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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2017

Ein folgenreicher Schicksalsschlag

Monstertörtchen
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Das Buch „Monstertörtchen: Eine Bruchlandung in Berlin“ der Autorin Susanne Friedrich ist ein locker und leicht zu lesender Roman über Schicksalsschläge, Erfolg, Karriere und Beziehungen, der mit zwei ...

Das Buch „Monstertörtchen: Eine Bruchlandung in Berlin“ der Autorin Susanne Friedrich ist ein locker und leicht zu lesender Roman über Schicksalsschläge, Erfolg, Karriere und Beziehungen, der mit zwei verschiedenen Handlungssträngen beginnt.

Die gutaussehende und vom Erfolg verwöhnte Viktoria Neufeld arbeitet in einer Werbeagentur. Sie ist diszipliniert und bewohnt gemeinsam mit ihrem Mann Sven eine teure Wohnung in Berlin. An dem Tag, als ihr die Leitung der Agentur übertragen wird, erfährt sie erst, dass Sven eine Affäre hat und verursacht anschließend einen folgenschweren Autounfall, der ihr Leben komplett verändert.

In dem anderen Handlungsstrang geht es um Jonas genannt Jojo. Ihm gehört ein kleines Cafè im Kiez, das er erfolglos leitet und das permanent kurz vor dem Aus steht, so auch jetzt. In seinem Cafè arbeitet Tommy der „Super-Service-Man“ der seinen Job hervorragend meistert, das Herz am rechten Fleck aber ansonsten ein eher schlichtes Gemüt hat und geistig leicht zurückgeblieben ist. Für ihn wäre das Ende des Cafès eine Katastrophe. Außerdem gibt es noch Max, einen Mathematikstudenten, der immer ein Shirt mit seinem Motto des Tages bzw. einem witzigen Spruch trägt.

Das Buch lebt von seinen gegensätzlichen Charakteren und deren Veränderungen. Dabei sind längst nicht alle sympathisch, im Gegenteil, sowohl Sven als auch Monika - seine Affäre – möchte man am liebsten nur von hinten sehen.
Viktoria beeindruckt durch ihre Art, wie sie nach dem Schicksalsschlag ihr Leben in die Hand nimmt und es komplett neu anpackt und sich neu erfindet. Tommy hinterlässt überall gute Laune und nimmt das Leben, so wie es kommt.

Während des Lesens merkt man, dass der Titel und das Buchcover wunderbar zu der Geschichte passen und der Bezug zu Monstertörtchen ist einfach perfekt und passend.

Der flüssige und lockere Schreibstil von Susanne Friedrich lässt einen schnell durch die Seiten hindurchliegen. Das Buch ist unterhaltsam und ich mag den Humor und die leicht ironische Art, die durch die Protagonistin immer wieder zum Vorschein kam.
Mich hat das Buch ausgesprochen gut unterhalten.

Veröffentlicht am 17.09.2017

Entdeckung der Stille

Stille
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In seinem Buch „Stille Ein Wegweiser“ beschäftigt sich der norwegische Weltwandere Erling Karge insbesondere mit den drei Fragen:
„Was ist Stille ?“
„Wo ist sie?“
„Warum ist sie heute wichtiger denn je ...

In seinem Buch „Stille Ein Wegweiser“ beschäftigt sich der norwegische Weltwandere Erling Karge insbesondere mit den drei Fragen:
„Was ist Stille ?“
„Wo ist sie?“
„Warum ist sie heute wichtiger denn je ?“

Für die Antworten auf seine Fragen ist er weit gereist, hat Expeditionen zum Süd- und zum Nordpol unternommen, aber auch auf dem Mount Everest und in Großstädten danach gesucht.
Herausgekommen sind dreiunddreißig sehr interessante, unterschiedliche und auch erstaunliche Antworten.
Das Buch regt zum Nachdenken an, zeigt, dass man Stille auch im turbulenten Alltag finden kann und sie für jeden Menschen eine andere Bedeutung hat.

Der Schreibstil ist flüssig und ein wenig philosophisch. Die einzelnen Kapitel haben eine angenehme.

