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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2023

Wenn Opfer selbst zu Tätern werden...

Stigma
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Zum Buch: Im Hamburger Bürgerpark wird eine männliche Leiche aufgefunden. Ihm hat man eine Tüte um den Kopf gebunden, nachdem ihm die Augen entfernt wurden. Die Hinweise deuten auf einen Sexualstraftäter ...

Zum Buch: Im Hamburger Bürgerpark wird eine männliche Leiche aufgefunden. Ihm hat man eine Tüte um den Kopf gebunden, nachdem ihm die Augen entfernt wurden. Die Hinweise deuten auf einen Sexualstraftäter hin. Die Ermittler Jagoda Milosevic und Vincent Frey fangen an, in diese Richtung zu ermitteln. Als eine zweite ähnlich entstellte Leiche aufgefunden wird, verdichten sich die Hinweise. Aber es gibt so viele Opfer, die solche Taten nie zur Anzeige gebracht haben. Dass die Ermittler aber auf der richtigen Spur sind, merkt man, als Milo Drohungen bekommt und man ihr auflauert…

Meine Meinung: Dieses Buch ist schon harter Tobak, es gibt auch eine Triggerwarnung am Anfang des Buches. Hier werden nicht nur die grausamen Morde der Männer dargestellt, sondern eben auch die Leidenswege der vielen Frauen, die hierzulande missbraucht werden. Was mir gut gefallen hat, dass sie eigene Kapitel bekommen haben, in Kursivschrift geschrieben. Die waren immer echt schlimm.

Im Buch geht es um zwei zentrale Punkte: Kann man Selbstjustiz rechtfertigen, wenn solche Täter im Gewirr der deutschen Bürokratie einfach untergehen? Wird man den Opfern damit gerecht? Und war ein Täter nicht vielleicht selbst ein Opfer? Die Grenzen verschwimmen leicht.

Der Fall ist spannend erzählt, es wird am Ende auch noch richtig dramatisch! Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger. Ich habe aber entdeckt, dass es im Dezember eine Fortsetzung geben wird!

Mein Fazit: Mir hat das Buch ganz gut gefallen, ich vergebe hier gute 4 Sterne! Wen solche Missbrauchsfälle nicht zu stark belasten, empfehle ich das Buch gerne weiter. Wer da allerdings zartbesaitet ist, sollte die Finger davon lassen.

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Was wirklich wichtig ist im Leben, ist das Leben selbst!

Die Mitternachtsbibliothek
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Zum Buch: Nora Seed ist Anfang 30, arbeitslos, mit ihrem Bruder zerstritten und hat keine Freunde. Als dann auch noch ihr Kater Voltaire stirbt, ist sie des Lebens müde. Sie nimmt eine Überdosis Schlaftabletten. ...

Zum Buch: Nora Seed ist Anfang 30, arbeitslos, mit ihrem Bruder zerstritten und hat keine Freunde. Als dann auch noch ihr Kater Voltaire stirbt, ist sie des Lebens müde. Sie nimmt eine Überdosis Schlaftabletten. Doch statt tot zu sein, befindet sie sich in der „Mitternachtsbibliothek“. Hier kann sie ansetzen, wo sie in ihrem Leben vielleicht falsch abgebogen ist. Aber Nora muss feststellen, dass sie auch in ihren alternativen Leben nicht glücklich wird, wenn ihr eines nicht bewusst ist. Die Geschichte erzählt ihre Reise zu ihrem eigenen Ich.

Meine Meinung: Auch, wenn es manchmal etwas philosophisch angehaucht ist, hat mir dieses Buch wirklich gut gefallen. Man findet sich selber an der einen oder anderen Stelle hier im Buch wieder und stellt sich als Leser des Öfteren die Frage, was man selber hätte anders machen wollen. Aber der Leser lernt auch, dass es nicht immer besser gewesen wäre, wenn man es anders gemacht hätte. Ziemlich viel Konjunktiv, aber so funktioniert dieses Buch nun einmal.

