Der Maya-Effekt
Maja hat zehn Jahre lang in Glasgow gelebt, wo sie studiert und als Steuerberaterin gearbeitet hat bis ihre Firma Konkurs anmelden musste. Sie kehrt in das elterliche Haus in den schottischen Highlands ...
Maja hat zehn Jahre lang in Glasgow gelebt, wo sie studiert und als Steuerberaterin gearbeitet hat bis ihre Firma Konkurs anmelden musste. Sie kehrt in das elterliche Haus in den schottischen Highlands zurück und begegnet am ersten Tag ausgerechnet Sam, mit dem sie eine (kurze) Vergangenheit teilt, die nie aufgearbeitet wurde. Schon die Situation, in der sie sich wiedersehen, ist lustig beschrieben, obwohl sie es für Sam keinesfalls ist. Er hütet nämlich ein spicy Geheimnis, mit dem er nebenher Geld verdient.
Maya muss sich nun ihrer Vergangenheit mit Sam stellen. Doch der steckt mittlerweile in einer ungesunden Beziehung mit Mayas ehemaliger Freundin.
Obwohl Maya eigentlich nach einer neuen Stelle als Steuerberaterin suchen sollte, beginnt sie, wieder im örtlichen Skizentrum zu arbeiten, was ihrem karriereorientierten Vater ziemlich mißgefällt. In diesem Spannungsfeld muss sie ihren eigenen Weg finden und eine Reihe von Konflikten lösen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es einen lebendigen Abschnitt aus Mayas Leben beschreibt. Es werden genügend Hintergrundinformationen gegeben, ohne daß es langweilig wird. So konnte ich mich gut in die Situation einfühlen. Auch die Ansichten der anderen Familienmitglieder und Freunde sind für mich glaubhaft und deren Handlungen schlüssig.
Die Geschichte wird aus Mayas und Sams Sicht in der dritten Person erzählt. Das ist meine liebste Erzählform. So bin ich immer ganz nah am Geschehen und den Gedanken der Protagonisten dran.
Themen wie toxische Beziehung, Migration, Selbstfindung und Erfolg in Karriere und Familie werden hinreichend beleuchtet. Der toxischen (Ex)-Partnerin wird gerade so viel Raum gegeben, dass man der Geschichte folgen und die Hintergründe verstehen kann. Ich begrüße es sehr, dass sie darüber hinaus keinen Raum für unnötige Dramen und Mißverständnisse bekommt.
Die Slow burn Liebesgeschichte mag ich sehr gern. Nicht nur Maya und Sam sind mir sympathisch, auch ihre Freunde sind angenehm und vielschichtig beschrieben. Da freue ich mich schon auf weitere Bände.
Viele schöne, kleine Ideen, haben mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, wie zum Beispiel, dass die Protagonisten bei einem Spaziergang Weihnachtsdeko an Häusern bewerten. Ich bin dabei an ihrer Seite durch den Schnee gestapft und habe die Lichter bewundert. Auch habe ich so manches Mal geschmunzelt, weil Maya und ihre beste Freundin Liv sich immer wieder wie in einem Jane Austen Roman unterhalten. Ich mag es, so in ein Buch abzutauchen.
Ich empfehle die Geschichte sehr gerne weiter und bin nun auf Livs Band gespannt.