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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2018

Fluch der Vergangenheit

Der Teufel im Bunde
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In diesem vierten Highland-Hexen-Krimi von Felicity Green spielt zunächst eine der alten Hexen die Hauptrolle. Mrs. MacDonald, ist schrullig und vermeintlich uralt, sie lebt zurückgezogen am Waldrand. ...

In diesem vierten Highland-Hexen-Krimi von Felicity Green spielt zunächst eine der alten Hexen die Hauptrolle. Mrs. MacDonald, ist schrullig und vermeintlich uralt, sie lebt zurückgezogen am Waldrand. Ihr B&B ist eher gruselig als einladend und es sind keine Gäste anwesend. In diesem Haus wird eine Frau tot aufgefunden, aber es ist nicht die alte Mrs. MacDonald. Die Frau sieht zwar genauso aus, ist aber jung. Niemand kennt diese Frau, die aus den Jugendfotos von Mrs. MacDonald herausgesprungen zu sein scheint. Kinder oder Enkel soll die alte Frau nicht haben, aber sie ist verschwunden und kann sich nicht dazu äußern.

Die Geschichte beginnt spannend, ich habe von Anfang an mitgerätselt, wer die Tote ist. In einem zweiten Handlungsstrang wird man in die Vergangenheit entführt und auch dort gab es Morde, die mit den Hexen in Verbindung stehen. Schnell werden Zusammenhänge deutlich, das hat es für mich aber umso tragischer und interessanter gemacht.

Für mich war dieses Buch eine schöne Gelegenheit „alte Bekannte“ aus den Vorgängerbüchern wieder zu treffen. Aber auch für Einsteiger in die Hexenkrimis ist der Band gut geeignet, man kann das Buch gut lesen, ohne die anderen zu kennen.

Ich kann dieses Buch - wie eigentlich alle von Felicity Green - nur empfehlen.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Fesselnd und tiefgründig

Finster ist die Nacht
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Ein bekannter Radiomoderator wird entführt. Als es Hinweise auf seinen Aufenthaltsort gibt, fährt Detective Macy Greely sofort dorthin. Noch auf dem Weg findet sie den Moderator, der allerdings umgebracht ...

Ein bekannter Radiomoderator wird entführt. Als es Hinweise auf seinen Aufenthaltsort gibt, fährt Detective Macy Greely sofort dorthin. Noch auf dem Weg findet sie den Moderator, der allerdings umgebracht wird, ohne dass sie es verhindern kann. Kurze Zeit später werden zwei Leichen gefunden, die eventuell an einer Überdosis Drogen gestorben sind. Könnten sie die Entführer sein? Aber war es wirklich ein Drogentod und kommen die beiden überhaupt für so eine Tat in Frage? Schon das Umfeld der vermeintlichen Täter ist komplex und wirft viele Fragen auf. Aber auch das Entführungsopfer lebte nicht immer ein Bilderbuchleben. Seine Tochter hatte nur wenig Kontakt zu ihren Eltern und kehrt nach dem Tod des Vaters in ihren Heimatort zurück.

Der Krimi ist unheimlich gut ausgearbeitet und die Figuren haben mich in ihren Bann gezogen. Die Geschichte ist gut gemacht und so spannend geschrieben, dass ich kaum aufhören konnte zu lesen. Ein sehr guter Krimi mit vielen Facetten.

Veröffentlicht am 20.10.2017

Verschwörung um Lisbeth Salanders Kindheit

Verfolgung
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Die Millennium-Reihe von Stieg Larsson war ein großer Erfolg und Fans hätten sich sehr über weitere Bücher des verstorbenen Autors gefreut. David Lagercrantz hat nun die Fortsetzung dazu dazu geschrieben. ...

Die Millennium-Reihe von Stieg Larsson war ein großer Erfolg und Fans hätten sich sehr über weitere Bücher des verstorbenen Autors gefreut. David Lagercrantz hat nun die Fortsetzung dazu dazu geschrieben. Mit „Verschwörung“ und „Verfolgung“ erzählt er die Geschichte von Lisbeth Salander weiter und geht dabei auch näher auf ihre Kindheit ein.

Das Hörbuch fängt an, als Lisbeth im Gefängnis sitzt wobei man den Vorgänger kennen muss um über die genauen Umstände informiert zu sein. Ihre Haftstrafe ist nur kurz und trotzdem wird sie in dieser Zeit in Schwierigkeiten verwickelt. Da ist zum einen die Gefangene Faria Kasi, die von einer brutalen Gewalttäterin namens „Benito“ schikaniert wird. Faria hat ihren Bruder umgebracht, der sie beschuldigt hat, die Familienehre beschmutzt zu haben.
Zum anderen recherchiert Lisbeth zu ihrer eigenen Vergangenheit und bittet den Journalisten Mikael Blomkvist ihr dabei zu helfen. Der findet nicht nur etwas über Lisbeth heraus, sondern findet auch andere Erwachsene, denen als Kind schreckliches angetan wurde.
Als Lisbeth entlassen wird, will sie sich zunächst weiter für Faria Kasi einsetzen und begibt sich dabei in große Gefahr. Auf ihre gewohnt kaltschnäuzige, aber auch eigenbrödlerische Art versucht sie für Gerechtigkeit zu sorgen.

Diese zwei Erzählstränge haben mich beide gefesselt und die Kombination aus Blomkvist mit seinen Kontakten und Lisbeth, die am liebsten allein den Dingen auf den Grund geht, ist gelungen. Natürlich ist beides nicht unblutig und es werden im Laufe der Geschichte größere Zusammenhänge aufgedeckt.

