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Veröffentlicht am 04.01.2018

streckenweise schlicht langweilig

The Ending - Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum
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Ein junges Paar ist unterwegs, damit sie seine Eltern kennenlernen kann. Doch irgendetwas ist seltsam an diesem Treffen. Was verbergen die alten Leute?

Bereits im Vorwege hat sie, deren Namen nie genannt ...

Ein junges Paar ist unterwegs, damit sie seine Eltern kennenlernen kann. Doch irgendetwas ist seltsam an diesem Treffen. Was verbergen die alten Leute?

Bereits im Vorwege hat sie, deren Namen nie genannt wird, miit dem Gedanken gespielt, mit ihm, Jake, wieder Schluß zu machen. Der Besuch bei seinen Eltern verstärkt diesen Wunsch nur noch.

Auf dem Heimweg halten sie an einer scheinbar verlassenen Schule. Und dann ist Jake plötzlich verwunden …

„The Ending“ war mein erstes Buch des kanadischen Autors Iain Reid und ich befürchte, es wird auch mein einziges bleiben.

Zwar ist der Schreibstil durchaus mitreißend und als Leser möchte ich gern wissen, was als nächstes geschieht bzw. wie die Dinge miteinander zusammenhängen, doch alles in allem ist die Geschichte mit viel zu vielen Einzelheiten überfrachtet, die auch noch sehr detailliert beschrieben werden.

Auf den ersten 80 Seiten hatte ich zudem den Eindruck, eher ein Beziehungsdrama zu verfolgen und keinen Psychothriller zu lesen. Der kam, wenn überhaupt, erst in Sicht, als ich schon drauf und dran war, das Buch nach der Hälfte abzubrechen, denn es war überhaupt nicht so, wie ich es erwartet hatte.

Dafür wurde mir auf den letzten Seiten eine Auflösung präsentiert, die zwar irgendwo schlüssig war, und manches hatte ich mir zumindest ähnlich auch schon so gedacht, sich aber nicht wirklich andeutete und somit viele Fragen offen ließ - nicht zuletzt die nach der Aussage des Romanes.

Veröffentlicht am 22.11.2017

zuviel des Guten

Morgen ist es Liebe
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Auf dem Weg nach Hause will Alexandra eine Abkürzung durch die Weinberge nehmen, doch dann verunglückt sie in diesem einsamen Gelände.

Sie kann gerade noch aus dem Wrack gezogen und in Sicherheit gebracht ...

Auf dem Weg nach Hause will Alexandra eine Abkürzung durch die Weinberge nehmen, doch dann verunglückt sie in diesem einsamen Gelände.

Sie kann gerade noch aus dem Wrack gezogen und in Sicherheit gebracht werden, doch dann verschwindet der hilfreiche Fremde spurlos und niemand glaubt an den unbekannten Retter. Dennoch wird in der Zeitung eine Belohnung ausgesetzt.

In der darauffolgenden Zeit hält eine verflossene Liebe, ein Obdachloser und ein arbeitsloser Banker Alexandras Leben auf Trab.

Die Leseprobe zu „Morgen ist es Liebe“ von Monika Maifeld hat mir noch sehr gut gefallen und ich wollte gern die Liebesgeschichte zwischen Alexandra und Martin verfolgen, doch leider war mir die Protagonistin von Anfang an unsympathisch. Ich habe kein Problem damit, wenn jemand misstrauisch ist, aber hier ist mir die ablehnende Haltung zu sehr gewollt.

Leider wird die Geschichte zudem mit zu vielen Personen und Schicksalen überfrachtet: Neben der Mutter, die sich ständig um alles Sorgen macht, gibt es noch einen Polizisten, der dem Opfer unterstellt, die Unwahrheit zu sagen, ein arbeitsloser Banker, der sich als Retter ausgibt, um vor seiner Familie als Held dazustehen und einen Journalisten, der diese Geschichte für seine Zeitung ausschlachten will. Zu allem Überfluss taucht dann auch noch Alexandras ehemaliger Lebenspartner auf und will plötzlich wieder eine Rolle in ihrem Leben spielen. Das waren alles Nebenschauplätze, die meiner Meinung nach der eigentlichen Story nicht gutgetan haben. Denn diese kommt irgendwie überhaupt nicht in Fahrt und das Ende war dann sehr überhastet.

Auch konnte ich nicht recht nachvollziehen, warum Martin nicht einfach rundheraus gesagt hat, was ihn zu Alexandras Zuhause getrieben hat und als diese die Wahrheit erfährt, reagiert sie, die sonst so viel Wert auf Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit legt, viel zu gelassen. Das passte für mich nicht zusammen.

Veröffentlicht am 11.09.2017

zu sehr aufs Privatleben der Ermittlerin ausgerichtet

Tiefe Schuld
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Eine Frauenleiche, deren Anblick böse Erinnerungen in Toni Stieglitz weckt, wird im Wald gefunden. Anscheinend war Julia Kröger vor ihrem Tod wiederholt Opfer von brutalen Misshandlungen. Für Toni ist ...

