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Veröffentlicht am 27.02.2024

Ein tolles Buch!

Danelli & Co. - Hier wird mit Magie gestickt
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Henryton Danelli stammt aus einer angesehenen Familie von Zauberschneidern, die seit Generationen die feinste verzauberte Kleidung herstellt und verkauft. Anders als seine Eltern, die sich nicht groß für ...

Henryton Danelli stammt aus einer angesehenen Familie von Zauberschneidern, die seit Generationen die feinste verzauberte Kleidung herstellt und verkauft. Anders als seine Eltern, die sich nicht groß für die Zauberschneiderkunst interessieren, träumt Hen davon, eines Tages in das Familiengeschäft einzusteigen. Wie seine Großmutter Nana, mit der er zusammen über ihrem Laden lebt, liebt auch er das Nähen, Sticken und Schneidern von magischer Mode wie Sommerkleider, die einen angenehm kühlen oder Schuhe, mit denen es sich dank eines Flugzaubers wunderbar tanzen lässt. Doch seit eine billige Kleiderfabrik in der Nähe eröffnet hat, laufen die Geschäfte nicht mehr so gut wie früher. Der Laden von Hens Onkel Bertie musste sogar schon schließen. Als er kurz darauf mit seiner Familie bei ihnen einzieht, hält sich Hens Begeisterung sehr in Grenzen. Er muss ihre Schneiderei unbedingt vor dem Ruin bewahren, aber wie? Er glaubt die Lösung gefunden zu haben, als er zufällig auf einen mächtigen Stich stößt, der Erinnerungen in Kleidung nähen kann. Zu seinem Entsetzen verbietet ihm seine Familie das Nähen daraufhin komplett. Was ist der Grund dafür? Gemeinsam mit seiner Cousine Connie versucht Hen hinter das Geheimnis zu kommen. Ob es ihnen wohl gelingen wird, nicht nur ihren Laden, sondern auch ihre Familie rechtzeitig zu retten?

Bei diesem Buch stand für mich sehr schnell fest, dass ich es lesen möchte. Das Cover hatte es mir sofort angetan und der Klappentext klang nach einer Story ganz nach meinem Geschmack. Und um es gleich vorweg zu sagen: Ich wurde nicht enttäuscht!
James Nicol hat mit „Danelli & Co. - Hier wird mit Magie gestickt“ ein bezauberndes Kinderbuch ab 10 Jahren geschrieben, in welchem viel mehr steckt als die äußere Erscheinung vermuten lässt.

Verpackt in einem fesselnden, humorvollen und warmherzigen Fantasyabenteuer erzählt James Nicol von Familie, Freundschaft, Träume und Erinnerungen, von Fast Fashion und der Reparatur von Dingen. Obwohl die Geschichte in einer phantastischen Welt spielt und es um verzauberte Kleidungsstücke geht, führt sie uns die Probleme und Folgen unserer modernen Wegwerfgesellschaft vor Augen, in der große Betriebe mit ihrer massenproduzierten, billigen Mode kleine traditionelle Familienunternehmen zerstören. Sie zeigt, dass sich vieles reparieren lässt, auch Beziehungen, dass es sich lohnt niemals aufzugeben und auch Kinder Großes vollbringen können. So wie Hen, der Held dieser Geschichte.

Hen ist ein großartiger Protagonist. Er ist sympathisch, mutig und entschlossen und steht für das ein, was ihm wichtig ist. Man schließt ihn als Leserin sofort ins Herz und fiebert, fühlt und bangt mit ihm mit.
Auch die weiteren Charaktere wurden gelungen ausgearbeitet, jeder von ihnen ist auf seine Art und Weise einzigartig. Da hätten wir zum Beispiel Hens liebenswerte Großmutter Nana, deren inniges Verhältnis zu ihrem Enkelsohn einem das Herz erwärmt, oder seine Cousine Connie, die im Verlauf eine wunderbare Entwicklung durchmacht und gemeinsam mit Hen ein unschlagbares Team ergibt.