Es bleibt spannend und ich habe den CD-Player kaum ausschalten können! Gelesen wird das Hörbuch von Dietmar Wunder, dessen Stimme einfach perfekt für düstere und spannende Bücher ist. Er spricht die einzelnen Personen gut unterscheidbar ohne übertrieben zu sein und behält immer seinen unverkennbar dunklen Stil.

Veröffentlicht am 03.10.2017

Blutig, spannend, unvorhersehbar

Durst
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Dies ist bereits der 11. Band um den Ermittler Harry Hole. Einige Anspielungen auf Vorgänger gibt und es kommen natürlich viele Personen vor, die eingefleischte Fans kennen. Aber auch wenn man keinen oder ...

Dies ist bereits der 11. Band um den Ermittler Harry Hole. Einige Anspielungen auf Vorgänger gibt und es kommen natürlich viele Personen vor, die eingefleischte Fans kennen. Aber auch wenn man keinen oder nicht alle der vergangenen 10 Bände kennt, kann man dieses Buch gut lesen!


Gleich am Anfang geht es mit dem ersten Mord los, wir erleben ihn direkt aus der Sicht des Opfers. Eine junge Frau geht zu einem anonymen Tinder-Date und wird danach in ihrer Wohnung getötet. Die Ermittlungen leitet natürlich nicht Harry Hole, der hat den Job gewechselt und will nun in Ruhe und Frieden mit seiner Frau leben. Statt von ihm wird die SoKo von Katrine Bratt geführt, die schnell unter Druck gerät. Trotz zahlreicher Spuren kommt sie dem Täter nicht näher. Der Polizeichef Mikael Bellmann will schnelle Erfolge sehen und schließlich gelingt es ihm Harry Hole zu überzeugen mit einem kleinen Team eigene Ermittlungen anzustellen.

Als durchsickert, dass der Mörder sich wie ein Vampir verhält, überschlägt sich die Presse geradezu.


Der Thriller ist unheimlich spannend, stellenweise ziemlich blutig und wirklich gut zu lesen. Nur die vielen Personen haben mich beim Lesen fast überfordert. Der Autor schafft es, die Charaktere gut auszuarbeiten und miteinander zu verknüpfen. Bei der Ermittlungsarbeit trägt jeder seinen Teil zum Gelingen oder Scheitern bei, man dringt immer weiter in die Gedankenwelt des Täters ein und auch die meisten Opfer begleitet der Leser über längere Zeit.

Absolute Empfehlung für Thriller-Fans.

Veröffentlicht am 11.09.2017

Lustig und ernst zugleich

Tausend kleine Lügen
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Worum geht’s?
Die Geschichte spielt in Pirriwee, einem beschaulichen, australischen Küstendorf. Gleich zu Beginn steht die örtliche Grundschule im Mittelpunkt, denn hier gab es einen Mord. Wer hier wen ...

Worum geht’s?
Die Geschichte spielt in Pirriwee, einem beschaulichen, australischen Küstendorf. Gleich zu Beginn steht die örtliche Grundschule im Mittelpunkt, denn hier gab es einen Mord. Wer hier wen ermordet hat, erfahren wir aber erst ganz am Ende, denn das Buch beginnt eine Weile vor dem ereignisreichen Quizabend an der Schule, bei dem es schließlich einen Toten geben wird.
Die Hauptrolle spielen dabei die Mütter der Erstklässler und natürlich ihre Kinder. Da gibt es Jane, die mit ihrem Sohn Ziggy schon oft umgezogen ist und noch nicht sicher ist, wie lange sie es in Pirriwee aushält. Sie ist introvertiert und unsicher, hofft aber von den andern akzeptiert zu werden, obwohl sie noch sehr jung ist. Dies scheint aber gründlich zu scheitert, als ihr Sohn beschuldigt wird andere Kinder zu schikanieren. Glücklicherweise lernt sie gleich am ersten Tag Madeleine kennen, die mit ihrer überschwänglichen und freundlichen Art alles im Griff hat. Zumindest fast alles, denn sie ist geschieden und ihr jüngerer Sohn kommt ausgerechnet in die selbe Klasse wie die Tochter ihres Exmannes. Solche Probleme kennt Celeste nicht, sie ist eng mit Madeleine befreundet und führt eine Bilderbuchehe mit ihrem Mann Perry. Celeste ist atemberaubend hübsch und ihr Mann hat mehr Geld als sie ausgeben kann, die Zwillinge der beiden runden das Familienidyll ab. Aber wie man es sich denken kann, ist nichts so, wie es scheint.

Was meine ich?
Das Buch hat wirklich alles: Tragik, Komik und natürlich auch Stellen zum Nachdenken. Herzschmerz ist nicht wirklich viel dabei, es gleitet also kaum in gewöhnlichen Chick-Lit ab, denn es ist ein Buch über Mütter. Klingt irgendwie langweilig, ist es aber an keiner Stelle. Ich fand es von der ersten Seite an spannend und habe bis zum Ende nicht sicher gewusst, wer der Tote sein könnte. Und selbst wenn ich eine Ahnung hatte: Den Täter hätte ich nie vermutet. Zwischen den Kapiteln sind kurze Statements eingestreut, die die Eltern der Grundschule nach der Mordnacht gemacht haben. Die Autorin hat einen so scharfen und pointierten Blick für Grundschuleltern, dass ich jedes Mal laut lachen musste. Die Geschichten der Frauen hingegen haben mich sehr bewegt. Es sind nicht die ganz großen Dramen, sondern Probleme, die man durchaus nachvollziehen kann.

Wer sollte es lesen?
Zunächst einmal alle Desperat-Housewife-Fans, dann auch jeder, der sich einmal köstlich über Pausenhofgespräche der Eltern amüsieren möchte!

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