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Veröffentlicht am 03.10.2023

Ein spannender Auftakt einer epischen Fantasy-Reihe!

Throne of Glass – Die Erwählte
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Die "Throne of Glass"-Reihe zählt schon seit dem ersten Lesen 2016 zu meinen absoluten Lieblingsfantasy-Reihen! Da sich die Veröffentlichungen der einzelnen Bände über Jahre gezogen hatten, war mir schon ...

Die "Throne of Glass"-Reihe zählt schon seit dem ersten Lesen 2016 zu meinen absoluten Lieblingsfantasy-Reihen! Da sich die Veröffentlichungen der einzelnen Bände über Jahre gezogen hatten, war mir schon beim Beenden des letzten Teiles klar, dass ich die Reihe irgendwann nochmal als Ganzes lesen würde. Wegen der enormen Gesamtlänge von über 5200 Seiten hat es eine Weile gedauert, bis ich meinen Reread angegangen bin. Mit "Throne of Glass - Die Erwählte", habe ich aber nun mit Sofia im Buddyread meine Rückkehr nach Erilea geschafft und wieder wahnsinnig viel Spaß gehabt.

"Du könntest die Sterne ins Wanken bringen", flüsterte sie. "Du könntest alles tun, wenn du nur den Mut dazu hättest. Tief in deinem Herzen weißt du das. Und das erschreckt dich am allermeisten."

Zuerst wenige Worte zum Buchcover. Ich mochte die minimalistische Gestaltung der Reihencover mit der illustrierten Silhouette unserer Hauptfigur vor einem weißen Grund schon immer sehr gerne. Auf Band 1 sieht man Celaena in ihrer Kampfmontur mit wehenden weißen Haaren und zwei gezückten Säbeln. Auf der Rückseite ist sie in einem schönen Ballkleid zu sehen, hält aber dennoch ihre Messer in den Händen. Für mich sind die deutschen Cover der ersten Ausgabe nach wie vor die schönsten und deutlich gelungener als die extrem modernen Neuauflagen!

"Mein Name ist Celaena Sardothien und ich werde keine Angst haben."

Immer wenn ich ein altes Lieblingsbuch rereade, habe ich ein wenig Angst, dass sich meine Wahrnehmung zu stark verändert hat und ich bei einem erneuten Lesen ernüchtert und enttäuscht zurückbleibe. Diese Sorge hätte ich mir bei "Throne of Glass" nicht machen müssen. Die Geschichte von Celaena hat mich genau wie beim ersten Lesen von der ersten Seite an mitgerissen und wieder überzeugen können. Zwar ist beim erneuten Lesen deutlicher hervorgetreten, dass die Autorin hier typische Fantasy-Tropes wie der Wettkampf, geheimnisvolle Prophezeiungen und eine Auserwählte verwendet hat, insgesamt ist die Geschichte aber so rund und detailreich erzählt, dass man ihr das nicht ankreiden kann. Da ich erst letztes Jahr Celaenas Geschichte gelesen habe, fiel mir mein Einstieg in die Geschichte nicht schwer. Wir setzen etwa eineinhalb Jahre nach dem Ende der Novellen an. Nachdem sie durch einen Verrat nicht nur ihre große Liebe, sondern auch ihre Freiheit verloren hat, sitzt die 17jährige Meisterassassine Celaena Sardothien in den Salzminen von Endovier fest und bangt um ihr Leben. Als Chaol Westfall, Captain der Königlichen Leibgarde, und Dorian, Kronprinz von Ardalan, der verurteilten Assassine ein Angebot unterbreiten, kann sie es nicht ausschlagen. Sie muss für Dorian in einem Wettkampf die Position des Champions des Königs erringen und erhält dafür, was sie sich am meisten sehnt: Freiheit.

"Meine Freiheit?" Beim Klang des Wortes sah sie ein Land, in dem es Kiefern und Schnee gab, von der Sonne gebleichte Klippen und stürmische Meere, ein Land, wo das Licht sich im samtigen Grün der Anhöhen und Täler verlor - ein Land, das sie vergessen hatte."

