas unehelicher Tochter Sölva. Kann eine von ihnen das Land aus der Dunkelheit führen?“ (Quelle: Rowohlt Polaris)

Meine Meinung:

Die Königschroniken – Ein Reif von Eisen ist ein Buch, bei dem ich nicht weiß, wie ich meine Rezension beginnen soll. Es ist ein Buch, das mich sehr zwiegespalten zurückgelassen hat, und bei dem ich nicht weiß, ob ich den zweiten Band, Ein Reif von Bronze, der im Januar 2018 erscheinen wird, lesen werde.

Mir fiel der Einstieg in die Geschichte nicht nur schwer, nein, ich habe das Buch zu Beginn sogar mehrfach weggelegt, weil ich nicht mit dem Schreibstil des Autoren zurechtgekommen bin. Ich habe schlichtweg einiges nicht verstanden, musste sogar Passagen mehrfach lesen. Und das kann doch nicht gewollt sein? Ich habe bereits recherchiert, auch in einigen ansonsten absolut positiven Rezensionen wird genau dieser Eindruck geschildert. Ich frage mich, wie man dann eine Bewertung mit fünf Sternen geben kann. Aber wieder zurück zu meiner eigenen Rezension: Nach einiger Zeit habe ich mich mit der Wortwahl des Autoren arrangiert, muss aber sagen, dass mir der Schreibstil von Stephan M. Rother nicht zusagt.

Ein weiteres Element, was für mich entscheidend dazu beigetragen hat, diese Reihe eher nicht weiter zu verfolgen ist die gewollte Komplexität. Nun fragt man sich vielleicht, was denn zum Teufel gewollte Komplexität ist. Ich liebe komplexe Bücher. Bücher, bei denen ich als Leser gefordert werde, die mich zunächst möglicherweise überfordern, mich langsam die Welt und ihre Verbindungspunkte entdecken lassen. Rother ist diese Verbindung jedoch nicht gelungen. Er will Komplexität, holt den Leser dabei aber nicht ab und lässt ihm zu wenige Einblicke in die Zusammenhänge des Ganzen. Auch das vorhandene Namensregister, das ich erst spät entdeckte, da es vor dem Nachwort versteckt war, hat mir in dieser Hinsicht nicht geholfen, Licht ins Dunkel zu bringen. Viele Fragen bleiben auch nach der Lektüre ungeklärt. Das Gefühl, eigentlich nur eine Einleitung und keinen ersten Band gelesen zu haben, ist entstanden.

Nun fragt ihr euch vermutlich, wieso ich schreibe, dass ich zwiegespalten bin – eigentlich klingt hier ja alles negativ oder? Mich hat das Potential der Geschichte beeindruckt. Rother hat trotz all meiner Kritik gute Ideen. Fantasy und Spannung ist in großem Ausmaß vorhanden. Leider hapert es an der Umsetzung.

Fazit:

Ich werde diese Reihe vermutlich nicht weiter verfolgen – zu gewollt komplex hat dieser Trilogieauftakt auf mich gewirkt.


Veröffentlicht am 13.11.2017

Drone

Drone
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Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

Bart-Jan Kazemier ist In den Niederlanden durch seine Dokumentarfilme bekannt und wurde für diese mehrfach international ...

Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

Bart-Jan Kazemier ist In den Niederlanden durch seine Dokumentarfilme bekannt und wurde für diese mehrfach international ausgezeichnet. Drone ist sein erster Roman, der auch auf Deutsch aufgelegt wird. Im August 2017 ist er als Taschenbuch im Penguin Verlag erschienen.

Inhalt:

„Ein ehemaliger Elitesoldat wird zum Staatsfeind. Eine Politikerin entscheidet über Leben und Tod. Ein gefährliches Spiel beginnt.

