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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2023

Zwei Herzen in der gleichen Tonart

Wenn Liebe den Ton angibt
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Ich finde es wahnsinnig mutig und spannend, wenn Autor:innen neue Wege beschreiten und so bin ich Madita Tietgen gerne ins Genre einer Rockstar-Romance gefolgt.

Ashley ist eigentlich neu im Geschäft als ...

Ich finde es wahnsinnig mutig und spannend, wenn Autor:innen neue Wege beschreiten und so bin ich Madita Tietgen gerne ins Genre einer Rockstar-Romance gefolgt.

Ashley ist eigentlich neu im Geschäft als Bandmanagerin, aber ein Zufall verhilft ihr zu der Stelle als Managerin einer der heißesten Rockbands überhaupt, der Heartbreakers. Was niemand weiß: Ashleys Wege und die der vier Bandmitglieder haben sich schon in der Vergangenheit gekreuzt, aber dieses Geheimnis behält Ashley wohlweislich für sich. Allerdings wird das immer schwerer. Überhaupt hat sie einen schweren Stand bei den vier Rockmusikern, die der jungen Frau gegenüber äußerst misstrauisch sind. Doch Keyboarder Sam nimmt sich ihr an (ausgerechnet er!) und allmählich gewinnt sie das Vertrauen der Band. Wenn nur Sam nicht so ein wechselhaftes Gemüt hätte. Im einen Moment fühlt sich Ashley ihm nahe, im nächsten lässt er ihr gegenüber den harten Rockstar raushängen und sie auflaufen.

Der Roman ist Teil einer vierteiligen Reihe über die vier Bandmitglieder. Außerdem zieht sich ein Handlungsstrang durch alle vier Bände, die aber dennoch ohne Probleme separat gelesen werden können.

Ich selbst bin erst in diesem dritten Teil eingestiegen und konnte mich sofort in die Geschichte einfinden. Mir gefielen die Charaktere ausgesprochen gut, vor allem die vier chaotischen Bandmitglieder, und das Leben einer Band auf Tour war wahnsinnig anschaulich geschildert. Die Lovestory zwischen Ashley und Sam kann sich schön entwickeln und an Tiefe gewinnen – da springt die Leidenschaft beim Lesen wirklich über! Besonders gefiel mir, dass die Autorin es schafft, auch diesem Roman ihren ganz eigenen Stempel mit feinen sprachlichen Nuancen aufzudrücken.

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Wenn das Schicksal zuschlägt

Dieser längst vergangene Sommer
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Noch einmal zum Abschluss des Sommers einen schönen Sommerroman lesen, das war der Plan.

Was habe ich stattdessen bekommen?

Eine wahnsinnig intensive und tiefgründige Geschichte über Freundschaft, über ...

Noch einmal zum Abschluss des Sommers einen schönen Sommerroman lesen, das war der Plan.

Was habe ich stattdessen bekommen?

Eine wahnsinnig intensive und tiefgründige Geschichte über Freundschaft, über Entscheidungen und deren Folgen, über Verantwortung, aber vor allem über diesen längst vergangenen Sommer. Der Sommer nach dem Schulabschluss, in dem die vier Freundinnen Johanna, Sonja, Blümchen und Bella miteinander nach Italien fahren. Zelten auf dem Camping-Platz, Wein aus Bechern am Strand, Dosenravioli. Und Jungs.
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, die kunstvoll miteinander verwoben sind: Da ist der Rückblick auf diesen einen, schicksalhaften Sommer, und da ist das Klassentreffen, das nun 15 Jahre nach dem Abitur ansteht und die vier Frauen, die sich seitdem nie wieder gesehen haben, in Unruhe und Angst vor der Konfrontation versetzt. Mich beeindruckten ganz besonders die starken Charaktere und ihr Zusammenspiel. Die Rollen unter den vier Freundinnen scheinen anfangs klar verteilt, doch dann wirbelt der Urlaub alles durcheinander. Die Nähe schafft Reibung, Konflikte treten zutage. All dies ist nicht plakativ und laut geschildert, sondern liest sich wie mitten aus dem Leben. Und genau diesem Umstand ist es geschuldet, dass man sich den vier Freundinnen so nah verbunden fühlt, dass man die sich aufziehende Katastrophe beim Lesen ständig spürt, die Schwingungen von Konkurrenz und Neid aufnimmt und sich wirklich in die Personen hineinversetzen kann.

