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Veröffentlicht am 15.09.2016

Tiefgründig, fesselnd, emotional

Julischatten
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Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: Arena (1. Januar 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3401065892
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre

Tiefgründig, fesselnd, emotional

Inhalt:
Sim(ona) ...

Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: Arena (1. Januar 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3401065892
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre

Tiefgründig, fesselnd, emotional

Inhalt:

Sim(ona) ist eine mehr oder weniger typische Jugendliche. Nicht mehr Kind und noch nicht wirklich erwachsen, sucht sie ihren Platz im Leben. Dass dabei nicht alles problemlos abläuft, dürfte klar sein. Doch Sim versucht, ihre Probleme mit Alkohol zu lösen. Nach einer Alkoholvergiftung verbringt sie ihren 16. Geburtstag im Krankenhaus. Zur „Strafe“ muss sie die Sommerferien bei ihrer Tante Jo im Indianerreservat Pine Ridge in South Dakota, USA, verbringen. Hier lernt sie die jungen Indianer Jimi Little Wolf und Lukas Brave kennen. Auf gewisse Weise fühlt Sim sich zu beiden hingezogen, doch bald muss sie sich entscheiden. Die Freundschaft der beiden Jungen wird auf eine harte Probe gestellt.

Meine Meinung:
Antje Babendererde hat im Sommer 2010 zwei Monate lang im Pine-Ridge-Reservat gelebt und recherchiert. Das merkt man. Der Hintergrund dieser Geschichte ist gut fundiert und man spürt auf jeder Seite das Herzblut der Autorin. Ich habe mich bisher eigentlich nicht so sehr für Indianer interessiert, aber Antje Babenderde konnte mich trotzdem absolut fesseln mit ihren Beschreibungen der kargen, aber doch wunderschönen Landschaft, der alltäglichen Probleme der Indianer, die zwangsweise in die Reservate verbannt wurden, wo sie entgegen ihrer eigentlichen Mentalität fast vor sich hin vegetieren und ihre Probleme ebenso wie Sim mit Alkohol oder Drogen verdrängen und ihrem Leben mit riskanten Mutproben einen Sinn geben wollen. Dies alles wirkt absolut authentisch.

Auch die Protagonisten kommen einem sehr lebensecht vor. Sim hatte in Deutschland ein mieses Erlebnis und muss erst mal wieder Vertrauen in einen Menschen fassen. Das ist gar nicht so einfach. Und Sim macht es ihren Mitmenschen auch nicht unbedingt leicht, sie zu mögen. Ihre Unsicherheit versteckt sie hinter einer schrillen Frisur und noch schrillerer Kleidung. Zum Glück ist sie bei Tante Jo gut aufgehoben, denn Jo macht keinen Druck, sondern lässt Sim ihren Weg alleine finden, ist aber immer für sie da. Eine tolle Frau!

Jimi und Lukas sind Hunka-Brüder – eingeschworene Freunde auf Leben und Tod. Doch als sich beide in Sim verlieben, gerät der Schwur ins Wanken. Beide Jungs ergänzen sich ganz wunderbar. Jimi ist mehr der Draufgänger, der Heißsporn, der Rebell, kümmert sich aber grandios um den blinden Lukas. Lukas dagegen ist ein besonnener Mensch, er fühlt sich den Traditionen der Indianer stark verpflichtet, er ist neben Tante Jo ein ruhender Pol in der Geschichte.

Die Charaktere sind vielschichtig und sehr tiefgründig. Ihre Verhaltensweisen konnte ich alle problemlos nachvollziehen, was nicht heißt, dass ich sie immer gut fand. Denn vor allem Sim und Jimi haben ihre Macken und tun Dinge, die nicht für sie gut sind, und manchmal auch nicht gut für andere. Doch warum sie so handeln, wird stets einleuchtend erklärt. Viele Dinge bringen einen als Leser zum Nachdenken.

Antje Babenderde schreibt sehr detailliert, ohne je langweilig zu werden. Größtenteils führt sie den Leser nah an Sim durch die Geschichte, ab und zu erleben wir auch andere Perspektiven. Dabei entstehen beim Lesen Bilder im Kopf und man sieht das Reservat und die Menschen darin förmlich vor sich. Die Beschreibungen sind so eindringlich, dass man sich am liebsten ins Flugzeug setzen würde, um sich persönlich vor Ort ein Bild zu machen.

Fazit:
Ein grandioser eindringlicher und emotionaler Roman für Leser ab ca. 14 Jahren.

