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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2023

Vierter Fall von Beatrice Hyde-Clare

Mord in der Familie
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Ich liebe Regency Romance, ich liebe Who dunnit-Krimis. Die Reihe von Lynn Messina um die gewitzte Beatrice Hyde-Clare verbindet beides.

Bei Mord in der Familie handelt es sich um den vierten Teil der ...

Ich liebe Regency Romance, ich liebe Who dunnit-Krimis. Die Reihe von Lynn Messina um die gewitzte Beatrice Hyde-Clare verbindet beides.

Bei Mord in der Familie handelt es sich um den vierten Teil der Reihe um Beatrice Hyde-Clare, das vermeintliche Mauerblümchen, dass im London der Regency-Zeit bei Emfängen und Bällen ständig über mysteriöse Todesfälle stolpert. Jedes Buch bildet dabei einen in sich abgeschlossenen Kriminalfall und lässt sich so auch eigenständig lesen. Mehr Spaß macht es natürlich, wenn man bereits die bisherigen Protagonisten kennt.

Wie immer ist auch hier der zu lösende Kriminalfall geschickt mit dem roten Faden der Buchreihe verknüpft und bietet reichlich Optionen zu Spekulationen un Miträtseln. Dieser Fall ist dabei etwas persönlicher, da er mit der Familie und Vergangenheit unserer Heldin Beatrice zu tun hat.

Diese ist dabei eine gewiefte Ermittlerin, wie man sie bereits kennt. Sie pfeift auf die Konventionen der damaligen Zeit und ist erfrischend anders. Ebenso begeistert von ihr wie ich ist ihr Konterpart, der Duke of Kesgrave - ein Duke mit absolutem Bookboyfriend-Potential. Er und Beatrice liefern sich nicht nur hitzige Wortgefechte. Wer also die Mischung aus Regency Romance und Krimi ebenso mag wie ich, der liegt mit diesem Buch goldrichtig!

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Nina Blazon verzaubert wieder

Ich träumte von einer Bestie
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In jüngeren Jahren habe ich viel von Nina Blazon gelesen und mochte ihren ganz speziellen Stil immer sehr. "Ich träumte von einer Bestie" ist ihr aktuellstes Werk, das sich mit dem Mythos der Bestie des ...

In jüngeren Jahren habe ich viel von Nina Blazon gelesen und mochte ihren ganz speziellen Stil immer sehr. "Ich träumte von einer Bestie" ist ihr aktuellstes Werk, das sich mit dem Mythos der Bestie des Gevaudan beschäftigt.

Dabei glänzt die Geschichte mit einem modernen Aufhänger und einer taffen, etwas spröden Protagonistin, die mich sofort fasziniert hat. Durch einen unerwarteten Erbfall beginnt sie, sich mit ihrer Familiengeschichte auseinanderzusetzen - und dabei mit ihren inneren Dämonen.

Nina Blazon schafft es spielerisch, durch Fleurs Erkundungen und Schlaglichter auf ihre eigene Vergangenheit, die Spannung hoch zu halten. Ihre Ermittlungen führen sie ins Gevaudan und zu neuen Bekanntschaften. Auch diese (Neben-)Charaktere sind interessant gestaltet.

Nach und nach fügt sich alles zu einem Gesamtbild und einer wirklich gelungenen Auflösung, die mir wahnsinnig gut gefallen hat. Fleur zeigt eine authentische Entwicklung und wächst an der ihr gestellten Aufgabe.

Ein tolles Buch voller Mystik, gemixt mit Moderne. Nina Blazon kann es einfach!

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Die Geschichte von Sperling

Ich, Sperling
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Ich lese sehr gerne fiktive Aufbereitungen antiker Erzählungen, sei es in Form von Retellings der Sagenwelt oder Romane mit antikem Setting, wie zuletzt etwa Die Wölfe von Pompeji. Ich, Sperling enführt ...