Nein, es war kein netter Sommerroman zum Abschluss der Saison, sondern ein überraschend intensives Leseerlebnis voller Nostalgie, Wehmut, Schmerz, aber auch ganz viel Freundschaft und Hoffnung. Ich kann diesen Roman von Herzen empfehlen!

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Veröffentlicht am 30.09.2023

Ein Seestern auf der Suche nach dem Sommerglück

Cafè mit Sylt und Zucker
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Kaum musste ich mich schweren Herzens vom Café mit Sylt und Zucker verabschieden, durfte ich nun mit Fine dorthin zurückkehren im zweiten Band der Sylt-Reihe. Fine will endlich etwas wagen, will endlich ...

Kaum musste ich mich schweren Herzens vom Café mit Sylt und Zucker verabschieden, durfte ich nun mit Fine dorthin zurückkehren im zweiten Band der Sylt-Reihe. Fine will endlich etwas wagen, will endlich am Meer leben, und so bricht sie mit ihrer Freundin Tatti an die Nordsee auf. Den Job im „Café mit Sylt und Zucker“ hat sie so gut wie in der Tasche, und dazu hat sie per Tinder dafür gesorgt, dass auch an der Liebesfront etwas in Aussicht ist mit dem heißen Surferboy Matti. Der kann sein Glück kaum fassen, als Fine, sein „Seestern“, wie er sie im Chat liebevoll genannt hat, plötzlich in Natura vor ihm steht. Alles wäre so schön, wenn Fine nicht plötzlich feststellen müsste, dass sie nicht Mattis einziger Seestern ist! Ach Mist! Frustriert betrinkt sich Fine und entscheidet sich spontan zum nächtlichen Nacktbaden im Meer. Das wäre an sich ja vielleicht lustig, wenn sie danach nicht pudelnackig Jan in die Arme laufen würde. Zu allem Überfluss stellt sich heraus, dass Jan einer der Lieferanten des Cafés ist!

Es ist wieder einmal eine herrlich witzige Geschichte, die Michelle Schrenk uns hier in ihrem Café mit Sylt und Zucker serviert! Schlagfertige Wortwechsel, prickelnde Gefühle und ein wahnsinnig schönes maritimes Flair bilden die Zutaten für diesen wundervollen Sommerroman! Ich hatte viel Spaß beim Lesen, und vor allem war das Wiedersehen mit den Personen aus Band 1 so schön, die einem dort schon ans Herz gewachsen waren. Dazu gibt es jede Menge Verwicklungen, aber auch romantische Gefühle, und so langsam fühlt man sich schon bei den liebenswerten Bewohnern in Hörnum ganz zu Hause.

Ein wunderschönes Sommerbuch für romantisch-witzige Lesestunden am Strand!

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Veröffentlicht am 29.09.2023

Das wahre Monster ist der Mensch

Der Knochenwald
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Was für ein grandioser Horror-Roman! Und zwar gleich in mehrerlei Hinsicht!

Mattie lebt mit ihrem Ehemann in einer Hütte in den Bergen. Ganz allein, völlig von der Welt abgeschnitten und völlig ihrem ...

Was für ein grandioser Horror-Roman! Und zwar gleich in mehrerlei Hinsicht!

