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Veröffentlicht am 14.10.2023

Familiengeheimnisse

Die Frauen von Capri – Im blauen Meer der Tage
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Die Münchnerin Catia Heubeck ist mit dem Journalisten Daniel verheiratet. Ihre Kinder Valentina und Oskar werden langsam flügge. Catias Leben ist ein wenig aus den Fugen geraten und nun fühlt sie sich ...

Die Münchnerin Catia Heubeck ist mit dem Journalisten Daniel verheiratet. Ihre Kinder Valentina und Oskar werden langsam flügge. Catias Leben ist ein wenig aus den Fugen geraten und nun fühlt sie sich an einem Wendepunkt. Da macht ihr die ältere Dame Elisa Santoro ein Angebot. Elisa will auf Capri ihr Elternhaus verkaufen und möchte es vorher noch etwas herrichten, um einen höheren Preis zu erzielen. Es wäre für sie eine Erleichterung, wenn Catia sie begleiten würde. Catia nimmt das Angebot an.

Die Geschichte teilt sich in zwei Erzählstränge auf. In der Gegenwart begleiten wir Elisa und Catia auf Capri. In der Vergangenheit erleben wir Elisa in den 1950er und 60er Jahren. Sie möchte eigentlich eine unabhängige Frau sein ohne Ehemann und Kinder. Doch auf der Insel war dieses nicht möglich und Elisa versucht, diesem Zwang zu entgehen.

Der Vergangenheitsstrang hat mir besonders gut gefallen. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit machen die Geschichte sehr abwechslungsreich. Nach und nach kommen wohlgehütete Geheimnisse ans Licht. Durch den bildhaften Schreibstil kann man sich die Personen und Orte wunderbar vorstellen. Aber auch die italienische Lebensart ist vortrefflich gezeichnet. Ich habe mit dem Buch herrliche Lesestunden verbracht.

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Veröffentlicht am 04.10.2023

Spannende Ermittlungsarbeit

Föhr in Flammen
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In einer Holzhütte bei Witsum werden die Leichen von fünf Personen einer Familie aufgefunden. Alle wurden erschossen. Kriminalhauptkommissar Jan Andretta, der Mordkommission Flensburg, übernimmt den Fall. ...

In einer Holzhütte bei Witsum werden die Leichen von fünf Personen einer Familie aufgefunden. Alle wurden erschossen. Kriminalhauptkommissar Jan Andretta, der Mordkommission Flensburg, übernimmt den Fall. Er hat nicht nur Probleme mit seinem Kollegen Hartmann, da beide sich um eine höhere Position beworben haben, sondern ist auch, seit dem Tod seiner Schwester, Vormund für seine 10jährige Nichte geworden. Auch die Polizeianwärterin Maja Storm, die ihn unterstützt, hat ihr Päckchen zu tragen, sie ist zum Bäderdienst auf Föhr abgeordnet worden, um sie aus der Schusslinie zu nehmen.

Der Krimi ist flüssig geschrieben, so dass die Seiten nur so dahin fliegen. Kurze Kapitel verleiten dazu mehr zu lesen, als man eigentlich vorhatte. Eva-Maria Silber schafft es durch die Ermittlungsarbeit Spannung aufzubauen. Obwohl über private Details des Ermittlerteams berichtet wird, verliert die Autorin die Krimihandlung nicht aus den Augen. Neben dem spannenden Leseerlebnis genieße ich auch die Streifzüge über die Insel Föhr und sehe die Orte bildhaft vor mir, da ich gerade dort meinen Urlaub verbracht habe. Maja Storm und Jan Andretta sind ein tolles Ermittlerteam. Sehr detailliert wird über die Polizeiarbeit berichtet, so dass man immer über alle Informationen verfügt. Bis zum Schluss lässt der Kriminalroman Raum für Spekulationen, deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung


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Veröffentlicht am 30.09.2023

Ein Neuanfang

Club Paradies - Im Licht der Freiheit
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Nach dem mich bereits der erste Band dieser Dilogie um die Familie Borchardt begeistert hat, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Auch wenn bereits drei Monate seit dem Selbstmord von Hanns Borchardt ...

Nach dem mich bereits der erste Band dieser Dilogie um die Familie Borchardt begeistert hat, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Auch wenn bereits drei Monate seit dem Selbstmord von Hanns Borchardt vergangen waren, konnte Maria immer noch nicht begreifen, was wirklich geschehen war. Nichts war mehr wie zuvor. Sie konnte sich immer noch nicht vorstellen, dass ihr Hanns in betrügerischen Machenschaften involviert war. Sämtliche Wertgegenstände vielen der Zwangsvollstreckung zum Opfer und die Familie musste die Villa verlassen. Zum Glück stand ihnen der Rechtsanwalt Klaus Schröder zur Seite. Nach dem Tod von Hanns ist Maria in Trauer und Verzweiflung gesunken. Wird sie es schaffen ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen? Auch Tochter Hanna leidet unter dem Verlust und hat zusätzlich noch Probleme mit ihrem Arbeitgeber. Sie bricht die Ausbildung ab und sucht nach neuen Lebenswegen. Ihr Bruder Holger kämpft um seine Freundin Monika und rutscht dabei immer tiefer in die Fänge der RAF ab.

