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Veröffentlicht am 01.10.2023

Fesselnde Zeitreise in die Vergangenheit

I love you, Fräulein Lena
0

! Der erste Teil der Rezension kann geringfügige Spoiler enthalten !

Lena und ihre Schwester Margot fliehen kurz vor Kriegsende vor der russischen Besatzungsmacht aus Pommern in das kleine Niebüll kurz ...

! Der erste Teil der Rezension kann geringfügige Spoiler enthalten !

Lena und ihre Schwester Margot fliehen kurz vor Kriegsende vor der russischen Besatzungsmacht aus Pommern in das kleine Niebüll kurz vor der dänischen Grenze, wo sie bei der örtlichen Pastorsfrau Unterschlupf finden. Jedoch kommen auch dort bald die Besatzer der Britten an, bei denen die 19 Jährige Lena dank ihrer Englischkenntnisse bald als Dolmetscherin angestellt wird und erfährt, was für wahrhaftes Grauen der Nationalismus tatsächlich hervorgebracht hat. Hin und her gerissen zwischen Hoffnung und Perspektivlosigkeit versucht Lena sich ein neues Zuhause aufzubauen und muss sich dabei aber mit den Dorfbewohnern die so ihre Vorurteile gegenüber den Flüchtlingen und Besatzern haben zu arrangieren. Und als wäre das alles nicht schon genug, lauert auch noch irgendwo die Liebe.

Lenas Entwicklung über das ganze Buch hinweg ist voll gelungen. Sie ist von einem Mädchen, allein vom Überlebebnsinstinkt geprägt, zu einer verantwortungsbewussten, reifen jungen Frau herangewachsen.

Leider war Lena gerade am Anfang nicht greifbar für mich da man wenig von ihren inneren Vorgängen mitbekommen hat, wodurch es mir schwergefallen ist mich in sie hinein zu versetzen. Auf die anderen Charaktere trifft das dies aber ganz und garnicht zu.



Atmosphäre und Schreibstil sind unglaublich gut eingefangen worden. Es ist dieses Lebensgefühl, zerrissen zwischen Angst, Verzweiflung und Hoffnung, das dieses Buch wie kein anderes vermittelt. Es werden Probleme und Situationen dargestellt, an die man in diesem Zusammenhang noch kein Gedanken verschwendet hat und im Nachhinein doch total logisch erscheinen. Der sehr anonym gehaltene Schreibstil fängt toll die Gesamtsituation ein und fesset Seite um Seite.



Das Cover ist wunderschönen und spiegelt sehr passend den Inhalt in seiner Schlichtheit und Leere wieder. Es ist diese Ungewissheit, diese Angst und doch diese Hoffnung der Nachkriegszeit, die dieses Cover einfängt und die Stimmung des gesamten Buches eint.



Diese Geschichte hat mich zum Lachen und zum weinen gebracht. Es hat mich nachdenklich gemacht, mich bedrückt und aus diesem Tief wieder heraus geholt. Ein tolles Buch über Schuld, Vergebung und einen Neuanfang voll von Hoffnungen. Eine klare Leseempfehlung für jeden der dieses Gefühl der damaligen Zeit voll und ganz erleben möchte und doch mit denn zu direkten und bildlich Darstellungen des Nationalsozialismus nicht umgehen kann.

Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar von Hanna Aden und dem Penguin-Verlag zu verfügung gestellt.

Die Geschichte ist inspiriert von der Familiengeschichte der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.10.2023

Fesselnde Zeitreise in die Vergangenheit

I love you, Fräulein Lena
0

! Der erste Teil der Rezension kann geringfügige Spoiler enthalten !

Lena und ihre Schwester Margot fliehen kurz vor Kriegsende vor der russischen Besatzungsmacht aus Pommern in das kleine Niebüll kurz ...

! Der erste Teil der Rezension kann geringfügige Spoiler enthalten !