Ich lese sehr gerne fiktive Aufbereitungen antiker Erzählungen, sei es in Form von Retellings der Sagenwelt oder Romane mit antikem Setting, wie zuletzt etwa Die Wölfe von Pompeji. Ich, Sperling enführt den Leser ins Römische Reich, in dem das Christentum bereits auf dem Weg zur Staatsreligion war.

James Hynes hat dabei das Setting fantastisch umgesetzt und das alte Rom in der Stadt Carthago Nova vor den Augen des Lesers wiederauferstehen lassen. Dabei begleiten wir einen namenlosen Jungen, der in einem Bordell aufwächst und nach und nach zunächst erste Erfahrungen mit seiner Umwelt macht. Wie er aus Sicht des namenlosen Sklaven das alltägliche Leben wahrnimmt, ist bereits ein großes Lesevergnügen und gipfelt in dem langsamen Erwachsenwerden und der neuen Rolle des Erzählers im Bordell. Dabei wird genau dieser Alltag der Sklaven und der Frauen am untersten Rand der Gesellschaft auf berührende Weise in all seiner Rohheit, Brutalität, aber auch all seiner Zartheit und Nähe dargestellt, etwa in den mütterlichen Szenen oder wenn sich die Frauen gegenseitig beistehen. Einige Szenen sind hier sicherlich harte Kost, in ihrer schonungslosen Echtheit dafür aber umso eindrücklicher erzählt.

Unser Erzähler verliert dabei in all dem Leid und der Grausamkeit, der er erfahren muss, nie seine Unschuld und seine kindliche Sicht auf die Welt. Durch seine Augen zu erfahren, zu was Menschen fähig sind, hat mich sehr beeindruckt. Insbesondere, wenn der Erzähler etwa das Wort direkt an den Leser richtet, um ihm zu versichern, dass die Geschichte kein heroisches Happy End haben wird. Dennoch ist das gefundene Ende sehr passend und rundet diese Geschichte zu etwas ganz besonderem auf dem Buchmarkt ab.

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Famoser Auftakt

WiccaCreed | Zeichen & Omen
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Dieses Buch ist eines der Hype-Bücher diesen Jahres - bei mir handelte es sich um einen absoluten Spontankauf. Bei Instagram ist mir die bezaubernde Gestaltung und dann der spannende Klappentext aufgefallen, ...

Dieses Buch ist eines der Hype-Bücher diesen Jahres - bei mir handelte es sich um einen absoluten Spontankauf. Bei Instagram ist mir die bezaubernde Gestaltung und dann der spannende Klappentext aufgefallen, anschließend war es eine zeitlang gar nicht so einfach, das Buch zu bekommen, da es so beliebt ist.

Ich muss zugeben, dass ich bislang relativ wenig von Marah Woolf gelesen habe, die vielen begeisterten Stimmen ihrer Leser aber natürlich kenne. Und nach WiccaCreed kann ich mich da tatsächlich nur anschließen. Valea ist eine Protagonistin, die mitten im Leben steht und weiß, was sie will. Sie hat auch Fehler, reflektiert sich aber und entwickelt sich weiter. Es hat unheimlich gut getan, eine Protagonistin (und überhaupt Charaktere) zu erleben, die bereits erwachsen sind - das hat mir sehr gut gefallen. Denn auch die übrigen Charaktere sind ausgereift und jeder für sich einzigartig, insbesondere ihre Interaktion konnte mich gut unterhalten.

So liegt der Fokus für mich auch hauptsächlich auf der zwischenmenschlichen Entwicklung, für einen weiten Teil der Handlung gibt es viel Dialog. In vereinzelten Szenen treibt Valea mit ihren Nachforschungen die Handlung voran. Ich war hier beim Lesen unschlüssig, ob ich mir nicht insgesamt etwas mehr Action gewünscht hätte, nach Beenden des Buches muss ich aber sagen, dass es für mich insgesamt sehr rund geschrieben ist. Denn die Handlung kommt gegen Ende noch richtig in Fahrt und hat einiges an Wendungen und Spannung parat. Daneben kommt natürlich auch das Gefühl nicht zu kurz und die Autorin hat mit Nikolai auch richtig tolles Bookboyfriend-Material auf Lager.

