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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2024

Kampf um Hanamichi

SLAM DUNK 2
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Hanamichi ist sehr enttäuscht, dass er im Basketballclub nicht spielen darf, obwohl er doch gegen den Kapitän gewonnen hat. Die ewigen Routineübungen gehen ihm auf die Nerven. Da lauern ihm plötzlich drei ...

Hanamichi ist sehr enttäuscht, dass er im Basketballclub nicht spielen darf, obwohl er doch gegen den Kapitän gewonnen hat. Die ewigen Routineübungen gehen ihm auf die Nerven. Da lauern ihm plötzlich drei Schlägertypen auf – das ist die Art des Judoclubs neue Clubmitglieder zu rekrutieren und der Kapitän dieses Clubs hat es auf Hanamichis Talent für den Kampf abgesehen. Womit er allerdings nicht gerechnet hat: Hanamichi lässt sich nicht pressen und um nichts auf der Welt hat er vor, den Basketballclub zu verlassen. Da greift der Kapitän des Judoclubs zu unlauteren Mitteln, denn schon weil ihn mit dem Kapitän des Basketballclubs eine alte Rivalität verbindet, will er Hanamichi haben.

Mit dem zweiten Band lernt man Hanamichis Charakter näher kennen. Während er im ersten Band hauptsächlich durch seine Naivität, Mädchenbesessenheit und Arroganz beschrieben wird, lernt man ihn hier von einer ganz anderen Seite kennen. Loyalität, Entschlossenheit, Zuverlässigkeit und eine Stärke die über die Schlägerszenen hinausgeht. Das macht ihn sehr viel sympathischer als zu Anfang. Außerdem wird das Figurenpersonal erweitert und es wird deutlich, dass um die von Hanamichi umworbene Haruko noch ein größerer Konkurrenzkampf stattfinden wird. Ein bisschen verstörend bleibt die gewaltsame Clubrivalität. Da freut man sich über Hanamichis Kampferfahrung, der auch ein Judoclub nicht widerstehen kann.

Ein gelungener zweiter Band, der mit den Charakteren vertrauter macht und die Spannung auf die Fortsetzung schürt.

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Ewiger Verlierer

SLAM DUNK 1
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Hanamichi Sakuragi ist ein großer Pechvogel. Bekannt ist vor allem für drei Dinge: rote Haare, Schlägereien und Glücklosigkeit bei Mädchen. Seine Freunde machen sich einen Spaß daraus, jeder Liebeserklärung ...

Hanamichi Sakuragi ist ein großer Pechvogel. Bekannt ist vor allem für drei Dinge: rote Haare, Schlägereien und Glücklosigkeit bei Mädchen. Seine Freunde machen sich einen Spaß daraus, jeder Liebeserklärung zu lauschen, um sich über den unausweichlich folgenden Korb kaputt zu lachen. Doch dann begegnet Hanamichi Haruko, dem Mädchen seiner Träume. Er würde alles tun, um sie zu beeindrucken, sogar Basketball spielen. Der Basketball-Club ist allerdings wenig begeistert, den arroganten, Schläger in ihren Kreisen zu sehen.

Die Zeichnungen sind überhaupt nicht mein Ding, deswegen habe ich gezögert zu dieser Reihe zu greifen. Da es sich allerdings um einen Sportmanga handelt, davon gibt es auf dem deutschen Markt nicht so viele, habe ich doch reingeschnuppert. Das Tempo und der Slapstick haben mich sofort mitgerissen. Hanamichi ist ein Charakter der das Mitleid, die Sympathie und auch ein wenig die Abneigung des Lesers hervorruft. Seine Brutalität und seine Besessenheit von Mädchen sind schon unangenehm, aber seine Glücklosigkeit und sein Eifer sich selbst etwas zu beweisen machen ihn wieder sympathisch. Da bin ich gespannt wohin sich sein Charakter entwickelt.

Die Zeichnungen und auch die Darstellungen des Schulalltags zeigen, dass die Geschichte Anfang der 90er entstand. Gerade im Schulalltag zeigt sich, wie hart und brutal in Japan damals Disziplin durchgesetzt wurde. Ob strenge Lehrer oder ein geradezu brutal anmutender Sportclub, immer wieder ist man als europäischer Leser etwas befremdet. Es ist aber auch interessanter Einblick in eine andere Kultur. Diese Elemente werden durch Slapstick und einen wenig angepassten Protagonisten immer wieder aufgelockert. Manchmal ist mir Hanamichi allerdings etwas zu albern.