Lena und ihre Schwester Margot fliehen kurz vor Kriegsende vor der russischen Besatzungsmacht aus Pommern in das kleine Niebüll kurz vor der dänischen Grenze, wo sie bei der örtlichen Pastorsfrau Unterschlupf finden. Jedoch kommen auch dort bald die Besatzer der Britten an, bei denen die 19 Jährige Lena dank ihrer Englischkenntnisse bald als Dolmetscherin angestellt wird und erfährt, was für wahrhaftes Grauen der Nationalismus tatsächlich hervorgebracht hat. Hin und her gerissen zwischen Hoffnung und Perspektivlosigkeit versucht Lena sich ein neues Zuhause aufzubauen und muss sich dabei aber mit den Dorfbewohnern die so ihre Vorurteile gegenüber den Flüchtlingen und Besatzern haben zu arrangieren. Und als wäre das alles nicht schon genug, lauert auch noch irgendwo die Liebe.

Lenas Entwicklung über das ganze Buch hinweg ist voll gelungen. Sie ist von einem Mädchen, allein vom Überlebebnsinstinkt geprägt, zu einer verantwortungsbewussten, reifen jungen Frau herangewachsen.

Leider war Lena gerade am Anfang nicht greifbar für mich da man wenig von ihren inneren Vorgängen mitbekommen hat, wodurch es mir schwergefallen ist mich in sie hinein zu versetzen. Auf die anderen Charaktere trifft das dies aber ganz und garnicht zu.



Atmosphäre und Schreibstil sind unglaublich gut eingefangen worden. Es ist dieses Lebensgefühl, zerrissen zwischen Angst, Verzweiflung und Hoffnung, das dieses Buch wie kein anderes vermittelt. Es werden Probleme und Situationen dargestellt, an die man in diesem Zusammenhang noch kein Gedanken verschwendet hat und im Nachhinein doch total logisch erscheinen. Der sehr anonym gehaltene Schreibstil fängt toll die Gesamtsituation ein und fesset Seite um Seite.



Das Cover ist wunderschönen und spiegelt sehr passend den Inhalt in seiner Schlichtheit und Leere wieder. Es ist diese Ungewissheit, diese Angst und doch diese Hoffnung der Nachkriegszeit, die dieses Cover einfängt und die Stimmung des gesamten Buches eint.



Diese Geschichte hat mich zum Lachen und zum weinen gebracht. Es hat mich nachdenklich gemacht, mich bedrückt und aus diesem Tief wieder heraus geholt. Ein tolles Buch über Schuld, Vergebung und einen Neuanfang voll von Hoffnungen. Eine klare Leseempfehlung für jeden der dieses Gefühl der damaligen Zeit voll und ganz erleben möchte und doch mit denn zu direkten und bildlich Darstellungen des Nationalsozialismus nicht umgehen kann.

Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar von Hanna Aden und dem Penguin-Verlag zu verfügung gestellt.

Die Geschichte ist inspiriert von der Familiengeschichte der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2023

Eine unmögliche Freundschaft zu Zeiten der 1940er Jahre

Der Junge im gestreiften Pyjama
0

Was tut man, wenn man 9 Jahre alt ist und sich von heute auf morgen das gesamte Weltbild verschiebt ?
Bruno fällt aus allen Wolken, als er mitten aus dem wunderschönen Berlin zu Beginn der 1940er Jahre ...

Was tut man, wenn man 9 Jahre alt ist und sich von heute auf morgen das gesamte Weltbild verschiebt ?
Bruno fällt aus allen Wolken, als er mitten aus dem wunderschönen Berlin zu Beginn der 1940er Jahre mitten in die Einöde nach "Aus-Wisch" ziehen muss - und das alles nur wegen Vaters "wichtiger" Arbeit.
Lange hällt es der kleine Forscher nicht im Haus aus, wo Mutter so garkeinen Zeit für ihn hat, Vater ständig arbeitet und Schwester Gretchen nurnoch Augen für Leutnant Kottler hat, und so begibt er sich auf Entdeckungstour.
Dabei werfen sich dem doch so naivem Jungen immer mehr Fragen auf...
Wer sind die Menschen in den gestreiften Pyjamas ?
Warum ist zwischen ihm und denen ein Zaun ?
Und noch viel wichtiger... Wer ist wirklich der Eingesperrte ?

Die Geschichte einer unmöglichen Freundschaft zwischen zwei vermeintlichen gleichen Jungen, deren Schicksal es ist in einer Zeit aufzuwachen, die für uns heutzutage unfassbar schwer zu realisieren und noch tausend mal schwerer zu verstehen ist.