Über Sarah J. Maas´ Schreibstil habe ich schon seitenweise Lobreden geschwungen, die ich eigentlich nur wiederholen kann. Ihre große Stärke ist es, dass sie auch bei komplexen Worldbuildings, vielen Figuren und unübersichtlichen Actionszenen nie das Wesentliche aus den Augen verliert, einzelne interessante Aspekte gekonnt herausspickt und präzise weiterentwickelt. Wie für ihre Geschichten gibt es auch für ihren Schreibstil ein Wort, das ihr erstaunliches Talent, Worte in Sätzen so zu platzieren, dass sie der Geschichte ein imposantes und charakteristisches Auftreten verleihen, super beschreibt: EPISCH. Durch ihre teils sehr außergewöhnliche Wahl der Worte und intensive Szenenbeschreibung, fühlt man sich oft, als würde man einem Film zusehen, der vor den eigenen Augen abläuft. Ein wunderbarer Film voller Action, Gefühle und Hintergrund und mit genialen Schauspielern... Rückblickend hat sich ihr Schreibstil während der letzten Jahren etwas verändert und weiterentwickelt, doch auch bei ihrem ersten Buch hat sie stiltechnisch schon geglänzt!

"An diesem Tisch wurde über Freiheit und Tod entschieden. Ihre Vergangenheit und ihre Zukunft saßen auf einem Thron aus Glas"

Aufmerksamen LeserInnen und passionierten Fans wird außerdem aufgefallen sein, dass Sarah J. Maas´ Erzählung voller versteckter Anspielungen ist und bereits in diesem Auftaktband Hinweise auf Elemente der späteren Handlung wie die Götter, die Vault, die Wyrdtore, das Wildfeuer, Celaenas Verbindung mit Terrassen und ihr Schicksal enthält. Ich hatte beim Lesen also wahnsinnig viel Spaß daran, versteckte Hinweise zu suchen und habe wieder einmal die Weitsicht der Autorin bewundert.

"Dorian legte sich wieder hin, die Hand immer noch am Schwert, und schlief ein. Doch das Bild verfolgte ihn noch die ganze Nacht bis in seine Träume hinein: ein wunderschönes Mädchen, das die Sterne anblickte, und die Sterne, die zurückblickten."

Am meisten getragen wird die Geschichte aber natürlich durch die Protagonistin selbst - Celaena Sardothien, Ardalans Assassine, Liebhaberin von Luxus und Schönheit, in der zusätzlich ein uraltes Erbe schlummert. Jedes Mal, wenn ich ein Buch der ToG-Reihe zur Hand nehme, bin ich mehr davon überzeugt, dass sie die beste Fantasy-Protagonistin ist, die jemals existiert hat und beim Gedanken daran, welch langer Weg voller Schmerz, Opfer, Magie, Liebe, Freundschaft und Sieg noch vor ihr liegt, läuft mir ein Schauer über den Rücken und ich würde am liebsten sofort zum nächsten Band greifen und mich schnurstracks auf diese Reise machen. Auch die Nebenfiguren wie Dorian, Nehemia oder Chaol sind mir wieder sehr ans Herz gewachsen und ich freue mich nun wahnsinnig auf alles, was noch auf mich zukommt! Und damit will ich auch gar nicht groß weitere Reden schwingen und mit einem meiner Lieblingszitate meine kurze Rezension abschließen:

"Sie war überrascht, dass ihre Hände nichts vergessen hatten, dass die Musik nach einem Jahr der Dunkelheit und Zwangsarbeit in ihr noch lebendig war. Dass Sam irgendwo zwischen diesen Tönen existierte. Sie vergaß die Zeit und ließ sich von einem Stück zum nächsten treiben, verlieh dem Unaussprechlichen Ausdruck, riss alte Wunden auf. Sie spielte und spielte und ihr war, als ob die Musik ihr verzeihen und sie retten könnte."




Fazit

Ein spannender Auftakt einer epischen Fantasy-Reihe, die mit einer tollen Heldin, einem detailreichen Worldbuilding und einem mitreißenden Schreibstil überzeugt.

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Ein kurzer Spionagethriller mit Science-Fiction, Fantasy und romantischen Elementen vor weihnachtlicher Kulisse

Sense of Winter
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Dass Jennifer Estep grandiose, spannende Geschichten erzählen kann, hat sie schon in ihren Fantasy-Reihen wie der Mythos-Academy-Reihe oder der Splitterkronen-Reihe gezeigt. Ihre neuste Spionage-Thriller ...