Die einzelnen Leben von Nora, die sie dann erlebt, sind sehr facettenreich und sie trifft neue Menschen, aber auch alte Bekannte, die ihr plötzlich fremd sind. Das macht das Buch trotz seiner Schwere ziemlich unterhaltsam! Nora muss viel improvisieren, denn sie weiß ja eigentlich gar nichts aus dem anderen Leben.

Am Ende lernt Nora aber die wichtigste Sache, die es für sie gibt. Gerade das Ende hat mir unheimlich gut gefallen, weil es sehr viel Optimismus enthält. Man kann sagen, dass das Buch mit jeder Seite heller wird.

Mein Fazit: Eine sehr schöne Geschichte, die berührt. Und die zum Nachdenken anregt. Denn es gibt so viele Möglichkeiten im Leben – man muss sie nur einfach einmal ergreifen! Ein Buch, was ein positives Ende hat. Mir hat es sehr gut gefallen!

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Veröffentlicht am 02.10.2023

Würdest du für mich sterben?

Fünf, Vier ... gleich sterben wir
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Zum Buch: Als der 17-jährige Jonas von einer Party nach Hause will, bekommt er eine Nachricht mit einem Hilferuf seines besten Freundes Hannes. Doch als er dort ankommt, bekommt er einen Schlag auf den ...

Zum Buch: Als der 17-jährige Jonas von einer Party nach Hause will, bekommt er eine Nachricht mit einem Hilferuf seines besten Freundes Hannes. Doch als er dort ankommt, bekommt er einen Schlag auf den Kopf und wird in einer Art Gefängnis wieder wach. Jonas bleibt nicht lange allein. Es kommen noch vier weitere Jugendliche dazu, Leon ist sogar erst 10 Jahre alt. Sie alle müssen sich einem grausamen Spiel unterwerfen. Sie wissen alle nicht, warum ausgerechnet sie dort sitzen, scheinen sie doch so erst einmal keine Gemeinsamkeiten zu haben. Das interessiert den irren Spielmacher aber nicht und so wird die Gruppe langsam dezimiert…

Meine Meinung: Das Buch hat mir ganz gut gefallen. Es ist einmal in der Gegenwart geschrieben und in der Vergangenheit aus Sicht des Täters. Wer er jedoch ist, bleibt bis zum Schluss geheim. Die Autorin hat es geschafft, dass ich immer wieder einen Verdächtigen im Kopf hatte, der es dann aber doch nicht war.

Das Spiel ist spannend und grausam. Denn ob die, die nicht mehr wieder in ihre Zelle zurückkehren, wirklich tot sind, bleibt verborgen, auch dem Leser. Das ist geschickt eingefädelt von der Autorin! Die Charaktere der Jugendlichen sind auch sehr unterschiedlich und wurden gut beschrieben.

Insgesamt finde ich, dass das ein guter Jugendthriller ist, den man natürlich auch als junggebliebener Erwachsener lesen kann! Ob und wenn überhaupt, wer wird dieses Spiel überleben? Auf jeden Fall ist es eine spannende Geschichte, die erst am Ende aufgelöst wird.

Mein Fazit: Ich kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen, auch für Jugendliche gut geeignet. Ich hatte meinen Spaß beim Lesen!

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Lebt Fabian noch?

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Zum Buch: Der forensischen Psychologin Evelyn Jancke geht es nicht so gut, seit vor zwei Jahren ihr Bruder Fabian und dessen Frau Isabel verschwanden. Sie waren im Wohnmobil irgendwo in Frankreich unterwegs. ...

Zum Buch: Der forensischen Psychologin Evelyn Jancke geht es nicht so gut, seit vor zwei Jahren ihr Bruder Fabian und dessen Frau Isabel verschwanden. Sie waren im Wohnmobil irgendwo in Frankreich unterwegs. Man hat nie wieder ein Lebenszeichen von den beiden erhalten. Evelyn stürzt sich also in ihre Arbeit. Dann erschüttert eine grausame Mordserie auf Campingplätzen die Stadt Oldenburg. Bei einem Mordversuch kann ein Zeuge den Täter beschreiben. Als Evelyn das Phantombild sieht, stockt ihr der Atem…