Als Eliot Koler eine verschlüsselte Nachricht erhält, ist alles wieder da – das afghanische Dorf, die Explosion, die vielen Toten. Die Informationen, über die seine ehemalige Kollegin Miriam Veltman verfügt, sind brisant. Und endlich hat Eliot die Chance, die Wahrheit über den Einsatz zu erfahren. Aber noch bevor er Miriam treffen kann, ist sie tot. Denn die beiden stehen längst im Visier des Geheimdienstes und einer mächtigen Gegnerin in den höchsten Rängen der Politik. Doch Miriam hat ihm eine letzte Spur hinterlassen. Sie führt zu einer IT-Expertin, die im Nahen Osten verschollen ist. Nur sie kann entschlüsseln, was damals wirklich geschah …“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Drone wird von der holländischen Presse hochgelobt:

„Auf einer Stufe mit den Besten des Genres. Ein rasanter Thriller.“ (Klappentext)

Ich kann dieses Lob nur teilweise nachvollziehen.

Das Cover erinnert an einen typisch amerikanischen Mafiathriller, nicht an ein Buch, das den Afghanistankrieg und die damit verbundenen geheimdienstlichen Tätigkeiten zum eigentlichen Thema hat. Aufgrund des Covers wird somit eine für mich gänzlich andere Erwartungshaltung aufgebaut.

Es braucht wirklich Zeit, um sich in diesem Buch zurechtzufinden. Das Transkript am Anfang, das einen scheinbar dramatischen Vorfall in Afghanistan thematisiert, gibt einen ersten wichtigen Hinweis auf relevante Personen und Vorkommnisse. Die dann folgenden Kapitel tragen die Namen der jeweils agierenden Protagonisten, zusätzlich haben sie Untertitel, deren Sinn sich mir nicht erschließt. Ich bin erschlagen von den vielen Querverbindungen, die ich oft nicht gleich nachvollziehen kann, und muss immer wieder zurückblättern. Das wird allerdings nach den ersten 100 Seiten besser. Drone ist ein Buch, das man in einem Rutsch lesen muss, sonst kommt man nicht mehr rein, zu komplex ist die Handlung. Sie erinnert oft an einen Film und nicht an einen geschriebenen Text. Hinzu kommt Kazemiers Schreibstil, der oft hektisch wirkt. Auch die Dialoge passen besser in Filmszenen als in ein Buch. Das macht das Lesen anstrengend. Mich überzeugt dieser Thriller nicht, Kazemier geht sehr oft viel zu sehr ins Detail, wenn er einzelne Aktionen beschreibt und nimmt so geradezu die Spannung.

Ich habe vor kurzem Carsten Jensens Der erste Stein (Rezension ist verlinkt) gelesen, ein großartig erzählter Afghanistanroman, der alle Widerlichkeiten des Krieges eindrücklich schildert. Da kommt Kazemiers Drone bei weitem nicht ran.

Fazit:

Ein sicherlich sehr guter Dokumentarfilmer ist nicht automatisch auch ein guter Autor eines Thrillers.

Veröffentlicht am 11.09.2017

Leider nicht überzeugend

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt
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Ich habe an einer Leserunde der Lesejury teilgenommen. Innerhalb dieser Teilnahme habe ich das Manuskript von Die Bibliothek der flüsternden Schatten – Bücherstadt zum Diskutieren und Rezensieren erhalten. ...

Ich habe an einer Leserunde der Lesejury teilgenommen. Innerhalb dieser Teilnahme habe ich das Manuskript von Die Bibliothek der flüsternden Schatten – Bücherstadt zum Diskutieren und Rezensieren erhalten. Wie mir das Buch gefallen hat, könnt ihr heute lesen!


Allgemeines:

Die Bibliothek der flüsternden Schatten – Bücherstadt ist der Auftaktband einer Trilogie. Als 384-seitiges Taschenbuch ist Bücherstadt am 25.08.2017 bei Bastei Lübbe erschienen. Zuletzt habe ich Henriette und der Traumdieb von Autor Akram El-Bahay gelesen – aus meiner Rezension zu diesem Kinderbuch könnt ihr entnehmen, dass ich schwer begeistert von El-Bahay war. Doch wie wird mir sein neues Buch gefallen?