★★★★★

Veröffentlicht am 15.09.2016

Actiongeladen, gefühlvoll, überraschend

Obsidian 3: Opal. Schattenglanz
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Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: Carlsen (24. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3551583338
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Originaltitel: Opal. A Lux Novel. Book Three
Preis: ...

Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: Carlsen (24. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3551583338
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Originaltitel: Opal. A Lux Novel. Book Three
Preis: 19,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich



ACHTUNG: Dies ist der 3. Band der Lux-Reihe. Meine Rezension kann daher SPOILER zu den ersten beiden Bänden enthalten.

Actiongeladen, gefühlvoll, überraschend

Inhalt:

Katy und Daemon stehen endlich zu ihren Gefühlen und sind nun offiziell ein Paar. Daedalus und das VM scheinen nicht nach Dawson zu suchen, doch der kann seine geliebte Beth nicht vergessen und will sie nicht im Stich lassen, wobei er zu Kurzschlusshandlungen neigt. Da kommt Blake mit einem Plan zur Befreiung von Beth und Chris gerade recht. Aber kann man ihm trauen?

Meine Meinung:
Man sollte diesen Band erst lesen, wenn man die Vorgänger kennt. Ansonsten wird man trotz kleiner Wiederholungen des bisher Geschehenen der Handlung nicht gut folgen können. Für diejenigen, die „Obsidian“ und „Onyx“ kennen, reichen die Wiederholungen aber aus, um leicht wieder in die Handlung hineinzukommen.

Ich habe das Gefühl, diese Reihe steigert sich von Band zu Band immer mehr. „Opal“ ist in meinen Augen der beste bisher. Es gibt hier kaum etwas, das mich gestört hätte. Daemon ist manchmal ein bisschen sehr überfürsorglich, aber das verzeihe ich ihm gerne. Ansonsten haben mir alle Charaktere wirklich ausgesprochen gut gefallen. Sie haben sich alle weiterentwickelt. Und Katys nervige Zweifel an ihren und Daemons Gefühlen aus dem zweiten Band haben sich komplett in Luft aufgelöst. Die beiden geben ein so süßes Paar ab und man merkt genau, wie tief ihre Liebe ist, auch wenn Daemon sich standhaft weigert, die berühmten drei Worte zu sagen.

Die Liebesgeschichte spielt in diesem Band eine große Rolle und wird wunderschön dargestellt von Jennifer L. Armentrout. Ich finde, solche Szenen hat sie einfach gut drauf. Da fühlt man als Leser selbst die Schmetterlinge im Bauch und das Kribbeln und das Herzklopfen – einfach schön!

Wir erfahren auch viel Wissenswertes über die Gemeinschaft der Lux und über Daedalus. Und natürlich auch über die Bedeutung bzw. die Fähigkeiten des Opals. Mir persönlich gefällt die Idee, dass jeder Stein eine besondere Wirkung auf bestimmte Wesen hat, sehr gut.

Aber natürlich gibt es auch jede Menge Action. Mehr als ein Mal ist jemand in großer Gefahr und man muss als Leser schier den Atem anhalten vor lauter Anspannung, ob das wohl noch mal gutgeht. Dabei steigert sich die Spannung in einem schönen Bogen immer weiter bis zum Schluss. Und quasi am höchsten Punkt endet das Buch mit einem wahnsinnig fiesen Cliffhanger. Ich bin so froh, dass ich den 4. Band bereits bestellt habe und der heute eintreffen soll.

Fazit:
Eine tolle Fortsetzung der Reihe mit viel Action, viel Gefühl und viel Spannung.

Die Lux-Reihe:
1. Obsidian. Schattendunkel
2. Onyx. Schattenschimmer
3. Opal. Schattenglanz
4. Origin. Schattenfunke
5. Opposition. Schattenblitz
Vorgeschichte: Shadows (nicht auf Deutsch)

★★★★★

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr spannend!

Der Totschläger (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 5)
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Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (16. Juni 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3548285764
Originaltitel: One by one
Preis: 9,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Sehr spannend!

Inhalt:
Hunter ...

Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (16. Juni 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3548285764
Originaltitel: One by one
Preis: 9,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Sehr spannend!

Inhalt:

Hunter und Garcia müssen live mit ansehen, wie ein Mann zu Tode gefoltert wird, und können nichts dagegen tun. Der Killer ist hochintelligent und den Detectives immer einen Schritt voraus. Schon bald holt er sich sein nächstes Opfer. Dabei wird der Fall immer persönlicher für die Polizisten …


Meine Meinung:
Auch wenn dies schon der 5. Teil der Reihe um die Detectives Robert Hunter und Carlos Garcia vom Morddezernat I des Los Angeles Police Department ist, braucht man dafür keine Vorkenntnisse. Der Fall ist abgeschlossen, die wichtigsten Informationen zu den bereits bekannten Personen werden hier noch mal eingeflochten.

