1. Teil um den Kelch von Anavrin- Spannend und romantisch, lediglich die Heldin nervt ab und an etwas
England 1275:
Lady Arianas Bruder Kenrick , ein Tempelritter, kehrt nach langer Abwesenheit zurück auf die Burg seines Vaters und seine verschlossene Art macht Lady Ariane, seiner Schwester, sehr zu schaffen, ...
England 1275:
Lady Arianas Bruder Kenrick , ein Tempelritter, kehrt nach langer Abwesenheit zurück auf die Burg seines Vaters und seine verschlossene Art macht Lady Ariane, seiner Schwester, sehr zu schaffen, denn zuvor waren sie und ihr Bruder mehr als unzertrennlich. Eines Tages beobachtet sie, wie Kenrick an gewissen Aufzeichnungen über einen mit Zauberkräften ausgestatteten Drachenkelch arbeitet und eine Karte anfertigt. Kurz darauf kehrt er wieder einmal seiner Heimat den Rücken und kurz nach dem Tod des Vaters, bekommt Ariane eine beunruhigende Nachricht. Kenrick wird in Rouen gefangen gehalten und sein Tod kann nur verhindert werden, wenn Lady Ariane sich aufmacht, Kenricks Aufzeichnungen im Austausch gegen ihren Bruder, den Entführern auszuhändigen.
Gesagt- getan. Mit einem treuen Gefolgsmann ihres verstorbenen Vaters und ein wenig Handgeld ausgestattet, macht sie sich auf den Weg um jemanden zu finden, der sie mit einem Schiff nach Frankreich übersetzt. Leider ist der Mann, der sich ihr anbietet, nicht allzu ehrlich und als es zu einem Kampf um ihre Habseligkeiten kommt, wird der Gefolgsmann getötet und nur dem beherzten Eingreifen eines dunklen Ritters ist es zu verdanken, dass Ariane in letzter Minute gerettet wird.
Braedon le Chasseur, so der Name des Ritters, verlangt von Ariana zu erfahren, wieso diese Männer hinter ihr her waren und sie sogar töten wollten. Doch Ariana hat zunächst kein richtiges Vertrauen zu ihm, und so versucht sie Braedon erst einmal durch Halbwahrheiten zu beschwichtigen. Als sich jedoch herausstellt, dass Braedon und Ariana weiterhin verfolgt werden, kann Ariana den wahren Grund für ihre Reise nach Frankreich nicht mehr vor dem Ritter verheimlichen und so gesteht sie ihm die volle Wahrheit.
Braedon ist entsetzt, denn was Ariana nicht weiß, ist, dass er vor nicht allzu langer Zeit schon einmal mit dem Mythos des Drachenkelchs konfrontiert wurde und seine Narbe, die sich quer über seine rechte Gesichtshälfte zieht, dieser Einmischung nach der Suche des Kelches, zu verdanken hat. Bei diesem Zwischenfalls wurden seine besten Gefolgsmänner getötet- von Silas de Mortain- einem Mann, der sich schwarze Magie zu eigen gemacht hat, um an den Kelch zu kommen, der ihm grenzenlose Macht verspricht. Doch der Kelch ist vor langer Zeit in vier Teile zerbrochen und de Mortain ist bisher nur im Besitz eines der vier Teile. Dies soll sich jedoch schnell ändern und mit Hilfe von Gestaltenwandlern, wie er einer ist, den Aufzeichnungen des Bruders und schwarzer Magie, will er die restlichen drei Teile ebenfalls an sich bringen.
Doch Braedon besitzt ebenfalls besondere Fähigkeiten, die es ihm und seiner Begleiterin Ariana möglich machen, immer wieder vor ihren Widersachern zu fliehen. Doch wie können sie Kenrick den Klauen des Bösen entreißen? Und hat die langsam aufkeimende Leidenschaft und Liebe zwischen dem düsteren Braedon und Lady Ariana überhaupt eine Chance; denn Silas de Mortain will beide tot sehen, und er hat einen entscheidenden Vorteil- die Fähigkeit schwarze Magie anwenden zu können...
Dieser neu erschienene Historical Special ist zunächst einmal in erster Linie ein historischer Liebesroman. Das Setting ist in England und später in Frankreich angesiedelt, was ich sehr erfrischend fand, denn ich bin ein erklärter Fan von Frankreich-Settings. Den männlichen Hauptprotagonisten habe ich ziemlich schnell in mein Herz geschlossen, da ich ein Faible für Helden habe, die nicht ganz so makellos sind. Braedon gehört auf jeden Fall zur Gattung der „Tortured Heroes“. Die Heldin des Buches, Ariana war zwar ebenfalls sympathisch, doch leider hat sie sich in manchen Situationen etwas naiv verhalten und ich hätte mir für Braedon eigentlich eher eine Heldin gewünscht, die nicht so unschuldig und weltfremd wirkte. Trotzdem hat sie das Herz am rechten Fleck und im Laufe des Buches gewinnt die Figur der Ariana an Stärke und Entschlossenheit. Der Roman ist gespickt mit paranormalen Elementen, denn es kommen unter anderem auch Gestaltenwandler darin vor und der Gegenpart der beiden Hauptprotagonisten bedient sich der schwarzen Magie. Auch der Held selbst, besitzt bestimmte, übernatürliche Fähigkeiten. Allerdings nimmt das Phantastische nicht zu viel Platz ein und so wirkt dieser Roman eher wie ein Abenteuer-Medieval; eine Mischung aus Indiana Jones im Mittelalter und einem Fantasyroman, doch stellenweise düsterer und voller Spannung. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen; auch allen Leserinnen, die vielleicht keine richtigen Fans des paranormalen Genres sind, denn die wenigen paranormalen Elemente wirken nicht zu phantastisch und so bleibt der Roman trotzdem noch im Rahmen des Glaubwürdigen. (falls man das bei einem paranormalen Roman überhaupt sagen kann )
Auch die Legende um den Kelch und das Königreich Anavrin fand ich wunderschön beschrieben, es erinnerte mich ein wenig an die Artussage. Den Punktabzug auf 4.5 gab es nur, weil mich die Heldin des Romans anfangs etwas mit ihrer Naivität und Schamhaftigkeit genervt hat.