Meine Meinung: Der neue Psychothriller von Arno Strobel hat mich ganz gut unterhalten. Zuerst lernt der Leser Evelyn ein wenig kennen, um zu erfahren, wie sie so tickt. Sie ist gut mit dem Kriminalhauptkommissar Gerhard Tillmann befreundet. Vor einiger Zeit waren sie sogar mal ein Paar. Aber seit Fabians Verschwinden ist es mit Evelyns Psyche nicht mehr so gut bestellt. Diese Ungewissheit macht sie mürbe. Und dann kommt wieder Leben in Evelyn, denn es besteht die realistische Chance, dass Fabian doch noch lebt. Nur, wenn es so wäre, will sie das? Denn dann hätte er sich sehr verändert…

Tillmann kümmert sich rührend um Evelyn, man merkt, dass er noch in sie verliebt ist. Aber ist es vielleicht manchmal auch zu viel? Macht er Dinge, von denen er meint, dass sie gut für Evelyn wären?

Der Autor spielt hier wieder mit unserer Fantasie. Geschickt spinnt er hier eine Geschichte, dessen Ausgang halt so oder so sein kann. Zum Ende hin traut man als Leser eigentlich niemandem mehr!

Mein Fazit: Ein ungeheurer Trip, dessen Auflösung nicht vorhersehbar war! Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, auch wenn es für mich nicht der Beste von Strobel war, spannend ist er allemal!

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Das Licht auf der anderen Seite...

Totenlichter
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Zum Buch: Eine Reihe von ungeklärten Todesfällen beschäftigen den LKA-Ermittler Jan Nygård und die Polizeipsychologin Anna Wasmuth. Es sieht alles aus wie Selbstmord, bis Anna eines Tages einen anonymen ...

Zum Buch: Eine Reihe von ungeklärten Todesfällen beschäftigen den LKA-Ermittler Jan Nygård und die Polizeipsychologin Anna Wasmuth. Es sieht alles aus wie Selbstmord, bis Anna eines Tages einen anonymen Hinweis bekommt.
Als die beiden daraufhin näher hinsehen, finden sie in den Körpern der Toten seltsame Botschaften. Alle Toten waren Opfer eines Busunfalls und singen gemeinsam im gleichen Kirchenchor. Liegen hier die Gemeinsamkeiten? Und sind wirklich alle freiwillig aus dem Leben geschieden oder hat da jemand nachgeholfen?

Meine Meinung: Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde schon vor dem Erscheinen lesen. Es ist bereits der zweite Teil mit diesen beiden Ermittlern. Aber es macht gar nichts, dass ich den ersten Teil nicht kenne, denn dieser Fall hier ist in sich abgeschlossen. Und warum Jan so ist, wie er nun einmal ist, wird in kurzen Rückblenden erzählt, so dass ich nicht das Gefühl habe, etwas verpasst zu haben.

Die Charaktere sind sehr eigen. Jan hat aufgrund seiner Kindheit unheimlich viel Wut in sich angestaut und hat demnach auch jetzt noch Probleme, Autoritäten anzuerkennen. Das macht sich bei seinem Chef natürlich nicht so gut. Die Polizeipsychologin Anna hat er kennengelernt, als er selbst bei ihr in Therapie war. Anna ist ein angenehmer Charakter, wenngleich auch sie so ihren eigenen Kopf hat.

Der Schreibstil liest sich sehr flüssig und die Kapitel sind angenehm kurz. Der Spannungsbogen wird das ganze Buch über gehalten und der Leser kann schön mitraten, wer hier wohl der Übeltäter ist. Es sind nicht allzu viele Charaktere im Buch vorhanden, so dass es sich auf einige wenige beschränkt.

Das Ende habe ich so nicht vorhergesehen, da hat der Autor mich schön aufs Glatteis geführt. Dennoch muss ich sagen, dass der Schluss etwas überhastet wirkt, als wenn die Buchstaben alle gewesen wären.

Mein Fazit: Die Totenlichter haben mich sehr gut unterhalten können und die Geschichte war spannend bis zum Schluss! Einzig das etwas überstürzte Ende lässt mich hier einen Stern abziehen. Aber ich kann das Buch trotzdem auf jeden Fall weiterempfehlen!

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