Die Verarbeitung des Buches wirkt sehr hochwertig und es liegt angenehm in der Hand. Unter dem schlichten, weißen, ruhigen Schutzumschlag, erwartet den Leser ein buntes – regelrecht lautes – Hardcover, ein starker und beeindruckender Kontrast.
In dem Buch befinden sich viele farbige Illustrationen. Diese lassen einen immer nochmals kurz inne halten und über das Gelesene nachdenken. Mir gefällt die Aufmachung des Buches außerordentlich gut.

„Stille Ein Wegweiser“ ist ein ganz besonderes Buch. Keines, das man mal eben wegliest, sondern eines, das einen durch den Alltag auf der Suche nach der Stille begleitet und auch fündig werden lässt.
Mich hat das Buch inspiriert und unterhalten, von daher empfehle ich es gerne weiter.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Witzig & skurril

Saufen nur in Zimmerlautstärke
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Mit „Saufen nur in Zimmerlautstärke“ hat der Autoren Hans Rath ein weiteres witziges und ironisches Buch geschrieben, das mir die Lachtränen in die Augen getrieben hat.

Adam inzwischen Anfang 50 führt ...

Mit „Saufen nur in Zimmerlautstärke“ hat der Autoren Hans Rath ein weiteres witziges und ironisches Buch geschrieben, das mir die Lachtränen in die Augen getrieben hat.

Adam inzwischen Anfang 50 führt im Grunde ein ganz normales Leben, ist verheiratet und hat eine Tochter. Nachdem sein Herz versagt und er einem Zusammenbruch erleidet, benötigt er dringend Erholung. Er fliegt nach Island und stürzt dort fast von einer Klippe. Seine Rettung hat er einem kleinen Mann namens Magnus zu verdanken. Magnus ist ein Troll und da Adam ihm sehr dankbar ist und sich ihm gegenüber nun verpflichtet fühlt, nimmt er ihn mit nach Berlin. Damit beginnt das Chaos erst so richtig….

Der Schreibstil von Hans Rath lässt sich locker und leicht lesen. Die Geschichte ist mit viel Humor, Ironie und Sarkasmus geschrieben. Erzählt wird der Roman aus der Ich-Perspektive von Adam.
Magnus ist ein wenig anstrengend, hat eine Menge Lebensweisheiten in petto und sorgt für permanentes Chaos in Adams Leben, da er alles wortwörtlich nimmt und mit Regeln wenig anfangen kann. Trotzdem muss man ihn irgendwie mögen. Auch die übrigen Personen werden lebendig beschrieben.

Das Buch ist aber nicht nur lustig. Im letzten Drittel bekommt man einige Denkanstöße. Hans Rath ist es gut gelungen Humor und Tiefgründiges miteinander zu verbinden, so dass man es nicht einfach lachend zur Seite legen kann.

Das Buch ist kurzweilig und der ironisch-witzige Schreibstil macht einfach Spaß. Ich kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 11.09.2017

Auf der Suche nach den Wurzeln

Slawa und seine Frauen
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In dem Buch „Slawa und seine Frauen: Das zweifelhafte Leben meines Großvaters“ von Felix Stephan beschreibt der Autor die Familiengeschichte seiner Mutter.

Die Mutter von Felix Stephan ist der ehemaligen ...

In dem Buch „Slawa und seine Frauen: Das zweifelhafte Leben meines Großvaters“ von Felix Stephan beschreibt der Autor die Familiengeschichte seiner Mutter.

Die Mutter von Felix Stephan ist der ehemaligen DDR aufgewachsen. Die Beziehung zu ihren Eltern war eher kühl und distanziert und mit 15 Jahren erfährt sie, dass sie adoptiert wurde und ihr leiblicher Vater ein ukrainischer Jude – Slawa Falbusch - war.
Erst mit 51 Jahren beschließt sie, sich auf die Suche nach Slawa zu begeben. Gemeinsam mit ihrem Sohn reist sie in die Ukraine. Dort lernt sie Slawas Familie kennen, von der sie freundlich aufgenommen werden. Slawa selbst ist leider bereits verstorben, hat aber seine ihm unbekannte Tochter nie vergessen und seiner Familie von ihr erzählt. Man erfährt eine Menge über das Leben in der Ukraine und von den verschiedenen Familienmitgliedern. Slawas Sohn Alexander lebt inzwischen in Israel und auch ihn besucht der Autor mit seiner Mutter.