Der Übergang zum zweiten Band erfolgt nahtlos, so dass der Einstieg mir wieder sehr leicht gefallen ist. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, so erhält man Zugang zu den Charakteren und bekommt einen guten Einblick in das Denken und Handeln der Personen. Es ist nicht nur der Zeitgeist der 1970er Jahre gut eingefangen, sondern auch historische Ereignisse wie die RAF sind mit der Geschichte verwoben. Man sollte auch das Nachwort lesen, denn das gibt Aufschluss über historische Fakten und Fiktionen. Mir hat die Zeitreise sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 30.09.2023

Gelungenes Krimi-Debüt

Wer das Vergessen stört
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Lily Brown war Polizeipsychologin bei Scotland Yard. Nach einer gescheiterten Beziehung lässt sie sich in Canterbury als Psychotherapeutin nieder. In ihrer Praxis erleben wir zwei Patientinnen. Vera Osmond ...

Lily Brown war Polizeipsychologin bei Scotland Yard. Nach einer gescheiterten Beziehung lässt sie sich in Canterbury als Psychotherapeutin nieder. In ihrer Praxis erleben wir zwei Patientinnen. Vera Osmond sucht Hilfe bei Lily, um sich wegen ihrer Panikattacken behandeln zu lassen. Vera hat ihre Schwester und ihre Eltern durch Unfälle verloren. Da ihre Eltern Vera für den Tod ihrer kleinen Schwester verantwortlich gemacht haben, will sie mehr über die Hintergründe erfahren. Gegen den Rat von Lily beendet Vera die Therapie. Als Vera von einem Hochhaus stürzt, geht die Polizei von Selbstmord aus, doch Lily ist anderer Meinung und setzt sich großer Gefahr aus. Bei der anderen Patientin handelt es sich um Samantha Harris, die Opfer häuslicher Gewalt ist und immer wieder zu ihrem Mann zurück kehrt.

Hinter dem Pseudonym verbirgt sich die Autorin Marita Spang sowie Marie Lacrosse, deren historische Romane ich bereits mit Begeisterung gelesen habe. Da die Autorin auch ausgebildete Psychologin ist, merkt man ihr Fachwissen der Geschichte auch an. Im Verlauf der Handlung habe ich Interessantes erfahren und fand es anregend einen Krimi mit einer Psychotherapeutin als Protagonistin zu lesen. Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive geschildert. Durch die Überschriften ist aber immer eine klare Zuordnung gegeben und die Personen waren für mich greifbar.

Mir hat dieses Krimi-Debüt der Autorin sehr gefallen und nun bin gespannt auf weitere fesselnde Fälle um Lily Brown.

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Wunderbare emotionale Geschichte

Kein guter Mann
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Walter brachte seit 45 Jahren die Post zu den Menschen. Obwohl eine lange Liste an Beschwerden über Walter vorlag, war er nicht unzuverlässig, sondern es lag daran, dass er sich an Regeln hielt und dieses ...

Walter brachte seit 45 Jahren die Post zu den Menschen. Obwohl eine lange Liste an Beschwerden über Walter vorlag, war er nicht unzuverlässig, sondern es lag daran, dass er sich an Regeln hielt und dieses sorgte für Konflikte, aber es war kein Grund ihn zu entlassen. So wurde er in die Zentrale für Unzustellbares versetzt. Hier landeten die Briefe an das Christkind und den Weihnachtsmann. Walter haderte mit seinem Schicksal. Als er eines Tages den Brief des zehnjährigen Bens aus dem Postkorb fischte, der an Gott adressiert war, änderte sich sein Leben. Schnell erkannte Walter, dass Ben Hilfe brauchte. Er antwortete Ben und unterschrieb mit Gott. Doch kann Ben auch Walter helfen?

Durch den flüssigen Schreibstil und die kurzen Kapitel ist mir der Einstieg sehr leicht gefallen, so dass die Seiten nur so dahin fliegen. Nach und nach lerne ich Walter kennen und je mehr Zeit ich mit ihm verbringe, umso mehr rührt er an meinem Herzen. In kurzen Rückblenden erfahre ich mehr von Walter, so dass sich langsam eine gut ausgearbeitete Geschichte entwickelt. Die in einem lockeren humorvollen Stil beginnt und dann auch sensibel zu ernsteren Themen wechselt wie Depressionen, häusliche Gewalt und Vorverurteilung von Menschen. Es ist eine Geschichte, die mich zum Nachdenken bringt, zu Tränen rührt und gleichzeitig mir ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Andreas Izquierdo hat es wieder geschafft mich mit seinem neuen Buch zu begeistern.

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