Inhalt:

„Sam ist ein Dieb – aber mit einer List gelingt es ihm trotzdem, in die Palastwache von Mythia aufgenommen zu werden. Er träumt von einem neuen Leben, von großen Aufgaben. Vielleicht wird er gar als Wache des Weißen Königs eingesetzt? Doch statt des Königs soll er nur alte, staubige Bücher bewachen, in der riesigen Bibliothek unterhalb der Stadt. Wie langweilig! Sam kann nicht mal lesen. Bald jedoch erfährt er am eigenen Leib, dass die hallenden Bücherschluchten ebenso gefährliche wie fantastische Geheimnisse bergen. (Quelle: Bastei Lübbe)

Meine Meinung:

Vor dem genaueren Hinschauen habe ich Die Bibliothek der flüsternden Schatten – Bücherstadt beinahe mit der Bibliothek der Schatten aus dem Goldmann Verlag verwechselt. Aber mal ehrlich, der Titel und auch die Cover sind sich zum Verwechseln ähnlich. Wo ist die Individualität der Bücher geblieben?

Der Einstieg in das Buch war für mich eher zäh. Mit der Zeit konnte mich die durchaus faszinierende Geschichte jedoch wesentlich mehr mitreißen und packen. Ich glaube, dass mir vor allem Protagonist Samir, kurz Sam, den Einstieg in die magische Lektüre erschwert hat. Ich konnte mich einfach nicht auf ihn einlassen oder mit ihm mitfühlen. Er wirkt durch den gewählten Schreibstil distanziert und unnahbar. Was mich jedoch noch mehr störte als das, ist das Verhalten der weiblichen Protagonistin Kani. Sie ist im ersten Abschnitt des Buches viel stärker gewesen, als in der restlichen Geschichte. Sie wurde gut eingeführt und ich habe mich auf sie als Protagonistin gefreut. An vielen Stellen der Handlung wirkt sie jedoch enorm passiv, sagt gar nichts, handelt nur nebenbei und läuft nebensächlich mit der Geschichte mit. Ich finde es schade, dass es dem Autor nicht gelungen ist, zwei Charaktere so koexistieren zu lassen, dass beide stark wirken. Dem ein oder anderen mag das gefallen, für mich ist das aber leider nicht wirklich etwas. Kani ist zwar stark, bzw. soll stark sein, aber wirkte im ersten Abschnitt des Buches wesentlich selbständiger, geheimnisvoller und mehr wie eine taffe Frau. Im weiteren Verlauf der Handlung steht ihr Licht quasi unter dem Scheffel von Sam. Er ist für alles zuständig, genauere Details würden an dieser Stelle zu viel über die Handlung verraten. Das tut dem Buch in meinen Augen sehr viel Abbruch und hat für mich den Entwurf der Charaktere geschmälert. Ich lese vermutlich einfach zu viele gute Bücher, in denen alle Protagonisten starke Rollen einnehmen.

Auch vom inhaltlichen Verlauf der Geschichte habe ich mehr erwartet. Leider habe ich ebenfalls bereits zu viele gute Bücher gelesen, die sich mit Büchern beschäftigen, und in denen Bücher eine entscheidene Rolle spielen. Da fällt es eher auf, wenn es einem Autoren nicht gelingt, etwas Neues und Besonderes zu erschaffen und der Ausgang eines Buches schnell vorhersehbar wird. Ich wusste bereits zu einem früheren Zeitpunkt der Geschichte, was sich hinter all den fantastischen Rätseln verbergen könnte. Und ich lag richtig.

Die Leseprobe aus der Unsichtbaren Bibliothek von Genevieve Cogman, die am Ende des Buches abgedruckt ist, habe ich nicht erneut gelesen. Denn ich liebe, liebe, liebe diese Reihe. Wer Bücher liebt, sollte diese Reihe lesen. Protagonistin Irene erinnert an Sherlock Holmes und ist doch eine ganz eigene Protagonistin voller Stärke. An ihrer Seite steht zudem ein interessanter männlicher Protagonist. Und trotzdem steht keine Liebesgeschichte im Vordergrund der Handlung. Es geht um Bücher und Geschichten – und die Wahrheit hinter all diesen Geschichten.

