Rätselhaft
IngeniumGenie, Rätselmeister, Alleswisser. So sind die Bezeichnungen, die Mike Brink nach seinem Unfall trägt. Vorher ein gefeierter Sportler, besitzt er jetzt ein umfangreiches geistiges Wissen, das seines gleichen ...
Genie, Rätselmeister, Alleswisser. So sind die Bezeichnungen, die Mike Brink nach seinem Unfall trägt. Vorher ein gefeierter Sportler, besitzt er jetzt ein umfangreiches geistiges Wissen, das seines gleichen sucht. Kein Rätsel ist vor ihm sicher, kein Zauberwürfel zu verdreht.
Dieses Wissen möchte sich die verurteilte Mörderin Jess Price zu nutze machen, um ihre Unschuld zu beweisen. Denn selbst sie weiß nicht, was in jener Nacht in dem unheimlichen Herrenhaus passierte, auf das sich achten sollte.
Doch je tiefer Mike in das Gottesrätsel eintaucht, desto gefährlicher wird es. Nicht nur für ihn.
Das Cover ist in einem flammenden orange-rot Ton gehalten. In der Mitte steht Mike Brink und um ihn herum verwaschene, psychedelische Linien, die auf ein Pentagramm zuzusteuern scheinen. Auf mich wirkt das Bild unheimlich, abgedreht und seltsam. Und doch war es neben dem spannend klingenden Klapptext ausschlaggebend, dass ich zu diesem Buch gegriffen habe.
Danielle Trussoni hat mit Ingenium ein eher ungewöhnliches Werk geschaffen. Mystisch, krimihaft, mit Agentenflaire, Horrorelemente und wissenschaftlich, lässt sich ihr Stil nur schwer greifen und beschreiben. Ich mag Bücher, die sich nicht klassische in eine Schublade pressen und mit einem Stempel versehen lassen! Und doch fehlte mir in Danielle Trussonis Werk der rote Faden. Mal ging die Geschichte in diese, mal in jene Richtung, festlegen ließ sie sich allerdings nicht. Was mir zuvor als reizvoll neu erschien, wurde mir zum Schluss hin mühsam und zäh. Nicht ganz spannend, nicht ganz gruselig und nicht ganz wissenschaftlich plätscherten die Ereignisse vor sich hin. Ich ließ mich einlullen und fand den Rückweg in die Spannung nicht mehr, auch wenn ich das Thema durchaus mein Interesse geweckt hatte.
Mit den Charakteren erging es mir leider ähnlich. Mike Brink fand ich als Helden einfach grandios! Ein gefeierter Sportler, der durch eine Kopfverletzung zum Genie wird. Leider büßt er auch seine gesellschaftlichen Umgangsformen ein, denn ein Rätsel kann Mike lösen, einen Gesichtsausdruck hingegen nicht. Den Ansatz fand ich super, doch leider verlor sich Mikes Besonderheit und die Autorin beschränkte sich einzig auf die Rätsel, was ich schade fand. Die Person Mike Brink ist mir immer noch fern.
Ebenso wie die anderen Protagonisten. Eine wirkliche Bindung oder Beziehung konnte ich zu keinem wirklich aufbauen, auch wenn sie mir gefielen. Die Autorin Jess Price, die als Nebenjob auf Häuser aufpasst und bei deren letzten Job plötzlich etwas schief geht, hätte ich genauso gerne kennengelernt wie den geheimnisvollen Dr. Gupta, der Fäden im Hintergrund zieht.
Mein Fazit
Für mich war das Buch etwas zu durcheinander, um es wirklich genießen zu können.