Von schönen Erinnerungen zu erfreulichen Aussichten
Ursi Breidenbach und Heike Abidi haben hier ein Buch geschrieben, das sehr viele Erinnerungen wachruft. Sie schlagen einen großen zeitlichen Bogen von den Erinnerungen an unsere Kindheit und unsere eigenen ...
Ursi Breidenbach und Heike Abidi haben hier ein Buch geschrieben, das sehr viele Erinnerungen wachruft. Sie schlagen einen großen zeitlichen Bogen von den Erinnerungen an unsere Kindheit und unsere eigenen Großeltern bis hin zu der Zeit, wo wir selbst Großeltern sind oder hoffen, es zu werden.
Das Cover ist sehr schön gewählt, Opa und Oma als niedliche Alpakas mit Sehhilfe und selbstgestrickten Pullovern, weise und milde lächelnd. Und daneben die kleinen Enkelkinder als Lämmchen, die in großer Zuneigung an ihnen hängen.
Das Buch ist schwer einem Genre zuzuordnen. Es enthält Kurzgeschichten in Form von Erinnerungen der Interviewpartner der beiden Autorinnen, es ist Sachbuch mit Bezügen zu Studien oder wenn auch einmal die Frage nach familiären Beziehungen im Tierreich gestellt wird, es beleuchtet die Darstellung der Großeltern in Literatur und Film und es stellt vor allem auch den Rollenwechsel im Zeitablauf dar. Vom Kind zum Erwachsenen, zum selbst Elternteil werdend und später eventuell zu dem Status, selbst Opa oder Oma zu sein.
Dabei kommen ganz viele Aspekte zur Sprache, die jede Familie in irgendeiner Weise betreffen. Zu welchen Großeltern besteht mehr Kontakt, mischen die Großeltern sich in die Erziehung ein, das Verhältnis der Großeltern beider Seiten untereinander, Leih-Omas und -Opas, Großeltern aus verschiedenen Kulturkreisen etc.
Ich würde das Buch jedem empfehlen, der Großeltern-Freuden entgegensieht. Es weckt Erinnerungen, die hoffentlich schön sind. Und es animiert vielleicht auch dazu, den eigenen Enkeln das zu sein, was die Großeltern einem selbst waren. Wenn das dann auch noch bei den Enkeln und ihren Eltern gut ankommt, dann wäre der Lebensabend perfekt.