Neben einer interessanten Familiengeschichte erfährt man eine Menge über die politischen Verhältnisse in der Ukraine und ihrer Beziehung zu Russland. Durch die Gespräche mit der Familie und Freunden wird die Mentalität der ukrainischen Einwohner gut vermittelt.
Außerdem lässt der Autor informative Fakten über bekannte ukrainische Persönlichkeiten einfließen, was aus meiner Sicht das Buch rund und stimmig macht.

Der Schreibstil des Autors ist recht sachlich und nüchtern. Lediglich die Dialoge machen das Gelesene lebendig und auch humorvoll. Die Beschreibung der Orte und Menschen ist authentisch und realistisch.

Der Roman ist eine lesenswerte Familiengeschichte in der die Reise in die Vergangenheit und in die Ukraine im Vordergrund stehen. Interessant und kurzweilig geschrieben, hat mich das Buch gut unterhalten.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Gut recherchierter historischer Roman mit eigenwilligen Charakteren

Edelfa und der Teufel
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„Edelfa und derTeufel I – Wie alles begann“ ist der gelungene Auftakt der Piemont-Saga der Autorin Caroline Sesta.

Das Buch beginnt in Piemont im Jahre 1557. Der Grafensohn Lauro di Montemano aus Pietmont ...

„Edelfa und derTeufel I – Wie alles begann“ ist der gelungene Auftakt der Piemont-Saga der Autorin Caroline Sesta.

Das Buch beginnt in Piemont im Jahre 1557. Der Grafensohn Lauro di Montemano aus Pietmont gerät bei dem Versuch seine Heimat vor den Franzosen zu verteidigen in deren Gefangenschaft. Gleichzeitig fällt Edelfa di Frattamaggiore aus Neapel auf dem Weg zu ihrem zukünftigen Bräutigam ins Hügelland von Monferrato in die Hände der Franzosen. Trotz der Kämpfe im Land soll sie auf Wunsch ihrer Mutter so schnell wie möglich einen viel älteren Mann heiraten. Lauro und Edelfa werden als Sklaven an den unheimlichen Graf Emanuele di Cortemilia verkauft, der gemeinsam mit seiner Mutter in teuflische Machenschaften verstrickt ist….

Das Buch beginnt mit einer gezeichneten Karte des Piemonts, auf die ich während des Lesens immer wieder zurückgegriffen habe. So konnte ich die sehr bildhaft geschilderten örtlichen Begebenheiten noch besser einordnen. In den ersten Kapiteln erfolgt die Vorstellung der Protagonisten und man erfährt einiges über ihr bisheriges Leben.

Die Landschaftsbeschreibungen, mit denen die Wege von Edelfa und Lauro begleitet werden, haben bei mir ein wundervolles Kopfkino entstehen lassen. Detailreich und authentisch hatte ich das historische Piemont direkt vor Augen.
Die Charaktere sind ungewöhnlich, absolut kein Mainstream und man leidet, bangt und hofft mit ihnen – insbesondere mit Edelfa.
Besonders eindrucksvoll fand ich Edelfas Zeit, die sie im Kloster verbracht hat. Die Einblicke in das Klosterleben waren interessant, informativ und wissenswert.

Der Schreibstil der Autorin ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, da er an die damalige Zeit, das 16.Jahrhundert angepasst ist. Neben Spannung gibt es auch immer wieder humorvolle Stellen und Dialoge, die für ein abwechslungsreiches Leseerlebnis sorgen.

Mit dem Buch bin ich in die Geschichte der drei Protagonisten abgetaucht und habe sie durch die wundervollen Landschaftsbeschreibungen auf ihrer Reise begleiten können.

Die hochwertige Gestaltung des Buches, die Abbildungen und die dunklen Farbtöne wirken stimmig und ich habe das Buch schon deswegen immer wieder gerne zur Hand genommen.

Insgesamt war die Geschichte ein gut recherchierter historischer Roman mit ansprechenden Landschaftsbeschreibungen und eigenwilligen Charakteren über deren Schicksal ich unbedingt noch mehr erfahren möchte. Ich bin gespannt auf Band zwei der Saga.