Dieses Buch hat ein Cover, das unfassbar neugierig macht und den Inhalt toll widerspiegelt.
So werden in der Ich-Perspektive des 9-Jährigen Jungen werden die meisten Dinge nicht ausgesprochen oder beim Namen genannt.
Dennoch schafft es John Boyne im Kopf des Lesers ein exaktes Bild zu erzeugen, welches die Schrecken des Holocausts sehr gegenwärtig erscheinen lässt.
Es gibt eine völlig neue Perspektive und gerade Brunos Naivität zeigt deutlich, letzten Endes sind doch alle Menschen gleich viel wert - unabhängig von Religion, Hautfarbe u.ä.
Eine Charakterentwicklung der Hauptfigur findet leider nicht statt, was das ganze etwas unrealistisch erscheinen lässt. Auch wenn ein Berliner Schulkind dieser Zeits noch nie etwas von Juden, dem Krieg oder ähnlichem gehört haben soll wirkt unrealistisch.
Wenn man also etwas Faktisch relevantes zu diesem Thema lesen möchte, ist dieses Buch nicht das richtige.
Jedoch beschreibt der Autor selbst es als Fabel, was das ganze ziemlich gut trifft.
Nicht die Art mit all den sprechenden Tieren sondern eher mit einer tollen Moral.

Dieses Buch warnt vor der Vergangenheit und fordert uns alle dazu auf, Tag für Tag zu verhindern, dass etwas ähnliches je wieder passiert.
Es legt nahe, was wir uns alle verinnerlicht sollten. Mit mehr Menschlichkeit, Respekt und Toleranz durch die Welt zu gehen.

Ein Buch tolle Buch für das man starke Nerven braucht und das keines Wegs einem 9-Jährigen zu empfehlen ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2023

Eine unmögliche Freundschaft zu Zeiten der 1940er Jahre

Der Junge im gestreiften Pyjama
0

Was tut man, wenn man 9 Jahre alt ist und sich von heute auf morgen das gesamte Weltbild verschiebt ?
Bruno fällt aus allen Wolken, als er mitten aus dem wunderschönen Berlin zu Beginn der 1940er Jahre ...

Was tut man, wenn man 9 Jahre alt ist und sich von heute auf morgen das gesamte Weltbild verschiebt ?
Bruno fällt aus allen Wolken, als er mitten aus dem wunderschönen Berlin zu Beginn der 1940er Jahre mitten in die Einöde nach "Aus-Wisch" ziehen muss - und das alles nur wegen Vaters "wichtiger" Arbeit.
Lange hällt es der kleine Forscher nicht im Haus aus, wo Mutter so garkeinen Zeit für ihn hat, Vater ständig arbeitet und Schwester Gretchen nurnoch Augen für Leutnant Kottler hat, und so begibt er sich auf Entdeckungstour.
Dabei werfen sich dem doch so naivem Jungen immer mehr Fragen auf...
Wer sind die Menschen in den gestreiften Pyjamas ?
Warum ist zwischen ihm und denen ein Zaun ?
Und noch viel wichtiger... Wer ist wirklich der Eingesperrte ?

Die Geschichte einer unmöglichen Freundschaft zwischen zwei vermeintlichen gleichen Jungen, deren Schicksal es ist in einer Zeit aufzuwachen, die für uns heutzutage unfassbar schwer zu realisieren und noch tausend mal schwerer zu verstehen ist.

Dieses Buch hat ein Cover, das unfassbar neugierig macht und den Inhalt toll widerspiegelt.
So werden in der Ich-Perspektive des 9-Jährigen Jungen werden die meisten Dinge nicht ausgesprochen oder beim Namen genannt.
Dennoch schafft es John Boyne im Kopf des Lesers ein exaktes Bild zu erzeugen, welches die Schrecken des Holocausts sehr gegenwärtig erscheinen lässt.
Es gibt eine völlig neue Perspektive und gerade Brunos Naivität zeigt deutlich, letzten Endes sind doch alle Menschen gleich viel wert - unabhängig von Religion, Hautfarbe u.ä.
Eine Charakterentwicklung der Hauptfigur findet leider nicht statt, was das ganze etwas unrealistisch erscheinen lässt. Auch wenn ein Berliner Schulkind dieser Zeits noch nie etwas von Juden, dem Krieg oder ähnlichem gehört haben soll wirkt unrealistisch.
Wenn man also etwas Faktisch relevantes zu diesem Thema lesen möchte, ist dieses Buch nicht das richtige.
Jedoch beschreibt der Autor selbst es als Fabel, was das ganze ziemlich gut trifft.
Nicht die Art mit all den sprechenden Tieren sondern eher mit einer tollen Moral.