Dass Jennifer Estep grandiose, spannende Geschichten erzählen kann, hat sie schon in ihren Fantasy-Reihen wie der Mythos-Academy-Reihe oder der Splitterkronen-Reihe gezeigt. Ihre neuste Spionage-Thriller Reihe mit Science-Fiction, Fantasy und romantischen Elementen über Charlotte und Desmond, die letztes Jahr mit "Sense of Danger" gestartet ist, hat mir ebenfalls gut gefallen. Nun geht es mit dem Weihnachtsspecial "Sense of Winter" charmant, mitreißend und originell in eine zweite Runde!

Das Cover ist zwar im typischen, unspektakulären Jugendbuch-Fantasy-Stil gehalten, dafür aber raffiniert gemacht und gefällt mir gut. Zusehen ist die Silhouette einer Frau mit wehenden Haaren, die im angedeuteten Fokus einer Kamera vor einer unbekannten Bedrohung davonläuft. Umrahmt wird das Motiv von winterlich weißen Wolken und Schneeflocken. Auch innerhalb der Buchdeckel zieht sich das Motiv des Kamera-Fadenkreuzes durch die Gestaltung und schmückt jeden der 16 Kapitelanfänge.

Erster Satz: "Man erkannte Verbrecher immer an ihren Spielzeugen."

"Sense of Winter" setzt zeitlich wenige Monate nach dem Ende von "Sense of Danger" an. Charlotte und Desmond sind nach der geglückten Mission, die verräterische Maulwürfe in der Section 47 enthüllt hat, immer noch auf der Suche nach der Drahtzieherin Henrika Hyde. Ihre neuste Spur führt sie ins verschneite Deutschland, wo ein Weihnachtsball mit gehobenen Gästen stattfinden soll, auf dem es von normalen und paranormalen Spionen nur so wimmelt....

Am Ende von Band 1 war die Geschichte von Charlotte und Desmond eigentlich weitestgehend abgeschlossen, sodass ich auch eigentlich damit gerechnet hätte, dass die Autorin es bei einem Standalone belässt. Die beiden Agenten sind aber ein so charmantes Duo und in der Welt der Section 47 sind noch genügend weitere Fragen offen und ausreichend viele Bösewichte auf freiem Fuß, dass die Autorin noch mehrere Male zu den beiden zurückkehren könnte. Deshalb habe ich mich auch sehr über dieses kurze, aber feine Weihnachtsspecial gefreut. Die wichtigsten Hintergründe zum Setting und den Figuren werden zu Beginn der Geschichte zwar nochmal wiederholt, man wird aber natürlich trotzdem mehr Spaß mit "Sense of Winter" haben, wenn man bereits Band 1 gelesen hat.

Im Mittelpunkt dieser kurzen Geschichte steht wie schon in Band 1 die sogenannte Section 47, eine geheime Spionageorganisation, welche Terroranschläge und Großverbrechen verhindern soll, die durch Menschen mit magischen Kräften verübt werden. Dazu sind neben Analysten, die Hintergrundrecherchen für Einsätze durchführen, Charmeuren, die durch soziale Kontakte im Außeneinsatz Informationen beschaffen vor allem die sogenannten Cleaner berüchtigt und gefährlich, da sie als speziell ausgebildete Auftragskiller, die gefährliche Ziele eliminieren. Was für uns abenteuerlich erscheinen mag, ist für unsere erste Protagonistin Charlotte Alltag. Als Analystin und Tochter eines Cleaners arbeitet sie schon seit Jahren für die Section 47, um magischen Bösewichten auf die Spur zu kommen. Mit ihrer magischen Gabe, Lügen und Gefahren synästhetisch als Farben zu erkennen sowie Desmonds Galvanismus, der ihn Auren sehen und Energie manipulieren lässt, sind die beiden ein unschlagbares Team, zwischen dem es auch konstant prickelt.

Die Autorin stellt hier also ein schlichtes, aber wirkungsvolles Worldbuilding vor, das den Nährboden für eine spannende Handlung bereithält. Hier wird also schon allein durch das sehr dynamische und energiegeladene Setting viel Spannung und Konfliktpotential für die Handlung gewonnen. Und das ist auch gut so, da ihre sonstige Handlung recht geradlinig erzählt wird. Vor allem einige der Wendungen gegen Ende waren für mich leider vorherzusehen. Die fehlende Überraschung machte die Autorin aber mit besonders viel Action im Showdown wieder gut und sorgte so dafür, dass sowohl Fans von Actionromanen, Krimis, Thrillern, Romanzen, Superhelden-Scie-Fie und Fantasygeschichten auf ihre Kosten kommen.