Die detaillierten Beschreibungen verschiedener Todesarten sind definitiv nur etwas für hartgesottene Thrillerleser und Menschen mit robustem Magen. Dabei sind die Morde, die Carter sich immer wieder ausdenkt, so was von speziell und grausam. Schon allein dadurch entsteht natürlich jede Menge Spannung. Aber Carter versteht es auch, durch den Handlungsaufbau für weitere Spannung zu sorgen. Hin und wieder ein kleiner Cliffhanger, der dafür sorgt, dass man unbedingt weiterlesen will, und schon fällt es wirklich schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

Außerdem greift Chris Carter hier auch ein Thema auf, das uns alle angeht: die Verrohung unserer Gesellschaft. Mittels Internet sind wir alle schön anonym und nehmen uns Sachen raus, die wir von Angesicht zu Angesicht nicht wagen und vielleicht noch nicht mal für richtig halten würden.

Ein bisschen gestört hat mich nur, dass man als Leser eigentlich nicht auf den Täter kommen kann, denn die dazu notwendigen Fakten werden erst geliefert, als Hunter dahinter kommt, wer hier so ein morbides Spiel mit ihm treibt.

Fazit:
„Der Totschläger“ ist super spannend geschrieben. Wie immer bei Chris Carter nehmen die Beschreibungen der abartigen Morde viel Raum ein und lassen einen schaudern und den Atem anhalten. Für Menschen mit schwachem Magen ist das nichts. Thrillerleser, die es gerne blutig mögen, sind hier goldrichtig.

Die Reihe:
1. Der Kruzifix-Killer
2. Der Vollstrecker
3. Der Knochenbrecher
4. Totenkünstler
5. Der Totschläger
6. Die stille Bestie
7. I am Death. Der Totmacher

★★★★★

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderbar melancholisch und humorvoll

Wenn die Wale an Land gehen
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Taschenbuch: 253 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1 (19. Juni 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3746631219

Wunderbar melancholisch und humorvoll

Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, ...

Taschenbuch: 253 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1 (19. Juni 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3746631219

Wunderbar melancholisch und humorvoll

Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, das war und ist Amerika für viele, so auch für die Bürger der ehemaligen DDR. Roswitha ist 50, als sie nach New York reist. Gerade frisch geschieden, ist sie auf der Suche nach Mick, ihrer Jugendliebe. Sie waren in den 1980er Jahren in Leipzig in derselben Studentenclique. Mit Hilfe der Kunst, sei es Musik, Theater, Fotografie oder Film, lehnten sich die Freunde gegen die normierte Gesellschaft auf, bis sie ins Visier der Stasi gerieten. Vor allem Mick war schon immer der rebellische Typ, er wollte sich nicht dem System unterordnen, sondern das Land verlassen, in die USA gehen, was er schließlich auch tat. Roswitha blieb. Seit über 20 Jahren haben sie sich nicht mehr gesehen, und so hat Roswitha nur eine Jahre alte Adresse von ihm und ihre Suche dauert etwas. Dabei lernt sie aber einige Freunde von Mick kennen, die sich ihrer annehmen.

In Rückblicken erzählt Kathrin Aehnlich vom Leben der Studenten in der DDR in den 1980er Jahren, kurz vor dem Fall der Mauer, von der verordneten Langeweile und der langweiligen Planbarkeit des Lebens. Sehr geschickt verwebt sie dabei die Ereignisse der Vergangenheit in der DDR mit denen der Gegenwart in New York. Immer wieder gibt es Parallelen.

Mit leisen Worten und einer guten Portion Humor lässt die Autorin uns Leser tief in das Leben der Protagonisten eintauchen. Es schwingt viel Melancholie mit, aber auch ein starker Wille der Hauptfiguren wird deutlich. Durch den ganzen Roman zieht sich die Musik als verbindendes Element. Schon für die damaligen Studenten war sie ein Mittel der sanften Auflehnung. Für Roswitha spielt die Musik auch heute noch eine große Rolle. Immer wieder unterlegt sie ihre momentane Situation mit einer Liedzeile oder einem Musiktitel.

