Liebe überwindet jeden Schmerz
Die Liebe des PilgersWir befinden uns in Koblenz im Jahr 1379 und sind wieder mit Palmiro, auch Don Palmiro genannt, unterwegs. Der ungewöhnlich sensible junge Mann, einst ein spanisches Straßenkind und nun ein aufstrebender ...
Wir befinden uns in Koblenz im Jahr 1379 und sind wieder mit Palmiro, auch Don Palmiro genannt, unterwegs. Der ungewöhnlich sensible junge Mann, einst ein spanisches Straßenkind und nun ein aufstrebender Kaufmann, birgt in sich gefährliche Geheimnisse, die wenn sie ans Licht kommen sollten, nicht nur ihm das Leben kosten können. Palmiro ist es gewöhnt, seine wahren Gefühle zu verbergen, kann er doch auf der anderen Seite die Gefühle seiner Mitmenschen fühlen und sehen, auch dank des geheimnisvollen Kreuzes, eine wertvolle Reliquie, die sich seit den Kreuzzügen im Besitz der Familie befindet und viele Begehrlichkeiten schon geweckt hat. Doch das Kreuz dient nur dem, der eine reines Herz besitzt und hat Palmiro schon in den ungewöhnlichsen Situationen geholfen.
Dennoch fällt es ihm nahe stehenden Menschen auf, dass er leidet, seit Benedikt, ein Spion der Inquisition, Koblenz Hals über Kopf verlassen hat und Palmiro versucht sich abzulenken, indem er sein Geschäft erweitert und ausbaut und weiter versucht, die Menschen, die ihm am Herzen liegen, den richtigen Schubs in die richtige Richtung zu geben, damit wenigstens sie ihre große Liebe, die Palmiro verboten ist, leben können.
So darf der Leser an einigen Verkupplungsversuchen der sehr sympathischen Mitprotagonisten teilhaben, wie dem schüchternen Notker, der die wesentlich jüngere und kecke Jungfer Gusti aus einer Notlage heraus heiraten will, jedoch eine Heidenangst vor Frauen hat und dem, was da in der Ehe wohl auf ihn zukommen mag.
Ebenso die nicht auf den Mund gefallene Jungfer Mariana, die sich mit dem ehemaligen Spion Mathis herrliche verbale Schlachten liefert und vehement aus ganz bestimmten Standesgründen und Eitelkeiten ihre Gefühle leugnet bis, ja bis die Wahrheit in einem geheimen Kellergewölbe buchstäblich für alle ans Licht kommt.
Doch es geht auch dramatisch zu, denn Benedikt findet auf seiner Flucht, die bei seiner Herkunftsfamilie endet, keinen Frieden, sondern erfährt ein Geheimnis, dass ihn tief erschüttert und er darum wieder nach Koblenz zurückkehrt. Der Leser ahnt natürlich, dass nicht dass der Grund ist, doch dazu musst Du das Buch selbst lesen.
Über allem lauert immer noch der Schatten der Inquisition, denn Erasmus von London, hat seinen Plan, die Ketzer zu überführen und das Kreuz an sich zu bringen, nicht aufgegeben. Das Kreuz hat jedoch seine eigenen Pläne.....
Petra Schier ist wirklich ein genialer Abschluss ihrer mittelalterlichen Trilogie gelungen, die die Liebe in allen Facetten der damaligen Zeit zur Sprache bringt, ebenso wie die Themen Verlust, Trauer und Vergebung. Da alle ihre Romane nicht nur schön zu lesen sind aufgrund der wunderbaren gründlichen historischen Recherche und ihrer Gabe, jedem Protagonisten einen ganz einzigartigen Wert und Raum zu geben und sie versteht es bekannte Personen sich weiterentwickeln zu lassen und neue Personen in einer bildhaften Lebhaftigkeit zu schildern. Romantisch, spannend, gefühl- und humorvoll. Ein echtes Lesevergnügen!