Alles in allem: Ein interessanter Auftakt zu einem wahren Mangaklassiker. Mit seinem Tempo und Witz hat er mich wider Erwarten gepackt.

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Ein ungleiches Paar

Shikimori's not just a Cutie 1
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Shikimori ist ein ganz besonderes Mädchen. Bildhübsch, bärenstark, klug und der Traum aller Jungs. Diese sind wie vor den Kopf geschlagen, dass Shikimori ausgerechnet mit dem trottligen Izumi zusammen ...

Shikimori ist ein ganz besonderes Mädchen. Bildhübsch, bärenstark, klug und der Traum aller Jungs. Diese sind wie vor den Kopf geschlagen, dass Shikimori ausgerechnet mit dem trottligen Izumi zusammen ist. Izumi, der zwar zugegeben nicht schlecht aussieht, aber ein riesiger Tollpatsch und Unglücksrabe ist. Wenn jemand von einem herunterfallenden Blumentopf getroffen wird, dann Izumi. Wenn jemand von einem Auto mit Pfützenwasser geduscht wird, dann Izumi. Shikimori hat alle Hände voll zu tun, ihren Freund vor sämtlichen widrigen Ereignissen zu schützen.

Ein kurzweiliger Auftakt zu einer witzigen Mangareihe. Der erste Band hat einen Kurzgeschichtencharakter. In unterschiedlichsten Situationen lernt man die beiden Hauptcharaktere kennen und bald ist klar, dass die beiden durch eine große Zuneigung miteinander verbunden sind Izumi kämpft immer wieder mit seinen Unzulänglichkeiten, er will seiner Freundin nicht lästig fallen und sie nicht in Gefahr bringen, liebt sie aber genau wegen ihrer Überlegenheit und dass sie auch immer wieder unsicher in seiner Gegenwart ist. Mit seiner Tollpatschigkeit geht er sehr entspannt um und misst ihr und der daraus resultierenden Verletzungsgefahr wenig Gewicht bei.

Shikimori wird nicht ausschließlich als extremer Gegensatz zu Izumi gezeichnet, als Supercharakter ohne Schwächen, sondern auch immer wieder schüchtern oder auch unsicher in Izumis Gegenwart, da sie von ihm auch unbedingt als liebenswertes, hübsches Mädchen gesehen werden will. Sie hat Angst, dass ihre Stärke und Überlegenheit ihn abschreckt.
Beide Protagonisten werden sehr sympathisch gezeichnet. Die Geschichte ist zumindest derzeit, hauptsächlich Slapstick, eine Basisgeschichte ich derzeit nicht zu sehen, aber ähnlich wie in Horimiya sprechen mich hier die Zeichnungen und die Charaktere an, sodass ich mich auf die weiteren Bände freue.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Ein Blick in eine andere Welt

Um 1500
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Romedio Schmitz-Esser nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Ausgangspunkt für den Blick auf die Zeit um 1500 ist Albrecht Dürer, von dem neben einem reichen Bildnachlass auch schriftliche ...

Romedio Schmitz-Esser nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Ausgangspunkt für den Blick auf die Zeit um 1500 ist Albrecht Dürer, von dem neben einem reichen Bildnachlass auch schriftliche Zeugnisse erhalten sind, die einen direkten und persönlichen Einblick in diese uns so fremde Zeit gewähren. In relativ kurzen Kapiteln werden unzählige Aspekte des damaligen Lebens beleuchtet. Dabei werden nicht nur die politischen, kulturellen und kunstgeschichtlichen Aspekte berücksichtigt, sondern auch ganz alltägliche Dinge: Wie sah der Alltag aus? Die Genderrollen? Der Haushalt? Oder auch wie wurde die Tierwelt wahrgenommen? Dürer hat phantastische Tier- und Pflanzenbilder gemalt, doch wie müssen wir uns die Wahrnehmung der damaligen Menschen wirklich vorstellen? Dabei hat Romedio Schmitzer-Esser gerne eine Überraschung für den Leser in der Hinterhand. Dinge, von denen wir glauben, darüber genau Bescheid zu wissen, stellen sich als tradierte Vorurteile heraus, die teilweise bewusst initiiert wurden. Gerade bei Genderrollen, Ehe- und Dorfleben kann sich der Leser auf einige neue Informationen gefasst machen.