Insgesamt hat das Buch eine wahnsinnige Sogwirkung entfaltet und ich musste einfach in einem Rutsch lesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Das hatte ich schon lange nicht mehr und allein hierfür kann ich eine unbeschränkte Leseempfehlung aussprechen. WiccaCreed bietet eine neuartige Fantasywelt mit vielen tollen Charakteren, einer emotionalen Lovestory, vielen Wendungen und einer klasse Protagonistin!

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Alexa Hennig von Lange schreibt über Gegenwart und Vergangenheit

Zwischen den Sommern
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Alexa Hennig von Lange gehört zu meinen liebsten deutschsprachigen Autorinnen, zuletzt konnte mich der Auftakt der Heimkehr-Trilogie, Die karierten Mädchen, nachhaltig begeistern. Nun erscheint mit Zwischen ...

Alexa Hennig von Lange gehört zu meinen liebsten deutschsprachigen Autorinnen, zuletzt konnte mich der Auftakt der Heimkehr-Trilogie, Die karierten Mädchen, nachhaltig begeistern. Nun erscheint mit Zwischen den Sommern endlich die Fortsetzung.

Wie bereits in Die karierten Mädchen bilden kurze Episoden aus der Gegenwart den Aufhänger zu den jeweiligen Rückblenden auf Klaras Leben. Im Fokus dieses Buches steht der Beginn des Zweiten Weltkrieges und Klaras Zeit im Frauenbildungsheim. Dieses abwechselnde Spiel zwischen Gegenwart und Vergangenheit und das Gegenüberstellen der jungen Klara mit ihrer greisen Version und ihrer Enkelin Isabell und deren Baby bilden den Rahmen der Erzählung. Hierdurch wird verdeutlicht, wie die damalige und heutige Gesellschaft zum einen auseinanderdivergiert, dass sich aber Isabell und Klara mit ihren jeweils kleinen Kindern in derselben Ausgangsposition befinden.

Durch den eindrücklichen Stil hat mich die Geschichte direkt in den ersten Kapiteln in den Bann gezogen und mich emotional auf eine Achterbahnfahrt geschickt. Klaras letzte Szenen als alte Frau und ihr Tod haben mich sehr berührt und mich an meine eigene Oma denken lassen. Auch die Trauer ihrer Familie hat mich sehr ergriffen. Dass Isabell nun die Tonbandkassetten entdeckt und sich die Geschichte ihrer Großmutter aus deren Perspektive anhören kann, war für mich toll umgesetzt - hier hat die Autorin ja einiges aus dem Leben ihrer eigenen Großmutter verarbeitet.

In den Rückblenden in die Zeit ab 1939 zeigt sich Klara als resolute, oft etwas spröde Frau mit viel Verantwortung, die sich den Herausforderungen des aufziehenden Krieges sowohl in ihrer Rolle als Leiterin des Frauenbildungsheimes als auch als Ehefrau stellen muss. Die Realität dieses Krieges und seiner Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung wird hier eindrücklich und in ruhigem Ton geschildert, ohne an Spannung und Tiefgang einzubüßen. Man begleitet Klara gerne durch diese Jahre und fragt sich oft, wie man wohl selbst mit diesen herausfordernden Situationen umgegangen wäre.

Auch Isabell stellt sich beim Hören von Klaras Leben einige Fragen, die wohl viele Nachkriegsgenerationen beschäftigt haben - wie hätte man selbst gehandelt? Wie stellt sich die Rolle der eigenen Familie zur Zeit des Nationalsozialismus dar? Thematisiert wird auch die Sprachlosigkeit und das Verdrängen dieser Generation nach Kriegsende. Auch in meiner eigenen Familiengeschichte fehlt mir ein Stück, über das einfach nicht geredet wurde. Dass Alexa Hennig von Lange ihren eigenen familiären Hintergrund als Inspiration für diesen Roman gewählt hat um dieser Mauer des Schweigens die Tonbänder von Klara entgegenzuhalten, hat mich nachhaltig beeindruckt.

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