Sie überlegte, wie sie ihre Frage nach Mick formulieren könnte. Vielleicht mithilfe der Bee Gees? „Have you seen my friend Mrs. Jones?“ (S. 112)

Roswitha suchte nach einem passenden Soundtrack für ihren Abschied. Ihr fiel nur Reinhard Mey ein: „Gute Nacht, Freunde, es wird Zeit für mich zu gehn, was ich noch zu sagen hätte, dauert eine Zigarette und ein letztes Glas im Stehn.“ (S. 248)

Dabei handelt es sich in der Regel um ältere Musiktitel, die der heutigen Jugend vielleicht nicht mehr geläufig sind. Wenn man aber, so wie ich, in einem ähnlichen Alter wie Roswitha ist, kann man sich mit einer gewissen nostalgischen Wehmut an früher erinnern.

★★★★★

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fotos sind mehr als Momentaufnahmen

Liebten wir
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Taschenbuch: 560 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (26. Juni 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3548285771


Fotos sind mehr als Momentaufnahmen

Inhalt:
Moira ist Fotografin. Ihre geliebte Kamera ist ...

Taschenbuch: 560 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (26. Juni 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3548285771


Fotos sind mehr als Momentaufnahmen

Inhalt:

Moira ist Fotografin. Ihre geliebte Kamera ist immer und überall dabei. Moira, auch Mo genannt, hat einen Blick für Zusammenhänge, vor allem bei anderen, weniger bei sich selbst. Sie liest aus ihren Fotos ganze Geschichten heraus.

Ihre eigene familiäre Situation ist ein Drama. Deshalb ist sie sehr nervös, als sie die Familie ihres Freundes Leon auf der Geburtstagsfeier von Leons Vater kennenlernen soll. Und prompt geht die Sache schief. Plötzlich findet sich Moira zusammen mit Leons finnischer Großmutter Aino auf der Flucht.

Meine Meinung:
Ich habe Nina Blazon als Autorin von Jugendbüchern kennen- und lieben gelernt. Nun ist ihr erster Roman für Erwachsene erschienen, und ich muss sagen, auch in diesem Genre konnte Nina Blazon mich überzeugen.

Erzählt wird die Geschichte von zwei ungleichen Frauen. Moira ist Ende zwanzig und wünscht sich nichts mehr, als von einer Familie geliebt zu werden. Ihre eigene Familie ist total zerrüttet, und Mo hat gegen etliche Dämonen aus der Vergangenheit zu kämpfen. Dabei nimmt sie es nicht unbedingt sehr genau mit der Wahrheit, belügt sich auch gerne selbst.

„Sollen wir?“, frage ich mit einem Lächeln, so echt wie eine Fata Morgana. (S. 41)

Die eigensinnige Aino ist 85 und wird von ihrer Familie mehr als Kostenfaktor gesehen denn als geliebte Mutter bzw. Großmutter. Sie hat in Helsinki noch eine Rechnung aus Kriegszeiten offen, die sie unbedingt begleichen will. Ihr Gesundheitszustand ist nicht der beste und so bleibt ihr nicht mehr viel Zeit. Es dauert eine gute Weile, bis die beiden Frauen sich auf ihrer seltsamen Reise zusammenraufen und einander schätzen lernen.

Nina Blazon schreibt sehr detailliert. Zuweilen war es mir fast ein bisschen zu viel, zu ausufernd, vor allem zu Beginn. Aber immerhin ist eine wirklich tolle Story dabei herausgekommen, da kann ich darüber hinwegsehen. Und vielleicht braucht es auch einfach so viele Worte, um eine entsprechende Tiefe der Charaktere zu erreichen. Später habe ich es auch nicht mehr als ausufernd empfunden, sondern nur noch als fesselnd. Es hat mir auch gut gefallen, dass hin und wieder etwas Humor aufblitzt und die eigentlich sehr ernsthafte Handlung auflockert.

Nach und nach lernen wir als Leser die beiden Frauen, die anfangs ja selbst nichts voneinander wissen und sich nicht einmal mögen, sehr gut kennen. Die Abgründe in Moiras Vergangenheit tun sich immer weiter auf. Und auch Aino hat ihre Geheimnisse, die sie nicht gerne der Öffentlichkeit und auch nicht Moira preisgibt. Hier hält die Autorin manche Überraschung bereit. Immer wenn man denkt, man wüsste jetzt, was damals geschehen ist, belehrt sie einen eines Besseren.

Auch die finnische Lebensart ist ein großes Thema dieses Romans. Ich wusste über die finnischen Eigenheiten so gut wie gar nichts und fand es sehr interessant, darüber etwas zu erfahren.

Fazit:
Ein großartiger Roman über eine Reise nach Helsinki, eine Reise in die Vergangenheit, eine Reise zu sich selbst.

★★★★★