Ich habe mich von den ersten Seiten an wohl beim Lesen gefühlt und das Buch wirklich sehr genossen, aber für die volle Sternenzahl hat es mir letztendlich dann leider doch nicht gereicht, irgendwie hat mir trotz allem das gewisse Etwas gefehlt. Über eine Fortsetzung würde ich mich aber sehr freuen. Die Erzählung ist zwar in sich abgeschlossen, aber Potenzial für einen weiteren Band ist durchaus vorhanden.

Fazit: Der britische Autor James Nicol hat aus vielen verschiedenen Zutaten einen tollen Kinderroman angefertigt, in dem er seine Leser
innen in eine Welt voller Magie und Geheimnisse entführt. „Danelli & Co. - Hier wird mit Magie gestickt“ ist ein spannendes und magisches Abenteuer mit viel Herz, Witz und Charme und wertvollen Botschaften, das nicht nur Kinder in den Bann zieht, sondern auch Erwachsene. Ich kann das Buch sehr empfehlen, mir hat es viel Spaß gemacht. Von mir gibt sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 18.01.2024

Ein zauberhaftes Feenabenteuer mit wunderschönen Illustrationen

Mina Wirbelfee (Bd. 1)
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Ihrem siebten Geburtstag hat Mina Wirbelfee ganz ungeduldig entgegen gefiebert. An diesem Tag wird sie nämlich erfahren, was ihre Zauberkraft ist und endlich eine richtige Fee sein. Doch der langersehnte ...

Ihrem siebten Geburtstag hat Mina Wirbelfee ganz ungeduldig entgegen gefiebert. An diesem Tag wird sie nämlich erfahren, was ihre Zauberkraft ist und endlich eine richtige Fee sein. Doch der langersehnte Brief von Feenkönigin Mirabella, in dem steht welche magische Gabe Mina besitzt, ist total krakelig geschrieben. Weder sie noch ihre Eltern oder Oma können die Schrift der Königin entziffern. Mina ist enttäuscht, was für eine Feenkraft hat sie denn nun? Sie beschließt kurzerhand, Mirabella einfach selbst zu fragen und macht sich zusammen mit Dackel Rüdiger und Omas wandernde Warze Wanda auf den Weg. Eine lange abenteuerliche Reise erwartet Mina und ihre Freunde. Denn Mirabella lebt mitten auf der Wolke sieben. Um ihr Ziel zu erreichen, müssen sie erst einmal das Feld der bösen Blumen überwinden, den Wald der wehleidigen Bäume durchqueren und am Strand der starken Meerjungrfrauen vorbei. Aufgeben kommt für Mina aber nicht infrage!

Ein entzückendes Cover hat uns die Alexandra Helm hier gezaubert, um mich war es sofort geschehen, als ich es zum ersten Mal sah. Es verspricht eine magische und fröhlich-bunte Feengeschichte und genau das bekommt man auch. Ich persönlich hatte mir nur ein wenig mehr erhofft, irgendwie wollte der Funke nicht komplett überspringen. Trotz allem finde ich aber, dass Zoe Magdalena ein gelungenes Kinderbuchdebüt geglückt ist, bei dem man auf jeder Seite spürt, mit wie viel Herzblut es geschrieben ist.

Mit viel Witz, Fantasie und Liebe zum Detail erzählt Zoe Magdalena von der siebenjährigen Mina Wirbelfee und ihren Erlebnissen. Die Geschichte kommt dabei in keinster Weise kitschig oder mädchenhaft daher und wird garantiert auch Jungen begeistern. Mina ist nämlich keine typische Fee. Sie ist mutig, selbstbewusst, abenteuerlustig und aufgeweckt. Sie kann auch ganz schön vorlaut sein (für meinen Geschmack manchmal etwas zu vorlaut), ist aber jederzeit sympathisch. Toll ist auch, dass wir mit ihr eine PoC (Person of Colour) in der Feenwelt vertreten haben. Mit Mina hat Zoe Magdalena eine bezaubernde Heldin erschaffen, eine kleine Pippi-Langstrumpf-Fee, die man einfach gernhaben muss.

Auch die weiteren Charaktere entsprechen nicht den gängigen Klischees und werden so liebevoll beschrieben, dass man sie direkt ins Herz schließt wie Minas Familie, Dackel Rüdiger und Omas Wanderwarze Wanda. Sie sind zudem sehr vielfältig ohne aufdringlich zu wirken. So gibt es neben der dunkelhäutigen Mina zum Beispiel noch Bert, die Zahnfee in seinem rosafarbenen Tutut oder die starken männlichen Meerjungfrauen.