Mattie lebt mit ihrem Ehemann in einer Hütte in den Bergen. Ganz allein, völlig von der Welt abgeschnitten und völlig ihrem Mann ausgeliefert. Ihr Leben besteht darin, ihn möglichst nicht zu verärgern, denn wenn William wütend wird, wird sie bestraft. Doch dann findet Mattie im Wald die Spur von etwas Großem. Viel größer als ein Bär, größer als alles, was die beiden je gesehen haben, und William zieht aus, um das Monster zu erlegen. Doch die Sichtung des Wesens lockt auch noch andere Menschen auf den Berg, und das ist etwas, was William unter allen Umständen vermeiden will.
Sehr schnell merkt man beim Lesen, was da mit diesem Ehepaar in den Bergen tatsächlich los ist. Da bräuchte es kein Monster, da zeigt es sich mal wieder, dass der Mensch allein schon Monster genug ist! Der Kryptid, der sich in den Wäldern herumtreibt, gibt der ganzen Geschichte jedoch eine zusätzliche Ebene des Horrors, nämlich der Angst vor dem unbekannten Wesen. Das Grauen stellt sich beim Lesen rasch und nachhaltig ein, und das kammerspielartige Setting auf dem abgeschiedenen Berggipfel verstärkt das Gefühl des Ausgeliefertseins noch zusätzlich. Und ja, es sei deutlich gesagt, die Geschichte hält auch heftige Szenen bereit, ist nichts für schwache Nerven. Dennoch habe ich die Erzählung in ihrer Gesamtheit und Ausgewogenheit absolut als stimmig empfunden, konnte tief in die Geschichte eintauchen und das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen!

Wer sich gerne gepflegt gruseln und einen Blick in die düstersten Abgründe der menschlichen Seele werfen möchte, ist bei dieser großartigen Horrorgeschichte genau richtig aufgehoben!

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Veröffentlicht am 28.09.2023

Tausche Kinderzimmer gegen Van

Fünf Quadratmeter Chaos, Freiheit & Liebe
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Travel. Love. Netherlands. So der Untertitel des Romans aus dem Flamingo Tales Verlag. Doch bei diesem Buch ist es ausnahmsweise einmal nicht so einfach, denn die Reise von Anna führt nach einigen Umwegen ...

Travel. Love. Netherlands. So der Untertitel des Romans aus dem Flamingo Tales Verlag. Doch bei diesem Buch ist es ausnahmsweise einmal nicht so einfach, denn die Reise von Anna führt nach einigen Umwegen zwar auch in die Niederlande, aber vor allem zu ihr selbst. Aber von vorne:

Es ist der reinste Alptraum: Am Tag des Umzugs in das neue gemeinsame Heim weiht Annas Ehemann das neue Ehebett ein. Allerdings nicht mit Anna, sondern mit seiner neuen Freundin! Und als wäre das nicht genug, wird Anna im Job bei der ihr zustehenden Beförderung übergangen. Voller Zorn schmeißt sie hin. Und zwar alles: Job, Ehe, eigentlich ihr ganzes Leben, das plötzlich völlig in Scherben liegt. Doch anstatt diese Scherben mühsam wieder zusammenzusetzen, kehrt Anna sie in die Tonne und startet komplett neu durch. Vom Kinderzimmer bei ihren Eltern zieht sie in Jutta. Jawohl, richtig gelesen: in Jutta! Denn Jutta ist ein schnuckeliger Van, mit dem sich Anna fortan auf die Reise macht, um unterwegs remote zu arbeiten.
In diesen Roman konnte ich mich so richtig, richtig hineinfühlen. Denn so genial die Vorstellung vom Vanlife ist, so wunderbar chaotisch und realistisch sind Annas Reise und ihre persönliche Entwicklung. Da fährt sie bis nach Italien, um am Strand festzustellen, wie einsam und verloren sie ist. Freiheit muss man nämlich auch erst einmal aushalten können!
Ich mag es besonders, dass die Geschichte Annas Glück nicht von einem Lebenspartner abhängig macht, sondern Anna sich vor allem einmal selbst finden muss mit unglaublichen Tiefen, aber nur durch diese kann man schließlich auf die Höhen gelangen, nicht wahr? Und keine Angst, natürlich gibt es da auch einen aufregenden neuen Mann in Annas Leben, den einfach unglaublich gechillten Luuk mit seinem ganz eigenwilligen Kleiderstil. Die Chemie zwischen den beiden prickelt einfach von Anfang an. Wobei man bei zwei Van-Reisenden ja nie weiß, ob und wie sich die Wege noch einmal kreuzen.

Eine wunderbare Reise in einem putzigen Van namens Jutta, mit einem aufmüpfigen Regal namens Willi und sehr vielen Poffertjes. Vor allem aber eine sympathische Heldin auf der Suche nach sich selbst, nach der Freiheit – und vielleicht auch nach der Liebe.

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