Eine Frauenleiche, deren Anblick böse Erinnerungen in Toni Stieglitz weckt, wird im Wald gefunden. Anscheinend war Julia Kröger vor ihrem Tod wiederholt Opfer von brutalen Misshandlungen. Für Toni ist der Schuldige auch schnell ausgemacht: Wer anders als der Ehemann hätte die Gelegenheit? Doch welches Motiv soll der Mann, den alle als friedfertig bezeichnen, gehabt haben?

Erst die Untersuchung von Julias Laptop bringt die Polizei auf eine andere – heiße? - Spur.

„Tiefe Schuld“ war nach „Verletzung“ der zweite Kriminalroman von Manuela Obermeier mit Toni Stieglitz als Protagonistin, aber der erste, den ich gelesen habe.

Vielleicht lag es an der Unkenntnis über den ersten Fall, dass ich mit der Person der Kommissarin nicht warm werden konnte.

In meinen Augen hat sie sich – sicherlich beeinflusst durch ihre persönlichen Erfahrungen – viel zu schnell und vehement auf den Ehemann der Toten als Täter festgelegt, nur um dann, als ein zweiter Verdächtiger auftaucht, ebenso felsenfest von dessen Schuld überzeugt zu sein. Genau so stelle ich mir Polizeiarbeit nicht vor!

Überhaupt nahm Toni Stieglitz' privaten Probleme meiner Meinung nach einen zu großen Raum ein. Hier und da überkam mich das Gefühl, dass dadurch die Klärung des Mordes in den Hintergrund rückte. Das sollte in einem Krimi aber nicht passieren. Dafür kam die Lösung dann auf den letzten Seiten wie plötzlich aus dem Hut gezaubert. Zwar nachvollziehbar, aber ich hätte mir im Laufe der Handlung mehr Hinweise darauf erhofft, denen die Polizisten dann hätten nachgehen können.

So war „Tiefe Schuld“ nur ein Krimi unter vielen, der mir nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

leider so gar nicht meins

Herz verloren, Glück gefunden
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Seit zehn Jahren ist Victoria mit Hubertus verheiratet – aber nicht glücklich. Das wird ihr besonders bewusst, als sie auf einem Kurztrip mit ihrer Freundin Emily den attraktiven Constantin kennen- und ...

Seit zehn Jahren ist Victoria mit Hubertus verheiratet – aber nicht glücklich. Das wird ihr besonders bewusst, als sie auf einem Kurztrip mit ihrer Freundin Emily den attraktiven Constantin kennen- und lieben lernt. Von da an gerät Viccis Leben aus den Fugen: Sie trennt sich von ihrem Mann und zieht in einer WG ein. Und auch die eine oder andere Freundin gerät auf die Abschussliste. Doch damit sind die Verwicklungen noch nicht vorbei und bis Victoria lernt, was wirklich im Leben zählt, geht noch einiges an Geschirr zu Bruch.
Ganz ehrlich, über lange Zeit war ich stark versucht, „Herz verloren, Glück gefunden“ von Christiane von Laffert einfach auf halber Strecke zuzuklappen.
Keiner der Protagonisten war mir sympathisch, mit niemandem konnte ich mitfühlen. Ganz besonders bei Victoria hatte ich das starke Gefühl, eine arrogante Zicke vor mir zu haben. An ihrer Situation waren alle anderen Schuld nur sie konnte natürlich gar nichts dafür.
Auch das geschilderte Leben fand ich total überzogen: Wer bitte bestellt ein Sammeltaxi, nur weil die eigenen Kinder und der Nachwuchs der Freundin nicht alle auf einmal ins Auto passen? Dann wird eben zwei mal gefahren oder der verwöhnte Anhang benutzt öffentliche Verkehrsmittel?! Auch, um zu den verschiedenen Nachmittagsaktivitäten zu kommen.
Das kann in einer Großstadt wie Hamburg nicht wirklich ein Problem darstellen.
Richtig verärgert hat mich die Protagonistin aber, als sie so entsetzt auf Constantins Vermutung reagiert, sie könne eine Kassiererin in einem Supermarkt sein. Ehrliche Arbeit scheint ihr ein Fremdwort zu sein.
Doch auch die anderen Protagonisten – sei es Hubertus, der nur sich und sein Ansehen im Kopf hat, die anderen Mütter im Kindergarten, die rücksichtslos versuchen, das eigene Kind ins Rampenlicht zu rücken, oder die scheinheiligen Freundinnen – ich hätte mit niemandem Umgang haben wollen.
Viel sympathischer waren die Bewohner der WG, in die Victoria mit ihren Kindern einzieht und die ihr zeigen, worauf es im Leben wirklich ankommt.
Leider fand ich die Wandlung, die Victoria daraufhin durchmacht, ebenfalls sehr unrealistisch und das zuckersüße Happy End schlussendlich viel zu vorhersehbar und zu viel des Guten.
Schade, ich hatte mich auf einen lockeren Frauenroman mit ein bisschen „Herzschmerz“ gefreut, aber was ich bekam, hat mir zu viel Klischee enthalten.