Unterstützt wird dieser Eindruck durch den temporeichen und dynamischen Erzählstil, der die Handlung zu jeder Zeit vorwärtstreibt. Mit spannenden Kämpfen, Intrigen, Geheimnissen, Einsätzen und Wendungen bekommen wir zu jeder Zeit genügend Spannendes präsentiert, dass man darüber wegsehen kann, dass im Grunde viele bekannte Konzepte und Tropes unterschiedlicher Genres verwendet wurden und wir hier nicht viel Neues erfahren. Auch die Weihnachtsatmosphäre trägt dazu bei, dass man geradezu durch die geringe Seitenzahl fliegt. Mit einem Übermaß an süßem Gebäck und Weihnachtsdekoration ist der Schauplatz der Geschichte - Schloss Tannenbaum irgendwo in Bayern - war voller übertriebener Deutschland-Klischees und auch über Jennifer Esteps Hang zu Alliterationen, den sie hier wieder ausgelebt hat (ich sage nur: Erika Eisen, Henrika Hyde etc.) musste ich immer wieder schmunzeln, insgesamt ist "Sense of Winter" aber so nur eine umso charmantere Lektüre für die vorweihnachtliche Zeit!

Eine weitere Stärke neben dem hohen Erzähltempo und der Vielseitigkeit der Handlung sind die beiden sympathischen Figuren, die hier abwechselnd aus der Ich-Perspektive erzählen dürfen. Gerade dadurch, dass die aufgrund ihrer verschiedenen Magien unterschiedliche Einblicke in aktuelle Geschehnisse haben, ist dies eine äußerst interessante Art durch ihr Abenteuer zu führen. Sehr gut gefällt mir auch, dass die Liebesgeschichte dezent im Hintergrund bleibt und die recht gradlinige Handlung um einige unterhaltsamen Querelen ergänzt. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass es sich trotz der typischen Jugendbuch-Aufmachung keineswegs um ein typisches Jugendbuch handelt. Nicht nur weil hier viele blutige Kämpfe ausgetragen werden, sondern vor allem weil die Protagonistin mit ihren 35 Jahren außergewöhnlich "alt" ist. Dass war für mich natürlich eine nette Abwechslung, aber dadurch ist Charlotte vielleicht nicht die beste Identifikationsfigur für 14jährige, sondern spricht eher etwas ältere LeserInnen an. Sie ist sehr viel erfahrener, selbstbewusster, reifer und gefestigter als die üblichen Fantasy-Protagonistinnen, was die Story von viel Geschmachte, emotionalen Schwankungen, Peinlichkeiten sowie einer ellenlangen Selbstsuche befreit und mir sehr zugesagt hat. Neben ihr bleibt Desmond zwar eine Winzigkeit blasser, insgesamt konnte ich aber beide ins Herz schließen. Dasselbe lässt sich auf die Nebenfiguren und Antagonisten beziehen, welche aufgrund der dominanten Handlung nur grob angeschnitten werden. Von einer Geschichte dieses Genres habe ich aber auch nichts anderes erwartet.

Nach 206 turbulenten Seiten ist die aktuelle Mission von Charlotte und Desmond auch schon wieder abgeschlossen. Da der Epilog rätselhafte Andeutungen macht und Henrika Hyde immer noch nicht gefasst wurde, bin ich mir sicher, dass es auch noch einen dritten Band geben wird und freue mich schon auf das nächste Abenteuer mit den beiden Agenten!


Fazit:


"Sense of Winter" ist ein sehr kurzer, aber dafür auch temporeicher, mitreißend erzählter und vielseitiger Spionagethriller mit Science-Fiction, Fantasy und romantischen Elementen vor weihnachtlicher Kulisse. Die Wendungen hätten ein wenig überraschender, das Handlungskonstrukt etwas weniger gradlinig und die Nebenfiguren ein wenig lebhafter sein können - alles in allem bin ich aber wieder gut unterhalten worden

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Ein unterhaltsamer und herzerwärmender Roman

Du bringst mein Chaos durcheinander
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Handlung: "Du bringst mein Chaos durcheinander" habe ich auf einem Taschenbuchschnäppchenmarkt entdeckt und spontan eingesteckt. Anders als ich erwartet hatte, handelt es sich hier nicht in erster Linie ...