Fazit:

Die Bibliothek der flüsternden Schatten versucht auf der Welle der fantastischen Bücher über Bücher mitzuschwimmen, geht dabei in meinen Augen aber leider unter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Originalität
  • Handlung
Veröffentlicht am 18.11.2018

Keine Leseempfehlung

Die Krone der Dunkelheit
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Allgemeines:

Die Krone der Dunkelheit ist am 02.10.2018 bei Piper erschienen und hat 640 Seiten. Es handelt sich um eine Klappenbroschur mit aufwändig gestalteten und haptisch erlebbarem Cover. Autorin ...

Allgemeines:

Die Krone der Dunkelheit ist am 02.10.2018 bei Piper erschienen und hat 640 Seiten. Es handelt sich um eine Klappenbroschur mit aufwändig gestalteten und haptisch erlebbarem Cover. Autorin Laura Kneidl ist vielen von euch bestimmt bereits ein Begriff. Ich habe mit DKDD das erste Buch von ihr gelesen – ich war vor der Lektüre also ein unbeschriebenes Blatt. Kneidl stammt aus Deutschland und schreibt in verschiedenen Genres. DKDD ist als Trilogie angelegt, die Cover und Titel der beiden Folgebände sind bereits bekannt.

Inhalt:

„Magie ist in Thobria, dem Land der Menschen, verboten – doch Prinzessin Freya wirkt sie trotzdem. Und das nicht ohne Grund. Vor Jahren wurde ihr Zwillingsbruder entführt und seitdem versucht Freya verzweifelt, ihn zu finden. Endlich verrät ihr ein Suchzauber, wo er sich aufhält: in Melidrian, dem sagenumwobenen Nachbarland, das von magischen Wesen und grausamen Kreaturen, den Elva, bewohnt wird. Gemeinsam mit dem unsterblichen Wächter Larkin begibt sich Freya auf den Weg dorthin und muss ungeahnten Gefahren ins Auge blicken.

Zur selben Zeit setzt die rebellische Ceylan alles daran bei den Wächtern aufgenommen zu werden, welche die Grenze zwischen Thobria und Melidrian schützen. Ihr gesamtes Dorf wurde einst von blutrünstigen Elva ausgelöscht, und Ceylan sehnt sich nicht nur nach Rache, sondern möchte auch um jeden Preis verhindern, dass so etwas noch einmal geschieht. Doch ihr Ungehorsam bringt sie bei den Wächtern immer wieder in Schwierigkeiten, bis sie schließlich bestraft wird: Sie soll als Repräsentantin an der Krönung des Fae-Prinzen teilnehmen. Dafür muss sie nach Melidrian reisen, in ein Land, in dem es vor Feinden nur so wimmelt.

Und während sich die beiden Frauen ihrem Schicksal stellen, regt sich eine dunkle Macht in der Anderswelt, welche Thobria und Melidrian gleichermaßen bedrohen wird …“ (Quelle: Piper)

Meine Meinung:

Bevor ich mit der Lektüre von DKDD beginnen konnte, hatte ich bereits so viel über dieses Buch gehört, dass es die Erwartungen eigentlich gar nicht mehr erfüllen konnte. Ein solch großer Hype um ein Buch ist stets schwierig, zu viel mediale Präsens trägt meiner Meinung nach nicht dazu bei, einem Buch den Weg in die Herzen seiner Leser zu erleichtern. Und so war es auch bei DKDD. Ich begann die Lektüre voller Vorfreude, doch schon schnell musste ich stutzen und Dinge zweimal lesen…

Woran lag das?

Ich bin ein großer Fan von Sarah J. Maas, das wisst ihr ja bereits. Und da fingen die Parallelen an. Selbst, wenn man Bücher nicht vergleichen will, springt einem ins Auge, dass die Protagonistin Freya heißt. Ich habe sie während meiner Lektüre nicht nur einmal Feyra genannt.. Merkwürdige und unklug gewählte Ähnlichkeit. Ja, auch, wenn man seine Protagonistin gerne so ähnlich nennen möchte wie eine der momentan wohl populärsten Heldinnen der Fantasywelt, dann sollte man sie nicht auch noch in einer ähnlichen Welt ansiedeln. Es tut mir im Herzen leid, so etwas zu schreiben, aber an dieser Stelle fiel es mir schwer, das Buch als ernsthafte Konkurrenz, ja sogar als gutes Fantasybuch zu sehen. Denn auch Freya stammt aus der Welt der Menschen, die natürlich durch eine Mauer von der Welt der Fae abgegrenzt ist. Wie könnte es auch anders sein? Selbstredend gibt es dort auch böse Wesen, die Varg, eh, Elva…