Dieses Buch warnt vor der Vergangenheit und fordert uns alle dazu auf, Tag für Tag zu verhindern, dass etwas ähnliches je wieder passiert.
Es legt nahe, was wir uns alle verinnerlicht sollten. Mit mehr Menschlichkeit, Respekt und Toleranz durch die Welt zu gehen.

Ein Buch tolle Buch für das man starke Nerven braucht und das keines Wegs einem 9-Jährigen zu empfehlen ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2023

Eine unmögliche Freundschaft zu Zeiten der 1940er

Der Junge im gestreiften Pyjama
0

Was tut man, wenn man 9 Jahre alt ist und sich von heute auf morgen das gesamte Weltbild verschiebt ?
Bruno fällt aus allen Wolken, als er mitten aus dem wunderschönen Berlin zu Beginn der 1940er Jahre ...

Was tut man, wenn man 9 Jahre alt ist und sich von heute auf morgen das gesamte Weltbild verschiebt ?
Bruno fällt aus allen Wolken, als er mitten aus dem wunderschönen Berlin zu Beginn der 1940er Jahre mitten in die Einöde nach "Aus-Wisch" ziehen muss - und das alles nur wegen Vaters "wichtiger" Arbeit.
Lange hällt es der kleine Forscher nicht im Haus aus, wo Mutter so garkeinen Zeit für ihn hat, Vater ständig arbeitet und Schwester Gretchen nurnoch Augen für Leutnant Kottler hat, und so begibt er sich auf Entdeckungstour.
Dabei werfen sich dem doch so naivem Jungen immer mehr Fragen auf...
Wer sind die Menschen in den gestreiften Pyjamas ?
Warum ist zwischen ihm und denen ein Zaun ?
Und noch viel wichtiger... Wer ist wirklich der Eingesperrte ?

Die Geschichte einer unmöglichen Freundschaft zwischen zwei vermeintlichen gleichen Jungen, deren Schicksal es ist in einer Zeit aufzuwachen, die für uns heutzutage unfassbar schwer zu realisieren und noch tausend mal schwerer zu verstehen ist.

Dieses Buch hat ein Cover, das unfassbar neugierig macht und den Inhalt toll widerspiegelt.
So werden in der Ich-Perspektive des 9-Jährigen Jungen werden die meisten Dinge nicht ausgesprochen oder beim Namen genannt.
Dennoch schafft es John Boyne im Kopf des Lesers ein exaktes Bild zu erzeugen, welches die Schrecken des Holocausts sehr gegenwärtig erscheinen lässt.
Es gibt eine völlig neue Perspektive und gerade Brunos Naivität zeigt deutlich, letzten Endes sind doch alle Menschen gleich viel wert - unabhängig von Religion, Hautfarbe u.ä.
Eine Charakterentwicklung der Hauptfigur findet leider nicht statt, was das ganze etwas unrealistisch erscheinen lässt. Auch wenn ein Berliner Schulkind dieser Zeits noch nie etwas von Juden, dem Krieg oder ähnlichem gehört haben soll wirkt unrealistisch.
Wenn man also etwas Faktisch relevantes zu diesem Thema lesen möchte, ist dieses Buch nicht das richtige.
Jedoch beschreibt der Autor selbst es als Fabel, was das ganze ziemlich gut trifft.
Nicht die Art mit all den sprechenden Tieren sondern eher mit einer tollen Moral.

Dieses Buch warnt vor der Vergangenheit und fordert uns alle dazu auf, Tag für Tag zu verhindern, dass etwas ähnliches je wieder passiert.
Es legt nahe, was wir uns alle verinnerlicht sollten. Mit mehr Menschlichkeit, Respekt und Toleranz durch die Welt zu gehen.

Ein Buch tolle Buch für das man starke Nerven braucht und das keines Wegs einem 9-Jährigen zu empfehlen ist.

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