Handlung: "Du bringst mein Chaos durcheinander" habe ich auf einem Taschenbuchschnäppchenmarkt entdeckt und spontan eingesteckt. Anders als ich erwartet hatte, handelt es sich hier nicht in erster Linie um eine Enemies-to-Lovers-Romanze mit dem Thema Aufräumen. Zwar erzählt Ella Lindberg hier durchaus, wie zwei sehr gegensätzliche Menschen sich langsam annähern, die Liebesgeschichte bleibt allerdings stark im Hintergrund. Der Fokus der Geschichte liegt stattdessen stark auf der Entwicklung der Hauptfigur, die erst einige Rückschläge verkraften, vor einem Shitstorm aufs Land fliehen und unerwartet eine Freundschaft aus ihrer Vergangenheit wiederbeleben muss, um in ihrem Leben aufzuräumen. Auch wenn ich also nicht bekommen habe, was ich erwartet hatte, hat mir der Roman sehr gut gefallen. Besonders der Mittelteil der Geschichte war sehr herzerwärmend, persönlich und hatte mehr emotionale Tiefe als ich erwartet hatte. So konnte ich "Du bringst mein Chaos durcheinander" auch gut vergeben, dass die Liebesgeschichte gegen Ende ein wenig gehetzt wirkte.

Schreibstil
: Ella Lindberg schreibt sehr nachvollziehbar über alltägliches Chaos, glückliche Fügungen, unglückliche Zufälle, unpraktische Altlasten und liebgewonnene Erinnerungen. Die 385 Seiten stecken voller Szenen, die direkt aus dem Leben gegriffen scheinen und die ich beim Lesen sofort lebendig vor Augen hatte. Ihr unterhaltsamer, flüssiger, aber auch herzerwärmender Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich das Buch in Rekordzeit durchgelesen habe. Neben dem Unterhaltungsfaktor fand ich das Buch und das Thema Ordnung auch überraschend inspirierend. Denn die Josie-Clean-Methode, die unsere Hauptfigur hier aus Versehen erfindet, erschien mir so einleuchtend, dass ich an einigen Stellen richtig Lust hatte, direkt zur Tat zu schreiten und unnötigen Ballast auszusortieren.

Figuren:
Was neben der etwas unter den Tisch gefallenen Liebesgeschichte zu etwas Abzug geführt hat, ist dass ich die Hauptfigur Josefine und ihr Leben zu Beginn persönlich sehr anstrengend fand. Ich bin kein schlimmer Ordnungsfreak, aber ich kann unkontrolliertes Chaos fast so wenig leiden wie Zeitdruck und Zuspätkommen, also haben mich die ersten Kapitel des Buches geradezu gestresst beim Lesen. Mit der Zeit gewöhnt man sich dann aber an Fine und lernt sie mit all ihren Facetten zu schätzen - genau wie Patrick, der ebenfalls beginnt mehr als das Chaos in Josefine zu sehen... Patrick hat mir als Figur sehr gut gefallen, da auch in ihm mehr steckt als zunächst ersichtlich ist. Genau wie die meisten Nebenfiguren - Olli, Willy, Daniel, Lena, Agatha, Achim: irgendwie hat sich die Autorin hier mit alten deutschen Namen ausgetobt - tritt er hinter Josefine etwas in den Hintergrund und schafft so Raum für ihre Charakterentwicklung. Meine heimliche Favoritin ist eindeutig Josefines Cousine Bea, die mir in ihren kurzen Auftritten sehr ans Herz gewachsen ist.


Das Urteil:

"Du bringst mein Chaos durcheinander" ist ein unterhaltsamer und herzerwärmender Roman über alltägliches Chaos, glückliche Fügungen, unglückliche Zufälle, unpraktische Altlasten und liebgewonnene Erinnerungen. Zwar bleibt die Liebesgeschichte hier stark im Hintergrund, dafür kann die Hauptfigur sich in einem persönlichen Mittelteil mit viel emotionaler Tiefe weiterentwickeln.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Ein unterhaltsamer und herzerwärmender Roman

Du bringst mein Chaos durcheinander
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Handlung: "Du bringst mein Chaos durcheinander" habe ich auf einem Taschenbuchschnäppchenmarkt entdeckt und spontan eingesteckt. Anders als ich erwartet hatte, handelt es sich hier nicht in erster Linie ...