Ich habe mich an dieser Stelle entschieden, das Buch nicht abzubrechen und ihm trotz der offensichtlichen Parallelen eine weitere Chance zu geben. Natürlich ist es schwer, das Rad immer wieder neu zu erfinden, aber viele Autoren haben mir bewiesen, dass das auch gar nicht nötig ist. Gewisse Parallelen sind okay. Aber eben nicht so viele, die mich nebenbei bemerkt auch noch an einige andere Bücher erinnert haben.

Mich hat ein sehr kurzweiliges, vorhersehbares und von Ausrufezeichen dominiertes Buch erwartet. Der Schreibstil kann insgesamt als leicht beschrieben werden.
Auch die Charaktere habe ich als herausfordernd empfunden. Nach wie vor weiß ich nicht, was ich von Ceylan halten soll. Natürlich war es nett, dass wir auch sie kennengelernt haben, aber ihre andauernde Selbstüberschätzung ohne Mehrwert für die Handlung der Geschichte gingen mir irgendwann auf die Nerven. Tragische Vergangenheit, natürlich die beste Kämpferin von allen (männlichen) Kämpfern, selbstverständlich sehr hübsch und exotisch…Love Interest eines von ihr sehr verhassten Volkes… ich glaube, das reicht an Beschreibung oder? Des Weiteren empfand ich die angedeutete Liebesbeziehung zwischen zwei anderen, das halbe Buch reisenden Charakteren als durchaus bedenklich… Wenn der eine den anderen als Göttin verehrt.. Ich weiß ja nicht. Insgesamt bleiben die Charaktere eher eindimensional und aufgrund dieser Tatsache für mich als Leserin wenig sinnstiftend.

Fazit:

Ein Buch für zwischendurch, das leider nicht mit Innovationen überzeugen kann. Vielleicht eignet es sich mehr für Leser, die weniger Leseerfahrung im Bereich der Fantasy haben.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Keine Leseempfehlung

Infernus 1. Die Macht der Göttin
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Allgemeines:

Im August 2018 ist Infernus – Die Macht der Göttin als gebundenes Buch in der Verlagsgruppe Oetinger erschienen.

Autorin Jo Hogan ist keineswegs eine deutschsprachige Autorin. Interessanterweise ...

Allgemeines:

Im August 2018 ist Infernus – Die Macht der Göttin als gebundenes Buch in der Verlagsgruppe Oetinger erschienen.

Autorin Jo Hogan ist keineswegs eine deutschsprachige Autorin. Interessanterweise ist Infernus jedoch ein Buch, das bisher lediglich in Deutschland und auf Deutsch erschienen ist. Wie es zu dieser besonderen Geschichte kam, könnt ihr auf der Homepage der Autorin selbst nachlesen: https://johoganwrites.wordpress.com/.

Das Cover des Jugendbuches wurde von Alexander Kopainski gestaltet, der sich unter den Coverdesignern im Genre inzwischen einen großen Namen gemacht hat. Wie findet ihr es?

Inhalt:

„Erkenne das Böse im Schönen: Die Suche nach den Mysterien der Menschheit hat begonnen.
Marias Mutter war vom Bösen besessen und nahm sich deswegen das Leben. Mit diesem Wissen ist Maria aufgewachsen. Und plötzlich wird ihr Vater tot aufgefunden, nachdem er mit einem sagenumwobenen Amulett in Berührung gekommen ist. Traurige Schicksalsschläge, oder steckt mehr dahinter? Auf der Suche nach Antworten begibt sich Maria an die mystischen Orte dieser Welt, gemeinsam mit Joshua, gegen dessen scheinbar überirdische Anziehungskraft sie machtlos ist.“ (Quelle: Verlagsgruppe Oetinger)

Meine Meinung:

Mit Infernus wurde mir ein außergewöhnliches Buch versprochen, das mich überwältigen wird. Schon der Klappentext mutet episch an und verwendet große Begriffe wie „Mysterien der Menschheit“ und „überirdisch“.