Gemeinsam mit dieser außergewöhnlichen Truppe erlebt auf den gut 112 Seiten lauter aufregende Abenteuer voller Überraschungen, die zum Mitfiebern einladen und einen immer wieder zum Schmunzeln und Lachen bringen. Langeweile kommt da an keiner Stelle auf!
Zum Vorlesen für Kinder ab 5 Jahren ist das Buch in meinen Augen sehr gut geeignet. Der Text ist einfach gehalten, die Kapitel sind kurz und die Geschichte wird von zahlreichen Bildern untermalt.

Alexandra Helm hat Minas wirbelige Welt mit ihren wundervollen süßen Zeichnungen zum Leben erweckt. Jedes Kapitel enthält mehrere farbenfrohe Illustrationen, die perfekt zum Geschehen passen und einfach gute Laune machen.

Fazit: „Mina Wirbelsee“ ist eine turbulente, lustige und kunterbunte Vorlesegeschichte ab 5 Jahren über eine liebenswerte kleine Fee, die mutig und entschlossen ihren Weg geht. Fantasievoll, frech und voller Vielfalt und zauberhafter Abenteuer. Ein wunderschön illustriertes Kinderbuch, das ich wärmstens empfehlen kann. Mir hat es viel Spaß gemacht. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 21.11.2023

Ein packendes & düsteres Fantasy-Abenteuer voller Spannung

Das Buch der gestohlenen Träume (Das Buch der gestohlenen Träume 1)
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Die 12-jährige Rachel Klein und ihr großer Bruder Robert leben in Krasnia, einem Land, in dem düstere Zeiten herrschen. Alle Menschen fürchten sich vor dem Präsidenten Charles Maltain, der ein grausamer, ...

Die 12-jährige Rachel Klein und ihr großer Bruder Robert leben in Krasnia, einem Land, in dem düstere Zeiten herrschen. Alle Menschen fürchten sich vor dem Präsidenten Charles Maltain, der ein grausamer, machthungriger und kinderhassender Tyrann ist. Seit er an der Macht ist, dürfen Kinder nach der Schule nicht mehr auf die Straße und Bücher und Geschichten sind strengstens verboten. Jeder, der sich den Regeln widersetzt, wird sofort eingesperrt und bestraft. Als der Vater der Geschwister, der Bibliothekar ist, die beiden eines Tages in die Leihbücherei von Nord-Brava mitnimmt, wird sich ihr Leben schlagartig verändern. Ihr Vater zeigt ihnen ein besonderes Buch, das unbedingt gerettet und beschützt werden muss: Das Buch der gestohlenen Träume. Doch die drei werden entdeckt und während den Kindern mit dem Buch die Flucht gelingt, wird der Vater verhaftet. Kurz darauf stirbt auch noch ihre kranke Mutter und Rachel und Robert sind auf sich alleine gestellt. Sie müssen nun alles geben, damit das Buch nicht in die falschen Hände gerät. Doch Charles Malstain ist ihnen bereits auf den Fersen...

Auf dieses Buch war ich unheimlich gespannt. Es klang einfach so gut und von dem wunderschönen Cover war ich sofort richtig angetan. Leider haben mir der Klappentext und die äußere Gestaltung nur ein bisschen zu viel versprochen. Die Geschichte war irgendwie anders als erwartet, deutlich weniger magisch und dafür ziemlich politisch und realitätsnah.
Es handelt sich hierbei mehr um einen rasanten Abenteuerroman, der in einer fiktiven Welt spielt, die unserer gar nicht so unähnlich ist und teils sehr an den Nationalsozialmus erinnert. Es gibt Unterdrückung, Diktatoren, Straflager, Folter...Die Atmosphäre ist daher oft recht bedrohlich und finster und es kommt öfters zu grausamen Szenen. Die Story ist stellenweise schon nicht ohne und komplex, sie wird daher nicht für jeden Leserin ab 11 Jahren geeignet sein. Die Handlung bleibt aber stets angemessen für ein Buch dieser Altersklasse, in meinen Augen wird alles mit dem nötigen Feingefühl und einer richtigen Portion Humor beschrieben. Und neben den ernsten Themen wie Gewalt, Verlust und Trauer geht es zudem auch um Freundschaft, Liebe und Familie, um Mut, Hoffnung, Moral und der Wunsch nach Freiheit.