Handlung: "Du bringst mein Chaos durcheinander" habe ich auf einem Taschenbuchschnäppchenmarkt entdeckt und spontan eingesteckt. Anders als ich erwartet hatte, handelt es sich hier nicht in erster Linie um eine Enemies-to-Lovers-Romanze mit dem Thema Aufräumen. Zwar erzählt Ella Lindberg hier durchaus, wie zwei sehr gegensätzliche Menschen sich langsam annähern, die Liebesgeschichte bleibt allerdings stark im Hintergrund. Der Fokus der Geschichte liegt stattdessen stark auf der Entwicklung der Hauptfigur, die erst einige Rückschläge verkraften, vor einem Shitstorm aufs Land fliehen und unerwartet eine Freundschaft aus ihrer Vergangenheit wiederbeleben muss, um in ihrem Leben aufzuräumen. Auch wenn ich also nicht bekommen habe, was ich erwartet hatte, hat mir der Roman sehr gut gefallen. Besonders der Mittelteil der Geschichte war sehr herzerwärmend, persönlich und hatte mehr emotionale Tiefe als ich erwartet hatte. So konnte ich "Du bringst mein Chaos durcheinander" auch gut vergeben, dass die Liebesgeschichte gegen Ende ein wenig gehetzt wirkte.

Schreibstil
: Ella Lindberg schreibt sehr nachvollziehbar über alltägliches Chaos, glückliche Fügungen, unglückliche Zufälle, unpraktische Altlasten und liebgewonnene Erinnerungen. Die 385 Seiten stecken voller Szenen, die direkt aus dem Leben gegriffen scheinen und die ich beim Lesen sofort lebendig vor Augen hatte. Ihr unterhaltsamer, flüssiger, aber auch herzerwärmender Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich das Buch in Rekordzeit durchgelesen habe. Neben dem Unterhaltungsfaktor fand ich das Buch und das Thema Ordnung auch überraschend inspirierend. Denn die Josie-Clean-Methode, die unsere Hauptfigur hier aus Versehen erfindet, erschien mir so einleuchtend, dass ich an einigen Stellen richtig Lust hatte, direkt zur Tat zu schreiten und unnötigen Ballast auszusortieren.

Figuren:
Was neben der etwas unter den Tisch gefallenen Liebesgeschichte zu etwas Abzug geführt hat, ist dass ich die Hauptfigur Josefine und ihr Leben zu Beginn persönlich sehr anstrengend fand. Ich bin kein schlimmer Ordnungsfreak, aber ich kann unkontrolliertes Chaos fast so wenig leiden wie Zeitdruck und Zuspätkommen, also haben mich die ersten Kapitel des Buches geradezu gestresst beim Lesen. Mit der Zeit gewöhnt man sich dann aber an Fine und lernt sie mit all ihren Facetten zu schätzen - genau wie Patrick, der ebenfalls beginnt mehr als das Chaos in Josefine zu sehen... Patrick hat mir als Figur sehr gut gefallen, da auch in ihm mehr steckt als zunächst ersichtlich ist. Genau wie die meisten Nebenfiguren - Olli, Willy, Daniel, Lena, Agatha, Achim: irgendwie hat sich die Autorin hier mit alten deutschen Namen ausgetobt - tritt er hinter Josefine etwas in den Hintergrund und schafft so Raum für ihre Charakterentwicklung. Meine heimliche Favoritin ist eindeutig Josefines Cousine Bea, die mir in ihren kurzen Auftritten sehr ans Herz gewachsen ist.


Das Urteil:

"Du bringst mein Chaos durcheinander" ist ein unterhaltsamer und herzerwärmender Roman über alltägliches Chaos, glückliche Fügungen, unglückliche Zufälle, unpraktische Altlasten und liebgewonnene Erinnerungen. Zwar bleibt die Liebesgeschichte hier stark im Hintergrund, dafür kann die Hauptfigur sich in einem persönlichen Mittelteil mit viel emotionaler Tiefe weiterentwickeln.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Ein unterhaltsamer und herzerwärmender Roman

Du bringst mein Chaos durcheinander
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Handlung: "Du bringst mein Chaos durcheinander" habe ich auf einem Taschenbuchschnäppchenmarkt entdeckt und spontan eingesteckt. Anders als ich erwartet hatte, handelt es sich hier nicht in erster Linie ...