Ich würde diese Rezension so gerne damit beginnen, dass ich euch erzähle, wieso mir Infernus gut gefallen hat. Aber das ist nicht möglich. Deshalb habe ich lange überlegt, wie ich diese Rezension gestalten möchte. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass eine Pro- und Contraauflistung wohl die beste Methode ist, um euch zu zeigen, wieso mich Infernus nicht überzeugen konnte.

Was mir an Infernus gefallen hat und was mir an Infernus nicht gefallen hat:

Infernus entführt den Leser ins alte Ägypten. Hogan hat in meinen Augen gut recherchiert und liefert dem interessierten Leser viele wertvolle Fakten. Spannende Geschichten über die Entstehung der Welt und der Pyramiden, über die ich mir so noch nie Gedanken gemacht habe, werden erzählt. Ich war fasziniert von den Gedanken, die sich (vielleicht) bereits die alten Ägypter gemacht haben. Die Präzision, mit der sie vorgegangen sind, ist beeindruckend. Und obwohl die Schilderungen Hogans zum alten Ägypten so spannend sind, sind sie gleichzeitig sehr ermüdend. Hogan verliert sich in Details. Sie wird zu mathematisch. Ja, man kann den Satz des Pythagoras offensichtlich auch für viele andere Dinge einsetzen als in der Schule gedacht. Das macht uns Protagonistin Maria deutlich. Immer wieder. Und wieder. Und wieder. Nach der Lektüre von Infernus will ich nie wieder vom Satz des Phytagoras hören. Nie wieder!
Hogan entwirft eine Geschichte mit einer spannenden Protagonistin. Maria hat ägyptische Wurzeln und ist von Ängsten zerfressen, schafft es eigentlich nichtmal, alleine zu Hause zu sein. Dunkelheit macht ihr Angst. Alleinsein macht ihr Angst. Sie leidet zudem unter Mysophobie, hat also auch noch Angst vor allem und jedem, da sie glaubt, sich überall anstecken zu können. Das Desinfektionsgel ist ihr fleißiger Begleiter, Berührungen und öffentliche Plätze sind ihr eine Qual. Durch ihre stolze Art machen all diese eigentlichen Schwächen sie zu einem interessanten Charakter, von dem man mehr erfahren möchte. Aber dann tritt plötzlich Joshua in Marias Leben. Zack, bum, verliebt, verlobt, verheiratet. Nun ja, verheiratet nicht ganz. Aber hey, fliegen wir einfach mal nach Ägypten, zusammen, vertrauen einander und juhu, wir lösen die Geschichte und alle mit ihr verbundenen Rätsel. An dem Punkt konnte ich Infernus bedauerlicherweise nicht mehr ernst nehmen. Alles wirkt zu sehr konstruiert und überhaupt nicht mehr realistisch. Aus der sorgsam recherchierten Grundstory wird eine Lovestory, die natürlich unrealistisch daherkommt und zum Scheitern verurteilt ist.

Und nun muss ich zu einem Punkt kommen, der leider nur noch auf der negativen Seite zu verankern ist. Das Ende der Geschichte. War sie bis zu dem Punkt schon wirklich vorhersehbar, bin ich durch das Ende aus allen Wolken gefallen. Wer schon ein paar Jugendbücher gelesen hat, wird überrascht sein. Überrascht von der Einfachheit und Naivität dieses Endes. Natürlich wird es weitergehen. Aber leider werde ich Maria aus den von mir aufgeführten Gründen nicht weiter auf ihrer Reise und der Suche nach dem Glück begleiten. Dafür gibt es zu viele Jugendbücher, die weitaus reifer und durchdachter gestaltet sind. Infernus hat eine tolle Grundstory, aber leider große Schwächen in der Ausgestaltung dieser.

Fazit:

Ich werde diese Reihe nicht weiterverfolgen und ich hoffe, ihr könnt meine Beweggründe zu diesem Schritt nachvollziehen.