Geschildert wird die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln und wechselt immer wieder zwischen Rachels und Roberts Erlebnissen. Ein Teil der Kapitel wird dabei von kurzen poetischen Ausschnitten aus dem Buch der gestohlenen Träume eingeleitet, die sehr hübsch von Kristina Kister illustriert sind und dem Ganzen etwas Geheimnisvolles verleihen. Sehr cool ist auch, dass sich der Erzähler manchmal selbst mit einbringt und uns Leser
in direkt anspricht. Die Story ist insgesamt wirklich toll aufgebaut und geschrieben, spannend, abwechslungsreich und voller unerwarteter Wendungen. David Farr versteht sein Handwerk auf jeden Fall. Sein lebendiger Schreibstil zieht einen direkt ins Geschehen und sorgt für jede Menge Kopfkino beim Lesen. Man fiebert, fühlt und bangt mit dem sympathischen und mutigen Geschwistern mit und mag das Buch oft nicht mehr aus der Hand legen.

Das Ende ist abgeschlossen, sodass der Roman für sich allein stehen könnte. Es handelt sich hierbei allerdings um einen Reihenauftakt, den zweiten Band gibt es sogar bereits auf Englisch. Auch wenn ich mir etwas mehr erhofft habe, hatte ich viel Spaß beim Lesen und werde die Reihe weiterverfolgen. Auf die Fortsetzung freue ich mich schon sehr.

Fazit: „Das Buch der gestohlenen Träume“ ist eine packende und facettenreiche Abenteuergeschichte mit einem starken Geschwisterpaar, jeder Menge Spannung und ein bisschen Magie. Düster, bewegend, unvorhersehbar. Ein gelungener Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe für Leser*innen ab 11 Jahren, der auch Erwachsene zu fesseln vermag. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Eine wundervoll illustrierte Bilderbuchausgabe des berühmten Klassikers

Der geheime Garten
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„Der geheime Garten“ zählt seit Generationen zu den bekanntesten und beliebtesten Klassikern der britischen Kinderliteratur und begeistert Jung und Alt bis heute. Und das zurecht. Mit „Der geheime Garten“ ...

„Der geheime Garten“ zählt seit Generationen zu den bekanntesten und beliebtesten Klassikern der britischen Kinderliteratur und begeistert Jung und Alt bis heute. Und das zurecht. Mit „Der geheime Garten“ hat Frances Hodgson Burnett einfach ein zauberhaftes Werk erschaffen, das auf keinen Fall in Vergessenheit geraten darf. Mich freut es daher stets aufs Neue, dass die Geschichte immer wieder adaptiert und – wie bei der hier vorliegenden Bilderbuchausgabe aus dem Insel Verlag – auch für junge Kinder zugänglich gemacht wird.

Die kleine Mary Lennox soll fortan in Nordengland leben, in dem großen alten Herrenhaus Misselwaithe Manor. In einer regnerischen Winternacht erreicht sie ihr neues Zuhause. Es ist ein kalter und düsterer Ort, der genauso einsam und traurig wirkt wie sie sich fühlt. Mary findet zunächst alles schrecklich. Doch dann beginnt sie die Gegend zu erkunden und begegnet dem Gärtner Ben, der ihr ein Geheimnis verrät: Irgendwo zwischen den Mauern und Hecken von Misselwaithe Manor gibt es einen versteckten Garten, der seit langer Zeit fest verschlossen ist. Die Neugierde des Mädchens ist geweckt. Kurz darauf trifft Mary auf ein kleines Rotkelchen, dass ihr den Weg zum Garten weist. Sie findet den Schlüssel zum Tor und als sie den verwilderten Garten erblickt, verliebt sie sich sofort in ihn. Sie vertraut sich dem Bruder des Dienstmädchens Martha an, dem Jungen Dickon und zusammen beginnen sie sich um den Garten zu kümmern. Während die Bäume und Blumen zu neuem Leben erwachen, blüht auch Marys Fröhlichkeit und Lebensfreude wieder auf. Sie ist jedoch nicht die Einzige, die durch die Magie des Gartens zu einem glücklichen Kind wird. Denn in Misselwaithe Manor lebt noch jemand, der kranke und mürrische Junge Colin…