Für mich ein äußerst gelungenes, breit gefächertes Geschichtsbuch, dem eine Verbindung zwischen Dürer Biographie, Kunst und Geschichte glückt. Der Stil ist sachlich, aber lesbar. Der Autor hat bewusst auf einen umfassenden Anmerkungsteil verzichtet und sich nur auf wesentliche Punkte beschränkt. Das Bibliographie-Kapitel lädt zu weiterer Lektüre ein. Da dieses Buch einen sehr umfassenden Blick auf unterschiedlichste Aspekte der Zeit bietet, bleiben manche Informationen rudimentär, teilweise Hypothese. Zu manchen Punkten hätte ich gerne mehr gelesen, bei manchen Stellen hätten schon ein/ zwei Sätze mehr genügt, um die Information abzurunden. Zwar wird jedes Kapitel mit einem Dürer-Bild eingeleitet, das auch Ausgangspunkt für das behandelte Thema wird, es werden aber auch immer wieder weitere Bilder erwähnt, die hier nicht abgedruckt sind. Das ist etwas schade, da sie zur Erläuterung weiterer Aspekte herangezogen werden und dem Leser nicht vor Augen sind. Da es sich hier allerdings weder um einen Kunstband noch eine Dürer-Biographie im engeren Sinn handelt, mussten hier wohl Abstriche gemacht werden.

Trotz dieses Kritikpunktes finde ich das Buch großartig! Zum interessanten Thema und Inhalt kommt eine hochwertige Ausstattung. Wertiges Papier und das große Format setzen die in Farbe abgedruckten Kunstwerke Dürers sehr schön in Szene. Ein Lesebändchen rundet dieses tolle Buch ab.

Dieses Buch bietet einen umfassenden Einblick in die Zeit um 1500, das Leben Dürers als Künstler und Privatmensch und führt in das Werk des Künstlergenies ein. Ein tolles Buch!

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Ein rasantes Crossover

TARZAN IN PELLUCIDAR
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Im letzten Band ist Tanar zwar den Korsaren entkommen, aber David Innes, der Kaiser von Pellucidar, ist weiterhin in den Fängen der Piraten. Jason Gridley bricht von der Erdoberfläche zu einer einzigartigen ...

Im letzten Band ist Tanar zwar den Korsaren entkommen, aber David Innes, der Kaiser von Pellucidar, ist weiterhin in den Fängen der Piraten. Jason Gridley bricht von der Erdoberfläche zu einer einzigartigen Rettungsmission auf. Dafür hat er sich die beste Unterstützung gesichert, die er nur bekommen konnte: Tarzan, den Affenmenschen. Wenn sich einer mit undurchdringlichen Urwäldern und wilden Bestien auskennt, dann dieser. Selbst Tarzans Instinkte und Erfahrungen werden in der Urwelt Pellucidar an ihre Grenzen gefordert. Schon lange bevor die Rettungsmission ihr Ziel erreicht wird sie voneinander getrennt und das, was sie vermeiden wollten ist Realität: Bevor sie an David Innes auch nur denken können, müssen sie alleine die Gefahren Pellucidars überstehen.

Das, was ich im letzten Band vermisst habe, die Rettung von David Innes, ist endlich Thema dieses Buches. Zumindest zum Teil. Sie ist Anlass für ein neues Abenteuer in Pellucidar, aber in der Hauptsache dreht es sich darum wie die unterschiedlichen Völker dieser Urwelt leben, sich bekriegen und es doch nur ein wenig Umdenken von allen Seiten erfordert, um das Leben aller besser zu machen. Ich habe lange befürchtet, dass das Hauptthema des Buches das den Augen verloren wird. So spannend auch die Abenteuer sind und so interessant gerade auch Tarzans Rolle ist, an all den genretypischen Aneinanderreihungen von Abenteuern und dem irgendwann etwas nervtötenden Aneinander-Vorbeirennen der Charaktere, wollte ich doch irgendwann mal zum Punkt kommen. Da zeigte sich dann wie alles zusammenspielt und plötzlich ergaben die Einzelabenteuer einen Sinn. Es lohnt sich durchzuhalten! Der Schluss selbst ließ mich etwas zwiegespalten zurück. Einerseits gab es Gänsehautszenen andererseits war es dann doch etwas unspektakulär.

Gute 4 Sterne für dieses spannende Crossover-Abenteuer, das trotz aller genretypischen Schwächen bestens unterhält.

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