Handlung: "Du bringst mein Chaos durcheinander" habe ich auf einem Taschenbuchschnäppchenmarkt entdeckt und spontan eingesteckt. Anders als ich erwartet hatte, handelt es sich hier nicht in erster Linie um eine Enemies-to-Lovers-Romanze mit dem Thema Aufräumen. Zwar erzählt Ella Lindberg hier durchaus, wie zwei sehr gegensätzliche Menschen sich langsam annähern, die Liebesgeschichte bleibt allerdings stark im Hintergrund. Der Fokus der Geschichte liegt stattdessen stark auf der Entwicklung der Hauptfigur, die erst einige Rückschläge verkraften, vor einem Shitstorm aufs Land fliehen und unerwartet eine Freundschaft aus ihrer Vergangenheit wiederbeleben muss, um in ihrem Leben aufzuräumen. Auch wenn ich also nicht bekommen habe, was ich erwartet hatte, hat mir der Roman sehr gut gefallen. Besonders der Mittelteil der Geschichte war sehr herzerwärmend, persönlich und hatte mehr emotionale Tiefe als ich erwartet hatte. So konnte ich "Du bringst mein Chaos durcheinander" auch gut vergeben, dass die Liebesgeschichte gegen Ende ein wenig gehetzt wirkte.

Schreibstil
: Ella Lindberg schreibt sehr nachvollziehbar über alltägliches Chaos, glückliche Fügungen, unglückliche Zufälle, unpraktische Altlasten und liebgewonnene Erinnerungen. Die 385 Seiten stecken voller Szenen, die direkt aus dem Leben gegriffen scheinen und die ich beim Lesen sofort lebendig vor Augen hatte. Ihr unterhaltsamer, flüssiger, aber auch herzerwärmender Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich das Buch in Rekordzeit durchgelesen habe. Neben dem Unterhaltungsfaktor fand ich das Buch und das Thema Ordnung auch überraschend inspirierend. Denn die Josie-Clean-Methode, die unsere Hauptfigur hier aus Versehen erfindet, erschien mir so einleuchtend, dass ich an einigen Stellen richtig Lust hatte, direkt zur Tat zu schreiten und unnötigen Ballast auszusortieren.

Figuren:
Was neben der etwas unter den Tisch gefallenen Liebesgeschichte zu etwas Abzug geführt hat, ist dass ich die Hauptfigur Josefine und ihr Leben zu Beginn persönlich sehr anstrengend fand. Ich bin kein schlimmer Ordnungsfreak, aber ich kann unkontrolliertes Chaos fast so wenig leiden wie Zeitdruck und Zuspätkommen, also haben mich die ersten Kapitel des Buches geradezu gestresst beim Lesen. Mit der Zeit gewöhnt man sich dann aber an Fine und lernt sie mit all ihren Facetten zu schätzen - genau wie Patrick, der ebenfalls beginnt mehr als das Chaos in Josefine zu sehen... Patrick hat mir als Figur sehr gut gefallen, da auch in ihm mehr steckt als zunächst ersichtlich ist. Genau wie die meisten Nebenfiguren - Olli, Willy, Daniel, Lena, Agatha, Achim: irgendwie hat sich die Autorin hier mit alten deutschen Namen ausgetobt - tritt er hinter Josefine etwas in den Hintergrund und schafft so Raum für ihre Charakterentwicklung. Meine heimliche Favoritin ist eindeutig Josefines Cousine Bea, die mir in ihren kurzen Auftritten sehr ans Herz gewachsen ist.


Das Urteil:

"Du bringst mein Chaos durcheinander" ist ein unterhaltsamer und herzerwärmender Roman über alltägliches Chaos, glückliche Fügungen, unglückliche Zufälle, unpraktische Altlasten und liebgewonnene Erinnerungen. Zwar bleibt die Liebesgeschichte hier stark im Hintergrund, dafür kann die Hauptfigur sich in einem persönlichen Mittelteil mit viel emotionaler Tiefe weiterentwickeln.

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