Dass es sich hierbei um eine stark verkürzte Version des deutlich umfangreicheren Romans handelt, war mir natürlich von vornherein klar. Für meinen Geschmack wurde allerdings etwas zu viel vom Inhalt weggelassen. Wer die Originalgeschichte kennt, weiß, dass Mary in Indien aufgewachsen ist und nach dem Tod ihrer Eltern zu ihrem Onkel nach England geschickt wird. Diese Information fehlt hier leider, man erfährt zu Beginn nur, dass Mary ein sehr trauriges Mädchen ist und fortan in dem großen alten Herrenhaus Misselwaithe Manor leben soll. Der Onkel wird dabei gar nicht erwähnt und taucht auch im gesamten Buch nicht auf. Die Handlung wirkt dadurch stellenweise ein wenig abgehackt und unzusammenhängend.

Trotz allem finde ich aber, dass Calista Brills Neuinterpretation von „Der geheime Garten“ eine gelungene Vereinfachung ist, die Kinder ab 4 Jahren an das Original heranführt. Denn die wichtigsten Elemente und Kernaussagen der ursprünglichen Erzählung sind enthalten. Es geht unter anderem um Freundschaft, den besonderen Zauber der Natur und die Liebe zur Tier- und Pflanzenwelt. Um Fürsorge, Hoffnung, Einsamkeit, Heilung und Lebensmut. Man taucht ein in eine Welt voller Geheimnisse, Magie und Wunder und erlebt mit, wie Mary, Colin und Dickon den verwilderten Garten gemeinsam zum neuen Leben erwecken, wie sie zusammen mit ihm aufblühen und dabei lernen, an sich selbst zu glauben und einander zu vertrauen und wertzuschätzen.

Die farbigen und seitenfüllenden Illustrationen von Adelina Lirius untermalen den Text gekonnt. Sie veranschaulichen wunderbar Marys Entwicklung von einem verzogenen Griesgram zu einem lebensfrohen und glücklichen Mädchen. Anfangs sind die Bilder trist und düster gehalten, sie werden aber, wie Marys Gemütsstand, immer fröhlicher und bunter. Die Zeichnungen sind einfach ein Traum, atmosphärisch, liebevoll und detailreich, und laden zum Verweilen und Erkunden ein.

Fazit: „Der geheime Garten“, nach dem gleichnamigen Roman von Frances Hodgson Burnett, ist eine wundervoll illustrierte Bilderbuchausgabe des berühmten Klassikers zum ersten Entdecken und neu Erleben. Eine schöne vereinfachte Nacherzählung für Kinder ab 4 Jahren. Es ist eine zeitlose Geschichte über die Schönheit und heilende Kraft der Natur und die Macht der Freundschaft. Berührend, warmherzig und magisch. Auch wenn mich das Buch nicht vollends überzeugen konnte, kann ich es sehr empfehlen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Ein wundervolles Buch. Ehrlich, berührend, humorvoll und authentisch.

I Was Born for This (deutsche Ausgabe)
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Da ich die Bücher von Alice Oseman unheimlich gerne mag, habe ich mich sehr darüber gefreut, dass der Loewe Verlag mit „I Was Born for This“ ein weiteres Werk von ihr auf Deutsch herausbringen wird. Da ...

Da ich die Bücher von Alice Oseman unheimlich gerne mag, habe ich mich sehr darüber gefreut, dass der Loewe Verlag mit „I Was Born for This“ ein weiteres Werk von ihr auf Deutsch herausbringen wird. Da war natürlich sofort klar, dass ich es lesen möchte.

Die 18-jährige Angel Rahimi ist ein absolutes Fangirl. Die Musikband „The Ark“ bedeutet ihr alles, sie lebt für dieses Pop-Rock-Trio, verfolgt es von Beginn an und kann es kaum erwarten, ihre Idole endlich einmal live zu sehen. Ihr Traum geht in Erfüllung, als „The Ark“ ein Konzert in London geben und und sie zu einem persönlichen Meet and Greet mit den Bandmitgliedern Jimmy, Rowan und Lister eingeladen ist. Doch nicht nur die drei wird sie treffen – auch ihre Freundin Juliet, die sie bisher nur aus dem Internet kannte, wird sie endlich richtig kennenlernen. Doch die Reise entwickelt sich ganz anders als geplant...

Das Cover gefällt mir richtig gut, es passt einfach perfekt zu den anderen Romanen von Alice Oseman und zum Inhalt und sticht mit seinem knallig leuchtenden Orange direkt ins Auge. Doch nicht nur optisch hat das Buch direkt bei mir punkten können. Für die volle Sternenzahl hat es mir letztendlich zwar nicht gereicht, irgendwie hat mir dieses gewisse Etwas gefehlt, aber ich bin trotz allem begeistert und habe jede einzelne Seite sehr genossen.

Der Einstieg fiel mir spielend leicht. Alice Oseman schreibt wie gewohnt locker, modern und humorvoll, man fliegt mal wieder nur so durch die Seiten.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Angel und Jimmy in der Ich-Perspektive, was mir ausgesprochen gut gefallen hat, da man die Gefühle und Gedanken der beiden so hautnah miterleben kann und zwei völlig gegensätzliche Welten kennenlernt. Es wird jedoch schnell deutlich, dass unsere Protagonisten doch mehr gemeinsam haben als zunächst gedacht und sowohl das Berühmt- als auch das Fan-sein zwei Gesichter hat. Depressionen, Panikattacken und Angststörungen können unter anderem die negativen Folgen von Ruhm sein, wie uns an Jimmy gezeigt wird. An Angel wiederum sieht man, dass eine große Leidenschaft für etwas manchmal auch nur eine Flucht vor der Realität ist.
Ich fand es überaus interessant und spannend zu sehen, wie beide Seiten gleichermaßen veranschaulicht wurden und habe mich in beide Erzählungen gut hineinversetzen können.

In meinen Augen hat Alice Oseman das Thema „Idol-und-Fan-sein“ sehr authentisch dargestellt. Zudem hat sie diese zwei Teilgeschichten auf eine äußerst geschickte und überraschende Weise zusammengeführt. Denn anders als der Klappentext vermuten lässt, handelt es sich hierbei um keine Rockstar-Lovestory. Liebe spielt in verschiedenen Formen zwar immer mal wieder eine Rolle, aber wer eine klassische romantische Liebesgeschichte lesen möchte, ist bei „I Was Born for This“ an der falschen Adresse. Es geht viel mehr um Freundschaft und Selbstfindung und darum, an sich selbst zu glauben und sein eigenes Leben wertzuschätzen. Nebenbei lässt die britische Autorin noch weitere wichtige Dinge mit einfließen wie die bereits erwähnten psychischen Probleme, sexuelle Identität und Religion. Trotz aller Ernsthaftigkeit liest sich das Buch aber sehr angenehm und leicht. Alice Oseman versteht es einfach, schwierige Themen schonungslos realistisch, aber auch mit viel Feingefühl zu verpacken.

Eine weitere große Stärke von ihr ist das Erschaffen von außergewöhnlichen Charakteren, die man sofort ins Herz schließen muss. Ihre Figuren sind immer so wunderbar divers, vielschichtig und lebensnah. Und „I Was Born for This“ bildet da natürlich keine Ausnahme. Ob unsere beiden sympathischen Hauptprotagonisten oder die vielen verschiedenen Nebenfiguren – alle sind sie einzigartig und wirken wie Personen aus dem realen Leben. Es fühlt sich einfach alles so echt an und das liebe ich an den Büchern von Alice Oseman.

Fazit: „I Was Born for This“ ist eine wundervolle Coming-of-Age-Geschichte über Fankultur, die Schattenseiten des Ruhms und den Glauben an sich selbst. Tiefgründig, ehrlich, bewegend und voller Vielfalt und Fanliebe. Ein wirklich tolles Buch mit großartigen Charakteren, das gekonnt beide Seiten derselben Medaille beleuchtet. Ich bin begeistert und kann auch diesen Roman von Alice Oseman nur empfehlen. Von mir gibt es sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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